Eigenbluttherapie: Grundlagen, Gefahren, Prinzipien
Immer wieder verwenden Heilpraktiker die Eigenbluttherapie. Kaum jemand kann sich allerdings genau vorstellen, was diese Therapie bringt und wie sie funktioniert. Dabei basiert das System auf einem einfachen Prinzip: Das eigene Blut wird als externer Reiz verwendet. Vereinfacht ausgedrückt wird das eigene Blut dazu verwendet, die Selbstheilung des Körpers zu unterstützen und anzuregen.
Das Prinzip
Der Begriff Eigenbluttherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Verfahren. Die Gemeinsamkeit der Verfahren besteht darin, dass zunächst Blut aus den Venen des Patienten entnommen wird. Dieses Blut wird nach einiger Zeit wieder in den Körper geleitet und vom Körper selbst als externer Reiz gewertet, wodurch eine Stimulation des Immunsystems erfolgt. Auf diesem Weg werden vorhandene Beschwerden gemildert.
Zwar ist das Grundprinzip bei allen Formen der Eigenbluttherapie identisch, dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Verfahren. Die einfachste Form der Therapie ist das Zurückspritzen des Blutes, ohne dass es vorher behandelt wurde. Hierfür wird es entnommen, einigen Stunden gelagert und dann einfach wieder in den Körper zurückgeführt. Daneben werden verschiedene Möglichkeiten der Aufbereitung genutzt. Eine einfache Möglichkeit, die vor allem in Praxen für Naturheilverfahren häufig eingesetzt wird, ist das Anreichern mit Ozon und Sauerstoff. Daneben ist auch die Zugabe von homöopathischen Mitteln möglich.
Nicht nur die Zugabe von Stoffen ist üblich. Auch die Veränderung des Blutes kann durchaus erfolgen. Ein Beispiel hierfür ist, dass das Blut bei einigen Formen zunächst gerinnen muss. Nach der Gerinnung wird dann das Fibrin entfernt. Erst nachdem diese Arbeitsschritte erfolgten, wird schließlich eine Injektion des Blutes vorgenommen. Die Aufnahme des Blutes muss nicht unbedingt über die Venen erfolgen.
Gerade bei Kindern ist diese Möglichkeit nur begrenzt einsetzbar. Im Mittelpunkt der Schwierigkeiten stehen dabei die Einstichschmerzen, die vor allem Kinder nicht dulden und sich daher der Therapie immer wieder verweigern. In diesem Fall wird bei der Eigenbluttherapie die Möglichkeit eingesetzt, das Blut oral aufzunehmen. Während bei der venösen Gabe größere Mengen verwendet werden, wird bei der oralen Einnahme nur ein Tropfen Blut entnommen. Dieses Blut stammt in der Regel aus den Fingerkuppen. Die Aufbereitung des Blutes erfolgt nach den gängigen Verfahren. Nach der Aufbereitung wird der Bluttropfen schließlich oral gegeben. Das Blut wird dann über die Schleimhäute aufgenommen. Nur selten soll der Tropfen tatsächlich geschluckt werden.
Ziele und Gefahren
Die Eigenbluttherapie verfolgt nur ein Ziel: Die Stärkung der Abwehrkräfte. Daher wird sie bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen das Immunsystem aktiv ist. Beispiele hierfür sind Allergien sowie Infekte, Asthma, Entzündungen und Neurodermitis. Auch rheumatische Erkrankungen sowie Durchblutungsstörungen stehen auf der Indikationsliste der Eigenbluttherapie. Die Injektion erfolgt oftmals in die Venen. Allerdings sollen nach Meinung der Anwender Injektionen in die Muskeln weit erfolgreicher sein. Hierbei wird das Blut dann als Fremdkörper erkannt. Dadurch wird das Immunsystem aktiviert. Die Aktivierung soll nach der Theorie der Eigenbluttherapie zur Folge haben, dass das Immunsystem auch gegen Viren, Bakterien und Pilze agiert.
Die Therapie erscheint zunächst harmlos. In der Praxis ergeben sich allerdings einige Gefahren, die mit dem Einsatz der Behandlungsmethode entstehen. Ein Problem ist die Sterilität. Eine häufige Komplikation wird durch unsterile Nadeln oder andere Materialien ausgelöst. Entzündungen stehen hierbei im Mittelpunkt. Aber auch schwere Erkrankungen können durchaus übertragen werden. Beispielsweise sind einige Fälle bekannt, in denen Hepatitis und sogar HIV übertragen wurde.
Vor allem die Hepatitis C steht hier im Vordergrund. Problematisch wird die Eigenblutbehandlung auch bei Menschen mit Störungen der Blutgerinnung. Bei ihnen können Blutergüsse auftreten. Aber auch schwere Nebenwirkungen wie beispielsweise Abszesse sind durchaus möglich, ist die Gerinnung bereits vor der Behandlung gestört. Zudem ist die Gefahr von Unverträglichkeitsreaktionen groß. Fieber, Nesselfieber oder Kopfschmerzen sind hierbei noch harmlose Nebenwirkungen. Die Behandlung mit Blut birgt auch die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Ein Zustand, der lebensbedrohlich sein kann.
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