Warum man Durchblutungsstörungen ernst nehmen sollte

Warum man Durchblutungsstörungen ernst nehmen sollte


Nicht nur bei Älteren kann es zu einer Störung des Blutflusses kommen. Durchblutungsstörungen können auch bei Menschen, die ungesund leben und denen Bewegung fehlt, auftreten. Durch verengte oder verstopfte Arterien kann das Blut nicht frei im Körper zirkulieren. Die Folge ist, dass Gewebe und Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden können.

Schlaganfall und Herzinfarkt als Folge von Gefäßerkrankungen

Bei Durchblutungsstörungen handelt es sich um Erkrankungen der arteriellen und/oder der venösen Gefäße. Betroffene leiden an kalten Händen und Füßen oder Wadenkrämpfen. Ebenfalls können die Herzgegend oder das Gehirn betroffen sein, was zu einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen kann. Daher dürfen Durchblutungsstörungen nicht unterschätzt werden. Die sich daraus entwickelnden Gefäßerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen. Es kann auch passieren, dass schlecht durchblutete Gliedmaßen absterben und somit amputiert werden müssen.

Schmerzen und ein Engegefühl im Brustbereich können auf Probleme in der Herzgegend hinweisen. Taubheit von Armen und Beinen können beispielsweise ein Zeichen für Durchblutungsstörungen im Gehirn sein. Weitere mögliche Symptome sind Seh- und Sprachstörungen, Schwindel oder Bauchschmerzen.

Häufig treten Durchblutungsstörungen der Arterien auf. Engstellen oder Verschlüsse an den Beinen führen mitunter zu heftigen Schmerzen, vor allem beim Gehen. Sobald die Beine wieder zur Ruhe kommen, tritt Besserung ein. Daher wird umgangssprachlich auch von der “Schaufensterkrankheit” gesprochen: Beim Einkaufsbummel halten wir oft vor Schaufenstern an und Erkrankte legen Zwischenstopps aufgrund der schmerzenden Beine ein.

Keine allgemeingültige Therapie vorhanden

Eine allgemeingültige Therapie für Durchblutungsstörungen im Körper gibt es nicht. Die Behandlung ist immer von der Ursache abhängig. Zu möglichen Ursachen zählen beispielsweise Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte, welche dann mithilfe von Medikamenten, Bewegung und einer ausgewogenen Ernährungsweise gesenkt werden müssen. Bei einem teilweisen oder kompletten Gefäßverschluss kann auch eine Operation notwendig sein, damit das Blut anschließend wieder richtig zirkulieren kann. Wichtig ist hauptsächlich aber viel Bewegung, vor allem an der frischen Luft, da so die Gefäße elastisch bleiben und das Blut fließt.

 

Das Raynaud-Syndrom: die Leichenfingerkrankheit

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Wenn die Finger weiß anlaufen und eiskalt sind, dann kann das ein Anzeichen für das sogenannte Raynaud-Syndrom sein. Diese Krankheit wird auch Leichenfingerkrankheit oder Weißfingerkrankheit genannt. Diese Symptome rühren von einer Durchblutungsstörung her. Der Name des Syndroms geht auf den französischen Arzt Maurice Raynaud zurück.

Betroffen sind vor allem Frauen

Zu 90 Prozent sind weibliche Personen von dem Syndrom betroffen. Meist gibt es einen auslösenden Reiz, der die ersten Symptome hervorruft. Dies kann ein eisiger Wind, kaltes Wasser oder extreme Minustemperaturen sein. Auf diesen Reiz hin ziehen sich die Gefäße dann zusammen. Dies kann sowohl in den Fingern und seltener auch in den Zehen vorkommen. Dieser sogenannte Gefäßkrampf kann einige Minuten dauern, in manchen Fällen allerdings auch über Stunden hinweg andauern.

