Sorgt das Zika-Virus für die Unterentwicklung bei Neugeborenen?

Sorgt das Zika-Virus für die Unterentwicklung bei Neugeborenen?


Seit Oktober vergangenen Jahres sind über 11.000 Babys in Kolumbien von dem sogenannten Zika-Virus betroffen. Diese Virusform wurde erstmals vor über 40 Jahren in Uganda beschrieben und wird von den Aedes-Mücken übertragen. Diese Virusinfektion kann ohne oder mit nur sehr milden Symptomen ablaufen. In manchen Fällen äußert sie sich durch Fieber, Hautausschlag, Muskel-, Kopf- und Gelenkschmerzen. Das beängstigendste Symptom ist allerdings eine Schädigung des ungeborenen Kindes.

Nun wird das Zika-Virus erstmals mit der Entwicklung eines kleinen Kopfes bei Neugeborenen in Verbindung gebracht. Im November fanden Forscher Genspuren im Fruchtwasser zweier Schwangerer, die ein Kind mit zu kleinem Kopf geboren hatten. Ein einwandfreier Beweis für den Zusammenhang zwischen einem kleinen Kopf und dem Vorkommen des Zika-Virus ist allerdings noch nicht erbracht. Auch andere Infektionen wie Röteln oder auch vermehrter Alkoholkonsum während der Schwangerschaft können die Entwicklung des Kindes immens beeinträchtigen.

Das Zika-Virus breitet sich aus

Es häufen sich allerdings Fälle, bei denen ein Zusammenhang zwischen der Infektion mit dem Zika-Virus und der Unterentwicklung des Kopfwachstums naheliegt. Im medizinischen Jargon wird diese Unterentwicklung Mikrozephalie genannt. Auch wenn der Zusammenhang noch nicht einwandfrei bestätigt wurde, so häufen sich auf jeden Fall die Zahlen der betroffenen Neugeborenen, die an Mikrozephalie leiden. Weil die Zahlen der betroffenen Neugeborenen inzwischen alarmierend angestiegen sind, hat Brasilien den Gesundheitsnotstand ausgerufen und die Gesundheitsämter aufgefordert Vorbeuge-, Dokumentations- und Aufklärungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Besonders nach den Vorkommnissen rund um das Ebola-Virus ist die Angst und Vorsicht nun sehr groß.

Vorbeugung und Forschung

Als mögliche Vorbeugemaßnahmen sind Moskitonetze und die Vermeidung von größeren Müllherden unerlässlich. Besonders im Müll siedeln sich die Moskitos gerne an. Das Zika-Virus ist bislang leider noch sehr unerforscht, weshalb neue Forschungsgruppen gebildet werden, um das Ausmaß dieser Infektion begreiflich machen zu können.

 

„Menschen sind keine Treibhaustomaten“: Ein Interview mit Dr. med. Michael Hauch

Sorgt das Zika-Virus für die Unterentwicklung bei Neugeborenen?


Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie stehen heute bei vielen Kindern an der Tagesordnung. Der Kinder und Jugendarzt Dr. Michael Hauch begann seinen medizinischen Werdegang mit einem Studium an der Kinderklinik der Universität Düsseldorf, um danach in New York auf einer Kinderkrebsstation weitere praktische Erfahrungen zu sammeln. Als einer der ersten niedergelassenen Kinderärzte in Düsseldorf bietet er seit nunmehr 23 Jahren Familien der unterschiedlichsten sozialen Milieus ganzheitliche Therapie und umfangreiche Diagnosen.

In seinem kürzlich erschienenen Buch “Kindheit ist keine Krankheit” (Fischer Verlag) erklärt er, weshalb viele unnötige Therapien verschrieben werden und wie man dieser Therapiewut entgegen wirken kann. Im ersten Teil seines dreiteiligen Interviews mit Vistano erklärt er, wie es zu den hohen Therapiezahlen kommt.

Vistano: Es gibt kumulative Studien und statistische Berechnungen aus denen hervorgeht, dass über 40 Prozent der Jungen und etwa 30 Prozent der Mädchen bis zum Alter von 15 Jahren wenigstens eine funktionelle Therapie, sprich Logopädie, Ergotherapie oder Physiotherapie verordnet bekommen. Wie erklären Sie sich diese hohen Zahlen?

