Gehört Fusafungin in Erkältungsspray bald der Vergangenheit an?

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Gehört Fusafungin in Erkältungsspray bald der Vergangenheit an?

Erkältungssprays enthalten Fusafungin, doch wie lange wird das noch so sein?

Der Ausschuss für Risikobewertung (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat eine Empfehlung abgegeben, in der es zu einem Widerruf der Zulassungen für  Fusafungin-haltige Mund- und Nasensprays rät. Der Grund dafür ist die ansteigende Zahl der Meldezahlen zu schweren allergischen Reaktionen bei Kindern und Erwachsenen. Obwohl die Produkte von Nutzen sind, ist das Risiko einfach zu hoch.

Laut PRAC können die allergischen Reaktionen sogar zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur führen. Das ist zwar nur selten der Fall, kann aber lebensgefährlich sein. Die Ausschussmitglieder konnten bislang auch keinerlei Maßnahmen finden, um das Risiko deutlich zu sinken. Aus diesem Grund empfehlen sie, Medikamente, die Fusafungin enthalten, in ganz Europa vom Markt zu nehmen.

Professor Dr. Martin Schulz ist Vorsitzender der Arzneimittelkomission der Deutschen Apotheker und seiner Meinung nach ist in Deutschland nur das Arzneimittel Locabiosol betroffen. Wer sich dieses Medikament zulegen will, sollte sich auf jeden Fall in einer Apotheke beraten lassen.
Als Nasenspray und als Spray in der Mundhöhle wird Fusafungin bei akuten entzündlichen Erkrankungen verwendet. Allerdings gibt es für solche Erkrankungen zahlreiche andere Möglichkeiten. Das bedeutet also, dass es Alternativen gibt und nicht zwingend auf Produkte, die Fusafungin enthalten, zurückgegriffen werden muss.

Die Hersteller, die Produkte herstellen mit Fusafungin dürfen innerhalb von 15 Tagen eine Überprüfung durch PRAC anfordern. Die Koordinierungsgruppe für gegenseitige Anerkennung muss zuerst eine Entscheidung über die PRAC-Empfehlung treffen, da auf nationaler Ebene entsprechende Präparate zugelassen sind. Falls einstimmig gegen den Wirkstoff entschieden wird, müssen alle Mitgliedsstaaten der EU das Medikament sofort vom Markt nehmen. Bis es aber soweit ist bleiben alle Präparate ohne Einschränkungen auf dem Markt verfügbar.

 

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