Symptome und Therapie der Krankheit

Die Symptome während dieses Gefäßkrampfes sind sehr unangenehm. Zunächst werden die Finger kalt und taub. Wenn das Blut in die Äderchen zurückkehrt, erfolgt ein Kribbeln und Schmerzen. Bei den meisten Betroffenen treten die Symptome während der Pubertät das erste Mal auf. Als weitere Auslöser können auch Aufregung, Stress und Medikamente wie Betablocker fungieren. In Studien wurde ebenfalls eruiert, dass ein Zusammenhang zwischen niedrigem Blutdruck und der Weißfingerkrankheit vorliegt. Diese kann den Alltag enorm beeinflussen, besonders, wenn die Arbeit mit den Händen anfällt. Das wirksamste Gegenmittel ist Wärme. Nach Möglichkeit sollten die Hände oder andere betroffene Regionen nicht kalt werden. Handschuhe können dagegen helfen. Dabei ist es wichtig, dass diese luftdicht sind und auch in Innenräumen getragen werden.

Bei dem akuten Auftreten des Gefäßkrampfes ist es ratsam mit Wärmekissen zu hantieren. Durch die plötzlich eintretende Kälte verliert der Betroffene jegliches Wärmegefühl, sodass das Halten unter heisses Wasser nicht ratsam ist, da es zu Verbrennungen kommen kann.

Verlauf der Krankheit

Das Raynaud-Syndrom betrifft vor allem junge Frauen. Mit zunehmendem Lebensalter steigt der Blutdruck, sodass die Symptome möglicherweise zurückgehen könnten. Tritt es allerdings erst im mittleren Alter auf oder verstärkt sich mit zunehmendem Alter sogar noch, dann kann es auch als Signal für eine Sklerodermie gelten. Diese Autoimmunkrankheit kann durch Blutanalysen ausgeschlossen werden.

 

Die Schmetterlingskrankheit: Wenn die Haut von Wunden durchsetzt ist

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Es ist ein erschreckendes Bild: Kinder mit offenen Wunden, die ihren ganzen Körper durchsetzen. Die unheilbare Krankheit Epidermolysis bullosa, auch Schmetterlingskrankheit genannt, zeichnet sich durch schreckliche Symptome aus, die den ganzen Körper betreffen. In Deutschland leiden etwa 2000 bis 3000 Menschen an dieser Krankheit.

Betroffene dieser Erbkrankheit leiden buchstäblich unter Berührungen, denn diese bringen ihre Haut zum Reißen und beschädigen das darunterliegende Bindegewebe. Wegen eines Gendefekts bildet ihr Körper das Verankerungsprotein Kollagen VII nur minimal oder fehlerhaft. Erst durch eine Gewebeprobe kann die Schwere der Krankheit ermittelt werden. Die unterschiedlichen Formen der Krankheit zeichnen einen gänzlich anderen Krankheitsverlauf. In manchen Fällen ist die Krankheit den Patienten gar nicht anzusehen, während in anderen Fällen die Betroffenen sehr schnell versterben.

Die unterschiedlichen Formen der Krankheit

Bei der EB simplex-Form sind nur die obersten Hautschichten betroffen, weshalb die entstandenen Wunden relativ schnell abheilen. Bei der Junktionalen EB sind hingegen die mittleren Hautschichten betroffen. Die meisten Wunden heilen auch bei dieser Krankheitsform ab. Zahnanomalien und Juckreiz können allerdings auch entstehen. Der der dystrophen EB sind die tiefen Hautschichten betroffen, weshalb sich in manchen Fällen auch Narbengewebe bildet. Meistens sind auch Finger und Zehen betroffen. Jeder dieser Formen kann zudem leicht, mittelschwer oder schwer verlaufen.

Hoffnung durch neue Gentherapie

Ein kleiner Hoffnungsschimmer wird duch eine neue Gentherapie geweckt. Ein blutdrucksenkendes Mittel soll die Vernarbung kontrollieren. Doch noch ist diese Behandlungsmethode alles andere als ausgereift, aber sie ist ein Hoffnungsschimmer, sodass die Krankheit wenigstens nicht schlimmer wird, sondern Richtung Stillstand tendiert.

