Medikamente auf dem Prüfstand

Medikamente auf dem Prüfstand


Brauchen Medikamente wirklich teure Inhaltsstoffe?

FDP und Union haben einen Durchbruch erreicht: Amnog, das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes trat am 1. Januar 2011 in Kraft. Die neu verhandelten Regelungen zur Kontrolle und Regulation von Arzneimittelpreisen galt bisher jedoch nur für Medikamente, die nach Inkrafttreten des Gesetzes zugelassen wurden. Das soll sich nun ändern. Auch im Bestandsmarkt soll nun auf Spurensuche gegangen werden.

Amnog und der G-BA

Laut Amnog sollen die Pharmafirmen von nun an nicht mehr eigenmächtig die Preise für ihre patentierten Arzneimittel festlegen dürfen. Sie wurden durch die Gesetzesänderung dazu verpflichtet, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) Dossiers vorzulegen, die den Mehrwert ihrer Medikamente gegenüber anderen Präparaten belegen. Auf der Grundlage dieser Nutzenbewertung werden dann die Preise für die Medikamente mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) neu verhandelt. Diese umfangreiche und aufwendige Maßnahme soll nicht nur dem Staat, sondern auch dem Beitragszahler Einsparungen in Milliardenhöhe bringen. Vorerst prüft der G-BA unter der Leitung seines unparteiischen Vorsitzenden Josef Hecken jene Präparate, welche für zur Behandlung von Volkskrankheiten wie Depressionen, Diabetes und Osteoporose eingesetzt werden.

Gegenwind aus der Pharmaindustrie

Die Pharmaindustrie, welche nun ihre Pfähle schwimmen sieht, setzt sich zur Wehr. Beispielsweise der Hersteller Novartis, welcher eine Gegenklage gegen die Nutzenbewertung seiner Medikamente einreichte. Der Staat bleibt jedoch eine geschlossene Mauer, denn jegliche Klagen scheiterten. Einige wenige Hersteller zogen es auf Grund dessen vor, ihre Medikamente nicht auf den deutschen Arzneimittel-Markt zu bringen und lieber ins Ausland zu expandieren. Dass die Pharmaunternehmen dem neuen Gesetz eher kritisch gegenüberstehen, ist leicht nachzuvollziehen. Schließlich müssen sie sich nach einer Kosten-Nutzen-Analyse unter Umständen mit einer schmaleren Gewinnspanne zufrieden geben.

Vor allem während der ersten zwanzig Jahre nach Entwicklung eines neuen Medikaments ist dies für die Hersteller besonders schmerzhaft. Das in diesen zwanzig Jahren geltende Patent wird zeitmäßig bereits zur Hälfte von klinischen Studien verschlugen und kann somit nur in der zweiten Hälfte gewinnbringend vermarktet werden. Danach sind auch andere Konkurrenten dazu berechtigt, das Präparat zu produzieren. Doch auch andere Experten erheben kritische Vorwürfe. So kommt Amnog vor allem den Krankenkassen gelegen, welchen nun ein nicht geringes Mitspracherecht eingeräumt wurden. Kritiker befürchten, dass die Kassen diese Machtposition ausnutzen und zu rigoros handeln könnten.

 

Neue Immuntherapie gegen Heuschnupfen

Medikamente auf dem Prüfstand


Während die einen sich über die ersten Sonnenstrahlen und den anbrechenden Frühling freuen, schwant einigen anderen bereits nichts Gutes. Denn Frühlingszeit bedeutet für viele Betroffene leider auch immer Heuschnupfenzeit. 15 bis 30 Prozent der Deutschen leiden an der unangenehmen Pollenallergie und stehen jedes Jahr vor der Frage, wie sie ihre Symptomatik am besten lindern können. Eine neue Studie bringt nun neben den altbewährten Mitteln einen neuen Ansatz.

Ursachen

Bei einer allergischen Reaktion wird von den Mastzellen des Immunsystems das stimulierende Hormon Histamin ausgeschüttet, welches eine Immunantwort hervorruft. Bei welchen Stoffen diese Reaktion abläuft und bei welchen nicht, regeln die so genannten T-Zellen. Forscher versuchen, den Mechanismus genau dieser Zellen zu beeinflussen, ohne jedoch dabei die Mastzellen zu aktivieren. Es gibt zwei Therapiemöglichkeiten, um Allergikern Linderung zu verschaffen: Entweder die symptomorientierte oder die ursachenorientierte Behandlung.

