Preisbremse für neue Arzneimittel geplant

Preisbremse für neue Arzneimittel geplant

Pharmakonzerne dürfen im ersten Jahr selbst den Preis für ihre Medikamente bestimmen und das führt natürlich dazu, dass sie unglaublich viel verdienen. Das Gesundheitsministerium möchte dem entgegen wirken!

Um die Preise menschlicher zu machen und kontrollieren zu können, möchte das Bundesgesundheitsministerium eine Preisbremse einführen. Wenn ein Medikament im ersten Jahr über 250 Millionen Euro Umsatz macht, dann werden die darauf folgenden Medikamente zu einem niedrigeren Preis angeboten, nämlich dem Erstattungsbetrag.

Innerhalb des ersten Jahres verhandeln die gesetzliche Krankenversicherung und der Hersteller den Erstattungsbetrag. Dafür wird vor allem der Zusatznutzen des Medikaments untersucht. Ein Jahr lang dürfen Hersteller den Preis selbst festlegen, erst danach wird der Preis angepasst. Durch die neue Regelung sollen astronomisch hohe Preise im ersten Jahr verhindert werden, was den Krankenkassen sehr zu Gute kommt. Die Krankenkassen kritisierten beispielsweise den Preis des Hepatitis-C-Präparats stark.

Komplizierte Preisfindung

Die Umsatzschwelle gehört zur Arzneimittelreform aus dem Jahr 2011. In Zukunft sollen Verhandlungen über Preise und Erstattungsbeträge sicher und vertraulich bearbeitet und beschlossen werden. Für den Gesetzgeber sollen sich dabei Einsparungen heraus kristallisieren. Bislang rechtfertigen Pharmahersteller ihren hohen Preise damit, dass Deutschland ein Referenzmarkt ist. Der Preis im Ausland ist immer etwas höher als der in Deutschland.

Die Vertraulichkeit soll durch eine Verordnung geregelt werden. Bislang ist allerdings nicht geklärt, ob Apotheker und Ärzte diese Informationen auch erhalten. Ärzte sollen zukünftig auch schneller über neue Medikamente und den Nutzen für die Patienten informiert werden.

Eine Innovation?

Das 2011 in Kraft getretene Gesetz hatte das Ziel, hohe Ausgaben für Krankenkassen abzuschaffen. Seitdem müssen Pharmaunternehmen ihre Preise rechtfertigen, indem sie nachweisen, dass ihr Medikament besser ist als bereits vorhandene. Wenn das der Fall ist können höhere Preise verlangt werden. Problematisch ist bislang, dass viele neue Medikamente sich nur minimal von anderen unterscheiden und in puncto Wirkung nichts oder nur kaum verändern. Laut DAK waren 2015 nur rund 50% der neuen Medikamente besser als die bereits etablierten.

 

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