Neue Drogengesetze?

Neue Drogengesetze?

Philip Seymour Hoffman galt spätestens seit seiner Rolle als Truman Capote und des dafür verliehenen Oscars als einer der ganz großen Charakterdarstellern. Doch Anfang dieses Jahres setzte die Drogensucht des 46-Jährigen einer immer noch vielversprechenden Karriere ein jähes Ende: Am 2. Februar 2014 wird Philip Seymour Hoffman in seinem Appartment in West Village, New York tot aufgefunden. Die Todesursache: eine Überdosis Heroin.

In einem Interview hatte Hoffman schon vor einigen Jahren preisgegeben, dass er in seiner Jugend mit Drogen zu kämpfen hatte. Erst starke Panikattacken im Alter von 22 Jahren hätten ihn von Alkohol, Hasch und härteren Drogen abschwören lassen. Doch nach 23 Jahren muss ein bisher ungeklärter Auslöser den von Kritikern hoch bejubelten Schauspieler zurück in die Drogenabhängigkeit katapultiert haben: Im Mai 2013 wurde berichtet, dass Hoffman sich nach dem Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente in eine Entzugsklinik begeben hätte, auch von Heroin war damals die Rede.

Liberalisierung der Drogengesetze

Der britische Komiker Russell Brand, der seit einigen Jahren auch in Hollywood Fuß gefasst hat, sieht das tragische Schicksal von Philip Seymour Hoffman als einen der „unnötigen Tode“. Der 39-Jährige hatte kürzlich die 57. UNO-Drogenkonferenz in Wien besucht und dort als Gastredner die Kriminalisierung von Drogenabhängigen angeprangert.

Er selbst sehe „keinen Grund dafür, das bereits 100 Jahre dauernde Experiment der Prohibition fortzuführen.“ Brand, der selbst als geheilter Heroinsüchtiger gilt, ist Botschafter der von der UN ins Leben gerufenen Kampagne „Support, Don’t Punish“, die sich für eine weltweite Liberalisierung von Drogengesetzen engagiert.

Der für seine exaltierten Auftritte bekannte Comedian erzählte bei seiner Konferenzrede auch von eigenen Erfahrungen als Drogenabhängiger: Was ihn selbst aus dem Heroinsumpf geholfen habe, in den er aufgrund emotionaler wie körperlicher Schwierigkeiten geraten sei, sei vor allem Toleranz und Mitgefühl gewesen. Die Haltung der meisten Gesetzesgebungen weltweit würde dieser Haltung entgegenlaufen und durch die Kriminalisierung der Drogenabhängigkeit würde das Problem nur noch verstärkt werden.

Besonders tragisch hält Russell Brand Todesurteile, die in einigen Ländern, darunter Iran, China und Malaysia, bereits für Drogenbesitz verhängt werden. Seiner Meinung nach würden dabei Menschen für gesundheitliche Probleme hingerichtet. Brand geht sogar soweit, Philip Seymour Hoffman als Opfer der Justiz zu beschreiben. Der Fokus sollte weg von Strafen und hin zu konstruktiven Lösungen gerichtet werden. Als positives Beispiel führte Brand die Regierung in Uruguay an, die 2013 den Konsum von Marihuana legalisierte.

 

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