Kann Cannabis Psychosen auslösen?

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Kann Cannabis Psychosen auslösen?

Cannabis ist eine der am weitesten verbreiteten Drogen. Sie gilt unter Konsumenten als harmlos und auch viele Nicht-Konsumenten stufen sie als verträglich ein.

Dennoch: Psychosen, die durch Drogen ausgelöst werden, sind in diesem Zusammenhang weit häufiger zu finden, als allgemein bekannt ist. Dies gilt nicht nur für die harten Drogen. Auch das relativ “weiche Cannabis” kann Psychosen fördern.

Forschung bestätigt die Vermutung

Bei einem einmaligen Konsum ist die Droge sicherlich nicht dahingehend gefährlich, dass sie schwere Psychosen auszulöst. Vielmehr kann die chronische Einnahme des Tetrahydrocannabinol (THC), wie der Wirkstoff bezeichnet wird, die Wahrscheinlichkeit für eine psychische Erkrankung erhöhen. Was bis vor Kurzem noch ein Gerücht war, das von vielen Konsumenten einfach belächelt wurde, ist nun auch wissenschaftlich bestätigt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, bestehend aus Psychologen, Statistikern und Psychiatern aus der Universität Maastricht, veröffentlichte hierzu eine Studie.

Für die Studie wurde eine Gruppe von 2.000 Personen im Alter von 14 Jahren bis 24 Jahren beobachtet, wie das Fachblatt Britisch Medical Journal berichtete. Das Ergebnis bestätigte das Gerücht, dass THC durchaus eine psychotische Störung auslösen kann. Das Risiko erhöhte sich um das Doppelte. Die Studie selbst berücksichtigte dabei mehrere Faktoren, wie den sozialen Status, das Geschlecht und den Konsum weiterer Drogen. Bei der Studie wurde ermittelt, dass Cannabis eine Psychose auslösen kann, die mit akustischen Halluzinationen und Wahnvorstellungen kombiniert ist – Einige der klassischen Symptome der Schizophrenie.

Zusammenhang war bisher unklar

Die Bestätigung der Annahme ist für die Wissenschaft ein Glücksfall, denn bisher waren die Beobachtungen der Praxis nur als Vermutung einzustufen. Die Gewichtung der einzelnen Faktoren konnte nicht genau festgelegt werden. Bisher konnte zudem nicht ausgeschlossen werden, dass der Zusammenhang zwischen der Entstehung einer Psychose und dem Konsum von Cannabis Zufall war. Und auch dass der Konsum durch die Psychose ausgelöst wurde, konnte bisher nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden.

Die genetischen Risiken waren ein weiterer Aspekt, der nicht zweifelsfrei bezüglich der Psychosenentstehung geklärt werden konnte. Meistens werden zusammen mit dem Cannabis auch weitere Drogen konsumiert. Selbst wenn ein Zusammenhang zwischen Konsum und Psychose festgestellt wurde, konnte nicht zweifelsfrei davon Abstand genommen werden, dass nicht doch eine weitere Droge mit-verantwortlich war.

Neurobiologen dürften wenig überrascht sein

Für Neurobiologen stellt das Ergebnis sicherlich keine Überraschung dar. Selten zitiert sind Experimente, die bereits seit langer Zeit durchgeführt werden. Bei diesen Versuchen wurde der Wirkstoff des Cannabis direkt in die Venen der Versuchsteilnehmer gegeben. Folglich entwickelten die Probanden übliche Symptome, wie sie auch bei der Schizophrenie beobachtet werden können. Dies bedeutet vor allem: Akustische Halluzinationen, Wahnvorstellungen und etliches mehr.

Wenn die direkte Gabe diese Symptome auslöste, erschien es logisch, dass ein chronischer Konsum ebenfalls solche Symptome auslösen kann. Schließlich verschwindet der Stoff nicht einfach aus dem Gehirn und Körper, sondern muss über eine lange Zeit hinweg abgebaut werden. Wird vermehrt konsumiert, ist während des neuen Konsums deshalb noch ein Rest im Körper vorhanden, sodass sich die Menge im Körper erhöht und dann tatsächlich auch eine psychotische Wirkung entfalten kann. Die Gefahr einer Psychose durch Cannabis steigt nochmals, wenn in der Familiengeschichte bereits Psychosen vorhanden sind.

Die Gefahr ist relativ gering

Allerdings ist die Gefahr der Entwicklung einer Psychose – wie die Forscher ebenfalls betonen – relativ gering. Die Menge an Cannabis, die täglich konsumiert wird, muss recht hoch sein. Zugleich muss der Konsument auch empfänglich für die Psychose sein. Daher gilt, dass 2.000 Konsumenten vom Konsum abgehalten werden müssen, um eine Person vor der Psychose zu retten. Das Risiko der Ausbildung einer Psychose ist jedenfalls gegeben.

 

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