Die Angst vor dem Impfen

Die Angst vor dem Impfen


Bereits seit geraumer Zeit ist das Impfen ein heißes Diskussionsthema in den Medien. Während Länder wie Italien und Frankreich bereits die Impfpflicht gegen bestimmte Erreger beschlossen haben, wehren sich Impfgegner in Deutschland nach wie vor heftig. Doch woher stammt diese Angst vor dem Impfen?

Impfen – Fluch und Segen zugleich?

Wie kann es sein, dass ein und derselbe Impfstoff unterschiedliche Reaktionen hervorruft? Die Antwort könnte möglicherweise in einer Eigenschaft liegen, die Impfmittel von anderen Medikamenten unterscheidet: Impfungen werden ausschließlich an gesunden Menschen vorgenommen. Medikamente hingegen helfen uns, wenn es uns aufgrund einer Krankheit schlecht ergeht. Warum sollte sich ein gesunder Mensch also willentlich einem gefährlichen Erreger aussetzen?

Insbesondere in Bezug auf ihre Kinder sehen viele Impfgegner daher keine Notwendigkeit, ein Risiko einzugehen. Denn nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Impfungen mit dem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln in Zusammenhang mit Autismus bei Kindern stehe. Und das, obwohl die Publikation der Fachzeitschrift „Lancet“ bereits 2010 aufgrund erwiesener Fehler wieder zurückgezogen wurde.

Ängste der Impfgegner sind unbegründet

Obwohl die Ängste der Impfgegner sogar wissenschaftlich widerlegt werden können und regelmäßig Aufklärungskampagnen zu diesem Thema gestartet werden, bleiben Impfgegner ihrer Meinung in der Regel treu. Mehr noch, oftmals werden sie durch die Versuche von Politikern und Medizinern, sie vom Gegenteil zu überzeugen, nochmals in ihrem Glauben bestärkt. So kommt es dann, dass Impfgegner nicht nur sich und ihre Kinder den Gefahren einer Nicht-Impfung aussetzen.

Leichtfertig vergessen wird die Tatsache, dass auch ungeimpfte Personen von einer umfassenden Immunisierung der Bevölkerung profitieren. Denn sobald eine Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent erreicht ist, und das über Jahre hinweg, greifen Infektionskrankheiten weit weniger stark um sich. So konnten in den Industrieländern in den beiden vergangenen Jahrhunderten bereits mehrere Krankheiten nahezu ausgerottet werden. Doch hierin sehen viele Experten auch eine Gefahr. Da die Bevölkerung sich den Auswirkungen einer Massenansteckung mit bspw. Masern nicht mehr bewusst ist, wird leichtfertig auf eine Impfung verzichtet.

 

Neue Strategie zur Bekämpfung von HIV

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HIV ist eine sehr komplizierte Erkrankung und um sie zu bekämpfen braucht man herausragende Strategien. Ein neues Sortiment an Impfstoffen soll unser Immunsystem nun bestens vorbereiten.

HI-Virus verursacht Aids, das haben Forscher schon Anfang der 80er Jahre herausgefunden. Heutzutage gibt es zwar noch keine Heilmittel aber die Krankheit lässt sich schon viel besser behandeln. Die Suche nach einem Medikament scheint genau so schwer wie die Verhinderung einer Ansteckung mit diesem Virus. 2015 gab es über zwei Millionen Ansteckungen!

Unser Immunsystem hat mit dem Virus sehr schwer zu kämpfen. Unser Körper setzt anfangs zwar Antikörper gegen den Virus ein, nur dauert das oft sehr lange, bis es so weit ist. Leider dauert es oft zu lange und jede Hilfe kommt zu spät. Wenn unser Körper versucht uns zu verteidigen, arbeitet der Virus wieder an neuen Strategien, um uns Schaden zuzufügen.

In den letzten Jahrzehnten gab es massenweise Studien und Tests, um ein Gegenmittel bzw. eine Therapiemethode zu finden, leider ohne Erfolg.