Hauch: Zunächst möchte ich anmerken, dass diese Auswertung nur Zahlen wiedergeben. Es steht nicht darin, wo die Therapien stattfinden, wie die häuslichen Verhältnisse sind, ob es Ein-Eltern-Familien sind, Geschwisterkinder gibt und ähnliches. Um diese Zahlen also zu verstehen, muss man die Hintergründe sehen und sagen, dass sich das Umfeld in dem Kinder aufwachsen gegenüber früher grundlegend geändert hat. Das häusliche Umfeld ist heute ständigen Veränderungen ausgesetzt, die Eltern stehen ständig unter Spannung. Es herrscht in vielen Bereichen, beispielsweise Beruf und Partnerschaft, eine große Unsicherheit, die durch massive Einflussnahmen von außen und das Internet verstärkt wird.

Auch unsere gesellschaftlichen Ansprüche haben sich massiv geändert. Kinder sind in der heutigen Zeit ein sehr kostbares Gut für die Wirtschaft. Dementsprechend müssen Kinder funktionieren und gut ausgebildet sein, damit sie hinterher dem Arbeitsmarkt möglichst viel Intelligenz und Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Dazu kommt, dass wir den Hang zu einer Art Perfektionismus haben. So muss das Kind sich immer nach einem bestimmten Schema entwickeln. Ähnlich wie Treibhaustomaten, die sich alle gleich entwickeln, aber Menschen sind keine Treibhaustomaten.

Zusätzlich leben wir heute in einer Zeit, in der wir meinen, dass wir alles reparieren oder heilen können. Wir denken, dass wir die Mittel haben, wenn wir nur wollen, fördern und Therapien machen, alles ins „Normale“ zu kehren. Damit wir das Kind haben, was sich genau entlang der Normen entwickelt. Das gibt es so einfach nicht.

Vistano: Wer ist Ihrer Meinung nach für die zunehmende Therapiewut in Deutschland verantwortlich? Geht das immer von den Eltern aus? Liegt es eher an den ErzieherInnen und LehrerInnen oder vielleicht an den Therapeuten selbst?

Hauch: Die meisten Eltern kommen in meine Praxis, weil sie nicht nur eine Therapieempfehlung, sondern eine Therapieaufforderung haben. Diese geht in den meisten Fällen von Erzieherinnen oder Grundschullehrerinnen aus. Nicht zuletzt weil sie sich nicht anders zu helfen wissen, wenn die Eltern nach einem Grund für die schlechten Leistungen des Kindes fragen. Sehr selten kommen Eltern von sich aus mit irgendeiner Frage und dies ist im Großen und Ganzen auf die ersten zwei Lebensjahre des Kindes beschränkt. Und selbst dann ist es oft so, dass die Eltern etwas gelesen haben. „Da steht aber drinnen, dass er mit einem Jahr laufen können muss, das kann er aber noch lange nicht.“

Der Einfluss von Außenstehenden geht mittlerweile sogar soweit, dass wir zumindest in Großstädten eine solche Flut an Therapeuten haben, die knapp an Patienten sind und sich deshalb Kindergärten und Grundschulen anbieten, um die Kinder hier zu untersuchen. Hierbei sehen diese dann bei 40 bis 50 Prozent der Kinder Therapiebedarf. Das gilt besonders für angestellte Therapeuten in Großpraxen. Denn sie sind angehalten, das Maximum, was ihnen die Krankenkassen zahlen, auszureizen und doch noch einmal eine Rezeptverlängerung zu beantragen, auch wenn sie denken, dass die Therapie eigentlich nichts bringt. Mit solchen Therapeuten arbeite ich nicht zusammen.

Vistano: Wenn man davon ausgeht, dass viele der verordneten Therapien überflüssig sind, stellt sich die Frage nach dem Warum. Weshalb verordnen trotzdem noch viele Kinder- und Jugendärzte so häufig Therapien?

Hauch: Es gibt keine funktionelle Therapie ohne eine Verordnung vom Arzt. Hierfür gibt es mehrere Gründe.