 

Chronische Verstopfung

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Dass die Verdauung ins Stocken gerät, kennen viele Menschen. Zu wenig Bewegung, eine vorübergehende Darmträgheit oder eine zu üppige Mahlzeit können zu Problemen bei der Verdauung führen. Nach wenigen Tagen geht dann wieder alles „seinen Gang“. Kommt dieser Zustand aber häufiger vor oder wird er zu einem Dauerzustand, könnte eine chronische Verstopfung die Ursache sein.

In Deutschland leiden ca. zehn bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter einer chronischen Verstopfung, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind.

Ursachen einer chronischen Verstopfung

Als Ursachen kommen Stress, eine zu ballaststoffarme Ernährung und mangelnde Bewegung in Frage. Aber auch Krankheiten wie Diabetes oder das Nervensystem beeinflussende Arzneimittel tragen zur Entstehung einer chronischen Verstopfung bei.

Lebensstil

Schon einfache Änderungen des Lebensstils können zu einer Linderung beitragen. Insbesondere von einer schrittweisen Umstellung auf eine ballaststoffreiche Ernährung ist eine rasche Besserung einer chronischen Verstopfung zu erwarten. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind Getreideprodukte aus Vollkorn (Vollkornbrot, Getreideflocken, Vollkornnudeln, Naturreis) sowie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Die Lebensmittel haben neben der Förderung der Verdauung angenehme Nebeneffekte: Sie machen satt und senken das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Umstellung der Ernährung sollte mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter gleichmäßig über den Tag verteilt) und einer regelmäßigen Bewegung verbunden werden.

Ballaststoffpräparate und Medikamente

Sollten diese Maßnahmen innerhalb eines Monats keine Linderung der Symptome einer chronischen Verstopfung bewirken, können in Absprache mit dem behandelnden Arzt Ballaststoffpräparate – Flohsamenschalen und Weizenkleie – eingenommen werden.

Sollte auch diese Maßnahme zu keiner Besserung der chronischen Verstopfung führen, ist eine differenzierte Diagnostik erforderlich. Im Anschluss können Abführmittel („Laxantien“) verabreicht werden, die für einen flüssigeren Stuhlgang sorgen. Tritt dabei kein Durchfall auf, können diese Mittel unbedenklich auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Als Alternativen hierzu kommen osmotisch wirksame Zucker (Lactose und Lactulose) und Zuckeralkohole in Betracht, die aber oft Nebenwirkungen wie Blähungen verursachen. Bleibt auch diese Maßnahme erfolglos, können verschreibungspflichtige Arzneimittel eingenommen werden.

 

Eine Gürtelrose erhöht das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko

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An einer Gürtelrose zu erkranken, ist oft schmerzhaft und kann in seltenen Fällen sogar zu lebensbedrohlichen Erscheinungen führen. Im medizinischen Jargon wird die Krankheit Herpes Zoster genannt und jeder Mensch, der als Kind an Windpocken gelitten hat, ist dafür empfänglich. Doch mit den herkömmlichen Symptomen nicht genug, zeigen nun zwei aktuelle Studien, dass die Infektion mit einer Gürtelrose auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen kann.

Von Windpocken zur Gürtelrose

Was viele Betroffene nicht wissen: den Anfang nimmt eine Gürtelrose meist schon im Kindesalter. Infiziert sich ein Kind mit den sogenannten Varizella-Zoster-Viren und entwickelt die bekannte Kinderkrankheit Windpocken, dann nisten sich diese Viren ein Leben lang in den Hirn- und Rückenmarksnerven des Betroffenen ein. Ist die Immunabwehr dann einmal geschwächt, ist es möglich, dass die Viren diese Schwäche ausnutzen und zu einer schmerzhaften Gürtelrose führen.

