Periode als Luxus

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In Australien haben Frauen 18 Jahre lang dafür gekämpft, dass auf Tampons und Binden keine Mehrwertsteuer erhoben wird und dies nun auch erreicht. Hygieneartikel für die Periode sind dort, seit Anfang des Jahres steuerfrei erhältlich. Hierzulande haben 2018 die zwei deutschen SPD-Politikerinnen, Nanna-Josephine Roloff und Yasemin Kotra, zum selben Thema ebenfalls eine Kampagne gestartet. Menstruationshygieneartikel sind in Deutschland gar mit 19 % Mehrwertsteuer belegt. Sie sammelten mit ihrer Online-Kampagne zur Reduzierung der Mehrwertsteuer mehr als 90 000 Unterschriften. Generell wird in Deutschland auf Waren und Dienstleistungen ein Mehrwertsteuersatz von 19 % erhoben. Gegenstände des Grundbedarfs bilden eine Ausnahme und werden nur mit 7 % besteuert. Jedoch sind diese Ausnahmen nicht immer logisch nachvollziehbar, denn Damenhygieneprodukte wie Tampons und Binden, aber auch Toilettenpapier, Windeln, Babynahrung oder Rasierklingen sind Gegenstände des Grundbedarfs werden dennoch mit 19 % besteuert.

Willkürliche Besteuerung der Hygieneartikel

Sabine Zimmermann von der Partei Die Linken ist Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend behauptet sogar, dass die Liste für den ermäßigten Steuersatz absurd und willkürlich festgelegt worden sein. Die schottische Abgeordnete Danielle Rowley sprach im britischen Parlament davon, dass je nach Berechnung die Kosten der Menstruation eine Frau im Jahr durchschnittlich ca. 550 Euro kostet und diese durch die Senkung der Mehrwertsteuer deutlich verringert werden könnten. Bei dieser Berechnung waren auch Schmerztabletten, die viele Frauen während ihrer Periode benötigen, inbegriffen. Niemand darf wegen seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt werden, sagt Art. 3 des Grundgesetzes aus. Doch dieser Artikel scheint hier in diesem Fall missachtet zu werden und diskriminiert Frauen.

Ohne Menstruationsprodukte würden wir Frauen nicht auskommen und das wäre nicht nur für uns, sondern auch für unsere Mitmenschen nicht zu ertragen. Leider gibt es derzeit auf Nachfragen beim Bundesministerium für Finanzen nur eine Antwort: „Gegenwärtig gibt es keine Änderungspläne der jetzigen Regelungen der Steuersätze.“ Die beiden Frauen wollen nun Bundesfinanzminister Scholz die gesammelten Unterschriften öffentlichkeitswirksam übergeben und warten noch eine Terminbestätigung seines Büros.

 

Afrika schenkt uns das Geheimnis der Schönheit - das Marula-Öl

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Es gilt als eines der besten Schönheitsöle unserer Zeit – das Marula-Öl. Es wird aus den Früchten des Marula-Baumes gewonnen. Diese Bäume wachsen wild in Afrika und werden von den Einheimischen auf unterschiedliche Weise genutzt. So können die Früchte selbst verzehrt werden oder es wird der Amarula-Likör daraus hergestellt. Nicht zuletzt nutzen afrikanische Frauen das Marula-Öl für die Hautpflege. Zur Herstellung des Öles werden die Nüsse mit Steinen aufgeschlagen, wenn sie getrocknet sind. Die Kerne werden dann vorsichtig entnommen. Die zeitintensive und schwierige Herstellung hat ihren Preis, daher ist das hochwertige Öl recht teuer.

Marula-Öl, ein Öl mit Wunderkraft

Besonders wirksam ist Marula-Öl bei trockener Haut. Rötungen verschwinden und sie wird schön glatt und geschmeidig. Außerdem soll es Schwangerschaftsstreifen vorbeugen. Marula-Öl wird von der Haut sehr gut aufgenommen und regt die Produktion von Kollagen an. Es schützt die Haut vor schädlichen Außeneinflüssen und bildet einen Schutzfilm. Dadurch, dass das Marula-Öl inzwischen auch bei uns vertrieben wird, werden viele Arbeitsplätze in Afrika geschaffen. Fairtrade wird hier großgeschrieben.