Behandlungsmöglichkeiten

Die bisher gängigen Methoden zur symptomorientierten Behandlung von Heuschnupfen-Patienten beliefen sich hauptsächlich auf lindernde Sprays für die oberen Atemwege und teilweise unangenehm sedierende Antihistaminika. Doch ist das tatsächlich der Königsweg? Sollte man nicht viel lieber das Übel an der Wurzel greifen und die Ursache der Allergie bekämpfen? Mit der Hyposensibilisierung, bei der die Patienten langsam an das allergieauslösende Protein gewöhnt werden, indem ihnen in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren ca. 30 – 80 sich in der Dosis steigernde Spritzen verabreicht werden.

Ganz neu und äußerst vielversprechende ist das Medikament ToleroMune, welches voraussichtlich Mitte 2016 auf den Markt kommt und derzeit an 110 Kliniken in den USA, Kanada und Europa getestet wird. Das Medikament soll den selben Effekt, wie die Hyposensibilisierung haben, diesen jedoch bereits nach drei Monaten entfalten. In einer Studie mit Katzenhaarallergikern hatte man 202 Patienten innerhalb von drei Monaten vier Spritzen verabreicht.

Die Hälfte der Probanden erhielt den neuartigen Wirkstoff, die andere Hälfte ein Placebo. Als sich die Teilnehmer nach zwei Jahren einer viertägigen Exposition mit Katzenhaaren aussetzen, hatte sich bei 13 Prozent der Kontrollgruppe die Symptomatik verbessert, während bei 38 Prozent der ToleroMune-Patienten die Symptomatik um die Hälfte gemindert wurde. Da der Mechanismus einer Katzenhaarallergie fast identisch ist mit dem einer Pollenallergie, dürfen also nun auch Heuschnupfen-Patienten auf einen Durchbruch hoffen.

 

Was ist eigentlich ein künstliches Koma?

Medikamente auf dem Prüfstand


Unter dem Begriff künstliches Koma versteht man eine Art der Langzeitnarkose. Der Begriff Koma ist gleichbedeutend mit „tiefer oder fester Schlaf“. Wird ein Patient in ein künstliches Koma versetzt, so geschieht dies meist aus gutem Grund. Oft wenden Ärzte das künstliche Koma nach Unfällen oder bei lebensbedrohlichen Krankheiten an.

Während dieser Dauer wird der Patient auf der Intensivstation überwacht. Neben der Überwachung der Körperfunktionen wie Blutdruck und Herzfrequenz werden viele Patienten in dieser Zeit auch künstlich beatmet. Maschinen übernehmen und ersetzen die lebenserhaltenen Maßnahmen.

Warum künstliches Koma?

Bei einem Unfall oder einer lebensbedrohlichen Krankheit reagiert der menschliche Organismus oft in Form von Panikreaktionen. Dann kann es dazu kommen, dass das körpereigene Rettungssystem überfordert ist. Um den Menschen vor Schmerzen oder einem Schockzustand zu schützen, wird der Betroffene oftmals bewusstlos.

Ein künstliches Koma erfüllt genau diesen Zweck, eine Belastung. Der Körper bekommt Zeit sich zu regenerieren, ohne dass die Psyche durch Stressreaktionen dem entgegen wirken kann. Medizinische Apparaturen übernehmen die wichtigsten Körperfunktionen und damit die Kontrolle über den Organismus. Anders als ein natürliches Koma kann der Zustand bei einem künstlichen Koma jederzeit beendet werden.

Was bekommt man in diesem Zustand mit?

Da es sich beim künstlichen Koma um eine Art flacher Narkose handelt, bekommt der Patient fast immer ein paar Dinge aus seiner Umgebung mit. Zur Behandlung gehört aber auch, die Betroffenen teilweise aus dem Koma erwachen zu lassen. Dies trägt dazu bei, einen Tag und Nachtrhythmus beizubehalten. Die Ernährung erfolgt in dieser Zeit entweder über eine Magensonde oder durch intravenöse Versorgung per Infusion. In manchen Fällen kühlen die Ärzte den Patienten bewusst auf eine Körpertemperatur von bis zu 32° Celsius herunter. Dies geschieht vor allem nach Schlaganfällen oder einem Herzstillstand. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel und der Sauerstoffverbrauch sinkt.

Risiken und Nebenwirkungen

Nach der Auffassung von Fachärzten sind die Risiken und Nebenwirkungen durch das künstliche Koma sehr gering. Das Aufwachen erfolgt auch nicht schlagartig, sondern ganz langsam durch die Reduzierung des Narkosemittels. Diesen Vorgang nennt man “Ausschleichen”. Eine Reihe von Patienten leidet Stunden oder Tage nach dem Aufwachen an Halluzinationen, die jedoch schnell wieder abklingen. Diese Halluzinationen werden allerdings nicht durch das künstliche Koma als solches ausgelöst, sondern durch die verabreichten Medikamente.

