Wie gesund ist Süßstoff wirklich?
Als gesunde Alternative zu Zucker wird immer öfter Süßstoff genannt und auch von vielen Verbrauchern genutzt. Süßstoff ist oftmals viel süßer als Zucker, sodass die eingenommen Mengen reduziert werden können. Zudem soll es Krankheiten wie Diabetes vorbeugen. Doch wie gesund ist Süßstoff wirklich?
Süßstoff und seine guten Eigenschaften
Die Süßstofftypen Aspartam, Saccharin, Cyclamat und Co sind tatsächlich um ein vielfaches süßer als ihr Gegenpart, der Zucker. Je nach Süßstoffart kann sich die Süßkraft um das 3000-fache gegenüber Zucker erhöhen. Und zusätzlich ist die Kalorienzahl von Süßstoff im Verhältnis geringer als bei Zucker. Während wir bei 100 Gramm Zucker im Durchschnitt 400 Kilokalorien zu uns nehmen, sind es bei Süßstoff pro Gramm zwar auch zwischen null und vier Kalorien, allerdings benötigen wir um ein vielfach weniger Süßstoff, da es bereits in kleinen Mengen extrem süß ist. Süßstoffe kommen vor allem in Softdrinks, Molkereiprodukten, Süßigkeiten, Desserts oder Kaugummis vor.
Fragwürdigkeiten bei dem Konsum von Süßstoffen
Doch wie gesund, mal von der kalorienarmen Eigenschaft der Süßstoffe, sind diese Stoffe wirklich? Die Wissenschaft ist sich uneins. In manchen Studien wurden Süßstoffe mit Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder auch Übergewicht in Beziehung gebracht. Die EU-Lebensmittelbehörde betont aber, dass in den herkömmlich konsumierten Mengen Süßstoff eigentlich keine gesundheitliche Gefahr darstellen dürfte. Doch das „eigentlich“ bleibt. Nehmen wir nun Bezug auf konkrete Fragen.
Süßstoff und Diabetes
Diabetiker greifen gerne auf Süßstoffe zurück, da sie mit Hilfe dessen ihren Blutzuckerspiegel gering halten können und die Insulinsekretion nicht direkt beeinflussen. Zudem haben einige Studien gezeigt, dass die Einnahme von Süßstoffen bei Typ-2-Diabetes den Betroffenen helfen kann ihr Körpergewicht zu regulieren und dabei müssen sie nicht auf viele bestimmte Lebensmittel verzichten.
Bei der Entstehung von Diabetes Typ-2 wirkt sich die Einnahme von Süßstoffen laut einer französischen Studie an 66.000 Probandinnen allerdings negativ aus. Konsumierten die Probandinnen durchschnittlich mehr als 360 Milliliter Süßstoff aus Light-Getränken wöchentlich, wiesen sie ein höheres Risiko auf an Typ-2-Diabetes zu erkranken als jene Probandinnen, die gezuckerte Getränke zu sich nahmen. Aspartam wird für dieses Ergebnis verantwortlich gemacht, da es den Blutzuckerspiegel erhöht, die Insulinproduktion ankurbelt und zu einer Diabetes-auslösenden Insulinresistenz führen kann.
Die Studienlage zum Thema Diabetes und Süßstoff ist undurchsichtig. Wieder andere Forscher meinen, dass man die Entstehung von Typ-2-Diabetes nicht einzig auf den Süßstoffkonsum „schieben“ kann. Light-Getränke enthalten oftmals weitere Zuckerersatzstoffe wie Zuckersirup, die ebenfalls in anderen Studien für das Auftreten von Leberverfettungen verantwortlich gemacht wurden.
Süßstoff und Karies
Wir kennen die Warnungen unserer Eltern alle: Iss nicht so viel Zucker, sonst bekommst Du Karies. Das wohl bekannteste Kariesbakterium Streptococcus mutans baut Zucker und andere Kohlenhydrate zu Milchsäure um, die widerum den Zahnschmelz angreifen und die unangenehmen Löcher hervorrufen. Tatsächlich lässt sich Süßstoff wohl nicht bakteriell abbauen und schützt somit vor Karies. Zur Kariesprophylaxe werden sie nicht eingesetzt. Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit und Xylit setzen allerdings die Arbeitskraft von Streptococcus mutans herab und senken somit die Wahrscheinlichkeit von Kariesbildung direkt. Diese Minderung kann sogar bis zu 40 Prozent der Arbeit des Kariesbakteriums umfassen.
Süßstoff und Krebs
Aufgrund von Mäusestudien in Italien aus dem Jahr 2010 steht der Stoff Aspartam im Verdacht Krebs auszulösen. Bei den Mäusen entwickelten sich durch die Vergabe von Aspartam Krebstumore. Die Efsa konnte für Menschen allerdings Entwarnung geben. Bei den einzuhaltenden Höchstmengen bestehe für Menschen kein Krebsrisiko.
Aspartam kann aber auch bei den einzuhaltenden Höchstmengen für Betroffene der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie gefährlich werden. Durch das Enzym Phenylalaninhydroxylase wird Aspartam im Organismus zu der Aminosäure Phenylalanin abgebaut. Dieser Vorgang ist bei Betroffenen der Stoffwechselerkrankung PKU defekt, sodass häufig die Verbindungen Phenylpyruvat, Phenylessigsäure und Phenylmilchsäure entstehen. Diese widerum verursachen einen Stoffwechselstau. Dieser Stoffwechselstau kann bei Kindern zu Entwicklungsstörungen und bei Erwachsenen zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Aspartam ist im Fall dieser Erkrankung mit Vorsicht zu genießen.
Fazit
Der Konsum von Süßstoffen unterliegt einer breiten Studienlage, die oftmals undurchsichtig wirkt. Generell kann aber festgehalten werden, dass wenn Süßstoffe in geringen und zwar vorgeschrieben Höchstmengen konsumiert werden, für gesunde Menschen kein Grund zur Sorge besteht.
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