Die Marula-Saison wird gekrönt vom „Marula-Frucht-Festival“, auch „Omangong-Kultur-Festival“ genannt. Diese Veranstaltung wurde zum „immateriellen Kulturerbe“ erklärt. Die gute Stimmung während des Festes kann dem „Omagongo“ zugeschrieben werden. Hierbei handelt es sich um ein alkoholisches Getränk, das aus der Marula-Nuss hergestellt wird.

Glatte Haut und glänzendes Haar dank Mongongo-Öl

Ein weiteres Schönheitsgeheimnis ist das Mongongo-Öl. Auch dieses kaltgepresste Öl stammt aus Namibia. Das Öl beinhaltet mehr als 50 % Linolsäure, welche eine gesunde Haut begünstigt. Linolsäure bietet nicht nur Schutz, sondern spendet auch wertvolle Feuchtigkeit für die Haut. Aurum Africa ist eine Firma, die diese herrlichen Pflegeprodukte anbietet. Das Sortiment wächst weiter und bietet wunderbare Lösungen für trockene Haut, Hautrötungen oder Akne. Wer seiner Haut etwas ganz Besonderes zukommen lassen möchte, sollte auf diese hochwertigen Pflegeprodukte zurückzugreifen.

 

Haarseife - gesünder zu Haut und Haar

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Bestimmt nutzt Du es auch: das handelsübliche Shampoo aus dem Supermarkt oder der Drogerie. Sie enthalten oft angenehme Duftstoffe und locken mit schicken Designs. Doch leider enthalten sie auch problematische Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Silikone oder Konservierungsstoffe. Diese trocknen nicht nur Deine Kopfhaut aus, sondern können auch Dein Haar schädigen. Gerade bei Silikonen ist dies in den Fokus getreten, weshalb viele Hersteller inzwischen darauf verzichten.

Synthetische Tenside in Shampoos sind besonders problematisch

Einer der Hauptgründe für die Verwendung einer Alternative zum konventionellen Shampoo sind die sogenannten synthetischen Tenside. Diese sind in vielen Reinigungsmitteln enthalten, auch im Shampoo. Es gibt verschiedene Tenside, natürliche und synthetische. Während die natürlichen Tenside nicht so schädlich sind und aus Ölen während der Verseifung entstehen, stellt man synthetische Tenside mithilfe von Erdölderivaten her. Synthetische Tenside haben zwar eine intensivere Waschwirkung, reizen jedoch die Haut und können sie für Schadstoffe angreifbarer machen.

Bio Shampoo

Alternative Bio Shampoos oder natürliche Kosmetika nutzen keine synthetischen Tenside, sondern natürliche. Die wirken nicht nur milder, sondern sind auch vollständig biologisch abbaubar und reinigen die Kopfhaut schonender. Manchmal werden die natürlichen Tenside jedoch aus Palmöl gewonnen, weshalb derartige Produkte wiederum nicht mehr so optimal sind.

Die echte Alternative: Haarseife

Ganz ohne synthetische Tenside, sondern nur  mit natürlichen Tensiden und ohne Palmöl als Ursprung, kommen hingegen Haarseifen aus. Für die Pflege werden natürlich Öle abseits von Palmöl, beispielsweise, Rizinusöl und weitere, zugesetzt. Achte hier genau auf die Inhaltsstoffe, auch, um ganz sicher zu gehen, dass kein Palmöl enthalten ist. Ebenso wenig wie Palmöl ist auch Glycerin enthalten.

Haarseife ist ergiebiger, bedarf jedoch Erfahrung

Anders als mit konventionellem Shampoo, kannst Du Deine Haare nicht unbedingt einfach so mit Haarseife waschen. Je nach Wasserhärte funktioniert das nämlich suboptimal: Je weniger Kalk, desto besser kannst Du Deine Haare mit Seife waschen. Wenn Du sehr hartes Wasser hast, solltest Du eine saure Rinse anwenden, beispielsweise eine Mischung aus Zitronensaft und kaltem Wasser.

 

Hautpflege - Was bedeutet "rückfettend"?

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Auf vielen Pflegeprodukten steht aufgedruckt der Begriff „rückfettend“. Wir beschreiben Dir, was es damit auf sich hat.