Studie aus Thailand sorgte für Aufregung

2009 zeigte eine Studie in Thailand teilweise Erfolge. Es wurden 16000 Menschen getestet und ein Impfstoff wirkte bei einigen Personen. In den 3 Jahren nach dem Anfang der Studie infizierten sich rund 30% weniger Probanden, die geimpft wurden als ungeimpfte Testpersonen. Diese Studie war zwar nur teilweise erfolgreich, sie macht aber Hoffnung und lässt uns daran glauben, dass wir eines Tages eine Gegenmittel finden werden.

Die Hoffnungsträger

Breit neutralisierende Antikörper! Zumindest ist das die Meinung der Experten. Sie sollen in der Lage sein, uns gegen alle HIV-Stämme zu schützen. Erste Versuche an Affen haben gezeigt, dass wir Menschen uns realistische Hoffnungen machen dürfen. Diese Antikörper können wir leider nicht selbst produzieren, deshalb müssen wir sie gespritzt bekommen. Alles in allem bleibt es aber noch ein sehr langer Weg bis wir wirklich sagen können, dass wir diesen Virus, der für so viele Todesopfer sorgt, in den Griff bekommen.

 

Die Impfungsrate ist wieder angestiegen

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Das Impfen stand in der letzten Zeit häufig in der öffentlichen Diskussion: Während die einen vehement für eine Impfung eintraten, sahen die anderen eher die Nachteile des Impfens. In Berlin hatte es 2015 einen Masernausbruch gegeben.

Die Diskussion über die Vor- und Nachteile des Impfens endete damit, dass nicht geimpften Kindern der Zutritt zu Kitas verwehrt werden sollte. Aktuelle Zahlen belegen jedoch, dass die Impfungsrate zuletzt wieder zugenommen hat.

Die Impfungsrate ist wieder angestiegen

In Deutschland lag die Durchimpfungsrate bei Masern und Röteln bei 92 Prozent – angestrebt ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent. Aktuelle Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände belegen, dass die Impfungsrate zuletzt wieder zugenommen hat. Im vergangenen Jahr wurde eine Steigerung um zehn Prozent des Umsatzes verzeichnet.

Der stärkste Umsatz ist bei Pneumokokken zu registrieren, gefolgt von Masern, Influenza, Humane Papiloviren und Enzephalitis.

Stärkster Anstieg ist bei Masern zu verzeichnen

Der stärkste Anstieg hingegen ist bei Impfungen gegen Masern festzustellen. Als Grund des hohen Anstiegs wird die oben bereits genannte Diskussion rund um den Masernanstieg genannt. Viele Eltern waren besorgt um ihre Kinder und ließen sie gegen Masern impfen.

Diskussion um Masernausbruch in Berlin hat den Pharmafirmen geholfen

Diese Diskussion um den Masernausbruch in Berlin hat auch den Unternehmen der Pharmabranche höhere Umsätze beschert. So konnte der Pharmakonzern Pfizer seinen Umsatz im Jahr 2015 insgesamt um sieben Prozent auf ungefähr 14 Milliarden steigern. Auch GlaxoSmithKline konnte seinen Umsatz mit Impfstoffen steigern – der Gewinn stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 39 Prozent.

 

Sollen auch Jungen eine HPV-Impfung erhalten?

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In Deutschland stellt sich schon lange die Frage, ob auch Jungen gegen HPV geimpft werden sollten. HPV steht für Humane Papillomviren und diese können Krebs verursachen. In Zukunft sollen auch Jungen geimpft werden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist sich relativ sicher, dass so gut wie jeder Mensch sich im Laufe seines Lebens mit HPV infiziert. Mädchen werden deshalb geimpft, weil die HP-Viren Krebserkrankungen wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Des Weiteren werden die Viren auch sehr häufig übertragen. Das passiert auf der ganzen Welt am häufigsten durch Sexualverkehr. Aus diesem Grund sollen zukünftig auch Jungen gegen HPV geimpft werden. Die Impfung sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt geschehen, um möglichen Risiken aus dem Weg zu gehen.

Auch Jungen können von der Impfung profitieren

Es gibt sehr viele unterschiedliche Typen von HP-Viren. Die meisten Infektionen sind harmlos und ohne Folgeschäden. Die gefährlichsten Typen können Krebs an Genitalien auslösen. Dazu können auch noch Genitalwarzen kommen. Normalerweise bekämpft unser Immunsystem gefährliche HP-Viren. Wenn unser Immunsystem das mal nicht schafft oder geschwächt ist, dann werden Zellen angegriffen, die sich im Laufe der Zeit chronisch entzünden und eine Vorstufe von Krebs sein können. 4660 Menschen erkranken jedes Jahr an Gebärmutterhalskrebs und 1500 sterben daran.

