Geburt – Der Trend geht zum Kaiserschnitt
Vor und Nachteile von “natürlicher” Geburt und Kaiserschnitt
In der westlichen Gesellschaft, in der die Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau groß geschrieben werden, gibt es einen neuen Trend: Den Wunschkaiserschnitt. Die meisten Frauen informieren sich zielgerichtet schon vor oder während ihrer Schwangerschaft über mögliche Geburtswege und deren Risiken und Vorteile.
Was unter Berücksichtigung der persönlichen gesundheitlichen und seelischen Gegebenheiten das Beste für Mutter und Kind ist, können der behandelnde Arzt und die schwangere Frau am besten gemeinsam entscheiden. Dieser Text soll lediglich einen Überblick über die Thematik verschaffen.
Die Vaginalgeburt – der „natürliche“ Weg
Eine Vaginalgeburt ist anstrengend und mitunter mit großen Schmerzen verbunden. Die Wehenphase kann sich über Stunden oder im schlimmsten Fall sogar Tage hinziehen und für die werdende Mutter, sowie für ihr Kind, zum Kraftakt werden. Neben der relativen Unberechenbarkeit des Geburtstermins sind diese abschreckenden Fakten wohl die Hauptgründe, wieso immer mehr Frauen sich gegen eine vaginale Geburt entscheiden. Das Risiko, dass sich die Mutter bei einer natürlichen Geburt organische Verletzungen im Intim- und Dammbereich zuzieht, ist relativ hoch und kann (meist reversible) Folgen wie Inkontinenz oder Probleme und Schmerzen beim Sex nach sich ziehen.
Neben all diesen Faktoren darf aber auf keinen Fall der evolutionäre Gehalt einer „natürlichen“ Geburt vergessen werden: Durch die Wehenphase steigt der Spiegel der Stresshormone im Körper des Kindes an, welcher den Kreislauf überaus positiv beeinflusst. Außerdem wird beim Pressen durch den Geburtskanal das Fruchtwasser aus den Lungen gepresst und es werden bestimmte neuronale Punkte stimuliert, die den Säugling optimal auf seine Ankunft in der Welt vorbereiten.
Der Wunschkaiserschnitt
Neben der angenehmen Planbarkeit der Geburt entscheiden sich viele Frauen auch wegen der fehlenden Bereitschaft zu einer Vaginalgeburt für einen Kaiserschnitt. Ärzte raten Schwangeren, die sich psychisch nicht auf das Erlebnis einer Geburt einlassen können, sogar zu diesem Schritt. Die gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind können heute durch den Stand der Medizin und OP-Verfahren gut kontrolliert werden.
Folgerisiken wie eine erhöhte Neigung zu Asthma, Diabetes, Autoimmunerkrankungen und kognitiven Störungen können durch einen nach Anbruch der 40. Schwangerschaftswoche gewählten Geburtstermin minimiert werden. Letztendlich ist dies ein vielschichtiger und sehr persönlich Entscheidungsprozess, der hier nicht in seiner vollständigen Komplexität dargestellt werden kann. Oftmals spielen auch die Umstände der Schwangeren und ihre psychische Belastbarkeit eine übergeordnete Rolle.
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