Drogensuchtbericht 2011 - Erfreuliche & erschreckende Zahlen

Drogensuchtbericht 2011 – Erfreuliche & erschreckende Zahlen


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans, gab am 22.05.2012 den alljährlichen Drogensuchtbericht bekannt. Nach den Informationen des Berichts, gab es im Jahr 2011 erfreuliche Entwicklungen in diesem Bereich.

Jugendliche weniger gefährdet- junge Erwachsene und ihr Risikoverhalten

Die Drogenbeauftragte erklärte, dass sowohl der Tabakkonsum als auch der Alkoholkonsum und die Einnahme von Cannabisprodukten im vergangenen Jahr stark rückläufig war. Die Anzahl der rauchenden Jugendlichen sank auf unter zwölf Prozent. Zugleich minimierte sich die Anzahl der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol konsumieren auf 14,2 Prozent. Beide Zahlen sprechen für den rückläufigen Trend, der sich in den vergangenen Jahren bereits deutlich abzeichnete.

Eine weitere Positiventwicklung stellen die Zahlen des Cannabiskonsums dar. Wie der Bericht ausweist, kamen mit der Droge nur noch knapp sieben Prozent in Berührung. Hier ist eine Verringerung der Konsumbereitschaft um mehrere Prozent zu bemerken. Die untersuchte Altersgruppe lag zwischen 12 und 17 Jahren. Ist hier gerade im Bereich der Jugend noch ein positiver Trend zu verzeichnen, so nahm das Rauschtrinken (Komasaufen) bei den jungen Erwachsenen deutlich zu. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen stieg auch im vergangenen Jahr wieder an. Zudem ist in dieser Altersgruppe zu bemerken, dass hier ein Anstieg der Zahlen für den regelmäßigen Alkoholkonsum die gleichen Werte aufwies, wie im Jahr 2001. Die Zahl der regelmäßigen Konsumenten lag bei 40 Prozent. Unter dem Begriff junge Erwachsene werden Personen zwischen 17 und 25 Jahren zusammengefasst.

Starke Zunahme der Computer- und Internetsucht

Sorge bereitet Dyckmans die Entwicklung bezüglich der Computer- und Internetsucht, wie die Drogenbeauftragte bekanntgab. Der Suchtbericht weist hier eine starke Steigerung auf. Rund 250.000 Jugendliche und junge Erwachsene gelten demnach derzeit als internetabhängig. 1,4 Millionen Nutzer werden derzeit unter dem Begriff “Personen mit problematischem Nutzerverhalten” geführt. Angesichts dieser problematischen Daten legt die Drogenbeauftragte 2012 den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Aufklärung bezüglich dieser Süchte, wie sie in einer am 22.02. erschienenen Pressemitteilung aussagte. In der kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung sagte die Drogenbeauftragte weiter: „Es bedarf weiterer Anstrengungen zur Aufklärung der Menschen über einen verantwortungsvollen Computer- und Internetgebrauch und zur Verbesserung der Hilfsangebote.“

Mit dieser Äußerung sprach die Beauftragte einen Aspekt an, der bisher in Deutschland noch vernachlässigt wurde. Derzeit gibt es in Deutschland keine spezialisierten Suchtkliniken für diese Erkrankungen und auch die Beratungsstellen haben oftmals Probleme, bei diesen Süchten eine gute Beratung zu gewährleisten. Zudem sind noch keine ausreichend wirksamen Therapien vorhanden, sodass in diesem Bereich dringender Nachholbedarf besteht, wie vor allem von Psychologen und Psychiatern immer wieder betont wird.

 

Rauchentwöhnung mit Homöopathie - Mittel zur Unterstützung

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Die Rauchentwöhnung ist für viele Raucher ein Thema. Oft wird versucht, Hilfsmittel einzusetzen, die dann dafür sorgen sollen, dass die Auswirkungen der Rauchentwöhnung weniger gravierend sind. Die Homöopathie bietet hier einige Möglichkeiten, um die Entwöhnung zu erleichtern. Doch auch mit dem Mitteln gilt: Ohne starken Willen, ist es nicht zu schaffen.

Von der Einnahme von Nikotin

Die Homöopathie versucht beispielsweise, durch die Gabe von Nicotina tabacum die Beschwerden zu lindern. Hauptbestandteil des Mittels ist das Nikotin. Dies entspricht dem Grundprinzip der Homöopathie: Gleiches mit Gleichem behandeln! Die Dosierung des Mittels ist allerdings sehr gering.

Verwendet wird die Potenz D30, die dann direkt auf das zentrale Nervensystem wirkt. Dieses Mittel führt dazu, dass im Prinzip die gleichen körperlichen Reaktionen ausgelöst werden, die auch beim normalen Rauchen auftreten. Das Mittel hat in der Homöopathie die Aufgabe, die schädlichen Folgen des Rauchens zu minimieren. Übelkeit, Augenbrennen und Beschwerden mit dem Herzen können durch die Einnahme gut behandelt werden.

Weitere begleitende Medikamente

Lobelia inflata ist eine weitere Möglichkeit, um die Rauchentwöhnung zu unterstützen. Das Mittel hat einen ähnlichen Wirkstoff, wie auch das Nikotin selbst. Es ruft eine Erregung des Atemzentrums hervor. Zugleich ist Lobelia allerdings auch sehr gut gegen Magen-Darm-Beschwerden einzusetzen. Hier gilt, dass es die typischen Folgen der Rauchentwöhnung durchaus vermindern kann. Daher wird es gerne in der Praxis zur Rauchentwöhnung eingesetzt.

Es lindert hier die normalen Symptome, wie sie bei Rauchern oft zu finden sind. Nux vomica in der Dosierung D30 kann ebenfalls helfen, die Folgen des Entzugs zu lindern. Es wirkt hier direkt gegen die Entzugserscheinungen. Das Mittel hilft vor allem gegen die typischen Verdauungsbeschwerden der Raucher. Geeignet ist das Mittel vor allem für angehende Ex-Raucher, die ständig mürrisch sind, eine gereizte Stimmung zeigen und die zittern sowie Kopfschmerzen haben. Nux vomica sollte dabei einmal täglich eingenommen werden. Die beste Arzneimittelform sind die Globuli, von denen fünf Stück verwendet werden sollten. Schließlich wird bei der Rauchentwöhnung auch immer wieder über Heißhungerattacken geklagt. Plantago major in der Potenz D4 ist ein Mittel, das genau hiergegen wirkt. Zudem hat es die Eigenschaft, dass die Stimmung angehoben wird. Dadurch werden sehr problematische Symptome gemildert, die dann auch zu Übergewicht führen können.

