Rauswurf dünner Mädchen bei Germany’s next Topmodel

Rauswurf dünner Mädchen bei Germany’s next Topmodel

Für zwei Kandidatinnen endete der Traum von Germany’s next Topmodel schon frühzeitig: Heidi Klum, die das amerikanische Format der Model-Castingshow seit 2006 im deutschen Fernsehen co-moderiert, zog die Reißleine aufgrund des besorgniserregend geringen Körpergewichts der beiden Damen.

Die TV-Show, die als Hauptgewinn einen zweijährigen Modelvertrag verspricht, findet besonders im Zusammenhang mit einer Frage immer wieder den Weg in die Medien abseits des Fernsehens: Welches Bild von Schönheit wird den Zuschauern vermittelt? Diese Frage erscheint umso wichtiger, da die Sendung vor allem von einem jüngeren TV-Publikum gesehen wird.

Die Reaktion von Heidi Klum, dass sie die beiden Kandidatinnen nach Hause geschickt hat, ist zu begrüßen. Denn die Gesundheit hatte im Modelgeschäft bisher oftmals keinen besonders hohen Stellenwert.

Man könnte sagen, es ist traurige Ironie, dass das Jahr 2006 nicht nur den TV-Start von Germany’s next Topmodel markiert, sondern auch einen tragischen Fall hervorbrachte, der die mehr als bedenklichen Ansprüche der Modelbranche mit einem Mal ins Rampenlicht zerrte : Luisel Ramos, ein damals 22-jähriges Laufstegmodel aus Uruguay, bricht während einer Modenschau in ihrem Heimatland zusammen. Die Ärzte stellen wenig später ihren Tod durch Herzversagen fest. Mehrere Monate habe sie sich von nicht mehr als Salat und Diät-Cola ernährt, berichtet ihr Vater.

Ein unnatürliches Schönheitsideal

Tragisch kann man diese Entwicklung nennen, wenn man das Problem der Magersucht allein betrachtet, an der Luisel Ramos litt. Bezieht man aber das Umfeld des jungen Models mit ein, vor allem das verurteilungswürdige Schönheitsideal einer auf die Knochen abgemagerten Frau, muss man vielmehr von Fahrlässigkeit sprechen. Und unweigerlich stellt sich die Frage, wie ein solches unnatürliches Ideal entstehen kann, dem junge Frauen – aber auch Männer – nacheifern. Bei der Suche nach der Antwort ist natürlich Vorsicht geboten, denn schnell ist eine Lösung gefunden, die den „einen Schuldigen“ ausmacht, eine Reihe anderer wichtiger Faktoren aber außer Acht lässt; gerade bei sozialpsychologischen Phänomenen wie dem des „Schönheitsideals“ ist die Ursache sicherlich komplex.

Das darf aber nicht daran hindern, eine Analogie aufzuzeigen, deren Verbindung schwer von der Hand zu weisen ist: Der Hungerwahn eines Models, das sich in dem übersteigerten Wunsch nach Gewichtsverlust äußert, und die ökonomische Prämisse, den Profit stetig zu steigern. Es soll hier jedoch nicht um die Kritik an Wirtschaftsformen gehen, sondern um eine Frage, die unser aller Leben auf einer viel tieferen, nämlich elementaren Ebene betrifft: Es ist die Frage nach Balance. Und danach, welche Auswirkungen es hat, wenn diese Balance stark ins Wanken gerät. Schließlich wird auch das Thema Verantwortung an einer solchen tragischen Geschichte deutlich – oder um es mit den Worten Erich Kästners auszudrücken: „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.

 

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