Versteck von HIV-Erregern gefunden

Versteck von HIV-Erregern gefunden


Die Immunschwächekrankheit HIV galt bisher als unheilbar, da der Erreger sich in ruhenden Immunzellen verstecken kann. Weder das körpereigene Immunsystem noch Ärzte hatten bisher die Möglichkeit, die befallenen Zellen zu finden und bekämpfen. Hoffnung macht nun ein das Forschungsergebnis eines Teams der Université de Montpellier: sie konnten das bisher geheime Versteck von HIV-Erregern identifizieren.

Hoffnung für unheilbare kranke HIV -Patienten

Die Erkenntnisse des Teams um Benjamin Descours könnten einen Durchbruch in der Behandlung der bisher unheilbaren, oftmals tödlichen Krankheit bedeuten. Denn nun scheint es möglich zu sein, HIV-Erreger effektiv zu bekämpfen. Bisher konnten diese über Jahre hinweg im Körper des Erkrankten verweilen und jederzeit wieder zuschlagen. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt in den meisten Fällen zu AIDS, woran allein in Deutschland seit Anfang der 1980er Jahre über 28.000 Menschen gestorben sind. Weltweit gesehen ist diese Zahl noch um ein Vielfaches höher.

Wie kann der HIV -Erreger identifiziert werden?

Wie eingangs bereits erwähnt, verstecken sich die HIV-Erreger in CD4-T-Zellen – und damit in wichtigen Bausteinen des menschlichen Immunsystems. Die eigentliche Aufgabe der Immunzellen ist es, Fremdkörper wie Viren und Bakterien zu beseitigen und den Menschen vor Krankheiten zu schützen. Gegen den HIV-Erreger sind aber selbst diese Zellen wehr- und machtlos.

Doch das Versteck der Erreger ist dank der Forschungsarbeit der Université de Montpellier identifiziert worden. Descours Team ist dabei auf ein Molekül gestoßen, welches ausschließlich an der Oberfläche befallener Zellen auftritt: CD32a. Da gesunde Zellen dieses Molekül nicht aufweisen, kann das Vorhandensein von CD32a als klares Indiz für den HIV-Erreger gewertet werden.

So stießen die Forscher auf CD32a

Das Molekül wurde entdeckt, nachdem ruhende T-Zellen mit einem markierten HIV-Erreger infiziert wurden. So konnten die Forscher die Genexpression infizierter und nicht infizierter Zellen vergleichen und CD32a als Indikator ausmachen.

Gegen dieses Molekül können die Forscher nun gezielt Antikörper einsetzen und HIV-infizierte T-Zellen aus dem Blut entfernen, weswegen die Erkenntnisse Descours und seines Teams getrost als Hoffnungsschimmer gewertet werden können.

 

Neue Strategie zur Bekämpfung von HIV

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HIV ist eine sehr komplizierte Erkrankung und um sie zu bekämpfen braucht man herausragende Strategien. Ein neues Sortiment an Impfstoffen soll unser Immunsystem nun bestens vorbereiten.

HI-Virus verursacht Aids, das haben Forscher schon Anfang der 80er Jahre herausgefunden. Heutzutage gibt es zwar noch keine Heilmittel aber die Krankheit lässt sich schon viel besser behandeln. Die Suche nach einem Medikament scheint genau so schwer wie die Verhinderung einer Ansteckung mit diesem Virus. 2015 gab es über zwei Millionen Ansteckungen!

Unser Immunsystem hat mit dem Virus sehr schwer zu kämpfen. Unser Körper setzt anfangs zwar Antikörper gegen den Virus ein, nur dauert das oft sehr lange, bis es so weit ist. Leider dauert es oft zu lange und jede Hilfe kommt zu spät. Wenn unser Körper versucht uns zu verteidigen, arbeitet der Virus wieder an neuen Strategien, um uns Schaden zuzufügen.

In den letzten Jahrzehnten gab es massenweise Studien und Tests, um ein Gegenmittel bzw. eine Therapiemethode zu finden, leider ohne Erfolg.

