Wann werden Arzneistoffe am besten vom Körper aufgenommen?

Wann werden Arzneistoffe am besten vom Körper aufgenommen?


Wer auf Medikamente angewiesen ist, sollte diese auch richtig einnehmen. Nur so kann der Körper die Arzneistoffe richtig aufnehmen. Aus diesem Grund gibt es vom Arzt, Apotheker oder auf der Medikamenten-Packung wichtige Hinweise zur Einnahme. Am bekanntesten sind dabei die Anweisungen Medikamente vor, zum oder nach dem Essen einzunehmen. Aber was konkret bedeuten diese Anweisungen?

Arzneistoffe wann einnehmen?

Bei einigen Medikamenten ist wichtig darauf zu achten, sie mit einer Mahlzeit einzunehmen. Andere Wirkstoffe wiederum benötigen zeitlichen Abstand zu einer Mahlzeit, etwa eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen.

Das bedeutet: Vor dem Essen!

Steht bei einem Medikament die Anweisung vor dem Essen, muss das Medikament in der Regel ca. 30 Minuten vor dem Essen einnehmen, etwa vor dem Frühstück oder dem Mittagessen. Dadurch kann der Körper den Wirkstoff am besten verarbeiten und das Medikament effektiv wirken.

 Das bedeutet: Zum Essen!

Muss ein Medikament zum Essen eingenommen werden, können Patienten das Medikament während der Mahlzeit oder auch kurz nach dem Essen einnehmen. Hierbei handelt es sich meist um Medikamente, die dadurch besser wirken und besser im Magen verträglich sind.

Das bedeutet: Nach dem Essen!

Gibt der Arzt den Hinweis, das Medikament nach dem Essen einzunehmen oder findet sich diese Anweisung in der Packungsbeilage, sollte der zeitliche Abstand zwischen einer Mahlzeit und der Einnahme des Medikaments mindestens zwei Stunden betragen. Es gibt Wirkstoffe, die sich nicht mit Lebensmitteln vertragen.

 Noch zu beachten

Medikamente sollten grundsätzlich mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, also in der Regel ein Glas Wasser. Mit stillem Wasser kann sich das Medikament am schnellsten auflösen und der Wirkstoff gelangt im Körper dorthin, wo er benötigt wird. Zudem trägt das Wasser dazu bei, dass die Medikamente schnell im Magen verarbeitet werden und die Magenschleimhaut nicht unnötig gereizt wird. Außerdem sollten Medikamente in aufrechter Position eingenommen werden.

 

Die Angst vor dem Impfen

Wann werden Arzneistoffe am besten vom Körper aufgenommen?


Bereits seit geraumer Zeit ist das Impfen ein heißes Diskussionsthema in den Medien. Während Länder wie Italien und Frankreich bereits die Impfpflicht gegen bestimmte Erreger beschlossen haben, wehren sich Impfgegner in Deutschland nach wie vor heftig. Doch woher stammt diese Angst vor dem Impfen?

Impfen – Fluch und Segen zugleich?

Wie kann es sein, dass ein und derselbe Impfstoff unterschiedliche Reaktionen hervorruft? Die Antwort könnte möglicherweise in einer Eigenschaft liegen, die Impfmittel von anderen Medikamenten unterscheidet: Impfungen werden ausschließlich an gesunden Menschen vorgenommen. Medikamente hingegen helfen uns, wenn es uns aufgrund einer Krankheit schlecht ergeht. Warum sollte sich ein gesunder Mensch also willentlich einem gefährlichen Erreger aussetzen?

Insbesondere in Bezug auf ihre Kinder sehen viele Impfgegner daher keine Notwendigkeit, ein Risiko einzugehen. Denn nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Impfungen mit dem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln in Zusammenhang mit Autismus bei Kindern stehe. Und das, obwohl die Publikation der Fachzeitschrift „Lancet“ bereits 2010 aufgrund erwiesener Fehler wieder zurückgezogen wurde.