Ohne Willen geht es nicht

Grundsätzlich gilt aber auch, dass nicht nur die Symptome behandelt werden müssen. Trotz der Unterstützung durch die Homöopathie muss der Betroffene durchaus viel Durchhaltevermögen und einen starken Willen mitbringen, will er das Rauchen aufgeben. Wie auch ohne Hilfsmittel muss der Betroffene bei der Rauchentwöhnung einen Termin setzen, wann er aufhören will.

Zugleich muss er Sport einplanen, die Ernährung umstellen und sich überlegen, wie er den typischen Situationen entgegentritt die dann dazu führen, dass er wieder ein starkes Verlangen nach einer Zigarette verspürt. Die Homöopathie kann daher zwar für eine Erleichterung der Rauchentwöhnung sorgen, doch als alleiniges Patentrezept ist sie nicht geeignet und gibt auch keine Garantien darüber ab, dass durch die Einnahme der Mittel eine Rauchfreiheit erreicht wird. Vielmehr ist die Homöopathie nur als Ergänzung und Unterstützung zu sehen.

 

Kann Cannabis Psychosen auslösen?

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Cannabis ist eine der am weitesten verbreiteten Drogen. Sie gilt unter Konsumenten als harmlos und auch viele Nicht-Konsumenten stufen sie als verträglich ein.

Dennoch: Psychosen, die durch Drogen ausgelöst werden, sind in diesem Zusammenhang weit häufiger zu finden, als allgemein bekannt ist. Dies gilt nicht nur für die harten Drogen. Auch das relativ “weiche Cannabis” kann Psychosen fördern.

Forschung bestätigt die Vermutung

Bei einem einmaligen Konsum ist die Droge sicherlich nicht dahingehend gefährlich, dass sie schwere Psychosen auszulöst. Vielmehr kann die chronische Einnahme des Tetrahydrocannabinol (THC), wie der Wirkstoff bezeichnet wird, die Wahrscheinlichkeit für eine psychische Erkrankung erhöhen. Was bis vor Kurzem noch ein Gerücht war, das von vielen Konsumenten einfach belächelt wurde, ist nun auch wissenschaftlich bestätigt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, bestehend aus Psychologen, Statistikern und Psychiatern aus der Universität Maastricht, veröffentlichte hierzu eine Studie.

Für die Studie wurde eine Gruppe von 2.000 Personen im Alter von 14 Jahren bis 24 Jahren beobachtet, wie das Fachblatt Britisch Medical Journal berichtete. Das Ergebnis bestätigte das Gerücht, dass THC durchaus eine psychotische Störung auslösen kann. Das Risiko erhöhte sich um das Doppelte. Die Studie selbst berücksichtigte dabei mehrere Faktoren, wie den sozialen Status, das Geschlecht und den Konsum weiterer Drogen. Bei der Studie wurde ermittelt, dass Cannabis eine Psychose auslösen kann, die mit akustischen Halluzinationen und Wahnvorstellungen kombiniert ist – Einige der klassischen Symptome der Schizophrenie.

Zusammenhang war bisher unklar

Die Bestätigung der Annahme ist für die Wissenschaft ein Glücksfall, denn bisher waren die Beobachtungen der Praxis nur als Vermutung einzustufen. Die Gewichtung der einzelnen Faktoren konnte nicht genau festgelegt werden. Bisher konnte zudem nicht ausgeschlossen werden, dass der Zusammenhang zwischen der Entstehung einer Psychose und dem Konsum von Cannabis Zufall war. Und auch dass der Konsum durch die Psychose ausgelöst wurde, konnte bisher nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden.

Die genetischen Risiken waren ein weiterer Aspekt, der nicht zweifelsfrei bezüglich der Psychosenentstehung geklärt werden konnte. Meistens werden zusammen mit dem Cannabis auch weitere Drogen konsumiert. Selbst wenn ein Zusammenhang zwischen Konsum und Psychose festgestellt wurde, konnte nicht zweifelsfrei davon Abstand genommen werden, dass nicht doch eine weitere Droge mit-verantwortlich war.

Neurobiologen dürften wenig überrascht sein

Für Neurobiologen stellt das Ergebnis sicherlich keine Überraschung dar. Selten zitiert sind Experimente, die bereits seit langer Zeit durchgeführt werden. Bei diesen Versuchen wurde der Wirkstoff des Cannabis direkt in die Venen der Versuchsteilnehmer gegeben. Folglich entwickelten die Probanden übliche Symptome, wie sie auch bei der Schizophrenie beobachtet werden können. Dies bedeutet vor allem: Akustische Halluzinationen, Wahnvorstellungen und etliches mehr.

Wenn die direkte Gabe diese Symptome auslöste, erschien es logisch, dass ein chronischer Konsum ebenfalls solche Symptome auslösen kann. Schließlich verschwindet der Stoff nicht einfach aus dem Gehirn und Körper, sondern muss über eine lange Zeit hinweg abgebaut werden. Wird vermehrt konsumiert, ist während des neuen Konsums deshalb noch ein Rest im Körper vorhanden, sodass sich die Menge im Körper erhöht und dann tatsächlich auch eine psychotische Wirkung entfalten kann. Die Gefahr einer Psychose durch Cannabis steigt nochmals, wenn in der Familiengeschichte bereits Psychosen vorhanden sind.

Die Gefahr ist relativ gering

Allerdings ist die Gefahr der Entwicklung einer Psychose – wie die Forscher ebenfalls betonen – relativ gering. Die Menge an Cannabis, die täglich konsumiert wird, muss recht hoch sein. Zugleich muss der Konsument auch empfänglich für die Psychose sein. Daher gilt, dass 2.000 Konsumenten vom Konsum abgehalten werden müssen, um eine Person vor der Psychose zu retten. Das Risiko der Ausbildung einer Psychose ist jedenfalls gegeben.