Durch neue Forschungen sind sich Wissenschaftler einig, dass es ratsam ist, zukünftig auch Männer gegen Papillomviren zu impfen. Für Mädchen wird die Impfung bereits durch de Impfkommission (Stiko) empfohlen. Für Jungen wäre das neu und sie würden definitiv davon profitieren. Die Viren können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und sind deshalb auch für Männer gefährlich. Bei Jungen zwischen 9 und 15 Jahren kann der Wirkstoff Genitalwarzen verhindern. Des Weiteren kämpft der Stoff gegen die Vorstufen des Analkarzinoms.

 

Der neuste Stand vom Allergien-Kongress in Australien

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Allergien sind nicht nur im Sommer ein Thema, das Wissenschaftler und Mediziner weltweit beschäftigen. Egal ob gegen Lebensmittel, Pollen, Staub, Tierhaare oder andere Stoffe, die Bandbreite möglicher Allergieauslöser ist groß und lauert beinahe überall.

Deshalb wird nach wie vor daran geforscht, wie die Entstehung von Allergien so gut es geht unterbunden werden kann. Um sich über den neusten Stand der unterschiedlichen Forschungen auszutauschen, trafen sich nun Wissenschaftler der ganzen Welt in Australien. Auf diesem Kongress wurden nicht nur Forschungsergebnisse vorgestellt, sondern auch Plädoyers gehalten und Möglichkeiten zur Bekämpfung von Allergien diskutiert.

Forschungsergebnisse

Unter anderem präsentierte ein Forscherteam aus Kanada ihren neuen, verbesserten Impfstoff gegen die Allergie bei Katzenhaaren. Ihre Untersuchungen ergaben, dass die Wirkung des von ihnen entwickelten Impfstoffs bis zu acht Mal länger anhalte, als bisher bekannt Substanzen. Gleichzeitig berichtete die belgische Forscherin Hamida Hammad von ihren Fortschritten bei der Suche nach einem effektiven Impfschutz gegen allergisches Asthma.

Zu diesem Zweck untersuchte sie Kinder, die auf Bauernhöfen aufwuchsen und deren Anfälligkeit für diese Form des Asthma. Tatsächlich konnte sie feststellen, dass der Stallstaub auf den Höfen das Enzym A20 aktivieren, welches eine Art Schutz vor allergischem Asthma zu bieten scheint. Die Kinder, bei denen aufgrund einer genetischen Mutation das Enzym A20 trotz der Bauernhofumgebung nicht ausgeprägt vorhanden war, waren im Laufe ihres Lebens anfälliger für allergisches Asthma.

Genereller Schutz

In Tschechien wurde eine Langzeitstudie über die Gabe von probiotischen Darmbakterien in Verbindung mit der Entstehung unterschiedlicher Allergien durchgeführt. Zunächst wurden einer Gruppe Säuglinge die Probiotika verabreicht und einer anderen nicht. Dann wurden die Kinder im Laufe der kommenden 20 Jahre immer wieder untersucht, um zu überprüfen, ob sie unter Allergien litten. Die Forscher kamen so zu dem Ergebnis, dass Probiotika besonders bei Kindern mit einer familiären Allergievorbelastung tatsächlich gegen die Entstehung unterschiedlicher Allergien zu helfen schienen.

So kann man auch hier von einem ersten Schritt in die richtige Richtung zur Bekämpfung von Allergien allgemein sprechen. Hierzu äußerte sich auch der Wissenschaftler Mark Larché aus Ontario, der dafür plädierte, dass Kindern weniger Hygiene gut tun würde, damit sich ihr Immunsystem ausreichend ausbilden könne. So täte es Kindern gut hin und wieder im Schmutz zu spielen, damit das Immunsystem auf unterschiedliche Stoffe richtig zu reagieren lerne.