Studie aus Thailand sorgte für Aufregung

2009 zeigte eine Studie in Thailand teilweise Erfolge. Es wurden 16000 Menschen getestet und ein Impfstoff wirkte bei einigen Personen. In den 3 Jahren nach dem Anfang der Studie infizierten sich rund 30% weniger Probanden, die geimpft wurden als ungeimpfte Testpersonen. Diese Studie war zwar nur teilweise erfolgreich, sie macht aber Hoffnung und lässt uns daran glauben, dass wir eines Tages eine Gegenmittel finden werden.

Die Hoffnungsträger

Breit neutralisierende Antikörper! Zumindest ist das die Meinung der Experten. Sie sollen in der Lage sein, uns gegen alle HIV-Stämme zu schützen. Erste Versuche an Affen haben gezeigt, dass wir Menschen uns realistische Hoffnungen machen dürfen. Diese Antikörper können wir leider nicht selbst produzieren, deshalb müssen wir sie gespritzt bekommen. Alles in allem bleibt es aber noch ein sehr langer Weg bis wir wirklich sagen können, dass wir diesen Virus, der für so viele Todesopfer sorgt, in den Griff bekommen.

 

EU-Arzneimittelbehörde empfiehlt Truvada zur HIV-Prophylaxe

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Auf der Welt-Aids-Konferenz war Truvada das Hauptthema. Es handelt sich dabei um eine Pille, die vor HIV-Infektionen schützen kann. Es wäre aber wohl etwas gewagt, nur auf dieses Medikament zu zählen.

Die Ema (Europäische Arzneimittelbehörde) hat empfohlen, ein Mittel zur HIV-Prophylaxe zuzulassen. Durch die tägliche Einnahme dieses Medikaments kann das Risiko für HIV-Infektionen deutlich verringert werden. Bislang fehlt noch die formelle Zulassung der EU-Kommission. Nach der Zulassung darf dann jeder EU-Mitgliedsstaat selbst entscheiden, wie viel das Medikament kostet und ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Die Ema traf die Entscheidung am Ende der Welt-Aids-Konferenz in Durban (Südafrika). Das Medikament war auch bei Aktivisten, Forschern und Regierungsvertretern ein heiß diskutiertes Thema.

Bei der Prophylaxe handelt es sich um eine Kombination aus Medikamenten Tenofovir disoproxil und Emtricitabin, die bereits seit 2005 für den Kampf gegen HIV eingesetzt werden. Die Ema teilte mit, dass bei zwei Studien die Probanden ein deutlich geringeres Risiko für HIV-Infektionen aufweisen konnten. Dem fügte die Behörde hinzu, dass das Medikament kein Ersatz für ein Kondom ist, da das Kondom vor weiteren sexuellen Krankheiten schützt.

Kritik

Forscher warnen vor zu viel Euphorie und einer Unterschätzung von HIV-Infektionen. In Deutschland stößt das Medikament auf große Beliebtheit und die Deutsche Aids-Hilfe würde eine Einführung auf dem Markt sehr begrüßen. Für die Geschäftsführerin Silke Klumb steht fest, dass jetzt alle finanziellen Mittel mobilisiert werden müssen, um durch die Einführung des Medikamentes vor Infektionen zu schützen und Leben zu retten. Des Weiteren wünscht Klumb sich, dass der Hersteller Gilead den Preis senkt.

Aids nur noch bis 2030

Auf der Welt-Aids-Konferenz kommen viele Experten zusammen und beraten sich gegenseitig über Probleme und mögliche Lösungen. Aids bis 2030 komplett auszurotten erscheint für viele angesichts der hohen Infektionsrate und der fehlenden finanziellen Mittel als unwahrscheinlich. Auf der ganzen Welt sind 37 Millionen Menschen HIV-positiv und es kommen jährlich 2,1 Millionen neu dazu. 2015 starben 1,1 Millionen Menschen an Aids.

 

Der Kampf gegen HIV wird erfolgreicher

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Zum ersten Mal konnte an der Rockefeller University in New York ein Erfolg im Kampf gegen HIV gefeiert werden. Während einer Immuntherapie konnten durch geklonte Antikörper HIV-Viren zerstört werden. Um HIV endgültig in den Griff zu bekommen, muss das Immunsystem allerdings in einem besonderen Maße gestärkt werden.

