Schwanger – Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Schwanger – Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Eine schwangere Frau hat mindestens zwei gute Gründe, besonders auf Ihre Gesundheit zu achten. Es geht nicht nur um sie, sondern auch um das ungeborene Kind im Mutterleib. Werden bestimmte während der Schwangerschaft auftretende Erkrankungen nicht behandelt, so kann dies schwerwiegende Folgen haben. Frühzeitige Wehen sind nur ein mögliches Risiko von vielen. Auch mit Erkältungen, d. h. Infektionen ist nicht zu spaßen; sie können dem Ungeborenen unter Umständen erheblichen Schaden zufügen.

Schädliche Viren

Das Immunsystem einer schwangeren Frau ist darauf programmiert, das ungeborene Kind zu schützen, leistet also Schwerstarbeit. So erklärt es sich, dass Schwangere anfälliger für Husten , Schnupfen und Grippeviren sind. Leichte Erkältungen sind zwar lästig, in der Regel bergen sie jedoch keine Gefahr.

Anders sieht es aus, wenn es sich um eine ernsthafte virale Erkrankung handelt, die aufgrund ähnlicher Symptome mit einer harmlosen Erkältung verwechselt wird. Hier besteht eine ernsthafte Gefahr für das Ungeborene.

Scheinbar harmlose Erkältungen

Verwechslungsgefahr mit einer harmlosen Erkältung besteht bspw. beim Humane Zytomegalie Virus (CMV), einem Virus aus der Herpes-Familie. Dieser weist als Symptome Kopfschmerzen und angeschwollene Lymphknoten auf. Für gesunde Erwachsene ist dieser Virus harmlos, für ungeborene Kinder kann er indessen lebensgefährlich sein, denn Infektionen am Gehirn oder in der Leber des Ungeborenen können zu schweren Fehlbildungen führen, so Regina Rasenack, Oberärztin der Geburtshilfe an der Uniklinik Freiburg. Der CMV ist ein Erreger, bei dem das Übertragungsrisiko am höchsten ist. Zwar infizieren sich nur etwa 0,3 bis ein Prozent aller Schwangeren mit dem Virus, doch fast in jedem zweiten Fall wird der gefährliche Erreger über die Plazenta auf den Fötus übertragen.

Auch der Parvovirus B19, Erreger der Ringelröteln, geht mit Erkältungssymptomen einher. Eine Infektion kann sich auf die Blutproduktion des Babys auswirken. Über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder gar Wochen produziert das Kind dann keine roten Blutkörperchen mehr – es kann bereits im Mutterleib an einer Anämie (Blutarmut) erkranken, so Wolfgang Henrich, Frauen-, Kinder- und Jugendmediziner an der Berliner Charité. Auch hier ist die Infektionsrate zwar gering, aber bei Symptomen wie Fieber und Hautauschlag sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, um die Immunität gegen den Virus zu überprüfen. Bei Nicht Immunität lässt sich die Anämie des Ungeborenen mit Bluttransfusionen schnell und effektiv behandeln.

Fieber und Husten – Welches Gefahrenpotential steckt dahinter?

Kein Grund zur Sorge besteht bei kurzen Fieberattacken während einer Erkältung in der Schwangerschaft. Leidet eine Schwangere jedoch über einen längeren Zeitraum an erhöhter Temperatur, so besteht akuter Handlungsbedarf, denn starkes, lang anhaltendes Fieber kann vorzeitige Wehen auslösen.

Weiteres Gefahrenpotential birgt starker Husten, weniger für den Embryo als für die Schwangere selbst. Den beim Husten oder Niesen erzeugten Druck nimmt das Baby nur als kleine Schaukelwellen wahr, denn die Gebärmutter, von Fruchtwasser und Muskeln umhüllt, schützt das Ungeborene ausreichend vor Erschütterungen. Starker Husten kann jedoch das Wohlbefinden der schwangeren Frau erheblich beeinträchtigen und schlimmstenfalls zu vorzeitigen Wehen führen und einer Frühgeburt Vorschub leisten; es besteht also ärztlicher Handlungsbedarf.

Bei einer verstopften Nase, heftigem Husten oder langanhaltendem hohen Fieber ist grundsätzlich ein Arztbesuch angeraten im Sinne der eigenen Gesundheit und der Gesundheit des Kindes. Mit den passenden Medikamenten speziell für Schwangere, die es gegen fast alle Infektionen gibt, kann man schnell Abhilfe schaffen. Hierzu zählen Nasen oder Hustentropfen, aber auch Paracetamol zur Linderung von schmerzhaften Entzündungen. Auch eine Antibiotika Behandlung bei bakteriellen Infektionen wie Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündungen ist bei Schwangeren möglich. Die Behandlung muss vom Arzt genau auf die Schwangerschaftswoche abgestimmt werden.

Achtung vor Medikamenten

Von dem leichtfertigen Griff zum Medikamentenschrank ist indessen dringend abzuraten, denn die in handelsüblichen Erkältungsmitteln enthaltenen Arzneistoffe können bei Eintritt in den Blutkreislauf des Ungeborenen eine unerwünschte Wirkung hervorrufen. Abgesehen davon, bieten sich bei leichten Erkältungsbeschwerden zunächst arzneifreie Alternativen wie Dampfbäder, vitaminreiche Kost, viel Schlaf und frische Luft an. Bei erhöhter Temperatur sollten Schwangere zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmen.

Krankheiten können das Kind auch stärken

Zurückliegende Infektionen während der Schwangerschaft können sich durchaus auch positiv auf das Ungeborene auswirken, denn die im Zuge der Infektionsabwehr gebildeten Immunglobuline erreichen das Baby im Mutterleib über die Plazenta und verbessern so den Immunschutz eines Neugeborenen. Die schützenden Immunglobuline werden des Weiteren über die Muttermilch übertragen, weshalb das Stillen in den ersten Monaten nach der Schwangerschaft durchaus angeraten ist. Sich zuhause abzuschotten, um Viren und Bakterien aus dem Weg zu gehen, ist also in keinem Fall das Patentrezept für werdende Mütter; stattdessen sollten sie sich viel an der frischen Luft aufhalten, sich viel bewegen und sich gesund ernähren.

 

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