 

Die Masern-Impfung schützt nicht nur vor Masern

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Ein Blick auf die Kindersterblichkeit vor und nach dem Beginn der Masern-Impfung zeigt, dass die Impfung auch einen indirekten Schutz vor anderen Krankheiten bietet – und das zum Teil jahrelang. Das liegt vor allem daran, dass das Masern-Virus das Immunsystem allgemein schwächt und das Risiko der Erkrankten für andere Infektionen erhöht.

Mit der Einführung der Masern-Impfung in den frühen 1970er Jahren hat auch die Kindersterblichkeit weiter abgenommen. Dieser Einfluss war so nicht erwartet worden und allein der Rückgang der Masern-Erkrankungen konnte diesen Effekt nicht erklären. Das Forscherteam von Micheal Mina der Princeton University sieht den Grund in der Schwächung des Immunsystems durch das Masern-Virus: Die wichtigen Immunzellen Lymphozyten könnten zwar nach der Infektion das Masern-Virus bekämpfen, fehlten dann aber bei der Abwehr anderer Infektionen.

Die Folge sei eine Art Immun-Amnesie, durch die Erkrankte schneller an anderen Krankheiten erkranken. Diesen Effekt und seine Dauer untersuchten Mina und sein Team mit Gesundheitsdaten aus England, Wales, Dänemark und den USA. Als Ergebnis ließ sich festhalten, dass andere Infektionen häufig zum Tod führten, wenn auch Masern in der Bevölkerung vorkamen. Die Masern-Erkrankungen wirkten bis zu zwei bis drei Jahren nach. Die Forscher gehen davon aus, dass es durch eine Masern-Impfung nicht zu einer Herdenimmunität gegenüber dem Masern-Virus kommt – auch vor anderen Keimen seien die Geimpften geschützt.

Das Masern-Virus ist auf der ganzen Welt verbreitet und leicht ansteckend. Es reicht bereits, wenn ein Mensch in der Nähe hustet oder niest und infektiöse Tröpfchen eingeatmet werden. Die Inkubationszeit beträgt zehn Tage. Der Erkrankte zeigt zunächst Symptome einer Grippe. Später kommt es zu den typischen rot-braunen Hautflecken. Der Krankheitsverlauf dauert etwa zehn Tage. Mögliche Komplikationen sind Lungenentzündungen, Durchfall oder Gehirnentzündungen. Ziel der Weltgesundheitsorganisation ist es, Masern bis 2020 weltweit zu eliminieren. Die Bevölkerung muss dafür eine Immunität von 95 Prozent in allen Altersgruppen aufweisen. Aber auch in Deutschland gibt es in den letzten Jahren kaum Fortschritte in dem Bereich.

 

Acht neue Impfstoffe kommen auf den Markt

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In den letzten Monaten ist die Frage, ob Impfungen schädlich oder gesundheitsfördernd sind, mehr denn je diskutiert worden. Impfgegner verweisen auf die möglichen Nebenwirkungen und Befürworter schwören auf die schützende Funktion von Impfungen.

Gegen zahlreiche Krankheiten gibt es inzwischen Impfungen. Gegen die Grippe, Masern, Windpocken und 24 weitere Krankheiten gibt es bereits Impfstoffe. Nun sollen acht weitere folgen. Bis 2019 soll es gegen die folgenden Krankheiten Impfstoffe geben:

Die acht neuen Impfstoffe sind gegen Milzbrand, Dengue-Fieber, Ebola, Noro-Viren, den Krankenhauskeim MRSA, Darmkeim Clostridium difficile, Cytomegalie-Viren sowie Tuberkulose. Dass diese Impfstoffe erst 2019 auf den Markt kommen, liegt an dem langwierigen Testverfahren, das die Impfstoffe durchlaufen müssen bis sie auf den Markt kommen.

27 Krankheiten mit Impfstoff

Gegen diese 27 Krankheiten kann man sich bislang impfen lassen: Brechdurchfall durch Rotaviren, Cholera, Diphtherie, FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis, Gelbfieber, Genitalwarzen durch humane Papillomviren (HPV), HPV-Infektion, Influenza, Gürtelrose, Haemophilus-influenzae-b-Infektion, Hepatitis A, Hepatitis B, Hirnhautentzündung durch Meningokokken der Serogruppen A, B, C, W135 und Y, Japanische Enzephalitis, Keuchhusten, Lungenentzündung durch Pneumokokken, Masern, Meningokokken-Erkrankungen neben Hirnhautentzündung, Mittelohrentzündung durch Pneumokokken, Mumps, Polio, Röteln, Tetanus, Tollwut, Typhus, Windpocken, Vogelgrippe. Letztere Impfung wird allerdings nur im Fall einer bestehenden Epidemie angewendet.

