Hoffnung für HIV-Infizierte

Eine sensationelle Nachricht, die da vor kurzem durch die Medien ging: Bereits das zweite mit dem HI-Virus infizierte Baby konnte von der HIV-Infektion befreit werden. Wissenschaftler um Deborah Persaud von der Johns Hopkins University School of Medicine stellten neulich auf der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections den Fall eines weiblichen Babys vor, das vom HI-Virus befreit worden ist. Es gibt auch noch weitere, allerdings unbestätigte Fälle: Fünf in Kanada und drei in Südafrika. Das Mädchen aus Kalifornien hatte sich den Aids-Erreger im Mutterleib eingefangen. Bereits vier Stunden nach der Geburt erstmals mit einem aggressiv vorgehenden Medikamentencocktail behandelt.

Fälle der Hoffnung

Eine antiretrovirale Therapie während der Schwangerschaft kann die Infektion von Föten in 98 Prozent der Fälle verhindern. Trotzdem kommen noch immer mehr als 260.000 Kinder zur Welt, die im Mutterleib mit dem HI-Virus infiziert wurden. Besonders häufig sind die Fälle in Entwicklungsländern. Der erste Fall einer sogenannten funktionellen Heilung ist der eines inzwischen dreijährigen Mädchens, das im US-Bundesstaat Mississippi lebt.

Es hatte sich ebenfalls im Mutterleib infiziert. Eine frühzeitige Gabe gleich mehrerer recht aggressiver Medikamente kurz nach der Geburt hat das Virus unter die Nachweisgrenze gedrückt. Die Ärzte waren zunächst skeptisch, da der Virus die Eigenschaft hat sich zu verstecken und im geeigneten Moment zu einem späteren Zeitpunkt wieder loszuschlagen.

Behandlung erfolgreich abgeschlossen

Das Phantastische daran ist: Das Mädchen nimmt seit 21 Monaten keine Medikamente mehr und ist noch immer HIV-frei. So wie es aussieht, ist die Gesundheit des Kindes “wahrscheinlich das Ergebnis einer sehr frühzeitigen aggressiven antiviralen Therapie”, erklärt die Virologin Deborah Persaud von der Johns Hopkins Universität in Baltimore. Die Behandlung habe das HI-Virus wohl daran gehindert, sich in den Abwehrzellen des Kindes einzunisten. Die bisher einzige anerkannte Heilung eines erwachsenen Aids-Patienten ist der Fall des US-Bürgers Timothy Brown, bei dem in den 90er Jahren in Berlin Aids diagnostiziert worden war. Die Heilung setzte bei dem als “Berliner Patient” bekannt gewordenen Brown ein, nachdem ihm wegen einer Leukämie-Erkrankung Spender-Knochenmark transplantiert worden war, das eine seltene genetische Veränderung aufwies.

Diese Therapie ist sehr aufwändig und kostspielig und kann daher nicht massenhaft bei den 33 Millionen HIV-Infizierten weltweit angewendet werden. Aber für alle infizierten Babies gilt: “Diese neuen Nachrichten könnten aus zwei Gründen große Veränderungen bewirken”, sagte Anthony S. Fauci vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases. “Einerseits wegen des Wohlergehens des Kindes – und andererseits, weil es ein starker Beweis dafür ist, dass man ein Kind heilen kann, wenn man es nur früh genug behandelt.” Weitergehende und umfangreichere Studien mit 50 Babys sind geplant und starten noch in diesem Jahr.

 

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