Fakten rund um die Gürtelrose

Demnach tragen fast 96 Prozent der Menschen Viren in sich, die zur Gürtelrose führen. Bei fast jedem Dritten tritt dann auch eine Gürtelrose auf. Die Mehrheit der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Eine neue Studie zeigt nun, dass in den ersten drei Monaten nach der Infektion deutlich mehr Schlaganfälle auftreten. Forscher um Barbara P. Yawn vom Olmsted Medical Center untersuchten 4862 über 50-Jährige in Olmsted County im US-Bundestaat Minnesota, die bereits eine Gürtelrose-Infektion erlitten hatten. Als Kontrollgruppe wurde eine Gruppe aus bislang nicht Infizierten gleichaltrigen Probanden ebenfalls untersucht. Die Studie zeigt deutlich, dass das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko bei der ersten Gruppe während der ersten drei Monate um 53 Prozent höher lag.

In einer zweiten Studie um Caroline Minassian von der London School of Hygiene and Tropical Medicine wurde der Zusammenhang zwischen dem Herzinfarktrisiko und der Infektion mit einer Gürtelrose untersucht. Die Daten einer großen US-amerikanischen Kundenversicherung wurden dafür als Grundlage genommen. Die Patienten waren alle über 65 Jahre alt und hatten innerhalb der letzten fünf Jahre nach dem Auftreten der Gürtelrose entweder einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erlitten. Die Daten von über 60.000 Personen wurden von den Forschern ausgewertet und mit den Daten von Gleichaltrigen verglichen, die bislang an keiner Gürtelrose erkrankt waren. Die Ergebnisse zeigten, dass in der ersten Woche nach dem Auftreten der Gürtelrose das Risiko für einen Schlaganfall 2,4-fach erhöht war und für einen Herzinfarkt 1,7-fach. Innerhalb weiterer sechs Monate flachte das Risiko wieder auf ein normales Level ab.

Gründe für den Zusammenhang

Mögliche Gründe liegen in dem Stressfaktor respektive der Belastung begründet, die durch eine Gürtelrose hervorgerufen werden. Ein erhöhter Blutdruck, der durch Stress und Schmerzen ausgelöst wird, könne beispielsweise ein Grund für das erhöhte Risiko an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu erkranken, sein. Umso häufiger greifen Menschen zu der Impfung gegen die Zoster-Viren, die seit 2013 bei Personen über 50 Jahren zugelassen ist. Das Risiko an einer Gürtelrose zu erkranken, sinkt damit um 50 Prozent.

 

Wie geht man mit Jetlag um?

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Heutzutage sind Reisen auf andere Kontinente keine große Sache mehr. Allerdings tritt hierbei oft ein Phänomen auf, dass viele Reisende leiden lässt, der sogenannte Jetlag. Dieser kann sich in Form von Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl äußern. Man fühlt sich übermüdet und es kann einige Zeit dauern, bis der Körper seinen natürlichen Rhythmus wiederfindet.

Der Körper spielt verrückt!

Fachleute gehen davon aus, dass unser Körper pro Zeitzone einen ganzen Tag benötigt um die Zeitdifferenz auszugleichen. Bei einer Zeitverschiebung von bis zu acht Stunden ist es also kein Wunder, wenn der Körper zunächst verrückt spielt. Zu den klassischen Symptomen gehören dabei Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Schwindelgefühle oder Problem mit der Verdauung.

Reisen Richtung Osten sind besonders belastend!

Bei Reisen in Richtung Osten verkürzt sich Tag oder Nacht für den Reisenden. Bei der Ankunft ist der Betroffene eigentlich todmüde, jedoch herrscht am Zielort heller Tag. Das bedeutet, dass sich der Reisende fühlt, als müsste er die „Nacht durchmachen“. Der Schlaf-/Wach-Rhythmus gerät durcheinander und das Wohlbefinden leidet.

Was lässt sich gegen Jetlag tun?

