Social Freezing – Was ist das eigentlich?

, ,
Social Freezing – Was ist das eigentlich?

Dieser Tage ist eine neue Debatte über das Spagat zwischen Familienplanung und Karriere entbrannt. Das Angebot von Social Freezing, welches die Internetgiganten Facebook und Apple ihren Mitarbeitern machten, warf erneut die Frage nach einer ethischen Arbeit und der Möglichkeit oder gar Unmöglichkeit Familienmutter und Arbeitnehmerin zugleich zu sein, auf. Doch wie funktioniert diese Methode eigentlich aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive?

Im eigentlichen Sinne wurde Social Freezing für jene Patienten entwickelt, die beispielsweise aufgrund eines Krebsleidens eine mögliche Schwangerschaft verschieben müssen. Ihre Eizellen wurden dann vor der Chemotherapie extrahiert, da diese oftmals auch zu Beschädigungen der Eizellen führen kann, und für einen späteren Zeitpunkt buchstäblich auf Eis gelegt. Inzwischen wird diese Methode immer häufiger genutzt, wenn Frauen ihre „jungen“, unbefruchteten Eizellen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen möchten. Somit wird ermöglicht, dass Frauen auch in späteren Jahren gesunde und risikofreie Schwangerschaften durchleben können.

Apple und Facebooks Mitarbeiter Unterstützung

Apple und Facebook springen auf diesen Zug auf und unterstützen ihre Angestellten nicht „nur“ bei künstlicher Befruchtung, sondern auch beim Einfrieren ihrer Eizellen. Damit ermöglichen sie ihren Arbeitnehmern eine bedenklose Arbeitszeit und trotzdem spätere Familienplanung. So ist die eine Sichtweise auf dieses eher ungewöhnliche Angebot. Gegner dieser Neuerung sprechen sich dafür aus, dass auf diese Weise der Arbeitgeber immer mehr Macht über die Familienplanung des Arbeitnehmers gewinnt und es zudem zu einer Verschiebung der Familienplanung kommen könnte. Umso mehr Frauen ihre Eizellen einfrieren lassen, desto älter werden die Mütter.

Wie funktioniert Social Freezing

Das Prozedere beim Social Freezing ist ähnlich dem einer künstlichen Befruchtung. Die Frauen bekommen Hormone gespritzt, welche die Reifung der Eizellen anregen. Eine Entnahme dieser Eizellen erfolgt über einen kleinen Eingriff mit Hilfe einer Nadel über die Vagina. Anschließend werden die Eizellen unbefruchtet eingefroren.

Erfolgsaussichten und Risiken

Die Erfolgsaussichten dieser Form von „künstlicher“ Empfängnis sind relativ gut. Entscheidend ist allerdings das Alter der betroffenen Frau. Ist sie Mitte Zwanzig oder Anfang Dreißig, dann überleben etwa 80 bis 90 Prozent der Eizellen das Einfrieren und Auftauen und von diesen führen 50 bis 70 Prozent zu einer Schwangerschaft. Friert man also zehn Eizellen einer Frau aus diesem Altersbereich ein, dann sind drei bis vier Embryonen zu erwarten. Allerdings ist die Fehlgeburtenrate bei in-vitro-Fertilisation recht hoch. 18 Prozent der Schwangerschaften führen zu Fehlgeburten.

Die Kosten belaufen sich auf rund 5000 bis 6000 Euro, weshalb es für viele Frauen attraktiv erscheint diese von ihrem Arbeitgeber übernehmen zu lassen. Allerdings bestehen auch generelle Komplikationen, beispielsweise durch die Hormonbehandlung. Das sogenannte Überstimmulationssyndrom kann auftreten, das die Eierstöcke vergrößert und Flüssigkeit im Bauchraum entstehen lässt. Dabei sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Kurzatmigkeit erwartbare Symptome. Auch dieses „Wunder“ der Medizin gilt gut durchdacht zu werden, bevor man sich von der Großzügigkeit der Internetgiganten blenden lässt.

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

Es wurden keine Berater gefunden.