 

Der Beipackzettel

Medikamente auf dem Prüfstand


Wer ein Medikament verschrieben bekommt oder es sich rezeptfrei in der Apotheke kauft, findet in der Regel einen mehr oder weniger umfangreichen Beipackzettel in der Packung vor. Natürlich ist es sinnvoll, sich vor der ersten Einnahme über Inhaltstoffe, die Dosierung sowie Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen zu informieren. Leider sind viele dieser Beipackzettel sehr kompliziert geschrieben.

Das liegt auch an den komplexen gesetzlichen Vorgaben. Dabei gibt es nur ein paar Aspekte, die für den Patienten wirklich wichtig sind.

Nebenwirkungen

Jeder Beipackzettel listet eine ganze Reihe von möglichen Nebenwirkungen auf. Dabei sind sehr häufige bis sehr seltene Wirkungen aufgeführt. Man sollte sich als Anwender davon nicht erschrecken lassen, denn nur ein Bruchteil trifft auf einen selbst zu. Dabei bedeutet:

  • Sehr selten (weniger als 0,01 Prozent der Fälle)
  • Selten (0,01 bis 0,1 Prozent)
  • Gelegentlich (0,1 bis 1 Prozent)
  • Häufig (1 bis 10 Prozent)
  • Sehr häufig (mehr als 10 Prozent)

Um sich vor späteren Schadensforderungen von Patienten zu schützen, führen die Pharmafirmen alle möglichen Eventualitäten auf. Auch, wenn diese nur bei einer einzigen Testperson auftraten. Seit dem Jahr 1999 gibt es in jeder Apotheke eine Beratungsecke, in der die vertrauliche Beratung des Kunden möglich ist. Dort kann man sich die Anleitung für die Einnahme und auch mögliche unerwünschte Nebenwirkungen erklären lassen. Gerade ältere Menschen oder Allergiker sollten diesen Service nutzen.

Was ist wichtig!

Gegenanzeigen: Diese zeigen an, wann die Anwendung nicht erfolgen darf. Dazu gehören eine Schwangerschaft oder ganz bestimmte Erkrankungen. Nebenwirkungen: Auf sie sollte man achten und den Arzt informieren, wenn eine dieser Nebenwirkungen auftritt. Wechselwirkungen: Besonders, wer mehrere Medikamente einnimmt, muss deren Wechselwirkungen beachten.

Der behandelnde Arzt sollte immer wissen, welche Mittel (auch rezeptfreie oder freiverkäufliche) der Patient einnimmt. Dosierung: Dies legt meist der Arzt fest. Ein Zuviel an Wirkstoff richtet Schaden an, daher die Dosierung nicht eigenmächtig ändern. Wer seinen Beipackzettel verliert, kann in der Regel auf den Websites der Hersteller alle Informationen zum Medikament finden.

 

Schmerzmittel richtig einnehmen

Medikamente auf dem Prüfstand


Wie sollte man Schmerzmittel richtig einnehmen?

In jeder Hausapotheke finden sich Schmerzmittel, meist in Form von Schmerztabletten. Sie helfen bei akuten Schmerzen wie etwa Kopfschmerzen, Zahnschmerzen usw. Bei der Einnahme gilt es jedoch bestimmte Regeln einzuhalten. Nur so können diese Mittel ihre volle Wirkung entfalten und der Betroffene schadet sich nicht durch eine falsche Einnahme. Dabei gelten ein paar wichtige Regeln:

  • Schmerzmittel nicht in Kombination mit Alkohol einnehmen!
  • Beipackzettel lesen!
  • Auf Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten achten!

Neben diesen Grundregeln gilt es, das richtige Schmerzmittel auszuwählen. So gibt es Mittel, die unterschiedlich lange Wirkzeiten haben. Bei Kopfschmerzen genügt oft schon eine normale Schmerztablette. Bei chronischen Schmerzen greift man besser zu sogenannten retardierten Schmerzmitteln. Sie haben eine deutlich längere Wirkungsdauer. Wird das Medikament vom Arzt verordnet, ist es wichtig, sich an die Einahmezeiten zu halten.

Medikamente besser schlucken!

Der einfachste Weg der Einnahme ist die durch den Mund. Meist werden die Schmerzmittel in unterschiedlichen Wirkstärken angeboten. Je nach Stärke der Schmerzen bieten die Hersteller die passende Dosis an. Wer seine Dosis individuell bestimmen möchte, kann hier auch zu Schmerztropfen greifen. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass sich der Körper schnell an das Medikament gewöhnt. Es empfiehlt sich also, diese Mittel nur kurzzeitig einzunehmen und die Dosis immer mit dem Arzt zu besprechen.

