Hyperthermie – Hitzebehandlung gegen Krebs

Hyperthermie - Hitzebehandlung gegen Krebs

Hitzebehandlung gegen Krebs

Die Diagnose Krebs ist erschütternd. Sie zerstört Leben und kann Hoffnung rauben. Wie müssen sich dann erst jene Patienten fühlen, die an unheilbarem Krebs erkrankt sind? Bei denen weder Chemotherapie und Operationen mehr helfen – die als „austherapiert“ gelten? Man kann es sich gar nicht vorstellen. Und doch erscheint nun ein Silberstreif am Horizont. Die medizinischen Forscher haben in jüngster Vergangenheit die Wirksamkeit einer völlig neuen Behandlungsmethode gegen Krebs – und vor allem gegen jenen, der vorher als „unheilbar“ galt – beweisen können. Das neue Verfahren nennt sich regionale Hyperthermie.

Die bahnbrechende Methode im Einzelnen

Bei der regionalen Hyperthermie werden im Tumorgewebe elektromagnetische Wellen in Wärme – genauer: 40 bis 43 Grad Celsius – umgewandelt, welche so die Durchblutung der behandelten Areale fördert. Dadurch können zum einen die eingesetzten Mittel der Chemotherapie weitaus besser wirken und zum anderen werden spezifische Zellmechanismen aktiviert, welche sich toxisch auf die vorhandenen Krebszellen auswirken.

Es handelt sich bei dieser Methode also um eine gezielte lokale Überwärmung eines eng umschriebenen Gebietes, was beispielsweise im Gegensatz zur Fiebertherapie eine nur äußerst geringe Belastung für den ohnehin geschwächten Körper mit sich bringt. Zum Einsatz soll das neue Verfahren der regionalen Hyperthermie vor allem bei jenen Patienten kommen, deren Tumoren nicht auf eine konventionelle Chemotherapie angesprochen haben. Jedoch konnten verschiedene Wissenschaftler auch bei seltenen Krebsarten eine spezifisch phänomenale Wirkung feststellen.

Bisherige Anwendungserfolge und Zukunftsaussichten

Die regionale Hyperthermie hat sich in Verbindung mit vielen verschiedenen Krebsarten bereits als hilfreich erwiesen. Beispielsweise konnten Weichteiltumoren, Enddarmtumoren, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gebärmutterhalskrebs und auch Brustkrebsrückfälle erfolgreich mit der neuen Methode behandelt werden. Besonders große Erfolge erzielten Mediziner jedoch bei der Behandlung von seltenen bösartigen Keimzellentumoren bei Kindern. Der Kinderarzt Rüdiger Wessalowski von der Universitätsklinik Düsseldorf, seines Zeichens Experte für regionale Hyperthermie, behandelte in einer kleinen Studie insgesamt 35 Patienten mit einer Kombination aus einer reduzierten Chemotherapie der neuen Hitzebehandlung.

Die Ergebnisse waren mehr als erfreulich und brachten auch die Studienleiter selbst zum Staunen: 86 Prozent der Kinder sprachen nach einer erfolglosen Chemotherapie in diesem zweiten Anlauf positiv auf die Behandlung an. 72 Prozent der Patienten konnten sogar geheilt werden, wobei die Erfolgsquote noch höher lag, wenn man das neue Verfahren direkt im ersten Versuch verwendete.

Die Erfolge der noch recht jungen Methode treiben Mediziner wie Rolf Issels, Leiter des Kompetenzzentrums Hyperthermie an der LMU München, zu neuen Höchstleistungen und lassen die Klänge von Zukunftsmusik vernehmen: Die Methode soll zu einer Behandlung mit „thermosensitiven Liposomen“ weiterentwickelt werden, bei der mit Kontrastmitteln und Chemotherapie-Medikamenten gefüllte Fettpartikel in das Tumorgewebe eingebracht und dann mittels Wärme durch Auflösung der Fettschicht freigesetzt werden. „Das ist die Zukunft“, träumt Issels und meint damit vor allem die minimale Belastung des Patienten bei gleichzeitiger Hochwirksamkeit der Therapie an sich. Bleibt zu hoffen, dass dieser medizinische Fortschritt nicht mehr lange auf sich warten lässt.

 

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