Ängste der Impfgegner sind unbegründet

Obwohl die Ängste der Impfgegner sogar wissenschaftlich widerlegt werden können und regelmäßig Aufklärungskampagnen zu diesem Thema gestartet werden, bleiben Impfgegner ihrer Meinung in der Regel treu. Mehr noch, oftmals werden sie durch die Versuche von Politikern und Medizinern, sie vom Gegenteil zu überzeugen, nochmals in ihrem Glauben bestärkt. So kommt es dann, dass Impfgegner nicht nur sich und ihre Kinder den Gefahren einer Nicht-Impfung aussetzen.

Leichtfertig vergessen wird die Tatsache, dass auch ungeimpfte Personen von einer umfassenden Immunisierung der Bevölkerung profitieren. Denn sobald eine Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent erreicht ist, und das über Jahre hinweg, greifen Infektionskrankheiten weit weniger stark um sich. So konnten in den Industrieländern in den beiden vergangenen Jahrhunderten bereits mehrere Krankheiten nahezu ausgerottet werden. Doch hierin sehen viele Experten auch eine Gefahr. Da die Bevölkerung sich den Auswirkungen einer Massenansteckung mit bspw. Masern nicht mehr bewusst ist, wird leichtfertig auf eine Impfung verzichtet.

 

Krebs-Todesfälle steigen dramatisch

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Eine kürzlich erschienene Studie kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Bis zum Jahr 2030 werden nach neuesten Schätzungen etwa 5,5 Millionen Frauen auf der ganzen Welt an Krebserkrankungen sterben.

Am schlimmsten trifft es Frauen aus Entwicklungsländern

Ausgehend von dem Jahr 2012 sollen die Todesfälle auf Grund von Krebserkrankungen laut einer in Paris vorgestellten Studie um 60 Prozent ansteigen. Die Autoren der Studie rufen daher dazu auf, bessere Präventions- und Aufklärungsarbeit zu leisten sowie Betroffene verstärkt zu unterstützen. Für diese Studie arbeiteten Forscher von der US-Krebsgesellschaft mit Experten des deutschen Pharmaunternehmens Merck zusammen. Die Gründe für diesen drastischen Anstieg der Krebserkrankungen mit Todesfolge sollen, so die Wissenschaftler, auf die wachsende Bevölkerung und ihr zunehmendes Alter zurückzuführen sein.

Die meisten Todesfälle betreffen Frauen mit einem mittleren Einkommen oder solche, die in armen Ländern leben. Bis heute existiert bezüglich Präventionsmaßnahmen und zur Verfügung stehenden Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten eine immense geographische Ungleichheit. Schon im Jahr 2012 konnten 3,5 Millionen Todesfälle von Frauen auf Grund von Krebs verzeichnet werden, die Mehrheit der Frauen stammte aus Entwicklungsländern.

Weltkongress gegen den Krebs

Auch eine deutliche Zunahme von Fettleibigkeit oder mangelnder körperlicher Betätigung erhöht weltweit das Krebsrisiko, so die Experten. Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellt Krebs mittlerweile die zweithäufigste Todesursache bei Frauen dar. Am häufigsten treten Brust-, Darm-, Gebärmutterhals- und Lungenkrebs auf. Oftmals bestünden Heilungschancen, wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert würde. Besonders Gebärmutterhalskrebs könnte in den meisten Fällen durch eine Impfung bei Mädchen verhindert werden, doch auch hier sind einige Länder leider längst nicht so weit, berichten die Forscher.

In den meisten Entwicklungsländern mangele es stark an Bestrahlungsgeräten und Früherkennungsmaßnahmen. In ungefähr 30 Ländern dieser Welt wir eine Strahlentherapie aus Ermangelung der notwendigen Geräte nicht angeboten. Auch Schmerzmittel wie beispielsweise Morphium sind in diesen Ländern kaum vorhanden. Hier liegt noch ein langer Weg vor uns, so die Autoren der Studie. Aus diesem Grund findet mittlerweile alljährlich der Weltkongress gegen den Krebs statt, um gemeinsam diese Missstände zu bekämpfen.

