Schockbilder auf Zigarettenpackungen
Immer wieder werden neue Gesetze und Richtlinien verabschiedet, um es der rauchenden Bevölkerung so richtig ungemütlich zu machen: Waren erst nur Restaurants von dem Nichtraucher-Gesetz betroffen, so folgten wenig später auch Diskotheken und Kneipen, die dadurch einiges an Gewinn-Einbußen wegstecken mussten. Der neuste Schachzug der Bundesregierung in dieser Richtung soll das Abdrucken von Schockbildern auf Zigarettenpackungen im Gebiet der gesamten EU sein.
Was genau die Politiker sich darunter vorstellen und wie die Tabaklobby und -konsumenten darauf reagieren, erfahren Sie hier.
Das Ergebnisprotokoll der zuständigen Bundesministerien
Laut Aufzeichnungen der Staatssekretäre der zuständigen Bundesministerien wurden Anfang Juni diesen Jahres mehrere Dinge in Bezug auf die Aufmachung und den Vertrieb von Tabakwaren in Deutschland beschlossen. Zum einen sollen die geplanten Schockbilder von Lungenkrebs und Raucherbeinen zwar in Schrift und Bild gut sichtbar sein und 75 Prozent der Packungsoberfläche nicht überschreiten, jedoch konnten diese doch sehr konkreten Vorstellungen laut dem Sprecher des Verbraucherministeriums von der Bundesregierung so noch nicht freigegeben werden. Sinn und Nutzen der neuen Aufdrucke müssen erst von der EU-Kommission nachgewiesen werden, so Holger Eichele.
Die Richtlinie wird somit wahrscheinlich erst im Jahr 2015 in Kraft treten. Auch durch andere Einbußen sollen Tabakwaren in Zukunft weniger attraktiv auf bestimmte Verbrauchergruppen wirken: So sollen auch die vor allem für Frauen konzipierten Slim-Zigaretten abgeschafft werden. Des Weiteren wird es den charakteristischen Aromen, zum Beispiel in Menthol-Zigaretten, an den Kragen gehen. Das einzige Produkt, welches von dieser Regelung nicht betroffen sein wird, ist der Schnupftabak. Das anfänglich ebenfalls diskutierte Verbot der Außenwerbung für Tabakwaren – beispielsweise auf Plakatwänden – soll in dieser Legislaturperiode laut Bundesregierung jedoch nicht verhandelt werden.
Reaktionen auf die geplanten Änderungen
Laut den neusten Ergebnissen des Robert-Koch-Instituts gehören rund ein Drittel der Deutschen zu den regelmäßigen Tabakkonsumenten – über 30 Prozent der Deutschen bezeichnen sich also als Raucher. Die Tabakindustrie hat also einen großen Absatzmarkt und umkämpft diesen auch mit heftiger Gegenwehr. Die Zurückstellung des Verbots der Außenwerbung ist auf diese Gegenbewegung zurückzuführen. Was die Bevölkerung zum Thema Tabakkonsum zu sagen hat, hat das Institut YouGov im Rahmen einer Umfrage herausgefunden. Hiernach sind 23 Prozent der Deutschen für eine Senkung des Zigarettenpreises, während demgegenüber 42 Prozent für eine Anhebung der Preise stimmten. Daraus ließe sich schließen, dass nicht nur die Regierung, sondern auch die Deutschen selbst mehrheitlich für ein weitestgehend rauchfreies Deutschland sind und dieses zumindest begrüßen würden.
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