 

Alkohol positiv und negativ: Die Dosis machts

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Alkohol ist positiv und zugleich negativ zu werten. Wie viele Stoffe, hat auch der Alkohol zwei Seiten. Positiv ist seine Wirkung bei Einnahme kleiner Mengen. Negativ ist hingegen die Wirkung, wenn der Stoff zur Befriedigung der Sucht verwendet wird. Kann der Alkohol in kleinen Mengen durchaus positiv auf den Kreislauf wirken, so schädigt er in großen Mengen die inneren Organe und das Gehirn. Auch hier gilt die Regel: Die Dosis macht das Gift.

Positive Effekte des Alkohols

Vor allem bezüglich der emotionalen Bereiche sind die positiven Effekte des Alkohols offenkundig. Hemmungen werden abgebaut. In kleinen Mengen getrunken kann eine Kontrolle des eigenen Verhaltens allerdings noch erfolgen. Die Kontaktaufnahme zu anderen Personen wird auf diese Weise erleichtert. Zugleich werden Spannungszustände sowie Angstzustände minimiert. Bis zu einer Grenze von 0,3 Promille ist dieser positive Effekt vorhanden, kehrt sich allerdings ab 0,6 Promille um.

Dann ist die Enthemmung zu groß und die Gefahren steigen stark an, was Schlägereien und sexuelle Übergriffe zur Folge haben kann. In kleinen Mengen getrunken, kann der Alkohol auch das Cholesterin senken. Zugleich wird Vitamin C besser vom Körper aufgenommen. Daher kann ein Glas Wein täglich der Arteriosklerose vorbeugen. Psychosomatische Erkrankungen können ebenfalls beeinflusst werden und der Stress wird durch die Einnahme des Stoffs verringert. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass Alkohol durchaus vor Herzinfarkten schützen kann. Zumindest in kleinen Mengen. Die Behauptung, es sei vor allem der Wein, der diesen Effekt auslöse, konnte hingegen nicht bestätigt werden. Vielmehr ist noch unklar, ob es die Substanz selbst ist oder ob noch weitere Stoffe notwendig sind, um die Effekte zu verursachen.

Kleine Mengen bieten Vorteile

Um die positiven Effekte erzielen zu können, darf nur in kleinen Mengen getrunken werden. Positiv wirkt sich der Alkohol daher nur aus, wenn ein bis zwei Gläser Rotwein oder Ähnliches konsumiert werden. Steigt die Menge darüber, dann ist dies nicht mehr empfehlenswert. Dies ist allerdings nur eine Richtlinie. Der genaue Wert hängt davon ab, wie der Organismus die Substanz verarbeitet. Einige Menschen verfügen nur über geringe Mengen des notwendigen Enzyms, das den Alkohol abbaut. Der Stoffwechsel kann zudem unterschiedlich arbeiten. Bei günstigen Ausgangssituationen, wie beispielsweise einer sehr schnellen Stoffwechselrate – wie bei Schilddrüsenproblemen – kann der Konsum auch leicht darüber liegen.

Negative Wirkungen

So positiv die Wirkungen des Alkohols bei geringen Mengen sind, so negativ ist der Konsum großer Mengen. Eine Reihe von Krankheiten wird durch einen starken und täglichen Konsum ausgelöst, die lebenslang vorhanden bleiben. Vor allem die Leber wird stark geschädigt, sodass es zu Leberzirrhose, Leberverfettung und Infektionen der Leber kommt. Die Sexualität wird extrem eingeschränkt. Letzteres kann auch zu einem Eifersuchtswahn führen, der bei Alkoholikern immer wieder auftritt.

Auch die Bauchspeicheldrüse kann sich entzünden, wodurch eine Diabetes entsteht. Im schwersten Fall folgen Hirnschädigungen, die bis zur Demenz reichen können. Verschiedene Krebsarten, wie Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs und Ähnliches entstehen und die Aggressivität des Betroffenen nimmt zu. Daher begehen viele stark Alkoholisierte Straftaten wie schwere Körperverletzungen oder sogar Vergewaltigungen, da auch die sexuelle Hemmung verlorengeht und durch die verminderte Leistungsfähigkeit einen Gegenteilsbeweis geführt werden soll.

Ein kleines Fazit

Als Fazit lässt sich daher sagen, dass Alkohol in kleinen Mengen durchaus positiv wirkt. In großen Mengen, die täglich konsumiert werden, hat er allerdings gravierende Folgen, die sowohl körperlich als auch psychisch geäußert werden. Die Grenze ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Wichtig ist daher, dass sich der Trinker gut kennt und auch „Nein” sagen kann.

 

Alkoholismus - Entzung & Symptome

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Alkoholismus ist beinahe eine Volkskrankheit

Der Entzug und die Symptome während des Entzugs sind dabei in gleicher Weise erheblich, wie auch die Symptome und Folgen, die während der akuten Abhängigkeit auftreten. Der Entzug kann – wie auch die Krankheit selbst – unter Umständen lebensbedrohlich werden. Ein Ende des Alkoholismus gibt es nicht. Betroffene müssen den Rest ihres Lebens jeden Tag aufs Neue den Umgang mit Alkohol erlernen und den Gefahren einer neuen Abhängigkeit entgegentreten.

Schäden, die auch nach dem Entzug bestehen

Bis der Entzug begonnen hat, haben die meisten Alkoholiker bereits einige Symptome entwickelt, die auch während der Abstinenz fortbestehen. Der Alkoholismus bedingt beispielsweise Wesensveränderungen wie eine verminderte Gedächtnisleistung, Konzentrationsschwächen, Leistungsminderung und Ähnliches. Zugleich erfolgte in der Regel während der Krankheitsphase ein sozialer Abstieg.

Der Verlust der Familie, Arbeitsstelle und ein veränderter Freundeskreis sind nur viele Beispiele, die den Alkoholismus und seine Symptome prägen. Hinzu kommen auch körperliche Schäden, die nicht mehr geheilt werden können. All diese Faktoren spielen auch nach dem Entzug eine wesentliche Rolle und verursachen dauerhafte Probleme.