Therapie mit Antikörpern

Bei einem gesunden Menschen sorgen die Antikörper des Immunsystems dafür, dass Viren abgetötet werden. Diese Zellen werden durch das HI-Virus jedoch angegriffen und zerstört, was das Immunsystem langfristig schwächt und es Krankheiten sehr leicht macht auszubrechen. In bisherigen Studien konnte durch eine Immuntherapie und antiretrovirale Medikamente nur die Ausbreitung des HI-Virus gestoppt werden.

Bei der Methode der Rockefeller University wurden Antikörper aus dem Blut von Menschen isoliert und geklont, die längere Zeit keinen Anstieg an Viren aufwiesen – sogenannte Controller. Der hier getestete Antikörper 3BNC117 blockierte die Andockung der Wirtszellen auf der Viruszelle. Dadurch soll das Immunsystem gestärkt und die Prävention, Behandlung und Heilung von HIV möglich werden. An der Studie nahmen 17 HIV-Patienten und 12 gesunde Menschen teil. Bei den mit Antikörper behandelten Menschen konnten in acht Wochen keine schweren Nebenwirkungen beobachtet werden – selbst bei den acht Teilnehmer mit der höchsten Dosis. Bereits nach einer Woche gab es weniger HI-Viren im Blut. Bei vier blieb das Ausgangsniveau auch nach acht Wochen unverändert.

Langer Weg zur Impfung

Antikörper haben also einen therapeutischen Effekt gegen HIV. Problematisch ist aber, dass HI-Viren sich sehr oft verändern, weshalb ein einziger Antikörper die Virenlast nicht langfristig hemmen kann. Nur ein Mix aus verschiedenen Medikamenten oder Antikörpern kann die Krankheit kontrollieren. Die Wirkung der Antikörper kann durch molekulartechnische Eingriffe gesteigert werden. Diese Antikörpertherapie könnte in Zukunft Basis einer HIV-Impfung werden. Das wird jedoch angezweifelt: Denn dafür müssten die körpereigenen Antikörper stets genau die Art Antikörper bilden, die den HIV-Virus blockt – dies passiert aber nur bei sehr wenigen Menschen. Auch Controller stellen erst nach Jahren die entsprechenden Antiviren her.

 

14.000 HIV-Infizierte wissen nichts von ihrer Krankheit

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Laut neuster Erhebungen des Robert-Koch-Instituts leben etwa 80.000 Menschen in Deutschland, die positiv auf HIV getestet wurden. Erschreckende 14.000 davon wissen nichts von ihrer Infektion. Die Zahl der unentdeckten Infektionen scheint sogar noch anzusteigen. Die eruierten 14.000 Unwissenden wurden Ende 2013 erfasst. Im Jahr 2012 lag diese Zahl etwa um 1000 niedriger. Weltweit lebten im Jahr 2012 35,3 Millionen Menschen, die mit HIV infiziert sind. Die Dunkelziffer liegt sicherlich noch weit über diesem Wert.

Gründe für das Unwissen

Zwar sei die Bereitschaft sich einem HIV-Test zu unterziehen, gestiegen – mit ihr aber auch die infizierten Personen in Deutschland. Rund 3200 Neu-Infizierte wurden in Deutschland 2013 eruiert, davon sind etwa 2700 Männer. Die zwar konstaten, aber doch immer noch recht hohen Neu-Infektionen, lassen auf die Verhütungsmethode als Grund für eine Infektion schließen.

Es scheint als sei ungeschützter Sex mit einem infizierten Partner noch immer einer der Hauptgründe warum die Infektion mit HIV nicht gänzlich eingedämmt werden konnte.

Prävention und Aufklärung sind unerlässlich

Trotzdem reiche das umfrangreiche Testangebot, die zahlreichen Aufklärungs- und Präventionsangebote und der gesicherte Zugang zu medizinischer Versorgung bislang noch nicht aus, die Neuzahl der Infektionen weiter einzudämmen. Die bewusste Einsetzung von Verhütungsmitteln wie Kondomen ist daher nach wie vor unerlässlich. Besonders wenn man sich die Zahl der unter 15jährigen anschaut, die mit HIV infiziert sind. Das betrifft 200 Kinder in Deutschland, die sehr wahrscheinlich über ihre Mutter bei der Schwangerschaft infiziert wurden. Jeder Mensch trägt eine Verantwort für seine Gesundheit. Informieren Sie sich! Es gibt so viel zu tun im Kampf gegen HIV.

