Impfstoff gegen Malaria
Kleinkinder in Afrika können Hoffnung schöpfen: Eventuell besteht bald die Möglichkeit, diese Kinder gegen Malaria zu impfen. So wurde von der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ein Serum positiv gegen die Tropenkrankheit bewertet. Laut der Behörde könne der Impfstoff für den Schutz von Kindern sorgen. Das Mittel trägt den Namen RTS,S und entspringt der jahrzehntelangen Forschung des britischen Pharma-Unternehmens GlaxoSmithKline. Es sei das erste Serum, welches von einer Aufsichtsbehörde überprüft worden ist. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind über 80 % der 500.000 Menschen, die an Malaria pro Jahr sterben, Kinder unter einem Alter von fünf Jahren. Die meisten von ihnen leben südlich der Sahara in Afrika.
Medikament braucht noch Lizenzen
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Bewertung begrüßt. Die eigene Empfehlung soll bis November vorliegen, so der Sprecher der WHO, Gregory Hartl (Genf). Bei dieser Empfehlung würden beispielsweise das Preis-Leistungs-Verhältnis und weitere Faktoren berücksichtigt. Die Prüfung durch die Weltgesundheitsorganisation ist deswegen nötig, damit Dienstprogramme in Afrika um RTS,S erweitert werden können. Frühestens erfolgt dies allerdings im Jahr 2017. Das Medikament würde noch einige Lizenzen brauchen, insbesondere in den Ländern mit hohem Malariaaufkommen. Der Kampf gegen die Tropenkrankheit müsse derweil mit den altbekannten Mitteln fortgesetzt werden.
Afrikas Region südlich der Sahara ist am stärksten betroffen
Als häufigste Tropenkrankheit ist Malaria eine der Haupttodesursachen in Entwicklungsländern. Insbesondere ist von der Krankheit die Region in Afrika südlich der Sahara betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation selbst geht von über 200 Millionen Erkrankungen pro Jahr aus. Bisher wird Malaria nur mit dem Einsatz von Medikamenten und besonders imprägnierten Moskitonetzen bekämpft. Trotz eines nachgewiesenen Impfschutz zwischen 27-39 % ist RTS,S – auch unter dem Namen Mosquirix bekannt, ein signifikanter Fortschritt. Seit dem Jahr 2009 wurde der Impfstoff an mehr als 16.000 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs Wochen bis sieben Monaten, laut der Meldung von GlaxoSmithKline, in sieben afrikanischen Ländern erprobt. Im Körper wird eine Immunantwort auf Malariaparasiten und Hepatitis B hervorgerufen. Laut Forschern der Universität Tübingen, welche eine Beteiligung an den Tests innehatten, hat RTS,S wenig Nebenwirkungen.
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