Profisport in jungen Jahren – Traum oder Albtraum?

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Profisport in jungen Jahren - Traum oder Albtraum?

Höher, besser, schneller: Dass wir als Menschen einen Teil in uns tragen, der den Wettkampf liebt und uns antreibt, besser sein zu wollen als andere, ist kaum zu bestreiten. In gesundem Maße hat sicher auch niemand etwas dagegen einzuwenden, denn Sportevents wie die Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften ziehen seit jeher regelmäßig einen großen Teil der Bevölkerung in ihren Bann. Problematisch wird es nur, wenn das Wohlbefinden des Sportlers unter allzu hohem Leistungsdruck leidet – inbesondere dann, wenn Kinder und Jugendliche betroffen sind.

In diesen Belangen hat die Weltfußballorganisation FIFA nun ein Machtwort gesprochen, dass in den letzten Wochen nicht nur in der Fachpresse für Furore gesorgt hatte: Dem FC Barcelona, einer der prestigeträchtigsten Klubs der Welt, erteilte der Weltbverband nun das Verbot, für ein Jahr keine neuen Spieler mehr einkaufen zu dürfen. Vorangegangen war der Verstoß des spanischen Vereins gegen die Statuten der FIFA, die den Transfer von minderjährigen Spielern regelt. Von 2009 bis 2013 soll der FC Barcelona mehrere Jungtalente aus dem Ausland, unter anderem aus Kamerun und Paraguay, eingekauft haben.

Wettkampf um Kinder

Dieser Fall und sein (noch nicht rechtskräftiges) Urteil hat eine erhitzte Debatte über das Schicksal von Kindern und Jugendlichen ausgelöst, die vom Traum des Profifußballers angetrieben einen Großteil ihrer jungen Jahre investieren. Sogar als „Kinderhandel“ bezeichnen manche Journalisten den Wettkampf der finanziell stärksten Fußballklubs um die vielversprechendsten Jungspieler. Ohne Zweifel, es geht um viel Geld, denn die Verpflichtung eines neuen (potenziellen) Stars kann den Marktwert des Vereins drastisch erhöhen. Als Paradebeispiel gilt da die Übernahme des damals 13-jährigen Lionel Messi, der heute als einer der begnadetsten Ballkünstler aller Zeiten gilt. Natürlich kann nicht jedem aufstrebenden Jungtalent eine solche Traumkarriere gelingen, doch wird man der Sache gerecht, indem man Begriffe wie „Kinderhandel“ ins Feld führt?

Zum einen ist eine kritische Haltung bezüglich der Praktiken der Vereine, wenn es um die Verpflichtung minderjähriger Spieler geht, zweifellos angebracht; obwohl der professionelle Sport von vorneherein eine starke Psyche fordert, um mit dem ständigen Leistungsdruck umgehen zu können, darf nicht vergessen werden, dass für viele Kinder und Jugendliche einiges auf dem Spiel steht: Denn nicht alle Vereine können eine umfassende Ausbildung wie beispielsweise der FC Barcelona bieten, die sicherstellt, dass das Jungtalent im (wahrscheinlichen) Ernstfall ohne Berufsalternativen dasteht.

Zu verurteilen ist ohne Frage auch das Vorgehen überehrgeiziger Eltern, die ihren Sprössling mit allen Mitteln zum Star pushen möchten. Doch außer Acht gelassen werden darf nicht, dass die Möglichkeit, in der Jungendauswahl eines großen Klubs zu spielen, für viele Jungtalente die Erfüllung eines großen Traums bedeutet – und außerdem eine mehr als ausreichende Bezahlung mit sich bringt. In einem solchen Fall von „Kinderhandel“ zu sprechen, ist bei allem berechtigten Vorbehalt eine kritikwürdige Übertreibung.

 

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