Erstens lernen Ärzte den richtigen Umgang mit Therapien nicht in ihrer Ausbildung – weder im Studium, noch in der Facharztausbildung. In der Facharztausbildung betreuen sie Kinder und Familien nicht langfristig. Sie sehen ein Kind einmal und selbst chronisch kranke Kinder sehen sie ein- oder zweimal. Aber sie betreuen ja keine Familie von Geburt an, die vielleicht drei oder vier Kinder hat, so wie ich.

Zusätzlich kommen sie aus dem Studium und der Facharztausbildung mit einer Allmachtvorstellung. „Ich kann allen helfen, ich kann alles heilen, ich kann alles tun. Die Medizin kann alles geraderücken.“ Um so zu handeln wie ich, brauchen sie nicht nur eine sehr gute Ausbildung und gute Lehrer, sondern auch ganz viel Erfahrung. Mein damaliger Lehrer vertrat genau meine heutige Einstellung und lehrte mich, dass man nichts im Gehirn umpolen kann, was nicht vom Gehirn kommt.

Außerdem kommt ein gewisser Druck von den Eltern. Einige Eltern sagen dann: „Wenn Sie mir das Rezept nicht ausstellen, gehe ich eben zum Hausarzt, der stellt es schon aus.“ Wenn Eltern mit mir nicht zufrieden sind, sage ich, dass es 45 Kinderärzte in Düsseldorf gibt. Ich persönlich kann allerdings gut damit leben, dass unzufriedene Eltern wechseln.

Auch der wirtschaftliche Druck spielt eine große Rolle. Wir werden ja mehr oder weniger pauschal bezahlt. Ob ich einer Mutter kurz zuhöre und auf einen Computerknopf drücke, um die Verordnung auszudrucken, was mich kaum drei Minuten kostet, oder ob ich mindestens eine Stunde Zeit in Gespräche mit Eltern, Erzieherinnen oder Lehrerinnen und Untersuchungen investiere, ich bekomme das gleiche Geld. Unter dem heutigen Druck, der auf uns lastet, versuchen einige Ärzte möglichst schnell und effizient zu arbeiten.

Dazu kommt die Einstellung, dass irgendjemand dem Kind ja helfen muss. Andere Ärzte sagen dann, dass zu Hause nichts passiert und das schrecklich ist. In der Therapie hat das Kind dann wenigstens einmal in der Woche für eine Stunde jemanden, der liebevoll mit dem Kind umgeht und es umsorgt. Also der Gedanke, dass man als Arzt helfen muss. Dass das keine Hilfe ist, wenn ich das falsche aufschreibe, ist den meisten Ärzten vielleicht nicht bewusst.

Den letzten Grund sehe ich darin, dass wir das, was eigentlich hilft, wie Erziehungsbeihilfe, Hilfe durch das Jugendamt oder Elternaufklärungskurse, nicht verordnen können. Und selbst wenn ich mal eine pädagogische Maßnahme haben will, die gibt es beispielsweise bei bestimmten Sprachstörungen in Form von bestimmten Elterntrainings, fallen diese nicht unter Therapie sondern Pädagogik. Hier muss ich extrem komplizierte Einzelanträge stellen, das ist sehr viel Arbeit, für die ich natürlich auch keinen Pfennig bekomme.

Nachdem Herr Dr. Hauch in diesem ersten Teil des Interviews über die Gründe für überflüssige Therapien gesprochen hat, beantwortet er im zweiten Teil die Frage, ob diese Therapien einen Nutzen haben oder eher schädlich sind.

Buchautor: Michael Hauch  Foto: Thekla Ehling

 

Passivrauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit negativ

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Dass Rauchen zahlreiche Nebenwirkungen hat, haben bislang einige Studien gezeigt. Die Haut altert schneller, das Herz-Kreislaufsystem wird in Mitleidenschaft gezogen und die Lunge wird immens beeinträchtigt. Weiterhin leiden auch die inneren Organe wie Gefäße unter dem nikotinhaltigen Qualm. Das Schlaganfall- sowie Herzinfarktrisiko steigt an. Aus den genannten Gründen sind viele Menschen darauf bedacht Zigarettenrauch nicht einmal einzuatmen, wenn sie selbst keine Raucher sind. Eine neue Studie unterstreicht diese Intention nun und zeigt auf, dass Passivrauchen eine weitere heftige Nebenwirkung hat: die Fruchtbarkeit von Frauen wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen.