Alkoholismus und die Symptome der Abstinenz

Die Symptome des Entzugs beginnen bereits vor dem vollständigen Absetzen des Alkohols. Selbst eine leichte Reduzierung kann bereits die ersten Symptome auslösen. Je drastischer der Alkoholkonsum reduziert wird, desto stärker prägen sich die Anzeichen des Entzugssyndroms aus. Bei einer vollständigen Abstinenz entstehen teilweise lebensbedrohliche Symptome.

Der Entzug beginnt mit einer starken Übelkeit. Diese wird begleitet von Schlafstörungen, sodass der Körper stark belastet wird. Der Alkoholiker ist sehr nervös. Häufig äußert sich dies darin, dass er ständig in Bewegung ist und seine Hände reibt. Eine schwerwiegende Kombination ist die Gereiztheit, die gleichzeitig zu diesen Symptomen auftritt. Daher können Alkoholiker aggressiv werden und im Extremfall auch Gewalt anwenden. Und doch gibt es den Gegenpol der Gereiztheit: Der Alkoholiker kann starke depressive Symptome zeigen. Diese Anzeichen sind eine Folge davon, dass die Substanz nun nicht mehr im Gehirn vorhanden ist, sodass verschiedene Synapsen nicht mehr belegt werden. Da das Gehirn die Substanzen nicht ersetzen kann, entstehen schließlich die Symptome, bei denen auch ernsthafte Gefährdungen für fremde Personen bestehen können. Allerdings gefährdet die betroffene Person meistens sich selbst. Der Entzug geht zugleich mit einem starken und beinahe übermächtigen Drang einher, Alkohol zu trinken. Verursacht wird dieses Zeichen ebenfalls vom Gehirn, für das der Entzug einen Mangel darstellt, der ausgeglichen werden soll.

Die schwerste Auswirkung des Konsums

War der Alkoholismus stark ausgeprägt, dann entsteht während des Entzugs ein starkes Schwitzen, das mit einem akuten Zittern der Hände verbunden ist. Häufig sind daher Symptome zu bemerken, die stark an eine Grippe erinnern. Fieber, hoher Blutdruck und ein extrem beschleunigter Puls gehören in gleicher Weise zu den körperlichen Anzeichen wie auch Krampfanfälle, die Halluzinationen kombiniert sein können. Die Anfälle erinnern an die Epilepsie und im schlimmsten Fall entsteht ein Delirium tremens.

Dieses ist durch abendliche Halluzinationen, Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit und anderen bereits vorhanden Symptome gekennzeichnet, die in besonderer Ausprägung auftreten können. Der Kreislauf kann vollständig entgleiten und illusionäre Verkennungen, wie das Umdeuten realer Sinneseindrücke genannt wird, sind häufig gegeben. Die Ausprägung der Symptome ist hoch und fünf bis sieben Prozent dieser Zustände verlaufen lebensbedrohlich.

Der Entzug: Nur in der Klinik!

Der Entzug sollte – damit die Auswirkungen des Entzugs kontrolliert werden können – immer stationär erfolgen. Hier wird ein Medikamentenmix verabreicht, der die Symptome lindert, sodass lebensbedrohliche Symptome nicht entstehen können. Nach dem körperlichen Entzug wird zugleich eine Psychotherapie eingeleitet, um die Probleme zu verstehen und die Auslöser der Krankheit zu bearbeiten.

Neben diesen Standards ist die Wiedereingliederung in die Gesellschaft ein Ziel der Therapie. Die Symptome sind zwar beseitigt, dennoch bleibt der Mensch Alkoholiker. Er muss lernen, wieder normal zu leben, ein neues soziales Umfeld aufzubauen und zugleich auch den Suchtstoff zu vermeiden. Dieser versteckt sich in einer Vielzahl von Lebensmitteln. Selbst eine Sauce mit Weinzusatz kann einen Rückfall bewirken – schließlich verkocht der Alkohol nicht vollständig und der kleinste Tropfen reicht aus.

 

Cannabis: Wirkung der Droge

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Cannabis ist heute eine der beliebtesten Drogen, die in verschiedenen Formen konsumiert wird. Über die Jahre hinweg entstanden unzählige Arten, die künstlich gezüchtet wurden, damit sie in den jeweiligen klimatischen Zonen kultiviert werden können. Als harmlose Pflanzendroge angesehen, verfügt sie dennoch über umfangreiche Wirkungen – die nicht unbedingt immer ungefährlich sein müssen.

Was im Gehirn passiert

Grundlage für die Wirkung des Tetrahydrocannabinol (THC), wie der Wirkstoff genannt wird, ist das Andocken an Rezeptoren im Nervensystem. In einer geringeren Anzahl finden sich die Rezeptoren auch im Immunsystem wieder. Besonders viele dieser Rezeptoren sind allerdings im Gehirn zu finden.

Hier sind sie vor allem im Bereich der Hirnregionen vorhanden, die für das Gedächtnis sowie für die Bewegung und das Schmerzempfinden verantwortlich sind. Bedingt durch diese Wirkweise, verstärkt das THC dann den Hunger. Zugleich wirkt es auch gegen Entzündungen sowie gegen Übelkeit und Erbrechen. Schmerzen können mit ihrer Hilfe gemildert werden. Zu bemerken ist, dass trotz der Wirkung des Stoffs grundsätzlich keine Atemdepression ausgelöst werden kann. Die Rezeptoren im Atemzentrum sind nur in geringer Anzahl vorhanden, weshalb eine vollständige Einstellung des Atmens nicht vorkommen kann. Zugleich ist die Dosis, die zum Tod führt, bei Cannabis recht hoch. Direkt in die Blutbahn gegeben, werden fast 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht benötigt, damit eine direkte tödliche Wirkung entsteht. Wird Cannabis oral eingenommen, ist die Wirkung noch wesentlich schwächer, sodass erst ab einer Einnahme von mehr als 480 Milligramm ein gefährlicher Zustand entsteht. Dementsprechend ist in der Medizin bisher kein Fall dokumentiert, der einen tödlichen Verlauf durch Überdosierung genommen hätte.