Impfung gegen Krebs?

Neue medizinische Erkenntnisse zeigen auf, dass gezielte Impfungen gegen Krebs möglicherweise in naher Zukunft eingesetzt werden könnten. Forscher haben entdeckt, dass Krebszellen zwar ständig einer Mutation unterworfen sind, allerdings im Kern unverändert bleiben, weshalb dieser Kern von Forschern isoliert und im Labor mutiert werden kann, um diese Zellen dann dem Betroffenen zu injizieren. Diese Therapieform steht zwar noch am Anfang, aber vielleicht bietet sie Hoffnung für eine Krankheit, die trotz ihrer häufigen Erscheinung sehr wenig fassbar für Mediziner und Betroffene ist.

 

Achtung - Gefahr von Zecken auch im Garten

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Nicht nur bei Spaziergängen im Wald ist die Gefahr eines Zeckenbisses akut: Bereits im Frühjahr gehen die Zecken auf Wirtssuche – wegen der kühlen Temperaturen in der Nacht und am Morgen befinden sie sich hauptsächlich mittags an Plätzen wie Wiesen, Waldrainen und lichtem Laubwald, wo es windstill und sonnig ist. Deshalb sollten nicht nur im Sommer die Kleidung und der Körper, besonders Kopf und Hals, die Haut unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen, nach Zecken abgesucht werden. Besonders der Klimawandel und die milden Winter sorgen dafür, dass Zecken kaum noch zwischen November und Ende Februar Nachtruhe halten, sondern dass sie das ganze Jahr aktiv sind.

Eine Studie der Universität Hohenheim konnte jetzt auch bestätigen, dass Zecken nicht nur in den Wäldern lauern: Auch in Gärten, die weit entfernt von Wäldern und zudem sehr gepflegt sind, können sich Zecken verstecken. Für diese ungewöhnlichen Zeckengebiete sorgen Vögel, Haus- und Wildtiere, die die Zecken über diese Distanzen verbreiten. Grundlage der Untersuchung bildeten 60 Gärten im Großraum Stuttgart. Dabei konnte festgestellt werden, dass je näher ein Garten am Wald liegt, desto mehr Zecken befinden sich dort. Darüber hinaus konnte aber auch ein Zeckenanteil von 20 Prozent eines Waldrandgrundstückes in 500 Meter entfernten Gärten beobachtet werden. Ein wenig Vorbeugung können fehlendes Unterholz und kurze Rasen bieten.

Wichtige Impfung gegen FMSE

Experten raten deshalb sich bereits im Frühjahr gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen zu lassen. Die virusbedingte Hirnhaut- oder Gehirnentzündung wird von Zecken übertragen. Das Robert-Koch-Institut stuft rund 142 Kreise in Deutschland als Risikogebiet für FSME ein. Diese befinden sich hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch Abschnitte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen und im Saarland sind stark betroffen. Wer dort wohnt, arbeitet oder Urlaub macht, sollte sich auf jeden Fall impfen lassen. Für einen langfristigen Schutz von drei Jahren, braucht es drei Impfungen, die im Abstand von drei bzw. zwölf Monaten erfolgen. Ein ausreichender Schutz für eine Saison besteht bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung. Auch Borreliose wird von Zecken übertragen. Hier gibt es jedoch keinen Impfschutz. Nur frühes Entfernen kann das Infektionsrisiko verringern.

 

Der Impfstoff RTS,S beweist Wirkung gegen Malaria

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Die Tropenkrankheit Malaria rafft alle 30 Sekunden einen Menschen dahin. Damit gilt diese Infektion als eine der tödlichsten Krankheiten überhaupt. In seltenen Fällen kann eine Heilung bewirkt werden. Oftmals ist die medizinische Versorgung in den betroffenen Regionen allerdings so schlecht, dass die Betroffenen versterben, denn auch viele Medikamente wirken nicht ausreichend. Auf der Suche nach einem geeigneten Impfstoff könnte den Forschern jetzt ein Durchbruch gelungen sein. Das Mittel RTS,S/AS01 hat auch im dritten Testdurchlauf seine Wirkung bewiesen.