Forscher um Danielle Smith vom Roswell Park Cancer Institute in Buffalo (USA) haben die Daten der 93.676 Probandinnen der Women’s Health Initiative Observational Study genauer unter die Lupe genommen. Die Teilnehmerinnen waren zwischen 50 und 79 Jahre alt. Sie wurden von den Forschern in unterschiedliche Gruppen eingeteilt, die sich dadurch bildeten, je nachdem wie lange die Frauen selbst geraucht hatten oder mit einem rauchenden Partner einen Haushalt teilten.

Die Studienergebnisse

Die Untersuchung zeigt, dass die Raucherinnen im Vergleich zu Nichtraucherinnen ein 14 Prozent höheres Risiko aufwiesen unfruchtbar zu sein. Wenn sie beispielsweise mehr als 25 Zigaretten pro Tag rauchten, war das Risiko sogar um 21 Prozent erhöht. Die Studie zeigt, was Vorgängeruntersuchungen bereits deutlich gemacht haben: Rauchende Frauen haben mehr Schwierigkeiten schwanger zu werden und erleiden häufiger Fehlgeburten.

Frühere Wechseljahre bei Raucherinnen

Ein weiteres Ergebnis deutet darauf hin, dass Nikotinkonsum negative Auswirkungen hat. Raucherinnen haben gegenüber Nichtraucherinnen ein um 27 Prozent erhöhtes Risiko früher als der Durchschnitt, der bei 50 Jahren liegt, in die Wechseljahre zu kommen.

Folgen von passivem Rauchen

Die Probandinnengruppe, die sich aus langjährigen Passivraucherinnen zusammensetzte, zeigt ein um 18 Prozent erhöhtes Risiko unfruchtbar zu werden. Der Zusammenhang liegt darin begründet, dass die Giftstoffe im Tabakrauch der Hormonentwicklung schaden.

 

Samenleiterventil - Ein Verhütungsmittel für den Mann?

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Ein 1984 in Zürich durchgeführtes Experiment, an dem 10 Männer teilnahmen, führte zur Unabhängigkeit für den Mann in Verhütungsfragen. Durch Gewichte nach unten gezogen, baumelten die Hoden der Männer vier Wochen lang täglich eine Dreiviertelstunde in 45 Grad warmen Wasser. Das führte zur Unfruchtbarkeit.

Wippschalter am Hoden stoppt Spermien

Das Experiment war dennoch nicht von Erfolg gekrönt und der Männerwelt blieb weiterhin nichts anderes übrig, als Kondome zu benutzen oder sich die Samenleiter durchtrennen zu lassen. Das Ventil für den Mann, eine Erfindung aus Deutschland, soll nun Männern die Möglichkeit bieten, die Zeugungsfähigkeit ein- und auszuschalten.

Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geben 53 Prozent der Befragten an, mit der Antibabypille zu verhüten. 37% nutzen das Kondom.

Die Idee des Samenventils stammt von Clemens Bimek, einem gelernten Tischler aus Brandenburg. Sein Konzept ist es, die durchtrennten Samenleiter in einen kleinen Kasten mit Ventil zu stecken, dass vom Mann auf und zu geschlossen werden kann. Laut Erfinder ist es auch ein Beitrag zur Umwelt, da sich durch die Pille immer mehr Östrogen in der Natur befindet. Die Forschung nach einer Pille oder Spritze für den Mann war bisher nicht von Erfolg gekrönt.

Erste Tests

Der Urologe Hartwig W. Bauer ist von der Methode überzeugt und möchte sie an 25 weiteren Männern testen. Die Testpersonen sollten junge Männer sein, die in einer festen Beziehung leben. Andere Verhütungsmittel haben Nebenwirkungen und führen sogar teilweise zur Lustlosigkeit.