 

Viele Deutsche nehmen mehr als zwei Medikamente täglich

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Zahlreiche Patienten nehmen mehrere Medikamente gleichzeitig, die ihnen von verschiedenen Ärzten verschrieben wurden. Auf einer Apothekertagung warnten Experten vor den gesundheitlichen Problemen, die dadurch auftreten können und präsentierten einen Lösungsansatz. Eine Befragung von ca. 13 000 erwachsenen Bürgern in Deutschland ergab, dass fast jeder Vierte regelmäßig drei oder sogar mehr Medikamente nehme. Bei den Senioren, ab einem Alter von 70 Jahren, war es sogar jeder Zweite. Es handelte sich bei der Umfrage um eine Forsa-Studie, die Auftrag der Vereinigung Deutscher Apothekerverbände durchgeführt wurde.

Verschiedene Medikamente von unterschiedlichen Ärzten

Die Studie ergab, dass deutlich über die Hälfte der Befragten, die mindestens drei Medikamente einnehmen, diese von unterschiedlichen Ärzten verschrieben bekommen haben, bei denen sie zeitgleich in Behandlung sind. Zusätzlich nehmen 29 Prozent dieser Patienten auch noch rezeptfreie Arzneimittel zu sich. Diese Mehrfach-Medikation ist zwar bei vielen Menschen, besonders bei Senioren, auf mehrere Erkrankungen zurückzuführen, doch können viele Medikamente durchaus auch vermieden werden.

Medikationsplan kann Wirkung zeigen

Die Mehrfach- oder auch Poly-Medikation ist nicht klar definiert, in der Regel beschreibt sie die Einnahme von mindestens drei beziehungsweise mindestens fünf Medikamenten zur gleichen Zeit und über eine längere Periode. Laut Forsa-Studie gaben 9 Prozent der Teilnehmer an, regelmäßig mehr als fünf verschreibungspflichtige Arzneimittel einzunehmen. Dies ist eine alarmierende Zahl, erklären die Apothekerverbände. Denn jährlich sterben mehr Menschen an Poly-Medikation als im Straßenverkehr. Im Jahr 2014 wurden 3400 Verkehrsunfälle mit Todesfolge verzeichnet. Der Grund hierfür liegt nicht nur darin, dass Patienten ihre Medikamente von mehreren Ärzten verschrieben bekommen, sondern auch bei einer zu langen Einnahmedauer. Oftmals werden Arzneimittel weiter genommen, auch wenn sich die Therapie bereits als wirkungslos erwiesen hat. Manche Patienten schlucken ihre Tabletten auch einfach weiter, obwohl das Behandlungsziel längst erreicht wurde. Aus diesem Grund schlagen Apotheker einen Medikationsplan für Patienten vor. Auf diesem Plan sollen die Arzneimittel jedes behandelnden Arztes verzeichnet und so mit den Apothekern abgestimmt werden. Leider ist dieser Ansatz bisher noch nicht verwirklicht worden.

 

Arzneimittelnebenwirkungen: Datenbank für Jedermann startet

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Der Arzt verschreibt ein Medikament und man nimmt es nach Anweisung – so schnell und simpel ist der Vorgang erklärt, der einer medikamentösen Behandlung zugrunde liegt. Der Beipackzettel verbleibt daher oftmals zusammengefaltet im Päckchen. Wenn man sich doch die Zeit nimmt, die Angaben des Beipackzettels zu studieren, vergeht schnell die Lust an der Einnahme, denn die Liste der Nebenwirkungen ist oft sehr lang.

Bei Beschwerden die „sehr selten“ (weniger als 1 Behandelter von 10.000) auftreten, kann man vielleicht noch darüber hinwegsehen, bei „sehr häufig“ (mehr als 1 Behandelter von 10), wird das schon schwieriger. Kein Wunder also, dass viele Patienten das verschriebene Medikament lieber zur Seite legen oder nur mit mulmigem Gefühl einnehmen.