Verhindern lässt sich der Jetlag leider nicht, jedoch ist es möglich, ihn abzuschwächen. Der Reisende sollte sich vor dem Antritt der Reise genug Schlaf gönnen. Während des Fluges selbst besser auf Kaffee, Tee oder Alkohol verzichten und nicht rauchen. Hilfreich wäre es auch, wenn der Flug nicht am frühen Morgen an seinem Zielflughafen ankommt.

Auch wenn es geradezu dazu verführt, während des Fluges keine Schlafmittel einnehmen. Bei der Ankunft keinesfalls ein Nickerchen einlegen, das würde die Anpassung an den dortigen Tagesrhythmus weiter erschweren. Währende der Anreise genug trinken, der Körper darf keinesfalls austrocknen.

Da der Mensch auf Licht reagiert ist es ratsam, sich am ersten Tag so viel wie möglich im Freien aufzuhalten. Durch Sonnenlicht kann sich der Körper schneller an den neuen Tagesrhythmus gewöhnen. Am ersten Tag nicht gleich das volle Programm starten. Wer es zu Beginn der Reise ruhiger angehen kann, hat weniger Probleme damit, sich an die Gegebenheiten anzupassen.

 

Das Fremdsprachenakzentsyndrom

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Ein skurriler medizinischer Fall geistert durch die Medien, der von einer Frau berichtet, die nach einem Schlaganfall mit einem anderen Akzent sprach. Was zunächst wie ein übernatürliches Phänomen wirkt, nennt sich im medizinischen Fachjargon Foreign Accent Syndrom, zu Deutsch das Fremdsprachenakzentsyndrom. Diese neurologische Erkrankung betrifft weltweit zwischen 60 und 100 Menschen und ist demnach sehr selten.

Die erste Patientin des Fremdsprachenakzentsyndroms wurde 1907 diagnostiziert. Die Betroffene sprach nach einem Schlaganfall mit elsässischem Akzent. Hirninfarkte, Schlaganfälle oder auch Hirnblutungen konnten über die Jahrzehnte hinweg als häufigste Auslöser für das Fremdsprachenakzentsyndrom benannt werden. Weiterhin wurden Multiple Sklerose und Hirntumore als auslösende Faktoren ausgemacht.

Auslöser für das Fremdsprachenakzentsyndrom

2007 dokumentierten Ärzte an der Universität von Mississippi drei Fälle, bei denen das Fremdsprachenakzentsyndrom mit einer akuten schizophrenen Psychose einherging. Weiterhin wurde die bekannten Symptome des Syndroms auch in Folge von Operationen beobachtet. Eins scheint allerdings relativ deutlich zu sein: Veränderungen im Gehirn führen dazu, dass sich die Bewegungen von Lippen, Zungenkörper und Zungenspitze derart verändern, dass Betroffene von ihrer Muttersprache abweichen und neue Formen des Sprechens erproben. Die neuronale Kontrolle der Sprechmotorik ist demnach beeinträchtigt. Damit einhergeht die Veränderung der Sprachschnelligkeit oder auch die Betonung, welche beim Hörer dann den Eindruck vermittelt, dass ein anderer Akzent genutzt wird.

Gibt es Heilmethoden?

Betroffene empfinden diese Veränderung meist als sehr qualvoll, weil sie damit auch einen Teil ihrer Identität verloren meinen. Bislang konnte keine hilfreiche und effektive Heilmethode entwickelt werden. Ein Sprachtrainig kann sich allerdings als hilfreich erweisen. Bei manchen Betroffenen verschwinden die Symptome nach einiger Zeit wie von selbst, Andere brauchen Jahre um sich zum einen an die neue Situation zu gewöhnen und zum anderen um ihre Sprache erneut selbst steuern zu können. Man kann nur hoffen, dass in Zukunft weitere Therapiemöglichkeiten eruiert werden können, damit die Betroffenen das Gefühl der Ohnmacht verlieren, das mit der mangelnden Kontrolle über ihr Sprachsystem einhergeht.

