Der Apfelanbau in Deutschland, seine Tradition und die verschiedenen Anbaugebiete

Der Apfelanbau in Deutschland, seine Tradition und die verschiedenen Anbaugebiete

Der Apfelanbau in Deutschland hat eine lange Tradition und reicht in manchen Gegenden des Landes bis ins achte Jahrhundert nach Christus zurück. Viele Kloster verstanden sich schon früh darauf, vor allem Äpfel in größeren Mengen anzubauen und an den Mann zu bringen. Nicht ganz unschuldig an der deutschen Apfeltradition dürfte allerdings auch Kurfürst August von Sachsen sein, der ein Gesetz erließ, welches jedes Ehepaar dazu verpflichtete, zwei Obstbäume zu pflanzen. Mit diese Erlass legte er im Jahre 1582 den Grundstein dessen, was heute zu einer ertragreichen Industrie herangewachsen ist.

Traditioneller Streuobstanbau versus moderner Plantagenanbau

In Deutschland sind vor allem zwei Arten von Obstanbau in der Apfelindustrie vorherrschend: Der traditionelle Streuobstanbau und der moderne Plantagenanbau.

Ersterer geht auf die bereits oben genannten Kloster zurück, wie das Benediktiner Kloster auf der Bodensee Insel Reichenau, welches schon im Jahre 724 Äpfel mit Hilfe des traditionellen Streuobstanbaus kultivierte. Die Apfelbäume werden bei diesem Konzept unregelmäßig und auch in ihren Altersklassen heterogen auf einer Wiese verteilt und kommen so dem natürlichen Vorbild ziemlich nahe. Der Vorteil dieser Art des Obstanbaus ist, dass er einen perfekten Lebensraum für vielerlei Tiere und Pflanzen schafft, wie zum Beispiel auch für den gefährdeten Siebenschläfer.

Der Nachteil dieser traditionellen Anbauweise ist zugleich ein Pluspunkt für den Plantagenanbau: Durch die unregelmäßige Verteilung der Apfelbäume auf der genutzten Fläche müssen Arbeitsschritte, die auf linear angelegten Plantagen automatisiert werden können, mit der Hand erledigt werden. Das kostet nicht nur Zeit und Personal, sondern vor allem Kapital und ist somit meist leider das Ausschlusskriterium für diese doch sonst sehr positive Art der Erzeugung.

Anbaugebiete in Deutschland

Mit rund 80% machten Äpfel im Jahr 2004 die absolute Mehrheit der gesamten Baumobsternte in Deutschland aus. Insgesamt 945 000 Tonnen wurden geerntet, wovon die meisten Äpfel aus einem der drei Hauptanbaugebiete des Landes stammten: Sachen-Anhalt, das Alte Land in der Nähe Hamburgs und die Region rund um den Bodensee.

Anbaugebiet Sachen-Anhalt

Mit mehr als 92 000 Tonnen Äpfeln pro Jahr und rund 2,5 Millionen Apfelbäumen zählt dieses Bundesland zu einem der stärksten in der Produktion des beliebten Obstes.

Bauern aus dieser Region des Landes verlassen sich hier vor allem auf Sorten wie Jonagold, Golden Delicious oder den Winterapfel Idared. Sachsen-Anhalt blickt aber auch auf eine lange Apfel-Tradition zurück und so können auch noch wohlklingende Namen wie der „Schöne von Pontoise“ oder die „Goldrenette von Blenheim“ vernommen werden.

Anbaugebiet Altes Land

In der Nähe von Hamburg und so im Norden des Landes liegt ein 9 000 Hektar großes Gebiet, welches unter dem Namen Altes Land bekannt ist.

Durch die Schönheit der unverbauten Landschaft strömen jährlich zahlreiche Touristen in die norddeutsche Gegend und feiern gemeinsam mit den Einheimischen das jährlich im Mai stattfindende Blütenfest. Der Name dieser Feierlichkeit rührt von der Blüte der zahlreichen Obstplantagen her, die die Landschaft in ein märchenhaftes und malerisches Blütenmeer verwandeln.

Mit einer Produktion von circa 280 000 Tonnen Äpfeln pro Jahr stammt rund jeder vierte Apfel in Deutschland aus dem Alten Land. Ob dieser Mengen ist hier vor allem der Plantagenanbau weit verbreitet.

Anbaugebiet Bodensee und Umgebung

Rund um den Bodensee und auch auf seinen Inseln werden von mehr als 2 000 Obstbauern jährlich rund 220 000 Tonnen Äpfel produziert.

Wie eingangs bereits erwähnt, stammen die ersten bekannten Streuobstanbauten aus dieser Gegend und auch heute können noch viele Betriebe gefunden werden, die diesen aktiv betreiben. Am liebsten ernten die Bauern am Bodensee dabei Sorten wie Jonagold, Elstar und auch Breaburn. Doch auch moderne Kreationen wie Fuji oder Cameo gewinnen immer mehr an Bedeutung und werden von den Verbrauchen gern angenommen.

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