Wann lohnt sich ein Schmerztagebuch?

Viele Patienten klagen über immer wiederkehrende Schmerzen. Hier kann es hilfreich sein, ein sogenanntes Schmerztagebuch zu führen. Der behandelnde Arzt kann durch die Aufzeichnung die Gründe für die Schmerzen finden. Wie etwa körperliche oder seelische Belastung oder eine körperliche Reaktion auf bestimmte Lebensmittel.

Schmerzmittel am besten mit Wasser einnehmen!

Ebenso wichtig wie die Dosierung ist auch, womit das Schmerzmittel eingenommen wird. So können etwa Zitrussäfte die Wirksamkeit eines Medikaments verändern. Durch die Säuren, die etwa in Grapefruits enthalten sind, können bestimmte Wirkstoffe vom Körper nicht mehr aufgenommen werden.

 

Vergessen und Menopause

Medikamente auf dem Prüfstand


Vergessen? – Das kann an der Menopause liegen

Neueste Studienergebnisse belegen, dass ein Frau, die sich unmittelbar nach der Menopause befindet, ein sehr schlechtes Gedächtnis hat. Nach und nach kehrt die Leistungsfähigkeit allerdings wieder zurück. Es gibt also keinen Grund zur Sorgen. Wie oft passiert es, dass einem ein Name entfallen ist oder man nicht mehr weiß, was man gerade tun wollte.

Mit zunehmendem Alter lässt das Gedächtnis nach. Frauen, die diese Symptome an sich bemerken, müssen aber nicht gleich davon ausgehen, dass es sich um die ersten Boten von Alzheimer handelt.In den USA wurde nun festgestellt, dass auch die Hormonschwankungen, die während der Menopause auftreten, für ein schwächeres Gedächtnis verantwortlich sein können. Ist diese Lebensphase überstanden, kehrt das gewohnte Erinnerungsvermögen nach und nach zurück.

Frau Miriam Weber ist an der Universität Rochester tätig. Sie bestätigt, dass Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, nicht selten über Erinnerungsverluste klagen. Es war der Psychologin ein Anliegen, in einer Studie zu belegen, dass diese Beschwerden alltäglich sind. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Menopause“ veröffentlicht.

Keine Lösung durch Hormontherapien

Die Hormonwerte schwanken in der Zeit der Wechseljahre ganz beachtlich. Dennoch war es nicht nachweisbar, dass der Gedächtnisverlust mit diesen Schwankungen in Verbindung zu bringen. Es ist tröstlich für die betroffenen Frauen, dass die Beschwerden in der Regel wieder vergehen. Den persönlichen Lebensstil zu ändern, eventuell auch unterstützende Hormonpräparate einzunehmen, kann Linderung verschaffen. Auch in San Diego wurde eine Studie vorgestellt, an der fast 1.900 Frauen teilnahmen. Es handelte sich um ein Langzeitprojekt, bezogen auf das Thema „Gedächtnis und Altern“.

Es wurde festgestellt, dass Frauen, die auf Grund einer Entfernung der Eierstöcke früher in die Wechseljahre kamen, größere Probleme mit dem Gedächtnis hatten. Das Gehirn verstorbener Patientinnen, die durch die OP verfrüht in die Menopause kamen, zeigte stärkere Eiweißablagerungen, als es normalerweise der Fall ist. Frauen, die auf natürliche Weise früh in die Wechseljahre kommen, leiden in der Regel nicht unter derart starken Symptomen. Im Jahre 2002 wurden Ergebnisse der WIH-Studie veröffentlicht, in denen klar wurde, dass bei Demenz oder geistigem Verfall eine Hormontherapie keinen Schutz bietet.

 

Eigenbluttherapie: Grundlagen, Gefahren, Prinzipien

Medikamente auf dem Prüfstand


Immer wieder verwenden Heilpraktiker die Eigenbluttherapie. Kaum jemand kann sich allerdings genau vorstellen, was diese Therapie bringt und wie sie funktioniert. Dabei basiert das System auf einem einfachen Prinzip: Das eigene Blut wird als externer Reiz verwendet. Vereinfacht ausgedrückt wird das eigene Blut dazu verwendet, die Selbstheilung des Körpers zu unterstützen und anzuregen.

Das Prinzip

Der Begriff Eigenbluttherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Verfahren. Die Gemeinsamkeit der Verfahren besteht darin, dass zunächst Blut aus den Venen des Patienten entnommen wird. Dieses Blut wird nach einiger Zeit wieder in den Körper geleitet und vom Körper selbst als externer Reiz gewertet, wodurch eine Stimulation des Immunsystems erfolgt. Auf diesem Weg werden vorhandene Beschwerden gemildert.