Der Rauschzustand

Eingenommen wird das Cannabis wegen seiner berauschenden Wirkung. Hier lässt sich zunächst ein euphorischer Zustand feststellen, der allerdings dennoch von einer großen Gelassenheit begleitet wird. Das Denken wird kurzzeitig beeinflusst. Die Personen erleben ihr Denken als von Grenzen befreit. Alte Denkmuster werden aufgegeben und neue Ideen und Perspektiven treten in den Vordergrund. Die Gedanken springen stark und häufig können neue Erkenntnisse gewonnen werden, wobei der Sinn und der Inhalt fragwürdig sein können. Die entwickelten Gedanken werden dabei häufig nicht mehr in den nüchternen Zustand übernommen.

Grund hierfür ist eine Störung des Kurzzeitgedächtnisses. Vergessen werden daher häufig die Zeiträume von fünf Minuten und somit der nahen Vergangenheit. Die Zeit scheint nahezu stillzustehen. Dies ist ebenfalls eine Folge des verminderten Kurzzeitgedächtnisses. Die Filterfunktion des Gehirns ist teilweise deaktiviert. Das bedeutet, dass Nebensächlichkeiten nun deutlicher wahrgenommen werden und unter Umständen vollständig in den Vordergrund treten. Körperlich wird eine Entspannung erlebt, die mit dem Spüren des eigenen Herzschlags kombiniert ist. Zugleich erleben die Konsumenten ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft rückt in das Zentrum des Interesses.

Negative Auswirkungen des Cannabis

Obwohl zunächst positiv beschrieben, kann die Wirkung allerdings auch negativ sein. Dies ist dann der Fall, wenn der Konsum zu hoch war oder bestimmte Umstände negative Wirkungen bedingen. So kann beispielsweise ein eher quälendes Gedankenspringen vorliegen oder der Konsument entwickelt Halluzinationen. Die Euphorie kann zudem auch in eine Panik übergehen, bei der sich der Konsument dann plötzlich hilflos fühlt, da sein Antrieb noch immer geschwächt ist. Häufig können sie sich nicht mehr mitteilen und fühlen sich im eigenen Körper gefangen. Zugleich kann auch ein Kreislaufkollaps entstehen, der dann durchaus auch in einen kritischen Zustand münden kann.

Das Fazit der Wirkung

Aufgrund der Wirkung ist zu sagen, dass Cannabis eine durchaus positive Wirkung haben kann, die allerdings auch negative Auswirkungen zeigt. Obwohl eine Überdosierung praktisch nicht möglich ist, können dennoch bedrohliche Zustände entstehen. Und auch Symptome, wie die Halluzinationen, tragen dazu bei, dass Cannabis keine vollkommen sanfte und ungefährliche Droge ist.

 

Alkohol - Ab wann ist der Mensch süchtig?

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Alkoholabhängigkeit oder die Sucht nach Alkohol sind weit verbreitet. Daneben gibt es aber auch den einfachen schädlichen Gebrauch, der ohne eine Abhängigkeit verläuft.

Die Übergänge zwischen beiden Varianten sind häufig fließend und nicht immer ist direkt ersichtlich, ob eine Person bereits süchtig ist oder ein schädlicher Gebrauch vorliegt. Und sehr häufig sind die Übergänge nicht klar abgrenzbar. Bleibt daher die Frage: Ab wann ist der Mensch alkoholabhängig?

Was Diagnosemanuals dazu sagen

Das ICD-10 ist das am häufigsten von Ärzten verwendete Krankheitenverzeichnis. Hierin werden für die verschiedenen Erkrankungen Kriterien festgehalten, die Aufschluss über die Erkrankung geben und eine Diagnose ermöglichen- auch für den Alkoholismus. Es müssen drei der sechs Kriterien erfüllt sein, damit von einem Alkoholismus und damit von einer Sucht gesprochen werden kann. Aufgeführt ist, dass ein starkes Verlangen oder eine Art von Zwang zum Konsum von Alkohol vorhanden sein muss.

Ein zweites Kriterium ist, dass keine Kontrolle über Beginn, Konsum und Beendigung des Konsums vorhanden ist. Wird der Konsum unterlassen – so das dritte Kriterium – dann treten Entzugssymptome auf. Das vierte Kriterium besteht schließlich aus einer Steigerung der Dosis, um den gewünschten Effekt zu erhalten. Das bedeutet im Klartext, dass die Person mehr trinken muss, um wieder einen Rausch zu bekommen. Zugleich müssen – so das vorletzte Kriterium – alle weiteren Interessen zugunsten des Alkohols aufgegeben oder zumindest vernachlässigt werden. Abschließend wird schließlich in diesem Manual festgehalten, dass weiterhin Alkohol getrunken wird, auch wenn die schädliche Wirkung bekannt ist oder vielleicht sogar bereits Folgeerscheinungen aufgetreten sind.

Zu unterscheiden sind all diese Anzeichen vom „schädlichen Gebrauch von Alkohol”, bei dem zwar keine Sucht im eigentlichen Sinn vorliegt, dennoch bereits körperliche und psychische Schäden vorhanden sind. Dieser Zustand muss begleitet sein von Einschränkungen in den sozialen Beziehungen, wobei meistens die Urteilsfähigkeit eingeschränkt ist. Dabei muss das Verhalten mindestens einen Monat lang oder innerhalb von einem Jahr mehrfach gezeigt worden sein.

Sucht beginnt nicht beim täglichen Vollrausch

Werden diese Definitionen genauer betrachtet, dann ist es keineswegs der Fall, dass Sucht vorliegt, wenn der Betroffene täglich betrunken ist. Vielmehr beginnt die Sucht unter Umständen bereits viel früher und ist auch von Gewohnheiten abhängig. Fast jeder kennt die sogenannten “Quartalssäufer”, die über Monate hinweg keinen Alkohol trinken und dann wochenlang nicht mehr nüchtern werden. Auch dies ist eine Form des Alkoholismus. Hierbei wird der Druck durch äußere Umstände stark genug, um ein übermäßiges Alkoholtrinken zu fördern, was dann in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird. Dies hängt eng mit dem Effekt zusammen, dass Alkohol die Eigenschaft hat, dass der Betroffene einige Stunden seine Sorgen vergessen kann, da seine Wahrnehmung verändert vorliegt. Er wird locker und enthemmt. Die Belastungen lösen sich für den Moment in Luft auf.

