Fukushima – Angst vor Krebs

Fukushima - Angst vor Krebs

Die Meldungen, die uns in jüngster Zeit aus Fukushima erreichen, lassen aufhorchen. Die Lecks an Leitungen und Tanks, des 2011 durch ein Erdbeben und die anschließende Flutwelle zerstörten Kernreaktors der japanischen Hafenstadt, geben nach wie vor Anlass zur Sorge. Radioaktiv verseuchtes Wasser tritt aus. Doch welche Konsequenzen sich daraus ergeben, ist umstritten.

In dieser Situation verunsicherte eine Nachricht des japanischen Fernsehsenders NHK die Menschen und erregte über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Es hieß dort, dass bei 18 Minderjährigen in der betroffenen Region Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden sei und dass bei 25 weiteren jungen Menschen Verdachtsmomente bezüglich der gleichen Erkrankung vorliegen.

Für die Online-Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ ist der Journalist Sven Stockrahm diesen Meldungen nachgegangen. Sein Bericht vom 22. August 2013 vermittelt Fakten über das Krebsrisiko nach Reaktorunfällen und hellt die Hintergründe der aktuellen Meldung über die mutmaßlichen Krankheitsfälle auf.

Diagnosen erst nach fünf Jahren

Tatsächlich gehört Schilddrüsenkrebs zu jenen Erkrankungen, die im menschlichen Organismus in Folge einer Verseuchung mit radioaktiver Strahlung auftreten können. Allerdings ist seit dem Reaktorunfall im ukrainischen Tschernobyl im Jahre 1986 bekannt, dass sich solche Schäden erst nach etwa fünf Jahren diagnostizieren lassen. Sie entstehen durch das Einatmen radioaktiver Jod-Partikel, die sich im Körper anreichern und dadurch Gewebeschäden auslösen. Auch wenn sich im Moment nicht genau bestimmen lässt, welches Ausmaß die Katastrophe in Fukushima nach sich ziehen wird, so kann man die Befürchtungen der japanischen Bevölkerung ebenso wenig als unbegründet zurückweisen.

Die Gesundheit der Bevölkerung wird in der Unglückszone mittels neuester Ultraschall-Geräte überwacht. Diese aber sind so sensibel, dass sie selbst kleinste Veränderungen im Gewebe registrieren. Da zuvor keine so präzise Untersuchungsmethode genutzt wurde, ist unklar wie die Daten, die die Apparate liefern, korrekt zu interpretieren sind.

Das Unglück in Fukushima hat und wird weltweit Folgen nach sich ziehen. Auch wenn die Berichterstattungen über den Fukushima erheblich zurückgegangen und die Konsequenzen daraus noch nicht näher bestimmbar sind, bedeutet dies nicht, dass Entwarnung gegeben werden kann.

 

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