Zwar ist das Grundprinzip bei allen Formen der Eigenbluttherapie identisch, dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Verfahren. Die einfachste Form der Therapie ist das Zurückspritzen des Blutes, ohne dass es vorher behandelt wurde. Hierfür wird es entnommen, einigen Stunden gelagert und dann einfach wieder in den Körper zurückgeführt. Daneben werden verschiedene Möglichkeiten der Aufbereitung genutzt. Eine einfache Möglichkeit, die vor allem in Praxen für Naturheilverfahren häufig eingesetzt wird, ist das Anreichern mit Ozon und Sauerstoff. Daneben ist auch die Zugabe von homöopathischen Mitteln möglich.

Nicht nur die Zugabe von Stoffen ist üblich. Auch die Veränderung des Blutes kann durchaus erfolgen. Ein Beispiel hierfür ist, dass das Blut bei einigen Formen zunächst gerinnen muss. Nach der Gerinnung wird dann das Fibrin entfernt. Erst nachdem diese Arbeitsschritte erfolgten, wird schließlich eine Injektion des Blutes vorgenommen. Die Aufnahme des Blutes muss nicht unbedingt über die Venen erfolgen.

Gerade bei Kindern ist diese Möglichkeit nur begrenzt einsetzbar. Im Mittelpunkt der Schwierigkeiten stehen dabei die Einstichschmerzen, die vor allem Kinder nicht dulden und sich daher der Therapie immer wieder verweigern. In diesem Fall wird bei der Eigenbluttherapie die Möglichkeit eingesetzt, das Blut oral aufzunehmen. Während bei der venösen Gabe größere Mengen verwendet werden, wird bei der oralen Einnahme nur ein Tropfen Blut entnommen. Dieses Blut stammt in der Regel aus den Fingerkuppen. Die Aufbereitung des Blutes erfolgt nach den gängigen Verfahren. Nach der Aufbereitung wird der Bluttropfen schließlich oral gegeben. Das Blut wird dann über die Schleimhäute aufgenommen. Nur selten soll der Tropfen tatsächlich geschluckt werden.

Ziele und Gefahren

Die Eigenbluttherapie verfolgt nur ein Ziel: Die Stärkung der Abwehrkräfte. Daher wird sie bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen das Immunsystem aktiv ist. Beispiele hierfür sind Allergien sowie Infekte, Asthma, Entzündungen und Neurodermitis. Auch rheumatische Erkrankungen sowie Durchblutungsstörungen stehen auf der Indikationsliste der Eigenbluttherapie. Die Injektion erfolgt oftmals in die Venen. Allerdings sollen nach Meinung der Anwender Injektionen in die Muskeln weit erfolgreicher sein. Hierbei wird das Blut dann als Fremdkörper erkannt. Dadurch wird das Immunsystem aktiviert. Die Aktivierung soll nach der Theorie der Eigenbluttherapie zur Folge haben, dass das Immunsystem auch gegen Viren, Bakterien und Pilze agiert.

Die Therapie erscheint zunächst harmlos. In der Praxis ergeben sich allerdings einige Gefahren, die mit dem Einsatz der Behandlungsmethode entstehen. Ein Problem ist die Sterilität. Eine häufige Komplikation wird durch unsterile Nadeln oder andere Materialien ausgelöst. Entzündungen stehen hierbei im Mittelpunkt. Aber auch schwere Erkrankungen können durchaus übertragen werden. Beispielsweise sind einige Fälle bekannt, in denen Hepatitis und sogar HIV übertragen wurde.

Vor allem die Hepatitis C steht hier im Vordergrund. Problematisch wird die Eigenblutbehandlung auch bei Menschen mit Störungen der Blutgerinnung. Bei ihnen können Blutergüsse auftreten. Aber auch schwere Nebenwirkungen wie beispielsweise Abszesse sind durchaus möglich, ist die Gerinnung bereits vor der Behandlung gestört. Zudem ist die Gefahr von Unverträglichkeitsreaktionen groß. Fieber, Nesselfieber oder Kopfschmerzen sind hierbei noch harmlose Nebenwirkungen. Die Behandlung mit Blut birgt auch die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Ein Zustand, der lebensbedrohlich sein kann.

 

Jennifer Schermann verstirbt an Herzmuskelentzündung

Medikamente auf dem Prüfstand


Jennifer Schermann verstarb mit 20 Jahren an einer Herzmuskelentzündung. Diese Meldung ging in den vergangenen Tagen durch die Medien. Bei der Entzündung des Herzens handelt es sich keineswegs um eine seltene Erscheinung. In den meisten Fällen verlaufen die Erkrankungen allerdings symptomlos, sodass sie nur selten lebensbedrohlich werden.

