Wie gesund ernährt sich die Welt?

Die Ergebnisse der Global Burden of Diseases Nutrition and Chronic Diseases Expert Group sollen dem Leser einen Überblick über die Ernährungsgewohnheiten von über 4,5 Millarden Menschen im Erwachsenenalter aus 187 Ländern ermöglichen. Natürlich bleiben die Ergebnisse damit zunächst einmal recht allgemeiner Natur. Allerdings lassen sich aus den Erhebungen sehr wohl Tendenzen ableiten.

Die Forscher um Fumiaki Imamura von der Medical Research Council Epidemiology Unit in Cambridge haben 325 Ernährungserhebungen ausfindig gemacht, die fast 90 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung betreffen. Diese Erhebungen beziehen sich auf die Verfügbarkeit von Lebensmitteln in den 187 untersuchten Ländern.

Diese werden in zwei Kategorien unterteilt: gesunde und ungesunde Nahrungsmittel. Zu den gesunden Nahrungsbestandteilen gehören Obst, Gemüse, Bohnen und Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Vollkornprodukte, Milch, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Fisch, Omega-3 Fettsäuren und Ballaststoffe. Die ungesunden Nahrungsbestandteile sind unverarbeitetes Fleisch, Wurstwaren, mit Zucker gesüßte Getränke, gesättigte Fettsäuren, Transfette, Cholesterin und Natrium.

Die Rangliste der gesunden oder ungesunden Esser

Anhand dieser Kategorien lässt sich nun eine Rangliste erstellen, nämlich in welchem Land am meisten gesunde Lebensmittel verzehrt werden. Der Verzehr der gesunden Nahrungsbestandteile zeigte sich am höchsten in der Dominikanischen Republik, sogar noch vor Brasilien, Finnland, Bulgarien und den Niederlanden. Deutschland belegt Rang 25 zwischen Haiti und Peru. In Brunei werden hingegen am meisten ungesunde Lebensmittel vermieden. Brunei liegt damit noch vor Uruguay, dem Jemen, Irak und Südkorea. Deutschland ist an Position 83 zwischen Brasilien und Island angesiedelt. In Deutschland gibt es demnach durchaus ein ausreichendes Angebot an gesunden Nahrungsmitteln, doch die Dominanz von Fastfood und Fertiggerichten führt zu der Abwertung und scheint die gesunde Ernährungsweise etwas zu schmälern.

Diesen Ranglisten kann entnommen werden, dass einige ehemalige zentralasiatische Sowjetrepubliken wie Usbekistan und Turkmenistan nach wie vor schlecht abschneiden, wenn es um gesunde Ernährung geht. Zusätzlich ist ein positiver Trend in Polen zu bemerken.

Allgemeine Trends

Aus der Studie lässt sich weiterhin ablesen, dass ältere Menschen sich zumeist gesünder ernähren als junge Menschen. Auch zwischen den Geschlechtern besteht ein Gefälle, da offenbar Frauen mehr auf eine gesunde Ernährung achten als Männer. Weiterhin ist zu bemerken, dass immer mehr Menschen auf gesunde Nahrungsmittel zurück greifen, allerdings auch immer mehr Menschen ungesunde Lebensmittel wie Fertiggerichte konsumieren. Diese enthalten oftmals viel Salz, Zucker und Fett und können daher zu zahlreichen Krankheiten führen. Noch immer muss mehr Wert auf eine gesunde Ernährungsweise gelegt werden wie der Welternährungsbericht zeigt.