AIDS heute – Statistik und ungelöste Probleme

AIDS heute - Statistik und ungelöste Probleme

AIDS ist noch immer eine weit verbreitete Infektionsart. Tausende Neuinfektionen jährlich und unzählige Todesfälle gehen auf das Konto der Erkrankung. Während der Jahre mussten in diesem Zusammenhang viele Vorurteile revidiert werden. So auch das Vorurteil, der Virus HIV betreffe lediglich Homosexuelle. Vorurteile, die bereits widerlegt wurden und dennoch weiterhin in den Köpfen der Menschen kreisen. Präventionsmaßnahmen scheinen allerdings nicht zu greifen, wie Statistiken belegen.

Statistische Werte – Die Zahlen in Kürze

Mehr als 33 Millionen Menschen sind weltweit an AIDS erkrankt. Die Erkrankung, deren vollständige Bezeichnung Acquired Immune Deficiency Syndrome lautet, ist trotz unzähliger Aufklärungsmaßnahmen weit verbreitet. In jeder Minute wird der Virus auf zehn weitere Menschen übertragen. Dies entspricht einer jährlich weltweiten Rate an Neuinfektionen von zehn Millionen Menschen. Dass das Problem auch in Deutschland noch immer aktuell ist, zeigen die heimischen Zahlen. In Deutschland sind derzeit rund 70.000 Menschen erkrankt, jährlich kommen 3.000 Neuinfektionen hinzu. Bereits in den 1980er Jahren kam die Erkrankung erstmals auf. Publik wurde sie durch den US-Filmschauspieler Rock Hudson, der homosexuelle Beziehungen pflegte.

Daher kam zunächst das Gerücht auf, AIDS sei ein Problem der bis dato homosexuellen Randgruppe. Auch die Wissenschaft nährte mit ihren Studien diese Annahme, die allerdings kurze Zeit später wieder verworfen wurde. Mit steigendem Wissen über die Erkrankung stieg schließlich auch die Prävention. Auf allen Fernsehkanälen wurde Werbung für Kondome gezeigt und viele weitere Maßnahmen weckten bei den Menschen das Bewusstsein, dass diese Erkrankung jeden betreffen kann. Maßnahmen, die sehr schnell wieder eingestellt wurden. Die zunächst rückläufigen Zahlen der Neuerkrankungen stagnierten irgendwann und kehrten sich um. Zwischen den Jahren 2000 und 2007 war sogar ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten, sodass auch die präventiven Maßnahmen wieder verstärkt wurden. Seither blieb die Zahl der Erkrankungsfälle konstant bei 3.000 Neuinfektionen jährlich. Obwohl die Übertragung kein ausschließliches Problem der homosexuellen Männer ist, ist deren Anteil an den Neuerkrankungen allerdings sehr hoch. Derzeit wird geschätzt, dass noch immer 80 Prozent der Erkrankten homosexuell sind.

Seit wann gibt es AIDS und wie äußert sich die Krankheit?

Obwohl die Erkrankung erst in den 1980er Jahren bekannt wurde, reicht deren Geschichte allerdings wesentlich weiter zurück. Die erste Aufzeichnung stammt aus dem Jahr 1959. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Mann aus Belgisch-Kongo untersucht, in dessen Blut sich der Virus fand. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Ansteckung bereits Jahre vorher erfolgt sein musste, sodass die Geschichte vermutlich bereits zwischen 1945 und 1952 begann. Das Los Alamos National Laboratory geht sogar davon aus, dass das Virus HIV bereits zu Beginn der 1930er Jahre vorhanden war. Grundsätzlich wird noch immer der Fehler begangen, dass der Virus HIV mit AIDS synonym verwendet wird.

HIV bedeutet Humane Immundefekt Virus. Das Virus selbst löst zunächst nur eine Immunschwäche aus. Hierfür nutzt er einen raffinierten Trick: Er nistet sich in den Abwehrzellen des Immunsystems ein, vermehrt sich dort und zerstört sie dann, da sie durch das Volumen der Erreger platzen. Damit sind dann weiteren Erregern die Türen geöffnet, da der Körper sich kaum noch wehren kann. Auch Krebs kann auf diese Weise entstehen, da das Immunsystem auch die entarteten Zellen nicht mehr erkennen kann. Müdigkeit, Erbrechen, Durchfälle und Appetitlosigkeit sind dann die ersten Anzeichen der Infektion. Symptome, die auch auf eine Magen-Darm-Infektion schließen lassen. Nach einigen Tagen klingen die Symptome ab und die Erkrankung kann jahrelang vollkommen unbemerkt bleiben, bis schließlich AIDS ausbricht.

AIDS Behandlung noch immer ein Problem

Problematisch ist nach wie vor die Behandlung. Anfang der 1980er Jahre waren sich die Mediziner noch einig, dass sie nur wenig Zeit benötigen würden, um die Erkrankung zu heilen. Ein Trugschluss, wie sich einige Jahre später herausstellen sollte. Bis heute ist es nicht möglich, den Virus zu kontrollieren oder gar zu besiegen. Auch eine Impfung gegen den Erreger, wie sie in den 1990er Jahren getestet wurde, ist nicht möglich. Allerdings hat die Pharmaindustrie durchaus gute Erfolge erzielt. Zwar kann die Krankheit noch immer nicht geheilt werden, dennoch ist es möglich, die Zahl der Viren im Körper stark zu reduzieren. Bei einigen Patienten sind Viren nicht mehr nachweisbar, da die Anzahl der Erreger im Blut zu gering ist. Dies besagt allerdings nicht, dass die Viren vollständig vernichtet sind. Werden die Medikamente nicht mehr eingenommen, vermehren sich die Erreger wieder sehr schnell und lassen Symptome erneut aufkommen.

Die Medizin setzt zur Behandlung eine Kombination aus verschiedenen Medikamenten ein. Die wichtigsten Medikamente gehören dabei zu den Inhibitoren. Wichtig ist hierbei der Protease-Inhibitor. Er hat die Aufgabe, ein Enzym zu hemmen. Da das Enzym für die Fertigstellung eines Virus verantwortlich ist, führt die Hemmung dazu, dass das Virus nicht vollkommen ausgereift wird, wodurch es sich symptomfrei äußert. Entry-Inhibitoren sollen späterhin dafür sorgen, dass sich das Virus nicht mehr an die Zellwände heften kann und somit nicht mehr eindringt. Dadurch wird es schließlich an der Vermehrung gehindert. Diese Medikamente sind allerdings noch nicht ausgereift und zugleich noch im Versuchsstadium. Eine kleine Anmerkung: Bislang konnte kein Mittel gegen AIDS gefunden werden, sodass Prävention nach wie vor die sicherste Maßnahme ist.

 

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