Doch was sind Nebenwirkungen überhaupt?

Nebenwirkungen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Die einen sind für das Arzneimittel typische Nebenwirkungen, welche dosisabhängig sind, die anderen sind dosisunabhängig und verursachen beispielsweise Überempfindlichkeitsreaktionen. Dabei müssen nicht alle Nebenwirkungen negativ sein. Manche Mittel sind für Begleiterscheinungen bekannt, die durchaus erwünscht sein können. In anderen Fällen kann die Schwere der Erkrankung eine Behandlung mit dem entsprechenden Medikament notwendig machen, auch wenn die Nebenwirkungen zum Teil sehr unangenehm sein können.

Dies ist zum Beispiel bei einer Chemotherapie der Fall. Individuell muss daher immer abgewogen werden, ob der Nutzen des Arzneimittels dessen Risiken übersteigt und ob das Risiko in einem vernünftigen Verhältnis zur Erkrankung steht. Bei einem leichten Schnupfen wird wohl kein Arzt gleich ein Antibiotikum verschreiben. Treten nach der Einnahme eines Medikamentes Nebenwirkungen auf, die bisher nicht bekannt waren, können diese gemeldet werden und das sollten sie sogar. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, sammelt alle Verdachtsfälle. Und genau diese Sammlung von Fällen soll nun öffentlich zugänglich gemacht werden.

Wichtige Hinweise zur Datenbank

Das BfArM registriert in seiner Datenbank alle Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen, die in Deutschland seit 1995 gemeldet wurden. Das Ziel des Instituts ist es, das Thema Nebenwirkungen transparenter zu machen und nicht nur Ärzten, sondern auch interessierten Privatpersonen die Möglichkeit zu geben, sich umfassend zu informieren. Im Unterschied zu den registrierten Beobachtungen der Datenbank enthält der Beipackzettel nur überprüfte und bestätigte Angaben. Man sollte daher die Meldungen nicht überbewerten. Der direkte Zusammenhang von Medikamenteneinnahme und Nebenwirkung ist in diesen Verdachtsfällen nicht belegt.

Im individuellen Fall können zusätzlich auch andere Medikamente eingenommen worden sein und die beschriebenen Symptome sind nur durch das Zusammenwirken der Arzneien aufgetreten. Besonders wichtig zu betonen ist außerdem, dass die Datenbank keinerlei Auskunft über die Häufigkeit der Begleiterscheinungen gibt. Da die Erfassung davon abhängig ist, ob ein Patient beobachtete Nebenwirkungen auch an seinen Arzt und damit an die Datenbank weitergibt, oder nicht. Viele bleiben daher gegebenenfalls unerwähnt, wohingegen andere Symptome besonders oft geschildert werden. Der Zugriff auf die BfArM-Datenbank ist sicher gerade für Mediziner sehr interessant und informativ, sollte aber in keinem Fall zusätzliche Angst oder Bedenken schüren. Das individuelle Beratungsgespräch mit dem Arzt kann nach wie vor nichts ersetzen.

 

Preisbremse für neue Arzneimittel geplant

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Pharmakonzerne dürfen im ersten Jahr selbst den Preis für ihre Medikamente bestimmen und das führt natürlich dazu, dass sie unglaublich viel verdienen. Das Gesundheitsministerium möchte dem entgegen wirken!

Um die Preise menschlicher zu machen und kontrollieren zu können, möchte das Bundesgesundheitsministerium eine Preisbremse einführen. Wenn ein Medikament im ersten Jahr über 250 Millionen Euro Umsatz macht, dann werden die darauf folgenden Medikamente zu einem niedrigeren Preis angeboten, nämlich dem Erstattungsbetrag.