Die OP

Implantiert werden die beiden Kästchen wie bei einer Vasektomie. Die Kästchen wiegen nur ein bis zwei Gramm und machen sich laut Bimek im Alltag nicht bemerkbar. Wie jede Operation birgt auch diese Risiken, es kommt allerdings selten zu Komplikationen. Bimek hofft, in spätestens drei Jahren den deutschen Markt zu erobern, doch dafür muss die Methode noch einige strenge Tests bestehen. Die Kosten liegen bei ca. 5000 Euro und werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.

 

Studie belegt: Zappeln ist gesund

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Viele Kinder können kaum still sitzen und das stört. Sie zappeln und im Vergleich zum starren Sitzen ist Zappeln sehr gesund. Laut einer neuen Studie kompensiert Zappeln wunderbar die negativen Aspekte des starren Sitzens.

Zu langes Sitzen ist gefährlich

Eine Studie der Universität Leeds in England fand heraus, dass besonders für Frauen langes Sitzen sehr gefährlich sein kann. 14000 Personen nahmen an dieser Studie teil. Es stellte sich heraus, dass Frauen, die lange sitzen und zappeln, eine niedrigere Sterberate haben als Frauen, die lange nur starr herumsitzen. Kommt dann noch die falsche Ernährung zum langen Sitzen, macht sich das auch noch einmal bei der Sterberate bemerkbar. Die Professorin Janet Cade und ihr Team fanden auch heraus, dass Frauen, die zappeln, gerne Sport machen (Schwimmen, Rad fahren oder Laufen).

Zappeln führt zu besseren Werten

Eine amerikanische Studie ergab sogar, dass Zappeln gut für den Body-Mass-Index sei und der Körper auch besser auf Insulin und Glucose reagiere. Genauso wie etwas Bewegung in den Pausen ist Zappeln auf dem Stuhl gesund.

Die Kinder machen es vor

Kinder, die zappeln, werden oft etwas negativ als Zappelphilipp verurteilt, aber die Forscher sind sich sicher, dass Kinder dabei intuitiv handeln und nichts falsch machen. Das ist logisch, denn Kinder haben einen natürlichen Drang nach Bewegung. Das stille und starre Sitzen gehört mittlerweile in Schulen der Vergangenheit an. Kinder, die während des Schulunterrichts oder zu Hause zappeln, sind sehr aufmerksam, konzentriert und verhalten sich gesünder. Zur Natur des Menschen gehört keine starre Haltung. Zappeln ist gesund und es sollte diejenigen, die zappeln, nicht abschrecken, wenn andere Menschen anders darüber denken. Des Weiteren ist Zappeln nicht unhöflich und auch kein Zeichen für schlechte Erziehung.

 

Inkontinenz in Folge einer Schwangerschaft

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Kate Winslet gilt dieser Tage als Pionier für viele Frauen, die sich nicht trauen über ein bestimmtes Thema zu sprechen: Inkontinenz in Folge einer Geburt. Winslet spricht damit ein Thema an, das in Deutschland schätzungsweise sechs bis acht Millionen Menschen betrifft, von denen 75 Prozent Frauen sind. Durch die Geburt kann eine Schwächung des Beckenbodens erfolgen, wodurch eine Inkontinenz entstehen kann. Die Beckenbodenmuskulatur erschlafft infolge der Geburt bei vielen Frauen und auch der Schließmechanismus der Blase ist bei vielen beeinträchtigt.

Durch gezielte Übungen lässt sich der Beckenboden allerdings stärken, was einer möglichen Inkontinenz vorbeugt. Auch während der Schwangerschaft kann es zum ungewollten Verlust von Urin kommen. Nach der Geburt bessert sich dieser Zustand aber meist. Nur sechs Prozent der Frauen leiden auch nach der Geburt weiter unter Inkontinenz.

Belastungen des Alltags

Liegt eine temporäre Blasenschwäche vor, dann können bereits alltäglichste Verrichten wie das Heben, Tragen oder auch Lachen oder Niesen dazu führen, dass Frau kleinere oder größere Mengen an Urin verliert.