Eigentlich hört sich rückfettend an, als sei es irgendeiner Marketingabteilung entsprungen. Doch in der Tat wird mit rückfettend eine Wirkung in der Dermatologie bezeichnet. Die rückfettenden Produkte helfen der Haut, den natürlichen Schutzfilm nicht nur zu erhalten, sondern auch wiederaufzubauen. Anders als bei nicht rückfettenden Pflegeprodukten, wie beispielsweise Seifen ohne natürlichen pH-Gehalt, kann es zu einer brüchigen Hornschicht, sowie trockene Haut kommen. Rückfettende Produkte hingegen verringern das Risiko von Entzündungen und sorgen dafür, dass Keime und Schadstoffe aufgrund einer gesunden Talgproduktion und einer gesunden Hornschicht nicht in den Körper gelangen können.

Unterschiedlich stark rückfettend

Nicht alle rückfettenden Produkte wirken gleich stark. Grundsätzlich lässt sich hier zwischen Cremes und Salben unterscheiden. Salben sind hochviskos und chemisch betrachtet ein Wasser-in-Öl Gemisch. Deshalb ist der Fettgehalt hoch. Cremes hingegen enthalten mehr Wasser, es handelt sich dabei um ein Öl-in-Wasser Gemisch. Der Vorteil des höheren Wassergehalts ist, dass die Cremes ein angenehm kühles Gefühl geben und schnell einziehen. Salben hingegen ziehen langsamer ein. Dafür wirken sie sehr stark rückfettend sind deshalb also besonders gut bei trockenen Hautstellen geeignet. Der langsame Einzug bedeutet auch, dass die Wirkung länger anhält. So eignen sich Salben beispielsweise perfekt dazu, betroffene Stellen über Nacht einzucremen.

Nur trockene Haut eincremen

Fettige Haut sollte nicht mit rückfettender Creme oder Rückfettsalbe behandelt werden. Ansonsten käme es zum gegenteiligen Effekt, da die Poren verschlossen werden würden. Trockene Haut hingegen profitiert von rückfettender Creme. Du erkennst trockene Haut daran, dass sie leicht gerötet ist, sich nicht zu sanft anfühlt, schuppt und meistens auch juckt. Frauen und Männer im Alter sowie Diabetiker oder Menschen mit Neurodermitis leiden oft unter sehr trockener Haut.

Alternativ zur rückfettenden Creme oder Salbe kannst Du auch ein Duschgel mit Öl-Zusatz verwenden. Nach der Dusche hinterlässt ein solches Shampoo einen Pflegefilm auf der Haut.

 

 

Bärte sind hip, aber sind sie auch hygienisch?

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Bei Männern sind Bärte derzeit schwer angesagt, aber sind sie auch hygienisch? US-Forscher haben nun zahlreiche Keime bei Probanden entdeckt. Woher stammen die Viren? Was kann man tun, um Bakterien im Bart zu vermeiden? Hier einige nützliche Antworten für echte Männer mit Bart.

Die Wissenschaftler haben die Bärte auf Keime untersucht und Varianten entdeckt, die aus dem Verdauungstrakt bekannt sind. Sollten Frauen nun ihre Partner mit Bart nicht mehr küssen? Pauschale Einschätzungen sind dabei schwierig. Beim Bart kommt es darauf an, wie er gepflegt wird, per se sind Bärte nicht unhygienisch. Da der Bart aus Haaren besteht, kann er mit einem milden Shampoo exzellent gepflegt und gewaschen werden.

Hygiene ist der entscheidende Faktor, nicht die Bärte an sich

Aber wie gelangen die Bakterien aus dem Kot in den Bart? Das ist schnell passiert, wenn man sich nach dem Toilettengang nicht die Hände wäscht und sich später ins Gesicht greift. Die Keime landen bei Männern ohne Bart auf der Haut des Gesichts. Bei Studie wurden jedoch die Proben der Männer mit Bart nicht mit solchen von Männern ohne Bart verglichen. Auch durch die Rasur und durch kleine Verletzungen sammeln sich ebenfalls Bakterien auf der Haut.