Seit 2009 wird RTS,S, wie dieser Impfstoff in der Kurzform genannt wird, an mehr als 15.000 Kindern getestet. Die Mehrheit der geimpften Kinder konnte auf diese Weise bis zu vier Jahre vor Malaria geschützt werden. Dabei konnten allerdings Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen ausgemacht werden. Trotzdem ist dieser Impfstoff bislang die effektivste Erfindung gegen die oftmals tödlich endende Tropenkrankheit.

Wirkungsweise des RTS,S

Die Malaria tropica wird durch den Stich der Anopheles-Mücke ausgelöst. Normalerweise würde der Erreger sich dann in der Leber einnisten und von da aus im ganzen Körper verteilen. Der RTS,S Impfstoff sorgt allerdings dafür, dass dieser Erreger vorzeitig eliminiert wird. In Form von Studien an Säuglingen, Kindern und Jugendlichen konnte die Wirkweise des Impfstoffes bewiesen werden. Auch die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Es kam lediglich zu Fieberschüben und Krämpfen, die nach ein paar Tagen abgeklommen waren. Der Impfschutz wurde zwischen 26 und 36 Prozent beziffert und würde damit Millionen von Infizierten das Leben retten.

Zulassungen für RTS,S

Dieser Impfstoff soll bald auf dem Impfplan für Malariabehandlungen an Kindern in Afrika stehen und vielleicht sogar noch 2015 zugelassen werden. Damit würde eine absolute Innovation in der Bekämpfung von Malaria für nahezu alle Betroffenen zugänglich sein. Man kann nur hoffen, dass die Pharmaindustrie diese Vorgehensweise unterstützt und damit buchstäblich Menschenleben rettet.

 

Achtjähriger Junge stirbt an den Folgen einer Impfung

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Immer öfter wurden in der Vergangenheit Berichte über die zurück gedrängte Kinderlähmung laut. Nun sorgt der Fall eines Achtjährigen, der in Laos an einer Polio-Infektion gestorben ist, für Misstrauen in die moderne Medizin und verbreitet Angst und Schrecken. Am 7. September 2015 wies der Junge erste Lähmungserscheinungen auf und verstarb dann schließlich am 11. September diesen Jahres.

Untersuchungen ergaben, dass es sich bei dem Virus nicht um das herkömmliche Polio-Virus handelt. Die Viren stammten dagegen ursprünglich von einer Impfung. Solche sogenannten impfassoziierten Polio-Erkrankungen hatte es auch schon in der Ukraine gegeben. Diese Infektionen entstehen dadurch, dass durch eine Schluckimpfung gegen Polio, die in Deutschland inzwischen nicht mehr erlaubt ist, über die Ausscheidungen vermehrungsfähige Viren fort bestehen. Kommen Menschen damit in Kontakt, kann es zu den Infektionen kommen.

Mutierte Impf-Viren

Dadurch können die Impfviren von Mensch zu Mensch springen und sich immer weiter entwickeln. Dann entsteht auch manchmal diese Variante von Kinderlähmung. Die WHO konnte bereits eruieren, dass das Impfvirus bereits seit zwei Jahren weiter gegeben wurde, aber bislang niemand Symptome entwickelte.

Impfungen sind noch immer lebensrettend

Die WHO plant nun eine großangelegte Impfkampagne, um weiteren Infektionen entgegen zu wirken. Trotz dieser schlimmen Nachrichten sollte betont werden, wie wichtig die Behandlung durch Impfungen nach wie vor ist. Sie ist der effektivste Weg, um Krankheiten an der weltweiten Verbreitung zu hindern. Die WHO hofft bereits 2018 eine Welt ohne Polio-Viren stabilisieren zu können. Nach den Pocken und der Rinderpest würde es dann zum dritten Mal in der Menschheitsgeschichte gelingen eine Krankheit durch Impfungen gänzlich auszulöschen.