Therapiemöglichkeiten

Gynäkologen raten dazu eine konservative Therapie in Form von Beckenbodentraining vorzunehmen. Dabei gibt es unterschiedliche Übungen, die diese Maßnahme unterstützen. Es ist ratsam mit dem Arzt und der Hebamme abzukären, welche Übungen in dem individuellen Fall ratsam sind. Dann wird lediglich noch eine Matte und Sportkleidung benötigt. Weitere Maßnahmen sind die Elektrostimulation oder auch das Biofeedback. Alles in allem gibt es also durchaus Maßnahmen, die gegen diese unangenehme Folge einer Geburt wirken können. Gemeinsam mit einem Arzt sollten diese besprochen und individuell angepasst werden. Blasenschwäche ist keine Seltenheit in Folge einer Geburt und wird leider noch viel zu häufig tabuisiert. Umso besser ist es, dass Kate Winslet als Vorbild vieler Frauen, nun öffentlich über dieses prekäre Thema spricht.

 

Mythen rund um das Thema Geburtseinleitung

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Die letzte Phase einer Schwangerschaft ist meist die anstrengenste: Der Bauch ist auf die Maximalgröße angewachsen, jede Bewegung fällt schwer und somit wird der Geburtstermin sehnlichst erwartet. Mediziner können dann mit Hilfe von Medikamenten die Geburt künstlich einleiten. Weil dieses Verfahren vielen Frauen nicht wirklich geheuer ist, greifen sie gerne auch zu Alternativverfahren. Wir wollen im Folgenden klären, welche Verfahren wirklich nützlich sind und welche sich als Gaukelei erweisen.

Unter den Hausmitteln, die bei einer Geburtseinleitung helfen sollen, sind Rizinusöl, Sex oder auch eine Darmspülung zu finden. Wissenschaftliche Belege für die Wirkkraft dieser Maßnahmen gibt es nicht wirklich, sodass Mediziner dazu raten jede Alternativmaßnahme nur gemeinsam mit dem behandelnden Arzt vorzunehmen. Trotzdem gehen Wissenschaftler davon aus, dass diese Maßnahmen einen „Schubs“ verleihen können und somit die Geburt befördern. Welche Gefahren verbergen sich aber hinter den Maßnahmen?

Rizinusöl

Von einigen Alternativmedizinern wird das Rizinusöl als alternative Maßnahme zur Geburtseinleitung gesehen. Es wird meist gemeinsam mit Mandelmus, süßem Saft und Alkohol getrunken. Durch seine abführende Wirkung, soll auch die Gebärmutter durch Kontraktionen angeregt werden. Zu dieser Methode gibt es gegensätzliche Studien, die zum einen die Wirkkraft bestätigen und sie zum anderen widerlegen. Als Nebenwirkungen konnten allerdings Übelkeit und Durchfall ermittelt werden. Zudem ist der vorgesehene Alkohol-Cocktail während einer Schwangerschaft tabu.

Bewegung

Im Volksmund heißt es immer wieder, dass Bewegung die Geburt auf natürliche Weise einleitet. Dies stimmt allerdings nur insofern, dass sie Wehen befördert, die bereits in leichter Form vorliegen. Allerdings sollte die Bewegung stets in gemäßigter Ausübung erfolgen.

Sex für die Geburtseinleitung

Auch der Geschlechtsakt soll sich als nützlich bei der natürlichen Geburtseinleitung erweisen. In der Samenflüssigkeit des Mannes stehen Prostaglandine, die zur Reifung des Muttermundes beitragen. Sie sind allerdings in geringer Menge vorhanden. Betrachtet man allerdings die Kontraktionen der Gebärmutter während des weiblichen Orgasmus, dann kann sich dies durchaus positiv auf eine einleitende Geburt auswirken. Was sich allerdings als bewiesen darstellt, ist, dass nach einer Brustwarzen-Massage die Wehen einer schwangeren Frau deutlich stärker werden.

Darmspülung und andere Methoden

Mediziner bestreiten die Wirkkraft von Darmspülungen hinsichtlich einer Geburtseinleitung. Diese kann sich allenfalls noch negativ auf den Nährstoffgehalt der Schwangeren auswirken. Auch ein heißes Bad kann sich zwar wohltuend auswirken, befördert allerdings nicht die Geburt.

