Jennifer Schermann verstirbt an Herzmuskelentzündung

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Jennifer Schermann verstirbt an Herzmuskelentzündung

Jennifer Schermann verstarb mit 20 Jahren an einer Herzmuskelentzündung. Diese Meldung ging in den vergangenen Tagen durch die Medien. Bei der Entzündung des Herzens handelt es sich keineswegs um eine seltene Erscheinung. In den meisten Fällen verlaufen die Erkrankungen allerdings symptomlos, sodass sie nur selten lebensbedrohlich werden.

Was ist die Herzmuskelentzündung?

Herzmuskelentzündungen können durch verschiedene Umstände entstehen. Neben Bakterien können auch Pilze und Viren Auslöser der Erkrankung sein. Daneben gibt es Vergiftungen und auch einige Autoimmunerkrankungen können die Entzündung, die auch Myokarditis genannt wird, auslösen. In vielen Fällen verlaufen die Erkrankungen symptomlos. Der Patient fühlt sich gut und die Leistungsfähigkeit ist nicht in erhöhtem Maß eingeschränkt. Subjektiv geht es dem Patienten daher sehr gut und von der Entzündung ist nichts zu bemerken.

Bis zu fünf Prozent viral infizierter Patienten, so eine Annahme amerikanischer Ärzte, sei von einer Entzündung des Herzens betroffen, die jedoch folgenlos bleibt. Allerdings gibt es auch Herzmuskelentzündungen, die nicht symptomlos verlaufen. Das Problem besteht häufig darin, dass die Symptome nicht speziell an die Entzündung gekoppelt sind. Das bedeutet, dass sie auch bei anderen und harmlosen Erkrankungen ausgebildet werden können. Typisch ist beispielsweise eine andauernde Müdigkeit. Der Patient kann Fieber entwickeln und ein allgemeines Unwohlsein ist ebenfalls typisch.

Auch Atemnot kann auftreten, wobei hier häufig nicht direkt an eine Entzündung des Herzmuskels gedacht wird. Typische Herzsymptome wie eine Enge in der Brust oder auch Strahlungsschmerzen treten hierbei relativ selten auf. Nur zwischen zehn Prozent und einem Drittel der Betroffenen entwickeln einen akuten Schmerz im Brustbereich. Herzrhythmusstörungen machen nur rund fünf Prozent der Fälle aus und bei bis zu zehn Prozent entwickelt sich der lebensbedrohliche kardiogene Schock. Allerdings ist die Anzahl der Patienten mit einer verminderten Leistung des Herzens durchaus hoch. Rund 70 Prozent leiden an einer Insuffizienz, bei der weniger Blut in den Kreislauf gefördert wird. In schweren Fällen führt dies auch zur Atemnot, da nur noch wenig Sauerstoff an die Gewebe ausgeliefert werden kann.

Behandlung und Komplikationen

Das Problem der Herzmuskelentzündung besteht darin, dass die Erkrankung sowohl symptomfrei als auch tödlich verlaufen kann. Welcher Verlauf schließlich vorliegt, ist nicht ersichtlich und entscheidet sich im weiteren Verlauf. Daher muss der Patient lückenlos überwacht werden – wenn die Entzündung überhaupt festgestellt werden konnte. Strikte körperliche Schonung und eine Überwachung des Herzrhythmus sind daher zwingend. Ist die Erkrankung durch Viren bedingt, wird zunehmend eine Behandlung mit Interferon-ß durchgeführt.

Diese Behandlung kann noch nicht als Standard angesehen werden, wobei die Erfolgsrate recht hoch ist. Bakterien und Pilze können ebenfalls gut behandelt werden. Gegen Bakterien können Antibiotika eingesetzt werden, Pilze werden mit Antimykotika therapiert. Im Falle Jennifer Schermansn kam allerdings noch eine weitere Problematik hinzu, die direkt mit der Entzündung in Verbindung steht: Das Herz war vergrößert. In der Fachsprache wird dieser Umstand auch dilatative Kardiomyopathie genannt. Eine Komplikation, die bei der Myokarditis häufig beobachtet werden kann. Hierbei arbeitet das Herz nicht mehr richtig, die Herzklappen sind durch die Vergrößerung nicht mehr voll funktionsfähig und das Herz kann nicht mehr genügend Blut auswerfen.

Im Falle Schermanns arbeitete das Herz nur noch zu knapp 30 Prozent – der unterste Wert der Kardiomyopathie. Dies hat auch eine Unterversorgung der Gewebe zur Folge. Jennifer Schermann wurde Opfer ihrer eigenen Arbeit. Schließlich zeigten sich bei ihr bereits im Vorfeld Symptome, die von der jungen Frau einfach ignoriert wurden. Ein Casting war schließlich der Auslöser für den dramatischen Verlauf. Zwar stand das Model auf einer Transplantationsliste, doch dass ein neues Herz rechtzeitig verfügbar sein sollte, war fraglich. Ein tragischer Tod, der wahrscheinlich hätte verhindert werden können.

 

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