Innerhalb des ersten Jahres verhandeln die gesetzliche Krankenversicherung und der Hersteller den Erstattungsbetrag. Dafür wird vor allem der Zusatznutzen des Medikaments untersucht. Ein Jahr lang dürfen Hersteller den Preis selbst festlegen, erst danach wird der Preis angepasst. Durch die neue Regelung sollen astronomisch hohe Preise im ersten Jahr verhindert werden, was den Krankenkassen sehr zu Gute kommt. Die Krankenkassen kritisierten beispielsweise den Preis des Hepatitis-C-Präparats stark.

Komplizierte Preisfindung

Die Umsatzschwelle gehört zur Arzneimittelreform aus dem Jahr 2011. In Zukunft sollen Verhandlungen über Preise und Erstattungsbeträge sicher und vertraulich bearbeitet und beschlossen werden. Für den Gesetzgeber sollen sich dabei Einsparungen heraus kristallisieren. Bislang rechtfertigen Pharmahersteller ihren hohen Preise damit, dass Deutschland ein Referenzmarkt ist. Der Preis im Ausland ist immer etwas höher als der in Deutschland.

Die Vertraulichkeit soll durch eine Verordnung geregelt werden. Bislang ist allerdings nicht geklärt, ob Apotheker und Ärzte diese Informationen auch erhalten. Ärzte sollen zukünftig auch schneller über neue Medikamente und den Nutzen für die Patienten informiert werden.

Eine Innovation?

Das 2011 in Kraft getretene Gesetz hatte das Ziel, hohe Ausgaben für Krankenkassen abzuschaffen. Seitdem müssen Pharmaunternehmen ihre Preise rechtfertigen, indem sie nachweisen, dass ihr Medikament besser ist als bereits vorhandene. Wenn das der Fall ist können höhere Preise verlangt werden. Problematisch ist bislang, dass viele neue Medikamente sich nur minimal von anderen unterscheiden und in puncto Wirkung nichts oder nur kaum verändern. Laut DAK waren 2015 nur rund 50% der neuen Medikamente besser als die bereits etablierten.

 

Frauen nehmen mehr Medikamente als Männer

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Frauen leben im Durchschnitt fünf Jahre länger als Männer. Sie sind gesundheitsbewusster, nehmen häufiger Präventionsangebote in Anspruch und gehen häufiger zum Arzt. Sie bekommen deshalb auch mehr Medikamente verordnet, so das Ergebnis des Arzneiverordnungs-Reports des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Ergebnisse der Studie

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen im Jahr 2013 592 Tagesdosen verordnet wurden – das sind 18 Prozent mehr als Männern (501 Tagesdosen). Aber was sind die Ursachen?

Ursachen für den höheren Medikamentenkonsum von Frauen

Dass Frauen häufiger an Osteoporose leiden und häufiger Schilddrüsenerkrankungen erleiden, stellt eine Ursache für den höheren Medikamentenkonsum dar.

Zudem erkennen die Wissenschaftler einen anderen Umgang mit Beschwerden bei Frauen: Sie vertrauen sich eher ihrem Arzt an und kommunizieren offener ihre Beschwerden und Schmerzen. Dies ist als eine Ursache dafür zu betrachten, dass bei Frauen die Diagnose Depression häufiger gestellt wird als bei Männern. Dies resultiert in dem Ergebnis der Forscher, dass Frauen 54 Prozent mehr Psychopharmaka und 56 Prozent mehr Schmerzmittel verordnet bekommen. Diese Medikamente können potenziell süchtig machende Wirkstoffe enthalten. Von den 1,4 Millionen Menschen in Deutschland, die unter einer Medikamenten-Abhängigkeit leiden, sind dementsprechend ca. zwei Drittel Frauen.

Dosierungsempfehlungen unterscheiden nicht nach Geschlechtern

Da Frauen einige Medikamente schon aufgrund ihres geringeren Körpergewichts langsamer abbauen, sollten sich die Dosierungsempfehlungen für Medikamente nach Geschlechtern unterscheiden. Dies ist jedoch in der Regel nicht der Fall. Eine Überdosierung bei Frauen kann die Folge sein. Eine Forderung ist deshalb die stärkere Berücksichtigung von Frauen in der Arzneimittelforschung.