Fakt ist, dass rund um das Thema Geburtseinleitung zahlreiche Mythen ranken und Erfahrungen weitergegeben werden, die nicht medizinisch beweisbar sind. Trotzdem können sie manchen Frauen in dieser anstrengenden Phase der Schwangerschaft helfen. Mittel, die möglicherweise mit Nebenwirkungen auftreten, sollten allerdings genaustens mit dem Arzt abgesprochen werden.

 

"Pille danach" rezeptfrei

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Der Europäische Arzneimittelausschuss bewertet das Präparat „Ellaone“ als rezeptfrei und sorgt damit dafür, dass nun seit dem Frühjahr Frauen in der gesamten Europäischen Union, also auch deutsche Frauen, die „Pille danach“ ohne einen vorherigen ärztlichen Besuch erhalten.

Viele nationale Politiker hatten lange dagegen argumentiert: Die möglichen starken Nebenwirkungen würden eine ärztliche Beratung notwendig machen – und zwar in einer Ausführlichkeit die ein Apotheker während des Notfalldienstes nicht leisten kann. Aus mehreren Studien geht jedoch hervor, dass es in der Regel zu keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen kommt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verneint zudem ein erhöhtes Thromboserisiko. In einigen Fällen beeinflusst das Präparat den folgenden Monatszyklus.

Wie wirkt die ”Pille danach”?

Die „Pille danach“ bezeichnet alle Medikamente, die eine ungewollte Schwangerschaft verhindern können. Die bekanntesten Mittel, Ulipristalacetat und Levonorgestrel, verzögern den Eisprung bis die Spermien abgestorben sind – damit ist es auch nicht als Abtreibung zu bezeichnen. Wenn sich die Eizelle schon in der Gebärmutter eingenistet hat, ist die Pille wirkungslos. Aufgrund dieses kurzen Zeitfensters wurde der rezeptfreie Zugang schon länger von der WHO und anderen Fachgesellschaften einzelner Länder gefordert – denn in Notfallsituationen, besonders am Abend und an Wochenenden, sind Arztbesuche enorm zeitaufwendig. Denn Ulipristalacetat muss 120 Stunden, Levonorgestrel 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden.

Es gibt keine exakten Daten darüber wie zuverlässig die Präparate sind, da sie nur Frauen bekommen, bei denen nicht bekannt ist, ob sie ohne die Einnahme der „Pille danach“ tatsächlich schwanger geworden wären. Laut Schätzungen kann der neuere Wirkstoff Ulipristalacetat in etwa zwei Drittel der unerwünschten Schwangerschaften verhindern, da er im Gegensatz zu Levonorgestrel auch noch kurz vor dem Eisprung wirkt.

Erfahrungen aus Norwegen sprechen dafür, dass durch die Rezeptfreiheit tatsächlich mehr Frauen zur „Pille danach“ greifen. Die Anzahl stieg von 5.000 Frauen im Jahr 1997 auf 70.000 in 2007. Auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche hat sich nicht signifikant verändert – was auch in Schweden und Schottland zu beobachten war. Hierbei wird vermutet, dass allgemein eher vorsichtige Frauen die „Pille danach“ nehmen, während Frauen mit laxer Verhütung auch die Notfall-Pille nicht nutzen.

 

Mittagsschlaf bei Kindern - Schlafforscher äußern sich kritisch

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Viele Kinder halten sowohl zu Hause als auch in der Kita Mittagsschlaf. Eltern sind der Meinung, dass der Mittagsschlaf wichtig und gesund ist. Schlafforscher äußern sich allerdings skeptisch. An der Queensland University of Technology werteten Forscher 26 Studien zum Thema “Mittagsschlaf im Baby- und Kindergartenalter” aus.

Die Kinder, die in den Studien als Probanden dienten, waren zwischen ein paar Tagen und fünf Jahren alt. In den ersten fünf Lebensjahren eines Kindes kommt es zu einer Verschiebung des Schlafes in die Nachtstunden. Es findet demnach eine Veränderung der Schlafmuster statt. Bei neun der ausgewerteten Studien wurde die Wirkung des Tagesschlafs auf den Nachtschlaf der Kinder gemessen. Mit dieser Frage setzten sich vor allem Forscher in Japan und den USA auseinander. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder, die älter als zwei Jahre alt sind und am Tage schlafen, am Abend desselben Tages schlechter einschlafen können. Zudem verkürzt sich die Schlafdauer in der Folgenacht.

