Ein Medikament und sein Nutzen

Ein Medikament und sein Nutzen

Es ist mal wieder der demografische Wandel. Dass die Ausgaben der Krankenkassen für Medikamente seit Jahren steigen, liegt zum einen im vermehrten Aufkommen von Volkskrankheiten wie Diabetes Typ 2. Zum anderen geht mit der steigenden Lebenserwartung eine Zunahme altersbedingter Krankheiten einher.

Die Zahl eingelöster Rezepte für Medikamente nimmt zu – und mit ihr die Kosten. Dazu kommen die Trends zu einem höheren Medikamentenverbrauch insgesamt sowie zu Medikamenten, die teurer sind, da sie stärker dosiert sind oder in größeren Packungen verkauft werden. Eben jene Kosten für Medikamente zu begrenzen, ist Ziel des sogenannten Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes, kurz AMNOG.

Die Kosten-Nutzen-Bewertung

Die Industrie muss seit 2011 in einer Kosten-Nutzen-Bewertung nachweisen, dass der Preis für ein neues Medikament gerechtfertigt ist. Verbessert es den Gesundheitszustand des Patienten, verkürzt es die Krankheit oder verringert es die Nebenwirkungen, handeln Hersteller und Krankenkassen einen Erstattungspreis aus. Gibt es keinen Zusatznutzen, erstatten die Krankenkassen nur den gleichen Festbetrag für gleichwertige Medikamente.

Der Innovationsreport der Techniker Krankenkasse 2014

Vor diesem Hintergrund gelangt die Techniker Krankenkasse nun in ihrem Innovationsreport 2014 zu einem brisanten Ergebnis: Nur die wenigsten neu eingeführten Medikamente haben einen Zusatznutzen. Laut Spiegel Online können die Forscher nur für drei von 20 getesteten Medikamenten einen Zusatznutzen feststellen. Für acht der 20 Medikamente hätten die Hersteller sogar Warnhinweisschreiben verfassen müssen.

Kritisch betrachten die Autoren des Reports, dass bei Markteinführung neuer Medikamente keine belastbaren Erkenntnisse über den therapeutischen Fortschritt und etwaige Nebenwirkungen vorlägen. Sie plädieren deshalb für eine Spätbewertung, um den tatsächlichen Nutzen, aber auch den tatsächlichen Schaden neuer Medikamente fundiert bewerten zu können.

Die Autoren stellen zudem fest, dass neue Medikamente eine auffällige Konzentration auf bestimmte Krankheiten wie beispielsweise Krebs oder Multiple Sklerose aufweisen. Krankheiten, deren Behandlung notwendig sei und höhere Kosten deshalb häufiger akzeptiert werden.

Die Arzneimittelindustrie gelangt selbstverständlich zu einem ganz anderen Ergebnis: Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) verweist auf 51 Medikamente mit neuen Wirkstoffen, die in den letzten beiden Jahren auf den Markt gekommen sind. Ob sie einen Zusatznutzen haben?

 

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