 

Ansteckung am fliegenden Norovirus

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Das Norovirus ist extrem ansteckend: Es war bereits bekannt, dass es reicht, wenn man beispielsweise eine Türklinke, einen Wasserhahn oder ein Handtuch nach einem Erkrankten anfasst, um sich zu infizieren. Auch die Nähe zu einem Norovirus-Patienten kann gefährlich sein. Besonders wenn sich dieser neben einem übergibt – die Tröpfchen in der Luft übertragen das Virus rasend schnell.

Dass die Viren aber auch meterweit von den Erkrankten entfernt in der Luft auftauchen, ist neu, erklärt aber auch die schwierige Eindämmung der Krankheit. Für diese Studie nahmen Forscher aus Kanada Luftproben in acht Krankenhäusern und Pflegeheimen, in denen der Virus ausgebrochen war. Proben wurden in den Zimmern der Patienten, auf den Fluren und in den Räumen der Krankenschwestern gesammelt.

Und tatsächlich befanden sich in der Luft aus sechs Häusern Noroviren in hoher Konzentration – in den Aufenthaltsräumen gab es fast so viele Keime wie in den Patientenzimmern. Die Gefahr bestehe darin, die Viren zu verschlucken, sodass sie im Verdauungssystem die Infektion auslösen können. Schon bei 20 Viren ist die Ansteckung gewiss. Nach einigen Stunden oder nach spätestens drei Tagen zeigen sich Symptome wie Bauchweh, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Die heftige Krankheit ist in der Regel von gesunden Menschen schnell wieder überstanden. Gefährlicher ist das Virus bei kleinen Kindern, alten Leuten oder bereits kranken Patienten. Besonders gefürchtet werden daher Ausbrüche der Krankheit in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Impfung gibt es nicht – neue Formen des Erregers machen die Bekämpfung schwierig. Da hilft es nur die Übertragung zu verhindern, indem Hände, Türen, Wasserhähne, Bettwäsche und Handtücher gewaschen und desinfiziert werden.

Die Leiterin der kanadischen Studie, Caroline Duchaine, empfiehlt den Krankenhäusern über Luftfilter und Atemmasken für die Angestellten nachzudenken, um die Übertragung des Norovirus zu erschweren. Wer zu Hause für einen Erkrankten verantwortlich ist und keine Atemmaske besitzt, sollte sich mit dem Öffnen der Fenster helfen – die Chancen stehen gut, dass die Viren aus der Wohnung fliegen.

 

Entzündung der Bauchspeicheldrüse: Ursachen, Behandlung und Verlauf

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Sie beginnt fast immer mit sehr starken und plötzlichen Schmerzen im Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen. Hinzu kommen Übelkeit und Erbrechen sowie Fieber und ein aufgeblähter Bauch. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis) kann zu ernsten Komplikationen führen.

Ursachen

In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 60 bis 70 von 100.000 Menschen an einer Pankreatitis, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen. Gallensteine stellen dabei die häufigste Ursache einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse dar. Auch ein abnormer Alkoholkonsum kann zu einer Pankreatitis führen, wobei der genaue Zusammenhang noch nicht eindeutig untersucht ist. Weitere Ursachen können erhöhte Werte von Fett und Kalzium im Blut sein sowie bestimmte Medikamente oder eine Virusinfektion. Bei ca. 10 Prozent der Patienten mit einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist keine Ursache auszumachen.

Diagnose und Behandlung

Für eine Diagnose tastet die Ärztin oder der Arzt den Bauch ab, macht einen Ultraschall und nimmt Blut ab. Zudem wird nach bestimmten Risikofaktoren gefragt. Bei einem Verdacht auf eine Pankreatitis wird der Patient ins Krankenhaus überwiesen, in dem dann die weitere Behandlung stattfindet.