Sogar multiresistente Keime entdeckt

Dazu kommt, dass sich die entdeckten Fäkalkeime auch häufig in der Küche feststellen lassen. Die amerikanische Gesundheitsorganisation hat zahllose Viren und Bakterien in handelsüblichen Geschirrtüchern und Spülschwämmen entdeckt. Ein großer Teil der entdeckten Keime waren Darmkeime. Vergleichbare Viren-Schleudern sind Arbeitsplatten in der Küche, aber auch der Kühlschrank. Hier konnten sogar multiresistente Keime analysiert werden. In der Regel stammen diese Bakterien aus der Verarbeitung von Fleisch. Resistente Keime wurden zum Beispiel in Hühnerfleisch entdeckt. Daher ist es wichtig, sich beim Kochen mit Fleisch gründlich die Hände zu waschen. Generell sollten bei der Verarbeitung von rohen Tierprodukten solche Hygienemaßnahmen selbstverständlich sein.

 

Warum reißen meine Mundwinkel ein

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Wenn die Mundwinkel einreißen kann das ziemlich unangenehm und schmerzhaft sein. Insbesondere in den kalten Wintermonaten trocknen die Lippen schneller und die lästigen Einrisse im Mundwinkel entstehen. Das hängt damit zusammen, dass die Lippenhaut sehr dünn ist und keine Talgdrüsen, besitzt die einen Schutzfilm bilden könnten. Das ständige Befeuchten der trockenen Lippen mit Speichel macht das Problem allerdings schlimmer. Was hilft bei eingerissenen Mundwinkeln und können Krankheiten oder Mangelzustände verantwortlich sein?

Einrisse im Mundwinkel – Das hilft!

Die dünne Haut der Lippen benötigt ausreichend Pflege, um nicht auszutrocknen. Pflegestifte und Cremes mit Inhaltsstoffen wie Dexpanthenol oder Melissenextrakt helfen. Ein Tipp: Nach jedem Essen die Mundwinkel vorsichtig mit einem sauberen Tuch abtupfen, nicht wischen oder reiben.

Ein nicht korrekt angepasster Zahnersatz kann zu verstärktem Speichelfluss führen, was wiederum die Lippenhaut in den Mundwinkeln aufquellen lässt, sodass Entzündungen, auch Läsionen genannt, entstehen. Unbedingt den Zahnarzt um Rat fragen.

Wer Mangelzustände wie etwa zu wenig Eisen oder Vitamin B2 hat, kann ebenfalls an eingerissenen Mundwinkeln, in der Fachsprache auch Rhagaden genannt, leiden. Es empfiehlt sich in diesem Fall einen Arzt aufzusuchen.

Aufgepasst vor Infektionen und Erkrankungen

Eingerissene Mundwinkel sind der perfekte Nährboden für Bakterien, Viren oder Pilze. Bildet sich eine Infektion, sodass die Mundwinkel nach ein paar Tagen immer noch eingerissen sind und brennen, ist es ratsam umgehend den Arzt aufzusuchen.  Es gibt Medikamente die diese Infektionen behandeln können.

Aber auch Erkrankungen wie Allergien, Diabetes oder Neurodermitis können die Risse in den Mundwinkeln begünstigen. Dementsprechend gilt es die vorhandene Erkrankung optimal zu behandeln und die Lippen stetig zu pflegen.

Beschwerden lindern

Mit speziellen Pflegestiften und Cremes lassen sich die Beschwerden sehr gut mindern. Ist die Entzündung weiter vorangeschritten, mehrmals am Tag Cremes auftragen und die Wunden vorsichtig desinfizieren. Zinkpasten helfen die Haut trocken zu halten, indem sie die Feuchtigkeit auffangen. Vorsicht gilt bei sauren und scharfen Lebensmitteln: Die Wunde brennt nicht nur, sondern die Entzündung wird dadurch auch gefördert.

 

Wenn dir die Haare zu Berge stehen

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Ganz besonders im Herbst und im Winter kennen Menschen mit feinem Haar das Problem: die Haare werden gebürstet, doch statt nach unten zu fallen stehen sie nach allen Seiten hin ab, da sie elektrostatisch aufgeladen sind.

Wie erfolgt diese Aufladung?

Sobald mit unseren Haaren und einem anderen Gegenstand, wie zum Beispiel einem Kamm oder einer Mütze, Reibung erzeugt wird, geben die Haare negativ geladene Elektronen an den jeweiligen Gegenstand ab und nehmen hingegen  positiv geladene auf.
Das führt dazu, dass die Haare abstehen, statt ganz normal nach unten zu fallen. Denn gleiche Ladungen stoßen sich ab. Das ist einerseits keineswegs schädlich, jedoch wird es von vielen Menschen als sehr lästig empfunden.