 

Die HIV-Epidemie kann bis zum Jahr 2030 beendet sein

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HIV ist eine ernstzunehmende Krankheit der Moderne geworden. Zahlreiche Präventionsmaßnahmen sowie Aufklärungskampagnen haben über die letzten Jahre hinweg zu einer groß angelegten Aufklärungswelle gesorgt, welche die Neuinfektionen immer mehr zurückdrängen konnten. Auch aufgrund von großen finanziellen Mitteln war es möglich auch ärmeren Patienten Medikamente zur Verfügung zu stellen, die in vielen Fällen ihr Leben retteten. Nun formulieren die Vereinten Nationen die Prognose, dass die sogenannte AIDS-Epidemie 2030 an ihr Ende gekommen sein dürfte.

Die schleichende Verdrängung von AIDS

Im Jahr 2000 hatten sich noch 3,1 Millionen Menschen mit dem Virus HIV neu infiziert, während 2014 nur noch zwei Millionen Neuinfizierte gelistet sind. Der HIV-Virus und damit auch die AIDS-Epidemie werden immer mehr zurück gedrängt und Berechnungen der Vereinten Nationen zufolge ist es möglich, dass 2030 eins der acht Milleniumsziele, welche 2000 von den Vereinen Nationen formuliert wurden, bereits erreicht sein könnte:

Die Immunschwäche AIDS ist dann keine Epidemie mehr, sondern vielmehr eine Ansammlung von tragischen Einzelfällen. Die Todesfälle und Neuansteckungen sollen dann nur noch von 200.000 Menschen ausgemacht werden.

Lebensrettende Maßnahmen der Vereinten Nationen

Den Statistiken zufolge konnten auf dem Weg der letzten Jahre etwa acht Millionen Todesfälle und 30 Millionen Neuinfektionen verhindert werden. Weiterhin konnte ein weiteres Ziel auf der Agenda der Vereinen Nationen bereits jetzt erreicht werden, denn schon zu diesem Zeitpunkt wurden im Jahr 2015 150.000 Menschen eine lebensrettende HIV-Behandlung zuteil. Der Kampf gegen HIV ist vorallem eins: teuer. Bislang investieren die Vereinten Narionen etwa 22 Millarden Dollar jährlich in die Bestrebung AIDS zurückzudrängen. Für eine Beendigung der Epidemie müssten weitere fünf bis acht Milliarden Dollar in die Finanzierung fließen und das sollen sie auch, denn die positiven Zahlen zeigen wie lohnenswert die Maßnahmen der letzten Jahre waren. Die Lebenserwartung Betroffener stieg im Vergleich von 36 auf 55 Jahre an.

Somit ermöglichten die Maßnahmen der letzten Jahre eine steigende Lebenserwartung sowie Qualität und werden hoffentlich auch weiterhin so erfolgreich wirken. Entgegen der genannten Prognosen steigt die Zahl der von HIV Betroffenen in Deutschland wieder etwas an. Auch hierzulande sollten die Bestrebungen weiterhin vorangetrieben werden.

 

Hoffnung für HIV-Infizierte

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Eine sensationelle Nachricht, die da vor kurzem durch die Medien ging: Bereits das zweite mit dem HI-Virus infizierte Baby konnte von der HIV-Infektion befreit werden. Wissenschaftler um Deborah Persaud von der Johns Hopkins University School of Medicine stellten neulich auf der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections den Fall eines weiblichen Babys vor, das vom HI-Virus befreit worden ist. Es gibt auch noch weitere, allerdings unbestätigte Fälle: Fünf in Kanada und drei in Südafrika. Das Mädchen aus Kalifornien hatte sich den Aids-Erreger im Mutterleib eingefangen. Bereits vier Stunden nach der Geburt erstmals mit einem aggressiv vorgehenden Medikamentencocktail behandelt.

Fälle der Hoffnung

Eine antiretrovirale Therapie während der Schwangerschaft kann die Infektion von Föten in 98 Prozent der Fälle verhindern. Trotzdem kommen noch immer mehr als 260.000 Kinder zur Welt, die im Mutterleib mit dem HI-Virus infiziert wurden. Besonders häufig sind die Fälle in Entwicklungsländern. Der erste Fall einer sogenannten funktionellen Heilung ist der eines inzwischen dreijährigen Mädchens, das im US-Bundesstaat Mississippi lebt.