Doch ganz so weit muss niemand gehen, um erste Anzeichen des Alkoholismus zu finden. Auch wenn jemand ein Glas Rotwein zum Mittagessen trinkt, können erste Anzeichen der Alkoholsucht vorhanden sein. Diese sind nicht direkt ersichtlich, und ob der Gebrauch in diesem Fall schädlich ist, sei dahingestellt. Faktisch berichten von der Alkoholkrankheit betroffene Personen allerdings, dass sie beim Weglassen des Glases Rotwein ein starkes Verlangen oder sogar zwangartig reagieren. Und auch ein enormer Zeitaufwand wird in Kauf genommen, um das Glas Rotwein zu beschaffen, wenn kein Alkohol im Haus ist. Und auch wenn es bei einem Glas Rotwein bleibt, toleriert der Körper diesen nun weit besser als zu Beginn der Gewohnheit. Hier sind somit drei Faktoren gegeben, die durchaus für eine Sucht sprechen.

Fazit: Sucht ist nicht immer zu bemerken

Als Fazit kann daher festgehalten werden, dass die Übergänge zwischen Suchtfreiheit und Abhängigkeit fließend sind. Es kommt auf die besonderen Umstände an, wann eine Personen abhängig ist. Oftmals entspricht die Sucht nicht dem klassischen Bild der Abhängigkeit und betrunken muss ebenfalls niemand sein, damit eine Sucht vorliegt. Die Übergänge sind daher fließend. Es gilt den Menschen genau zu betrachten.

 

Alkoholismus: Von den Ursachen und der Entstehung

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Alkoholismus: Eine Erkrankung mit vielen Ursachen. Bereits die Entstehung ist ein Phänomen, das häufig Unverständnis auslöst. Die Krankheit kann allerdings nahezu jeden betreffen. Es kommt auf die Umstände an, die individuell unterschiedlich sind. Nicht immer kann ein Betroffener der Sucht ausweichen. Die Ursachen des Alkoholismus sind bei jedem Menschen mindestens einmal im Leben vorhanden und die Entstehung ist häufig nur Pech.

Nur die Gene oder das Umfeld entscheiden nicht allein

Zwillingsstudien belegen seit langer Zeit, dass der Alkoholismus zu einem Teil genetisch bedingt ist. Eine Erhöhung der Gefährdung bis zu einem Vierfachen gegenüber einem nicht vorbelasteten Menschen ist dabei nachgewiesen worden. Häufig waren bereits die Eltern oder zumindest ein Elternteil alkoholabhängig. Doch auch Kinder mit einer erhöhten erblichen Belastung, die nicht bei Alkoholikern aufwuchsen, scheinen auf den Suchtstoff besonders anzusprechen. Doch nur die Gene reichen als Erklärung nicht aus.

Es gibt immer noch einen hohen Anteil an Menschen, die zwar die passenden Gene aufweisen – aber dennoch keine Alkoholsucht entwickeln. Es gibt daher noch weitere Faktoren, die gegeben sein müssen, damit eine Sucht überhaupt entwickelt werden kann. Ein Faktor ist dabei die gesellschaftliche Akzeptanz. Alkohol ist überall frei verfügbar. In einigen gesellschaftlichen Schichten beweisen Männer durch einen hohen Konsum ihre Männlichkeit und das „Wettsaufen” gehört in vielen Schichten zum Alltag. Bereits Jugendliche können davon betroffen sein und je verbotener der Alkohol ist, desto verstärkter tritt die Lust zu trinken auf. Alkohol ist gesellschaftlich akzeptiert – nur die Sucht nicht.

Wer hinter verschlossenen Türen trinkt, der hat noch nicht unbedingt ein Problem. Dies ist widerum durchaus üblich und erlaubt. Es kommt in gesellschaftlicher Hinsicht also immer auf die Schicht und die äußeren Umstände an, wann selbst ein suchtartiges Verhalten durchaus akzeptiert wird. Zudem spielt auch die Familie und das soziale Umfeld eine wesentliche Rolle. Trinken die Eltern viel Alkohol, dann stehen die Chancen gut, dass es auch die Kinder tun werden. Der Alkohol bestimmt daher ihr gesamtes Leben und wird somit zu einem dauerhaften Problem. Die Vorbildfunktion der Eltern sorgt schließlich auch dafür, dass die Alkoholikerkinder selbst mehr Alkohol konsumieren – und damit bei ungünstigen Ausgangssituationen zum Trinker werden. Und auch der Freundeskreis spielt – zumindest bei Jugendlichen- eine erhebliche Rolle. Ist die Akzeptanz für Alkohol im Freundeskreis groß, steigt die Gefahr, dass der Jugendliche vermehrt zur Flasche greift und damit schleichend eine Sucht entwickelt. Psychische Belastungen wie sexueller Missbrauch, psychischer Missbrauch oder auch weitere traumatische Erlebnisse können den Griff zum Alkohol fördern und damit zur Entstehung des Alkoholismus beitragen.

Und plötzlich ging alles ganz schnell?

Die Ursachen sind immer multifaktoriell zu sehen. Nur die Gene oder nur die äußeren Umstände reichen nicht zu einer Suchtbildung aus. Es müssen vielmehr mehrere Möglichkeiten zusammentreffen, die dann in ihrer Gesamtheit zur Sucht führen. Der Anfang ist dabei in der Regel harmlos. Der Betroffene will gesellschaftlich akzeptiert werden und trinkt daher mit Freunden einen Schluck nach Feierabend oder der Jugendliche will Spaß und trinkt am Wochenende. Auch ein Trauma oder hoher Druck bei der Arbeit kann schließlich durch eine Flasche Bier kompensiert werden. Mit jedem Schluck greift der Alkohol in das Gehirn ein und sehr häufig findet dabei eine Belohnung statt. Der erste Schritt zum Alkoholismus ist getan. Nach diesem Schritt gewöhnt sich das Gehirn langsam an den Suchtstoff. Die Folge davon ist, dass es nun mehr Alkohol braucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Es wird daher mehr getrunken.