Patientinnen können auch selbst etwas tun

Die Wissenschaftler betonen, dass Patientinnen auch selbst etwas tun können: Frauen sollten ihren Arzt auf die unterschiedliche Wirkung von Arzneimitteln bei Frauen und Männern ansprechen und so das Bewusstsein des Arztes dafür schärfen. Zudem sollten Frauen mit ihrem Arzt abklären, ob statt eines Medikaments auch eine Änderung des Lebensstils bereits helfen könnte.

 

Generika ermöglichen mehr Menschen den Zugang zu Arzneimitteln

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Neben den Kosten für die ärztliche Behandlung sowie den Kosten für die Behandlung im Krankenhaus stellen die Kosten für Arzneimittel in der gesetzliche Krankenversicherung (GKV) den größten Ausgabenposten dar: 2014 wurden 33,36 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben. Dies entspricht 17 Prozent aller Ausgaben der GKV. Generika stellen deshalb einen wichtigen Faktor beim Versuch dar, Kosten zu sparen. Nun hat eine Studie des IGES-Instituts nachgewiesen, dass Generika nicht nur Kosten einsparen, sondern auch den Zugang eines gößeren Teils der Bevölkerung zu Arzneimitteln ermöglichen.

Was sind Generika?

Die Erforschung und Markteinführung neuer Wirkstoffe ist für die Pharmaunternehmen mit hohen Kosten verbunden. Die neuen Medikamente unterliegen deshalb für einen gewissen Zeitraum dem Patentschutz. Erst nach Ablauf des Patentschutzes können andere Pharmaunternehmen den Wirkstoff herstellen und – meist günstiger als das Originalpräparat – als Generikum vertreiben.

Generika stellen damit einen wichtigen Faktor bei dem Versuch dar, die Ausgaben der Krankenversicherungen für Arzneimittel zu begrenzen. Generika besitzen in der Arzneimittelversorgung im Krankenhaus einen Anteil von 54 Prozent und in der ambulanten Versorgung 76 Prozent. Im ersten halben Jahr 2015 stieg der Umsatz mit Generika auf 2,5 Milliarden Euro.

Generika ermöglichen mehr Menschen Zugang zu Arzneimitteln

Eine Studie des IGES-Instituts für Pro Generika und den Europäischen Generika- und Biosimilarverband konnte nun zeigen, dass Generika nicht nur Kosten senken, sondern auch den Zugang zu Arzneimitteln für einen größeren Teil der Bevölkerung ermöglichen. Anhand der Erkrankungen Bluthochdruck, Brustkrebs und Depression konnte gezeigt werden, dass bei gleichbleibenden Kosten mehr Menschen Zugang zu wichtigen Arzneimitteln erhalten, wenn ein schneller Zugang zu Generika ermöglicht wird. Darüber hinaus erhöhen Generika durch die günstigeren Preise die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten die notwendigen Medikamente einnehmen.

Sinkende Compliance durch Wechsel vom Originalpräparat zum Generikum?

Die Studie weist aber auch darauf hin, dass die Compliance des Patienten durch einen Wechsel vom Originalpräparat zum Generikum möglicherweise sinken könne. Dies gelte es, zu erforschen.

 

Starke Umsatzsteigerung bei online oder telefonisch bestellten Arzneimitteln

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Das Online-Shopping hat auch Einzug beim Kauf von Arzneimitteln gehalten. In den ersten acht Monaten ist der Umsatz mit elektronisch oder telefonisch bestellten Arzneimitteln um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Insgesamt lag der Umsatz bei 549 Millionen Euro. 17 Länder in Europa erlauben den Versand von Arzneimitteln.