Es hatte sich ebenfalls im Mutterleib infiziert. Eine frühzeitige Gabe gleich mehrerer recht aggressiver Medikamente kurz nach der Geburt hat das Virus unter die Nachweisgrenze gedrückt. Die Ärzte waren zunächst skeptisch, da der Virus die Eigenschaft hat sich zu verstecken und im geeigneten Moment zu einem späteren Zeitpunkt wieder loszuschlagen.

Behandlung erfolgreich abgeschlossen

Das Phantastische daran ist: Das Mädchen nimmt seit 21 Monaten keine Medikamente mehr und ist noch immer HIV-frei. So wie es aussieht, ist die Gesundheit des Kindes “wahrscheinlich das Ergebnis einer sehr frühzeitigen aggressiven antiviralen Therapie”, erklärt die Virologin Deborah Persaud von der Johns Hopkins Universität in Baltimore. Die Behandlung habe das HI-Virus wohl daran gehindert, sich in den Abwehrzellen des Kindes einzunisten. Die bisher einzige anerkannte Heilung eines erwachsenen Aids-Patienten ist der Fall des US-Bürgers Timothy Brown, bei dem in den 90er Jahren in Berlin Aids diagnostiziert worden war. Die Heilung setzte bei dem als “Berliner Patient” bekannt gewordenen Brown ein, nachdem ihm wegen einer Leukämie-Erkrankung Spender-Knochenmark transplantiert worden war, das eine seltene genetische Veränderung aufwies.

Diese Therapie ist sehr aufwändig und kostspielig und kann daher nicht massenhaft bei den 33 Millionen HIV-Infizierten weltweit angewendet werden. Aber für alle infizierten Babies gilt: “Diese neuen Nachrichten könnten aus zwei Gründen große Veränderungen bewirken”, sagte Anthony S. Fauci vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases. “Einerseits wegen des Wohlergehens des Kindes – und andererseits, weil es ein starker Beweis dafür ist, dass man ein Kind heilen kann, wenn man es nur früh genug behandelt.” Weitergehende und umfangreichere Studien mit 50 Babys sind geplant und starten noch in diesem Jahr.

 

Tabak: Hat die Pflanze das Zeug zum Medikament?

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Das Humane Immundefizienz-Virus, eher bekannt in seiner abgekürzten Form als HIV, gilt als Auslöser des Immunschwächesyndroms AIDS. Seit Beginn der Pandemie in den Achtziger Jahren ist die Wissenschaft auf der Suche nach einem Heilmittel und nach Impfstoffen, doch ist man des Virus bisher nicht Herr geworden. Jetzt gibt es neue Hoffnung sowohl auf einen Impfstoff als auch auf ein Medikament. Quell der Hoffnung ist die Tabakpflanze, in die ein Gen eingeschleust wird, das Antikörper gegen das HI-Virus ausbildet. Diese binden virale Eiweiße, so dass die Viren nicht mehr an die Zelloberfläche andocken und somit keinen Schaden anrichten können. Bisher mussten die Antikörper unter hohem Aufwand in tierischen Zellkulturen gewonnen werden. Dank der neuen Methode wäre die Antikörper-Produktion vergleichsweise weniger aufwändig, in größerer Menge und dadurch deutlich billiger möglich.

Die neue Methode mit Hilfe von Pflanzen Antikörper zu gewinnen nennt sich Molecular Farming oder Pharming, eine Kombination aus den englischen Begriffen für Arzneimittel (pharmaceuticals) und Landwirtschaft (farming). Die Forschung nach Herstellungsmethoden für neue Arzneimitteln wird durch das EU-Projekt „PharmaPlanta“ finanziell gefördert. Zahlreiche Forschungseinrichtungen aus Industrie und Wissenschaft sind daran beteiligt.