Was kannst Du dagegen tun?

Eine ganz einfache Methode um gegen die “fliegenden” Haare vorzugehen ist, sie vor besonders trockener Luft zu schützen. Hierbei hilft es bereits im Winter öfter zu lüften, um gegen die trockene Heizungsluft vorzugehen. Ebenso ist es gut, die Haare schonender zu föhnen. Das kann allein dadurch erfolgen, dass man sie an der Luft trocknen lässt oder den Föhn auf eine weniger heiße Stufe stellt.
Neben dem Föhnen sind auch die Produkte, die verwendet werden sehr wichtig. So sollte man besonders im Winter alle drei bis vier Wochen eine Haarkur anwenden. Die Silikone oder Seidenproteine legen sich hierbei schützend über das Haar.
Neben der Pflege spielt jedoch auch die Kleidung eine Rolle. So lädt sich das Haar bei Synthetikfasern viel schneller auf als bei Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Leder. Das selbe gilt nun auch für die Bürste. Daher wird empfohlen eher eine Bürste aus Holz oder Eisen mit Naturborsten zu verwenden statt einer Bürste aus Plastik. Wenn jedoch alles zu spät ist und die Haare bereits zu Berge stehen, dann gibt es einen ganz einfachen Trick. Befeuchte Deine Hände und halte sie ganz nah an Dein Haar, dadurch entlädt sich das Haar und es fällt nach unten.

 

Wunsch nach mehr persönlicher Zuwendung in der Pflege

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In einer alternden Gesellschaft rückt die Pflege älterer Menschen verstärkt in den Fokus. Zuletzt stand die Pflege aufgrund des massiven Abrechnungsbetrugs in der Diskussion und wurde zu einem brisanten Thema der Medien.

Viele Menschen sind verunsichert, ob ihre Angehörigen in den 13.000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten. Dies geht aus einer Befragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) hervor.

70 Prozent glauben an Unterschiede in der Qualität der Pflege

Die Studie befragte 2.000 Menschen zu ihren Einstellungen zum Thema Pflege. Dabei vertreten 70 Prozent die Ansicht, dass sich die Qualität der Pflege je nach Einrichtung sehr stark unterscheidet. Als Gründe dafür geben 71 Prozent an, dass nicht ausreichendes Personal vorhanden und deshalb die Arbeitsbelastung für das vorhandene Personal zu hoch sei.

Befragte wünschen sich mehr Kommunikation und persönliche Zuwendung

Die Befragten geben darüber hinaus an, dass mehr Zeit für die Kommunikation und persönliche Zuwendung zur Verfügung stehen sollte. Mehr als vier Fünftel sagen, dass dies ein sehr wichtiger Aspekt bei der Auswahl einer Pflegeeinrichtung für den Familien darstellt. Zudem sind die Medikamentensicherheit, Hygiene und das Schmerzmanagement wichtige Aspekte für oder gegen eine Pflegeeinrichtung.

Weiterempfehlung von Freunden und Bekannten ist ein wichtiges Kriterium

Ein überraschendes Ergebnis ist, dass sich nur fünf Prozent der Befragten gerne auf offizielle Bewertungen verlassen möchten. Auch Pflegenoten stellen für viele keinen aussagekräftigen Indikator für die Qualität einer Einrichtung dar. Nur gut jeder Fünfte, dem Pflegenoten bekannt sind, sagen, dass diese zuverlässige Informationen über die Qualität bereitstellen. Hingegen stellt die Weiterempfehlung von Freunden und Bekannten ein zunehmend wichtiges Kriterium bei der Auswahl einer Pflegeeinrichtung dar.

 

Die Pflege – in deutschen Familien oft ein Tabuthema

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In Deutschland wie in vielen anderen Ländern altert die Bevölkerung: 2010 waren in Deutschland laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes 26 Prozent der Menschen 60 Jahre oder älter. Im Jahr 2030 wird dieser Anteil bereits 36 Prozent betragen. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt deutlich zu. Immer wichtiger wird damit auch die Frage, wie man im Alter leben möchte. Die Bremer Residenz-Gruppe hat dafür in einer repräsentativen Studie 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren sowie zusätzlich 200 Bürger ab 45 Jahren zu ihren Einstellungen zum Thema Pflege befragt.

