Welche Gefahr steckt hinter Wasserpfeifen?

Welche Gefahr steckt hinter Wasserpfeifen?

Seit Jahren erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit: Die Wasserpfeife, auch Shisha genannt. Bars und Cafés, in denen man Shisha rauchen kann, gibt es inzwischen in den Städten an fast jeder Straßenecke. Hartnäckig hält sich dabei das Gerücht, dass es gesünder sei Wasserpfeife anstelle von Zigaretten zu rauchen. Ist das wirklich so?

Wie funktioniert die Shisha?

Es wird vermutet, dass die ersten Wasserpfeifen in Indien entstanden sind und aus einer Kokosnuss mit einem eingesteckten Bambusrohr bestanden. Die heute gängige Form wurde im 16. Jahrhundert in Ägypten entwickelt. In der Wasserpfeife wird (meist) Tabak mit Aromen geraucht. Fruchtaromen wie Apfel und Kirsche oder auch Minze sind sehr beliebt. Der Rauch wird zunächst durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß, auch Bowl genannt, gezogen. Durch das Wasser wird der Rauch gekühlt und Schwebstoffe sowie wasserlösliche Bestandteile teilweise herausgefiltert. Der Unterschied zum Zigarettenrauchen liegt darin, dass zum einen mehr Zeit aufgewandt und zum anderen der Schlauch mit Mundstück auch an andere weitergegeben wird. Das macht das Ganze zu einem gesellschaftlich-kommunikativen Event.

Ist Shisha-Rauchen gesundheitsgefährdend?

„Die Kids verlockt der kühle, süße Tabak. Sein Geschmack lässt sie fälschlicherweise annehmen, dass er nicht schädlich ist“, sagte die Wissenschaftlerin Tracey E. Barnett von der Universität Florida dem englischsprachigen Dienst der Nachrichtenagentur Reuters. Die Filterung durch das Wasser und die Abkühlung des Rauchs über den Schlauch bringe so gut wie nichts.

Die Länge der Shisha-Session von im Durchschnitt etwa 60 Minuten bewirkt, dass während dieser Zeit die Raucher den Qualm erheblich mehr Qualm inhalieren, als man vermuten könnte. Die Nachrichtenagentur zitiert eine Studie, die im Urin von regelmäßigen Shisha-Rauchern ähnliche Mengen Nikotin nachgewiesen hat wie bei Rauchern, die etwa zehn Zigaretten pro Tag rauchen. In der aktuellen Fachliteratur werde der Shisha-Konsum in Verbindung gebracht mit Krankheiten wie chronischer Bronchitis, Lungenkrebs, Mundkrebs, Prostatakrebs, Herzkrankheiten und Komplikationen während der Schwangerschaft.

In Deutschland ist der Feuchtigkeitsgehalt des Pfeifentabaks begrenzt. Arabische Tabake enthalten bis zu 50 Prozent Glyzerin. Der Wasserpfeifentabak soll einerseits nicht verbrennen, sondern nur erhitzt werden, damit er das Nikotin und Aromastoffe abgibt, andererseits kann bei Erhitzung des Glyzerins ein starkes Zellgift entstehen, das krebserregend wirkt und die Lungenzellen schädigt. Zudem steckt noch eine gehörige Portion Ansteckungsgefahr im Wasserpfeifenrauchen: Durch das Herumreichen des Mundstücks können Keime, Viren und Bakterien gut von einer Person zur anderen weitergegeben werden.

Das beginnt bei einer Grippe und geht über Herpes zu Hepatitis-Erregern. Das Rauchen der Wasserpfeife kann auch noch eine andere negative Auswirkung haben: Studien syrischer Wissenschaftler haben ergeben, dass ein Teil der regelmäßigen Konsumenten, ähnlich dem normalen Rauchen psychisch und physisch abhängig wird. Reizvoll scheint neben dem Event-Charakter, wie von Barnett beschrieben, der kühle Rauch und der süße Geschmack des Shisha-Tabaks zu sein.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommt zu dem Schluss, dass Shisha-Rauchen dem Zigaretten-Rauchen in punkto Gesundheitsgefährdung kaum nachsteht. Allerdings sei der durchschnittliche Konsum niedriger: Durchschnittlich stünden „ein bis zwei Wasserpfeifen pro Woche“ dem Konsum von „20-30 Zigaretten am Tag“ entgegen.

 

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