Die Genmanipulation der Tabakpflanze

Die Tabakpflanze eignet sich besonders gut zur Genmanipulation. Ihr Erbgut ist leicht zu verändern und sie produziert wie andere Pflanzen auch das eingeschleuste Erbgut bei ihrem Wachstum einfach mit. Das findet unter streng kontrollierten, laborähnlichen Bedingungen in Gewächshäusern statt. Die Forscher haben ein Verfahren entwickelt, das eine hohe Ausbeute an Antikörpern aus dem pflanzlichen Material ermöglicht. Ein Zentner Tabak liefert den Rohstoff für etwa ein Gramm an Antikörpern.

Aus den Antikörpern können anschließend entweder Impfstoffe oder Arzneimittel hergestellt werden. So ist es etwa denkbar, dass ein Vaginalgel mit dem Antikörper entwickelt wird, das HI-Viren schon vor der Übertragung beim Geschlechtsverkehr unschädlich macht. Erste klinische Studien mit neuen Präparaten laufen bereits in Großbritannien. Darin müssen die Präparate dahingehend überprüft werden, dass sie sicher sind und keine zu großen Nebenwirkungen aufweisen.

Die neue Herstellungsmethode von Antikörpern mittels Molecular Farming gibt jedoch nicht nur im Kampf gegen HIV und AIDS Grund zur Hoffnung, sondern bietet auch die Chance Antikörper für Impfstoffe und Medikamente gegen andere Krankheiten wie etwa Tollwut oder Malaria zu gewinnen. Beide Krankheiten sind ähnlich wie AIDS auch vor allem in Entwicklungsländern ein Problem. Deshalb ist es wichtig, dass die zur Herstellung von Impfstoffen und Arzneimitteln benötigten Antikörper in großer Menge, kostengünstig und am besten vor Ort hergestellt werden können. Genveränderte Tabakpflanzen sowie andere Pflanzenarten bieten hierzu die Gelegenheit.

 

HIV-Übertragung von Müttern auf deren Kinder ist inzwischen selten geworden

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Vor gar nicht allzu langer Zeit war es undenkbar als HIV-Infizierte Mutter ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen. Ärzte und Angehörige rieten in diesen Fällen oft zur Abtreibung. Heutzutage ist die Medizin schon so weit, dass HIV-Inifizierte Mütter gesunde Babys gebären können und zudem oftmals ein langes Leben vor sich haben. Die gesellschaftliche Verurteilung von schwangeren HIV-Infizierten ist allerdings aktueller denn je.

Gesellschaftliche Verurteilung ist aktueller denn je

Im Juli diesen Jahres wird es in Melbourne eine Welt-Aids-Konferenz geben, die sich vordergründig mit der sozialen Wahrnehmung von HIV auseinander setzt. Schreckensbilder aus der Zeit bevor das Virus weitgehend kontrollierbar war, spuken noch immer in den Köpfen der Bürger herum und führen zu vorschnellen Verurteilungen und der Stigmatisierung von HIV.

Das HIV-Schwangerschaftsregister

Schätzungen zufolge ist es keine Seltenheit, dass Frauen, die positiv auf HIV getestet werden, vor der Schwangerschaft nichts von ihrer Infektion wussten. Etwa 350 Fälle wurden in Deutschland im letzten Jahr verzeichnet. Die Dunkelziffer wird weit über diesem Wert liegen. Da bislang weder die Fälle erfasst werden, in denen Frauen während der Schwangerschaft von der HIV-Infektion erfahren noch jene Beispiele, bei denen Schwangere erst im Kreißsaal über ihre HIV-Infektion informiert werden, soll nun ein bundesweites HIV-Schwangerschaftsregister alle Fallbeispiele in Deutschland auflisten.

Risiken bei der Geburt

Eine HIV-Infizierte schwangere Frau muss heute nicht mehr so stark wie in den Neunzigern um eine Infektionsweitergabe an ihr Kind fürchten. Wenn die Viruslast auf eine fest gesetzte Mindesgrenze (unter 20 bis 50 Viruskopien in einem Milliliter Blutserum) minimiert werden konnte, sei es manchen Müttern sogar möglich ihr Kind auf natürlichem Weg zu gebären. Während der Geburt selbst beträgt das Risiko für eine Übertragung weniger als ein Prozent. Dieser Wert kann allerdings nur unter ärztlicher Behandlung gewährleistet werden. Ohne Behandlung liegt er bei 20 bis 25 Prozent.