Die Toleranz wird gesteigert und mit jedem Mal verstärkt sich dieser Effekt. Schließlich braucht das Gehirn den Stoff, denn ein Zuwenig würde dazu führen, dass die Rezeptoren im Gehirn nicht mehr voll besetzt sind. Diese werden nun durch den Alkohol belegt und nicht mehr nur durch die Botenstoffe. Wird der Alkohol abgesetzt, dann entstehen Symptome des Entzugs. Um diese zu vermeiden, wird wieder Alkohol getrunken. Die Sucht ist entstanden. Dabei genügen bei ungünstigen Ausgangslagen bereits kurze Zeiträume, um die ersten Probleme hervorzurufen. Und schließlich ist der Mensch süchtig und kann nicht mehr mit dem Trinken aufhören. Die Sucht ist entstanden und wird fortgeführt – im ungünstigsten Fall bis zum Tod, der dann aufgrund von Organschäden sehr früh eintritt.

Zusammenfassend gesagt: Alkoholismus entsteht nicht einfach

Als kleine Zusammenfassung lässt sich daher sagen, dass Alkoholismus nicht einfach entsteht. Es sind immer mehrere Faktoren dran beteiligt, die zur Sucht führen. Die Ursachen sind dabei sowohl genetisch, anatomisch als auch psychisch. Trafen die ungünstigen Faktoren aufeinander, dann ist die Entstehung bereits vorprogrammiert – wenn die Problematik nicht schnell erkannt und beseitigt wird.

 

Alkoholismus & Langzeitfolgen: Alkohol zerstört schleichend

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Alkoholismus ist ein Problem mit Langzeitfolgen – dieser Umstand ist allgemein bekannt. Die Ursachen für die Problematik sind vielfältig und beginnen bei den Genen und führen über die gesellschaftlichen Einflüsse bis hin zu individuellen Faktoren. Dennoch schreckt Alkohol die Menschen nicht ab und der Alkoholismus breitet sich aus – mit allen Langzeitfolgen.

Schon der erste Vollrausch führt zu Schäden

Bereits bei einem einfachen Vollrausch treten erste Schäden ein, die zunächst nicht zu bemerken sind. Der Körper ist in der Lage, diese Schäden zu reparieren. Zwei Tage Vollrausch wirken sich dabei allerdings bereits körperlich aus. Das Riechvermögen wird schlechter. Das Komasaufen bei Jugendlichen schädigt das Gehirn bereits mehrfach und sogar strukturelle Veränderungen können mit bildgebenden Verfahren nachgewiesen werden. Die Schäden treten aber nicht nur im Gehirn selbst auf, sondern im gesamten Körper. Millionen von Zellen werden auf diese Wiese abgetötet.

Eine Zahl, die hoch klingt, bei einmaligem Gebrauch allerdings keine Dauerschäden verursacht. Mit jedem Vollrausch – der beim Alkoholismus täglich auftritt – sterben mehr Zellen ab und Schäden, die anfangs noch repariert werden konnten, bleiben mit zunehmender Schädigung bestehen. Genau darint liegt der Grund für die Langzeitfolgen. Die Schäden sind so groß, dass der Körper sie nicht mehr beheben kann. Daher funktionieren die Organe nicht mehr gut und verschiedene lebensnotwendige Funktionen sind nur noch vermindert anzutreffen.

Schäden der Organe

Häufig bestehen die Langzeitfolgen des Alkoholismus aus einer Kombination. Nicht nur der Alkohol selbst verursacht Probleme. Auch die Ernährung erfolgt häufig nicht ausreichend und verstärkt die Probleme zusätzlich. Zunächst verfettet die Leber, danach kann sie sich entzünden, was zu einer Gelbsucht führt. Durch das Absterben der Zellen kann das Organ nur noch unzureichend die Gifte ausfiltern, die dann im Körper zurückbleiben. Die abgestorbenen Zellen werden durch Bindegewebe ersetzt, die keine Entgiftung mehr durchführen können. Am Ende steht die Leberzirrhose, die zum Tod des Alkoholikers führt. Die Auswirkungen sind bereits früh zu erkennen. Viele Alkoholiker trinken plötzlich nur noch ein oder zwei Bier pro Tag. Das bedeutet keine Verbesserung des Zustands.

Vielmehr baut die Leber den Alkohol nicht mehr ab und der Körper benötigt nun weniger Nachschub, um einen ausreichenden Pegel zu halten. Zudem entzündet sich auch die Bauchspeicheldrüse und es kann zu einer Diabetes kommen. Die entstehende Magenschleimhautentzündung ist dagegen zwar schmerzhaft, aber weniger dramatisch. Wesentlich dramatischer ist allerdings die Entzündung des Herzmuskels, die sich häufig während des Alkoholismus entwickelt. Und auch die Nerven können sich entzünden. Hierbei treten dann häufig Symptome wie Taubheitsgefühle auf, die an den Beinen beginnen und sich später dann auf den gesamten Körper ausbreiten können. Weitere Schäden sind dann der Rückgang der Sexualhormone. Dies ist ebenfalls eine fast unausweichliche Komplikation des Alkoholismus. Und auch verschiedene Krebsarten, wie der Speiseröhrenkrebs, ist eine häufige Langzeitfolge.

Der Tod der Hirnzellen

Am bekanntesten sind die Hirnschäden. Sie entstehen durch ständiges Absterben von Zellen im Gehirn. Erkannt werden die Schäden erst sehr spät. Das Gehirn beginnt durch eine verminderte Zellzahl zu schrumpfen. Die geistige Leistungsfähigkeit geht verloren und häufig entwickelt sich dabei eine Störung der Konzentration und der Aufmerksamkeit sowie der Merkfähigkeit. Sind zu viele Hirnzellen abgestorben, dann kann es ebenfalls zu dementiellen Erkrankungen kommen.

Eine Chance den Vorgang aufzuhalten gibt es nur, wenn kein Alkohol mehr getrunken wird. Eine Forderung, die beim Alkoholismus eher auf taube Ohren stößt. Ist die Demenz sehr ausgeprägt, dann können die Schäden vom Körper kaum noch repariert werden.

 

Die E-Zigarette: Wirklich ein Segen für Raucher?

Drogensuchtbericht 2011 – Erfreuliche & erschreckende Zahlen


Die E-Zigarette wird immer beliebter. Die Verkaufszahlen der modernen Qualmstängel können ständig gesteigert werden. Viele Raucher nutzen die elektrischen „Tabakartikel”, um in geschlossenen Räumen ungestört ihrer Sucht nachzugehen.