Ergebnisse der Studie

95 Prozent der Deutschen möchten am liebsten zuhause alt werden. Aber nicht für alle erfüllt sich dieser Wunsch im Alter. Zwei von fünf Deutschen müssen im Alter in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden. Viele Häuser und Wohnungen sind nicht altersgerecht gebaut, so dass eine Pflege in den eigenen vier Wänden oftmals kaum möglich ist.

Das Thema Pflege ist in deutschen Familien oft ein Tabuthema

Die Studie zeigt zudem, dass 44 Prozent der deutschen Familien nicht über das Thema Pflege sprechen. Dabei sollten sich Betroffene und Angehörige frühzeitig über das Thema informieren und potenzielle Pflegeeinrichtungen begutachten.

Qualifiziertes Personal in Pflegeeinrichtungen ist wichtig

Nach ihren Vorstellungen einer Pflegeeinrichtung gefragt, sind den Befragten qualifiziertes Personal, die Bewohner der Einrichtung sowie Möglichkeiten zur Beschäftigung sehr wichtig. Ältere Befragte nennen häufiger gute Therapieangebote und eine schöne Einrichtung. Frauen haben häufig bereits konkretere Vorstellungen einer Pflegeeinrichtung als Männer. Als Grund dafür nennt die Studie die höhere Lebenserwartung der Frauen und damit die längere Zeit, die in einer Pflegeeinrichtung verbracht wird.

 

Pflegende Angehörige kennen viele Unterstützungsangebote, nutzen sie aber nicht

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Der demographische Wandel in Deutschland führt zu einem steigenden Bedarf an der Pflege und Betreuung älterer Menschen. Das Angebot an Arbeitskräften jedoch sinkt. Das Statistische Bundesamt geht von 125.000 fehlenden Arbeitskräften für das Jahr 2025 aus. Von den 2,6 Millionen Pflegebedürftigen im Jahr 2013 wurden insgesamt knapp die Hälfte allein von Angehörigen gepflegt. Diese sehen sich oftmals hohen zeitlichen, körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen ausgesetzt. Die Mehrheit der pflegenden Angehörigen fühlen sich stark bis sehr stark belastet.

Zur Unterstützung pflegender Angehöriger hat der Gesetzgeber verschiedene Angebote geschaffen, die den meisten Angehörigen zwar bekannt sind, aber nur von einer Minderheit tatsächlich genutzt werden, so der AOK-Pflegereport 2016.

Hohe Wertschöpfung durch pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige erbringen eine enorme wirtschaftliche Wertschöpfung. Legt man den Mindestlohn von 8,50 Euro zugrunde, gelangt man auf eine Wertschöpfung von 37 Milliarden Euro pro Jahr.

Angebote sind bekannt, werden aber nur selten genutzt

Zur Entlastung pflegender Angehöriger bietet der Gesetzgeber Angebote wie die Tagespflege oder die Kurz- oder Verhinderungspflege an. Diese, so der AOK-Pflegereport 2016, sind den meisten pflegenden Angehörigen zwar bekannt. Sie nehmen diese Angebote aber insgesamt nur selten wahr. Nur knapp vier Prozent der pflegenden Angehörigen nehmen Leistungen der Tages- und Nachtpflege in Anspruch.

Pflegebedürftige lassen sich nur ungern von fremden Personen betreuen

Als ein Grund für die geringe Inanspruchnahme wird genannt, dass sich die Pflegebedürftigen nur ungern von fremden Personen betreuen lassen. Die Studie schließt daraus, dass die Akzeptanz der Angebote deutlich gesteigert werden muss, um pflegende Angehörige zu entlasten.

Erhöhung des Arbeitskräftepotenzials kann pflegende Angehörige entlasten

Auch eine Erhöhung des Arbeitskräftepotenzials kann eine Entlastung pflegender Angehöriger bewirken, so der AOK-Pflegereport. Die vom Gesetzgeber vorgesehene Zusammenlegung der Ausbildung von Kranken- und Altenpflege kann dazu führen, dass sich mehr Menschen für die Pflege entscheiden.