Was ist die Herzmuskelentzündung?

Herzmuskelentzündungen können durch verschiedene Umstände entstehen. Neben Bakterien können auch Pilze und Viren Auslöser der Erkrankung sein. Daneben gibt es Vergiftungen und auch einige Autoimmunerkrankungen können die Entzündung, die auch Myokarditis genannt wird, auslösen. In vielen Fällen verlaufen die Erkrankungen symptomlos. Der Patient fühlt sich gut und die Leistungsfähigkeit ist nicht in erhöhtem Maß eingeschränkt. Subjektiv geht es dem Patienten daher sehr gut und von der Entzündung ist nichts zu bemerken.

Bis zu fünf Prozent viral infizierter Patienten, so eine Annahme amerikanischer Ärzte, sei von einer Entzündung des Herzens betroffen, die jedoch folgenlos bleibt. Allerdings gibt es auch Herzmuskelentzündungen, die nicht symptomlos verlaufen. Das Problem besteht häufig darin, dass die Symptome nicht speziell an die Entzündung gekoppelt sind. Das bedeutet, dass sie auch bei anderen und harmlosen Erkrankungen ausgebildet werden können. Typisch ist beispielsweise eine andauernde Müdigkeit. Der Patient kann Fieber entwickeln und ein allgemeines Unwohlsein ist ebenfalls typisch.

Auch Atemnot kann auftreten, wobei hier häufig nicht direkt an eine Entzündung des Herzmuskels gedacht wird. Typische Herzsymptome wie eine Enge in der Brust oder auch Strahlungsschmerzen treten hierbei relativ selten auf. Nur zwischen zehn Prozent und einem Drittel der Betroffenen entwickeln einen akuten Schmerz im Brustbereich. Herzrhythmusstörungen machen nur rund fünf Prozent der Fälle aus und bei bis zu zehn Prozent entwickelt sich der lebensbedrohliche kardiogene Schock. Allerdings ist die Anzahl der Patienten mit einer verminderten Leistung des Herzens durchaus hoch. Rund 70 Prozent leiden an einer Insuffizienz, bei der weniger Blut in den Kreislauf gefördert wird. In schweren Fällen führt dies auch zur Atemnot, da nur noch wenig Sauerstoff an die Gewebe ausgeliefert werden kann.

Behandlung und Komplikationen

Das Problem der Herzmuskelentzündung besteht darin, dass die Erkrankung sowohl symptomfrei als auch tödlich verlaufen kann. Welcher Verlauf schließlich vorliegt, ist nicht ersichtlich und entscheidet sich im weiteren Verlauf. Daher muss der Patient lückenlos überwacht werden – wenn die Entzündung überhaupt festgestellt werden konnte. Strikte körperliche Schonung und eine Überwachung des Herzrhythmus sind daher zwingend. Ist die Erkrankung durch Viren bedingt, wird zunehmend eine Behandlung mit Interferon-ß durchgeführt.

Diese Behandlung kann noch nicht als Standard angesehen werden, wobei die Erfolgsrate recht hoch ist. Bakterien und Pilze können ebenfalls gut behandelt werden. Gegen Bakterien können Antibiotika eingesetzt werden, Pilze werden mit Antimykotika therapiert. Im Falle Jennifer Schermansn kam allerdings noch eine weitere Problematik hinzu, die direkt mit der Entzündung in Verbindung steht: Das Herz war vergrößert. In der Fachsprache wird dieser Umstand auch dilatative Kardiomyopathie genannt. Eine Komplikation, die bei der Myokarditis häufig beobachtet werden kann. Hierbei arbeitet das Herz nicht mehr richtig, die Herzklappen sind durch die Vergrößerung nicht mehr voll funktionsfähig und das Herz kann nicht mehr genügend Blut auswerfen.

Im Falle Schermanns arbeitete das Herz nur noch zu knapp 30 Prozent – der unterste Wert der Kardiomyopathie. Dies hat auch eine Unterversorgung der Gewebe zur Folge. Jennifer Schermann wurde Opfer ihrer eigenen Arbeit. Schließlich zeigten sich bei ihr bereits im Vorfeld Symptome, die von der jungen Frau einfach ignoriert wurden. Ein Casting war schließlich der Auslöser für den dramatischen Verlauf. Zwar stand das Model auf einer Transplantationsliste, doch dass ein neues Herz rechtzeitig verfügbar sein sollte, war fraglich. Ein tragischer Tod, der wahrscheinlich hätte verhindert werden können.