Umsatz bei rezeptfreien Medikamenten stark gestiegen

Insbesondere die rezeptfreien Arzneimittel wurden häufiger bestellt (plus 11 Prozent). Und ein Ende scheint nicht in Sicht. Laut einer Hochrechnung der Sempora Unternehmensberatung wird sich der Umsatz mit rezeptfreien Medikamenten bis 2018 auf insgesamt 5,02 Milliarden verdoppeln. 2013 betrug der Umsatz noch 2,26 Milliarden Euro. Davon entfielen über 800 Millionen Euro auf Deutschland.

Versandapotheken gelangen in den Fokus der Hersteller

Als Vertriebsweg gelangen dabei zunehmend die Versandapotheken in den Fokus. Mehr als 70 Prozent der Arzneimittelhersteller gaben in einer Umfrage an, dass die Bedeutung des Versandhandels zukünftig weiter ansteigen werde. Bereits heute hat die Hälfte der Kunden im Alter von über 65 Jahren bereits Arzneimittel online bestellt. Bei den 50-64 Jährigen sind es sogar 6 von 10 Kunden.

Shop-Apotheke ist Marktführer in Deutschland

Als Marktführer der Versandapotheken in Deutschland gilt die Shop-Apotheke. Ein nicht unerheblicher Marktanteil entfällt zudem auf die Apo-Rot, bei der täglich mehr als 7500 Bestellungen eingehen.

Steigende Arzneimittelkriminalität

Mit der zunehmenden Bedeutung der Versandapotheken steigt allerdings auch die Zahl der Arzneimittelfälschungen und damit der Steuerschaden, der durch die steigende Arzneimittelkriminalität entsteht.

 

Gehört Fusafungin in Erkältungsspray bald der Vergangenheit an?

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Erkältungssprays enthalten Fusafungin, doch wie lange wird das noch so sein?

Der Ausschuss für Risikobewertung (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat eine Empfehlung abgegeben, in der es zu einem Widerruf der Zulassungen für  Fusafungin-haltige Mund- und Nasensprays rät. Der Grund dafür ist die ansteigende Zahl der Meldezahlen zu schweren allergischen Reaktionen bei Kindern und Erwachsenen. Obwohl die Produkte von Nutzen sind, ist das Risiko einfach zu hoch.

Laut PRAC können die allergischen Reaktionen sogar zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur führen. Das ist zwar nur selten der Fall, kann aber lebensgefährlich sein. Die Ausschussmitglieder konnten bislang auch keinerlei Maßnahmen finden, um das Risiko deutlich zu sinken. Aus diesem Grund empfehlen sie, Medikamente, die Fusafungin enthalten, in ganz Europa vom Markt zu nehmen.

Professor Dr. Martin Schulz ist Vorsitzender der Arzneimittelkomission der Deutschen Apotheker und seiner Meinung nach ist in Deutschland nur das Arzneimittel Locabiosol betroffen. Wer sich dieses Medikament zulegen will, sollte sich auf jeden Fall in einer Apotheke beraten lassen.
Als Nasenspray und als Spray in der Mundhöhle wird Fusafungin bei akuten entzündlichen Erkrankungen verwendet. Allerdings gibt es für solche Erkrankungen zahlreiche andere Möglichkeiten. Das bedeutet also, dass es Alternativen gibt und nicht zwingend auf Produkte, die Fusafungin enthalten, zurückgegriffen werden muss.

Die Hersteller, die Produkte herstellen mit Fusafungin dürfen innerhalb von 15 Tagen eine Überprüfung durch PRAC anfordern. Die Koordinierungsgruppe für gegenseitige Anerkennung muss zuerst eine Entscheidung über die PRAC-Empfehlung treffen, da auf nationaler Ebene entsprechende Präparate zugelassen sind. Falls einstimmig gegen den Wirkstoff entschieden wird, müssen alle Mitgliedsstaaten der EU das Medikament sofort vom Markt nehmen. Bis es aber soweit ist bleiben alle Präparate ohne Einschränkungen auf dem Markt verfügbar.