Die Hersteller betonen immer wieder die vermeintlichen Vorteile der Geräte. Doch gerade in letzter Zeit werden auch kritische Stimmen laut, die nicht nur einen Umsatzrückgang für die klassischen Tabakhersteller befürchten.

Wie funktioniert die Zigarette ohne Rauch?

Die E-Zigarette nutzt ein elektrisches System. Daher ist der Hauptbestandteil des Stängels eine Stromquelle. Diese liefert dann den Strom an einen Vernebler, der eine Flüssigkeit auf 65 Grad erhitzt. Diese Flüssigkeit enthält die Inhalationsstoffe, die vom Raucher aufgenommen werden. Die Flüssigkeiten selbst bestehen aus sehr unterschiedlichen Substanzen. Inzwischen sind nicht nur Inhalationsmittel mit Nikotin verfügbar.

Vielmehr werden auch zahlreiche nikotinfreie Varianten verkauft. Neben Geschmacksrichtungen wie Banane sind auch Geschmacksvarianten wie Whiskey oder Lakritz auf dem Markt vorhanden. Gerade hierin sehen Fachleute ein Problem. Nikotinfreie Varianten können von Kindern und Jugendlichen genutzt werden und dadurch zu einem Einstieg in den Tabakkonsum werden. Auch wenn die körperliche Komponente keine Abhängigkeit ermöglicht, so bleibt dennoch die psychische Komponente, die bei jeder Sucht vorhanden ist. Es kann daher nicht einwandfrei behauptet werden, dass die nikotinfreie Variante tatsächlich keine Suchtform auslöst.

Wie ist die Flüssigkeit zusammengesetzt? Keine Ahnung!

Ein weiteres Problem scheint die Zusammensetzung selbst zu sein. Kaum ein Hersteller schreibt deutlich auf die Verpackung, welche Stoffe tatsächlich verarbeitet wurden. Fest steht, dass rund 90 Prozent aus Propylenglykol bestehen. Dieser Stoff ist als Nebel in Diskos und bei Veranstaltungen bekannt. Hinzu kommen weitere Stoffe wie Nikotin, Glycerin und sonstige Inhalte, die vor allem für den Geschmack zuständig sind. Gerade der „Diskonebel” ist nicht ungefährlich. Bereits seit langer Zeit ist bekannt, dass der Stoff zu starken Reizungen der Atemwege führen kann. Zwar können Wissenschaftler diese Stoffe genau bestimmen und die Zusammensetzung analysieren.

Dem Verbraucher nützt dies allerdings nichts, da er diese Möglichkeiten nicht hat. Wie bei allen Produkten ist er auf die Angaben des Herstellers angewiesen. In der Regel sind diese Angaben allerdings eher unzureichend. Nicht einmal der Nikotingehalt wird vollständig angegeben. Vielmehr sind häufig Beschreibungen zu finden, wie „Nikotingehalt hoch”. Die Höhe des Nikotins ist allerdings eher subjektiv zu werten, so dass diese Deklaration kein Anhaltspunkt für den tatsächlichen Wert gibt.

Ist die E-Zigarette mit normalen Zigaretten vergleichbar

Gerade starke Raucher verwenden die E-Zigarette als Alternative, doch für sie ergibt sich ein weiteres Problem. In der jüngeren Vergangenheit wurden viele Studien durchgeführt. Bisher konnte allerdings keine einzige Untersuchung genau bestimmen, wie viel Nikotin durch die Inhalation aufgenommen wird. Auch die Aufnahme der restlichen Schadstoffe konnte bisher nicht bestimmt werden. Daher kann auch keine Aussage darüber getroffen werden, ob die Tabaksüchtigen den Suchtstoff wirklich in ausreichender Menge konsumieren. Gleicher Umstand führt auch dazu, dass nicht abgeschätzt werden kann, ob der Glimmstängel bei einer Rauchentwöhnung überhaupt eine Wirkung hat.

Kleine Lügen zur Vermarktung

Häufig wird angeführt, die E-Zigarette könne auch in Nichtraucherbereichen verwendet werden. Sie veränderten nach gängiger Meinung die Luft nicht. Dies ist allerdings nicht uneingeschränkt richtig. Vielmehr ist auch der Konsum des elektrischen Qualms in Nichtraucherbereichen verboten. Es handelt sich daher eher um einen Werbetrick, als um eine juristisch korrekte Aussage. Ob die Schadstoffe in die Luft gelangen, ist ebenfalls noch nicht vollständig untersucht. Daher kann auch die Aussage, dass die typischen Raumveränderungen wie gelbe Gardinen nicht auftreten, auf keinen Fall unterstrichen werden.

Da die Auswirkungen der Verdampfung nicht erforscht sind, gibt es noch einen weiteren Punkt, der nicht als Vorteil der elektrischen Tabakware gesehen werden kann. Geworben wird immer wieder damit, dass keine krebserregenden Stoffe inhaliert werden. Grundsätzlich fehlen die Krebserreger der Zigarette tatsächlich. Doch ob die inhalierten Stoffe tatsächlich keinen Krebs auslösen können, wenn sie verdampft werden, bleibt noch immer fraglich. Gerade die Reizung der Schleimhäute kann zu Entzündungen führen, die bei dauerhaftem Bestehen durchaus ernsthafte Krankheiten auslösen kann. Dies ist in der Medizin bereits seit langer Zeit bekannt.

Ein kleines Fazit

Als Fazit kann insgesamt ausgesagt werden, dass von der Nutzung der E-Zigarette abgesehen werden sollte. Die Produkte sind in ihren gesundheitlichen Auswirkungen bisher nicht kalkulierbar. Daher können die Auswirkungen im Extremfall weit schädlicher sein, als der Rauch einer klassischen Tabakware. Zugleich ist Nikotin ein starkes Gift. Dieses liegt in einer hohen Konzentration in den Ampullen vor. Fehlfunktionen könnten daher durchaus auch zu Notfällen führen. Um wirklich sicher zu leben, bleibt daher immer noch nur der Verzicht auf Nikotin.