 

Die Herbstkur - Steigerung von Gesundheit & Wohlbefinden

Medikamente auf dem Prüfstand


Der Sommer hat sich gerade verabschiedet und die Natur zeigt wieder ihre bunte Farbenpracht. Trotz der Lieblichkeit des Herbstes birgt die Jahreszeit gesundheitliche Gefahren. Erkältungen, grippale Infekte und Magen-Darm-Erkrankungen treten jetzt wieder vermehrt auf. Eine Herbstkur kann in diesem Zusammenhang helfen, die Gesundheit zu bewahren und auch das seelische Gleichgewicht  und Wohlbefinden wiederherzustellen.

Spuren des Sommers beseitigen

Die Herbstkur hat den Sinn, das Immunsystem zu stärken und das Wohlbefinden zu verbessern. Fast in jeder Sparte der Heilkunde gibt es daher verschiedene Rezepte, um dieses Ziel zu erreichen. Häufig sind diese Methoden in mehrere Schritte unterteilt. In vielen Fällen werden aber auch einmalige Anwendungen empfohlen. Oftmals steht die Haut im Fokus des Wohlgefühls. Durch die Einflüsse im Sommer wirkt sie häufig gealtert. Vor allem die intensive Sonneneinstrahlung, Chlorwasser, Meerwasser und etliches mehr verursachen kleine Falten und lassen die Haut daher optisch altern.

Die richtige Ernährung spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle, da sie der Haut alles geben kann, was sie benötigt, um wieder gut auszusehen. Freie Radikale können beispielsweise gut mit reifen Avocados oder grünem Tee abgewehrt werden. Sie enthalten viele Radikalfänger, die sich positiv auf die Haut auswirken. Hautschäden können durch Milch und Milchprodukte gut repariert werden. Sie enthalten Niacin, dass direkt auf die Haut wirkt. Für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt hat sich Fenchel bewährt, der Kalium enthält, sodass der Wasserhaushalt der Haut wieder ausgeglichen wird. Auch Geflügel ist eine Hilfe, geht es um die Schönheit im Herbst. Das Fleisch enthält Stoffe, die Hormone aufbauen, welche sich positiv auf die Schönheit auswirken. Schließlich können Sojasprossen helfen, die Haut mit wichtigen Materialien zu unterfüttern, wodurch dann Fältchen zurückgehen.

Entschlacken bringt Schönheit und Gesundheit

Wahre Schönheit kommt von innen. Daher kann Entschlackung ebenso hilfreich sein, da sie ebenfalls positive Effekte auf die allgemeine Gesundheit hat. Die Lehre dahinter ist einfach: Durch falsche Ernährung und falsche Lebensgewohnheiten konsumieren wir fast ausschließlich säurebildende Lebensmittel.

Der Körper versucht allerdings ein basisches Milieu zu erhalten. Durch den hohen Überschuss an Säurebildnern, ist ein vollständiger Abbau der Schadstoffe nicht möglich, die sich dann in den Bindegeweben und unter der Haut ansammeln. Zugleich muss zum Ausgleich des Säureüberschusses auch Material aus den Körpergeweben entnommen werden. Hierdurch entstehen viele Erkrankungen und Beschwerden. Die Lösung ist die gezielte Zuführung basischer Lebensmittel, die hauptsächlich aus dem Bereich Obst und Gemüse stammen. Gezielt zugeführt, helfen sie dem Körper, die verlorenen Mineralien wieder einzulagern. Zugleich werden die Schlacken abgeführt und der Mensch fühlt sich wieder besser und ist ideal auf die kalte Jahreszeit vorbereitet.

Wie die Gesundheit erhalten wird

Aus gesundheitlicher Sicht ist eine Herbstkur gut durchführbar. Sie bereitet den Körper auf den Herbst sowie den Winter vor. Idealer Anfangszeitpunkt ist Mitte September bis Anfang Oktober. Zu dieser Zeit stellt sich der Stoffwechsel um. Der Mensch wird müde, träge und verschiedene Erkrankungen der Nieren sowie Rheuma, machen sich in besonderer Weise bemerkbar. Die oberste Regel lautet daher: Auf ausreichend Schlaf achten, der bei befeuchteter Luft stattfindet. Zudem sollte leichte Kost gegessen werden, damit eine Überlastung der Gesundheit nicht stattfindet. Viel Bewegung ist ebenfalls hilfreich und unterstützt die Anpassung an die jahreszeitlichen Umstände. Zudem kann Johanniskrauttee getrunken werden. Dieser wärmt nicht nur, sondern hebt auch die Stimmung an, die durch den verminderten Lichteinfall gedrückt ist.

Schüssler Salze können helfen

Schüssler Salze können zudem helfen, die allgemeine Gesundheit zu erhalten. Dafür sind drei Präparate verfügbar, die in Kombination genommen werden sollten. Ferrum phosphoricum D12, Kalium phosphoricum D6 und Kalium sulfuricum D6 helfen beim Aufbau der Abwehrkräfte und mildern die Nebenwirkungen des Herbstes.