Eine ursächliche Behandlung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse gibt es jedoch nicht. Verschiedene Maßnahmen können die Beschwerden aber lindern. Der durch die Pankreatitis hervorgerufene Flüssigkeitsmangel wird durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen. Außerdem bekommt der Patient Schmerzmittel. Um die Bauchspeicheldrüse zu entlasten, wird dem Patienten zudem keine feste Nahrung gegeben.

Verlauf und Komplikationen

Bei ungefähr 80 Prozent der Menschen nimmt die Pankreatitis einen leichten Verlauf und klingt nach ein bis zwei Wochen ab. Ein schwerer Verlauf tritt bei 20 Prozent auf, kann zu ernsthaften Komplikationen führen und eine monatelange Behandlung nach sich ziehen. 3 Prozent der Betroffenen sterben an der Pankreatitis.

Als eine häufige Folge der Entzündung der Bauchspeicheldrüse treten Pseudozysten auf – mit Sekret der Bauchspeicheldrüse gefüllte Blasen, die sich an der Oberfläche der Bauchspeicheldrüse bilden. Meist bleiben sie unbemerkt, gelegentlich können sie jedoch ein Völlegefühl oder eine Magenverstimmung auslösen.

 

Mandelsteine: Ursachen, Symptome, Behandlungsweisen

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Ein jeder Mensch besitzt Mandelsteine. Manchmal fischt man diese aus dem eigenen Speichel und spürt dann wieso Mandelsteine eher unschöne Erscheinungen sind: sie haben einen fiesen Geruch. Die im medizinischen Jargon genannten Detritus oder Tonsillensteine befinden sich in den Einsenkungen der Gaumenmandeln. Solange sie an dieser Stelle verbleiben, stellen sie kein Problem dar. Gelangen die kleinen Steinchen allerdings erstmal an die Oberfläche der Mandeln und übertragen ihren unangenehmen Geruch auf den Atem, dann können sie sich als störend erweisen.

Mandelsteine bestehen zu 99 Prozent aus Epithelzellen und zu einem Prozent aus Essensresten. In der Regel greift ein Selbstreinigungsmechanismus, der die Mandelsteine an die Oberfläche befördert, damit diese schlichtweg verschluckt werden. Wenn dieser Mechanismus gestört ist, können die Mandelsteine weiterhin bestehen. Zudem leben in den Mandeln etwa 200 Bakterienstämme, welche die Furchen auf der Oberfläche der Mandel zersetzen können.

Ursachen für Mandelsteine

Weitere Ursachen für Mandelsteine können vorherige Mandelentzündungen sein, weil dadurch Narben entstehen, welche die Ausgänge verengen, sodass die Mandelsteine nicht an die Oberfläche gelangen können. Auch der Selbstreinigungsprozess kann durch zahlreiche Mechanismen außer Kraft gesetzt worden sein, so beispielsweise nach Infektionen. Die Wissenschaft vermutet zudem, dass die Größe der Mandeln ebenfalls ausschlaggebend für die Entstehung von Mandelsteinen ist.

Was kann man gegen Mandelsteine tun?

Manchen Betroffenen ist es bereits gelungen die Mandelsteine mit Hilfe ihrer Zunge oder einem dünnen Spatel selbst abzuschaben und daher dem unangenehmen Geruch zu entkommen. Eine Munddusche kann sich ebenfalls als hilfreich erweisen. Stört vor allem der Mundgeruch, dann können desinfizierende Mundspülungen helfen. Behindern die Steine beim Schlucken, können sie entweder von einem HNO-Arzt abgesaugt werden. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass sie immer wieder entstehen. Eine weitere Möglichkeit ist es das Mandelgewebe um 90 Prozent zu minimieren und somit die Mandelsteinproduktion zu hemmen. Es gibt also durchaus Lösungen gegen die ungeliebten Mandelsteine, die zumeist vor allem aufgrund ihres Geruchs als störend empfunden werden.