Ist Wochenendarbeit gesundheitsschädlich?

Arbeitszeitmodelle sind in der heutigen Zeit mehr und mehr flexibel geworden. Manche Menschen sind Teil eines Schichtarbeitsplans und beginnen ihren Arbeitsalltag niemals zu geregelten Zeiten, während Andere immer um 8 Uhr die Stechuhr bedienen. Schichtarbeiter haben meistens auch das Los der Wochenendarbeit gezogen. Was macht das aber mit der Gesundheit, wenn der Arbeitnehmer kein freies respektive geregeltes Wochenende hat und nicht zu geregelten Zeiten seiner Arbeit nachgeht?

Gesundheitliche Probleme bei Wochenendarbeitern

Tatsächlich betrifft die Wochenendarbeit etwa die Hälfte der Erwerbstätigen in Deutschland. Vorgängerstudien deuteten bereits darauf hin, dass Wochenendarbeiter häufiger von Krankheiten betroffen sind, Erschöpfungszustände zeigen und auch emotional eher angeschlagen sind. Die aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) bestätigt diese Annahmen in einer Befragung von 9000 Erwerbstätigen. Sie deutet allerdings auch auf einen anderen Aspekt hin.

Die Ergebnisse zeigen, dass Wochenendarbeiter eine geringere Lebenszufriedenheit aufweisen. Die Entwicklung der Lebenszufriedenheit wurde in Form einer jahrelangen Untersuchung von 2005 bis 2013 vorgenommen, in der Arbeitnehmer zunächst von einer Fünf-Tage-Woche zu Wochenendarbeit wechselten. Der Studie zufolge ist nicht die Wochenendarbeit als solche Grund für die Unzufriedenheit, da die Arbeitnehmer keinen Abfall der Zufriedenheit im Bereich des Familienlebens und der Gesundheit verzeichneten. Offenbar ist also die Arbeit als solche, die auch schon ohne Wochenendarbeit anstrengend genug ist, Grund für die mangelnde Lebenszufriedenheit. Offenbar schlauchen besonders Schichtdienste die Arbeitnehmer von Grund auf und die Wochenendschichten setzen dem Ganzen noch die Krone auf. Die Unzufriedenheit kann zum einen von einer hohen Belastung und mangelender Ruhephasen herrühren und zum Anderen von geringfügiger Wertschätzung, die sich auch im Gehalt von Schichtarbeitern widerspiegelt.