 

Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn

Medikamente auf dem Prüfstand


Die Wirbelsäule ist besonderen Belastungen ausgesetzt. Daher gibt es viele Therapieformen, die sich auf die Stütze des Rückens spezialisiert haben. Schließlich können Fehlstellungen und Probleme im Mittelpunkt des knöchernen Aufbaus vielfältige Schäden auslösen, die bis zur Lähmung eines Körperteils reichen können. Eine mögliche Therapieform ist in diesem Zusammenhang die Wirbelsäulentherapie nach Dorn.

Grundlagen und Natur der Therapie

Diese Therapieform wurde von Dieter Dorn entwickelt, der im Januar 2011 verstarb. Dorn selbst war kein Mediziner. Er war Betreiber eines Sägewerks und Landwirts aus dem Allgäu. Trotzdem verfügte er über umfassende Kenntnisse der Chiropraktik sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die Dorn-Therapie zählt daher zu den manuellen Methoden. Diese Methoden bestehen aus verschiedenen Handgriffen, die am Patienten ausgeführt werden und damit dann eine Linderung herbeiführen sollen. Obwohl die Dorn-Therapie der Chiropraktik ähnelt, sind beide Therapieformen gundverschieden.

Neben der Anwendungen sind beispielsweise auch Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin vorhanden. Hier geht Dorn speziell auf die Meridianlehre ein. Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn ist eine sehr sanfte Methode. Der Entdecker beabsichtigte, dieses Verfahren so zu verbreiten, dass möglichst viele Menschen davon profitieren können. Daher wurde der Name des Verfahrens nicht geschützt. Erlernen kann die Dorn-Therapie aus diesem Grund jede Person, die Interesse daran hat. Problematisch ist allerdings, dass auch jeder die Therapie anbieten kann – auch wenn er sie nicht erlernt hat und nur seine eigenen Vorstellungen umsetzt. Daher ist es noch immer notwendig, dass eine genaue Information vor der Therapie erfolgt, woher der Therapeut seine Kenntnisse hat.

Theoretische Grundlagen

Die Therapie basiert auf der Annahme, dass das moderne Leben dazu führt, dass die Wirbelsäule stark belastet wird. Fehlbelastungen sowie Bewegungsmangel führen schließlich zu einer Fehlstellung der Wirbelsäule sowie zur Fehlstellung des Beckens. Dorn erklärte, dass dadurch Rückenprobleme sowie vielfältige gesundheitliche Probleme auftreten. Fast jeder Mensch habe daher einen Beckenschiefstand, der dann dazu führen würde, dass ein Bein verkürzt ist, wodurch die Fehlbelastungen deutlich verstärkt würden. Die Therapie beabsichtigt, diese Differenzen auszugleichen, wodurch die Fehlbelastungen minimiert werden. Dadurch nehmen dann die gesundheitlichen Probleme ab, die vor allem dadurch erklärt werden, dass die aus der Wirbelsäule austretenden Nervenbahnen blockiert werden. Diese Nerven werden jeweils speziellen Organen und Geweben zugeordnet. Verschwindet die Fehlbelastung, dann verschwindet auch die Blockade.

Ohne Blockade sind auch die Störungen in den Geweben und Organen rückläufig. Grundsätzlich entsprechen diese Blockaden ungefähr den Bahnen der Meridiane, wie sie auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt sind. Dorn versuchte daher auch, die Meridiane medizinisch greifbar und erklärbar zu machen.

Elemente der Therapieform

Grundsätzlich besteht die Dorn-Therapie aus mehreren Anwendungen. Die erste Anwendung sind die therapeutischen Behandlungstechniken, die vom Therapeuten selbst angewendet werden. Diese bestehen aus verschiedenen Griffen, die vom Therapeuten ausgeführt werden. Eine mechanische Belastung findet während der Behandlung nicht statt. Vielmehr werden die Wirbel nahezu nur durch die Bewegung der Wirbelsäule eingerichtet. Der zweite Bereich besteht aus Patientenübungen.

Hierbei werden dem Patienten verschiedene Übungen erklärt, die er selbstständig ausführen kann und soll. Die Übungen sind dabei auf die Probleme des Patienten abgestimmt und können auch ohne Übung einfach umgesetzt werden. Der dritte Bereich ist kognitiv zu sehen. Der Patient soll eine Einsicht erlangen, wie seine Beschwerden entstanden und wie sie behoben werden können. Daher ist die Theorievermittlung der Methode ein wesentlicher Teil der Behandlung.