Zahnarztbesuche in der Schwangerschaft
Wer kennt das nicht? Das Baby wirft den Schnuller auf den Boden, die Mutter leckt diesen kurz sauber und schon ist das Kind wieder zufrieden. Viele Leute vermuten, dass durch eine solche Aktion Karies auf das Kind übertragen werden kann. Ist an dieser Vermutung etwas Wahres?
Tatsache ist, dass durch Speichel durchaus Bakterien weitergegeben werden können. Allerdings kann das Baby durch diese Bakterien keine Karies bekommen. Karies entsteht über längere Zeit durch Bakterien und Zucker. Der abgeleckte Schnuller ist also kein Akut-Risiko.
Anders herum sagen Wissenschaftler, dass das Kariesrisiko gemindert wird, wenn das schädliche Streptococcus mutans, ein Bakterium, dass in der Mundhöhle angesiedelt ist, möglichst spät und in geringer Konzentration auftritt. Dieses Bakterium sorgt schon nach wenigen Jahren für eine Verbreitung von Karies.
Vorsorge schon in der Schwangerschaft
Kleinkinder, die in den ersten zwei Lebensjahren nicht mit diesen Bakterien in Kontakt kommen, haben später weniger Probleme mit Karies. Dies ist selbst dann zu beobachten, wenn das Kind recht zuckerlastige Nahrung zu sich nimmt. Kinder bilden eine widerstandsfähige Mikroflora im Mundraum, wenn sie insbesondere von Streptococcus mutans verschont bleiben. Als Vater oder Mutter solltest du dennoch darauf achten, dass das Kind eine recht zuckerarme Ernährung bekommt.
Zahnarztbesuche während der Schwangerschaft wirken sich bereits zum Vorteil auf die Zahngesundheit des ungeborenen Kindes aus. Wenn im Mundraum der Mutter weniger schädliche Bakterien auftreten, werden diese auch weniger übertragen. Das Kind wird auf diese Weise besser vor Kariesbefall geschützt.
Für Schwangere und Mütter ist z.B. die professionelle Zahnreinigung empfehlenswert. Auch Entzündungen im Mundraum sollten zeitnah behandelt werden. Die Krankenversicherung sieht für Kinder im Alter von 2 ½ Jahren den ersten Besuch beim Zahnarzt vor. Das ist sehr spät, denn Karies kann bereits vom ersten Zahn an auftreten. Zahnärzte befürworten erste Untersuchungen bei Kleinkindern ab einem halben Jahr bis zu den ersten 30 Lebensmonaten.
Wichtig ist, dass Eltern umfassend informiert werden, besonders zum Thema Mund- und Zahnhygiene. So ist es z.B. empfehlenswert, immer abgekochte Ersatzschnuller in einer Dose mitzuführen, damit der heruntergefallene Schnuller nicht abgeleckt werden muss.
Karies bereits frühzeitig vorbeugen
Zahnärzte würden sich drei Früherkennungsuntersuchungen wünschen. Die erste sollte bereits mit 6-9 Monaten stattfinden. Die zweite Vorsorgeuntersuchung sollte mit 10-20 Monaten angesetzt werden und die dritte ab 21. Monate. Zahnmediziner würden diese Untersuchungen gern als Teil der Präventionsleistungen der Krankenkassen sehen. Des Weiteren wäre eine Aufklärung und Beratung werdender Eltern in puncto Mundgesundheit wünschenswert.
Bisher sind diese Maßnahmen noch nicht für Präventionsleistungen vorgesehen. Einzelne Krankenkassen kooperieren allerdings und zahlen teilweise frühkindliche Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt.
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