Vom Stillen wird trotzdem weiterhin abgeraten, auch wegen möglicher Effekte der einzunehmenden Medikamente. Inzwischen ist die Medizin schon so weit Viruserbgut in Blutserum nachzuweisen. Dies kann auf noch bestehende Infektionen hinweisen. Generell muss keine HIV-Infizierte Mutter, die sich in ärztliche Behandlung begibt, eine Infektionsübertragung auf ihr Baby als gegeben ansehen. Die Medizin ist heutzutage so weit HIV in Maßen zu kontrollieren, die Gesellschaft scheint dies nicht zu sein.

 

HIV in Deutschland – aktuelle Zahlen

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Trotz der kostenintensiven Plakatierungskampagnen zur Steigerung des öffentlichen Bewusstseins gegenüber der Gefahr durch HIV bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr sind die Betroffenen Zahlen nach wie vor erschreckend. Die Infektionszahlen steigen weiter – und viele fühlen sich von dem Thema immer noch nicht betroffen – obwohl sie infiziert sein könnten.

Lasst Euch testen!

Nach einer Schätzung waren im letzten Jahr knapp 80.000 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert. Das sind anders, als es die meisten Leute heute einschätzen, sehr viel mehr als noch vor 20, 30 Jahren. Es handelt sich bei HIV also nicht um eine Krankheit des letzten Jahrhunderts. Der Mangel an Einsicht führt jedoch dazu, dass nur knapp 2/3 der Infizierten auch von ihrer Erkrankung wissen. Das unbewusste Drittel sorgt natürlich für Neuansteckungen. Problematisch ist aber auch, dass sie sich möglicherweise sogar haben testen lassen, jedoch zu früh nach der Ansteckung.

Die Test haben natürlich auch eine gewisse Fehler-Wahrscheinlichkeit für falsche Negativ- Befunde. Vor allem kurz nach der Ansteckung sind die Viren im Körper noch in geringer Anzahl anzutreffen und daher schwerer festzustellen. Daher sollten sich Menschen mit ungeschützten promiskuitiven Verhaltensweisen öfter testen lassen. Dass sie es nicht tun, mag mit daran liegen, dass HIV inzwischen nicht mehr in jedem Fall tödlich verläuft. Die medikamentöse Behandlung ist inzwischen so gut, dass viele noch Jahrzehnte eines erfüllten Lebens vor sich haben. Das senkt natürlich die Effektivität der Abschreckung durch Aufklärungs-Kampagnen. Doch auch, wenn sich die knapp 26.000 unbekannterweise Infizierten testen lassen würden und somit identifiziert wären, würde die Ansteckungsrate wahrscheinlich nur um die hälfte sinken, denn die andere Hälfte steckt sich im Ausland an.

Risikofaktoren und Behandlungsmethoden

Auch wenn dies oft zu einer Stigmatisierung führt, die zu verurteilen ist, stellen die Daten fest, dass knapp drei-viertel der Infizierten homosexuelle Männer sind. Die restlichen Prozent teilen sich heterosexuelle Männer und Frauen sowie durch unsachgemäß verwendetes Drogengeschirr Infizierte zu nahezu gleichen Anteilen. Von den insgesamt fast 100.000 Menschen, die sich seit Ausbruch der Epidemie in den Achtzigern infiziert haben sind über ein viertel an den Folgen gestorben. Heute scheint die neue Lockerheit im Umgang mit sexuellen Kontakten auch andere Geschlechtskrankheiten zu begünstigen. Zu diesen gehört auch die Syphilis, die ebenfalls das Ansteckungsrisiko für HIV erhöht und deshalb sehr ernst genommen werden sollte. Die einzige Möglichkeit, diese Krankheit auszurotten liegt in der Bereitschaft derer, die infiziert sind, sich den Möglichkeiten der Prävention weiterer Ansteckungen zu stellen und diese anzuwenden. Eine Diagnose kann heute auch enorm positive Effekte auf den Verlauf der Krankheit und ihren Verlauf auf den Patienten haben. Die Medikamentennahme kann inzwischen sogar die Ansteckungsgefahr bei nicht-infizierten Geschlechtspartnern reduzieren und ein recht normales Leben ermöglichen.