Reduzierung des Schlafdrucks durch ein Nickerchen

In den Studien wurde die Gesamtzahl an Stunden, die Kinder an einem 24-Stunden-Tag verschliefen, mit oder ohne Nickerchen verglichen. Es zeigten sich keine Unterschiede. Das Schlafen am Tag führt nur zu einer Veränderung der Verteilung. Die Dauer des kindlichen Schlafs verändere sich aber nicht.

Im Laufe des Tages wird beim Menschen ein Schlafdruck aufgebaut, welcher durch ein Nickerchen reduziert wird. Dieser Mechanismus funktioniert vermutlich bereits bei zweijährigen Kindern. Zudem wurde in den Studien die Auswirkung des Tagesschlafs der Kinder auf ihr Verhalten und ihre Gesundheit untersucht. Allerdings sind die Ergebnisse zu uneinheitlich, wodurch keine klare Ableitung von Empfehlungen möglich ist.

Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Gesundheit

Generell kann festgestellt werden, dass sich ausreichender Schlaf positiv auf die Gesundheit und die Lernfähigkeit der Kinder auswirkt. Die Verfestigung des Schlafmusters ist wahrscheinlich auch ein Zeichen für die Reife des kindlichen Gehirns, was dazu führt, dass sich die Sprache schneller entwickelt. Für genauere Ergebnisse sind weitere Forschungen notwendig.

 

Eierstockgewebe einfrieren: eine neue Methode mit großer Wirkung

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Die Familienplanung wird durch zahlreiche Umstände bestimmt. Zum einen die berufliche Karriere, die finanzielle Situation und auch das Alter bestimmen, wann ein Paar sich für die Familienplanung entscheidet. Eine Frau aus Belgien ist nun die erste Patientin, die aufgrund der sehr frühen Entnahme von Eierstockgewebe auch nach einer Chemotherapie noch ein Kind bekommen konnte.

Die 27 Jährige hatte im November 2014 einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Bei der Patientin wurde bereits im Alter von fünf Jahren die Diagnose Sichelzellenanämie gestellt. Als sie dann in Belgien lebte, entschied man sich für eine Knochenmarkstransplantation mit anschließender Chemotherapie und einer Immunsuppresiva-Therapie. Diese Verfahren würden mit ziemlicher Sicherheit zur Unfruchtbarkeit führen, weshalb die Ärzte ihr vorsorglich den rechten Eierstock entfernten und diesen einfroren. Zu dieser Zeit befand sich das Mädchen noch vor ihrer ersten Menstruation. Sie war erst 13 Jahre alt.

Erfolgreiche Re-Implantation

Wie die Ärzte prognostiziert hatten, führte die Behandlung zum Absterben des linken Eierstocks, sodass keinerlei Chance auf die Reifung von Eizellen bestand. Mit 15 Jahren begannen die Mediziner mit einer Hormonbehandlung. Mitte 20 suchte die Patientin Reproduktionsmediziner an der Freien Universität Brüssel auf und äußerte ihren Babywunsch. Daraufhin wurden ihr Teile des eingefrorenen Eierstocks wieder implantiert. Dabei wurden zum einen Fragmente direkt auf den noch verbliebenen Eierstock gepflanzt und zum anderen weitere Fragmente im ganzen Körper angesetzt. Fünf Monate nach dieser Implantation setzte die Menstruation ein und kurze Zeit später erfüllte sich der Kinderwunsch und die Patientin war schwanger.

Diese Methode ist vor allem für Kinder, die früh an Krebs erkranken, oder auch mittelreife Mädchen ein Meilenstein. Diese müssen sich aufgrund ihrer Erkrankung oftmals einer Chemotherapie unterziehen und verlieren dabei meist die Chance auf Schwangerschaften. Eine frühzeitige Entnahme von Eierstockgewebe könnte dieser Chance neues Leben einhauen. Weitere Studien wie wirksam diese Implantationen bei älteren Kindern sind, werden nun auf den Weg gebracht.