Trainieren mit Herzmuskelschwäche

Trainieren mit Herzmuskelschwäche

Trainieren statt schonen – leben mit einer Herzmuskelschwäche

Hieß es noch in der Vergangenheit, dass Personen, die an einer Herzmuskelschwäche leiden, ein ruhiges Leben führen sollen, wurden nun neue Erkenntnisse bekannt. Mit einem gezielten Training können die Überlebenschancen für Betroffene deutlich erhöht werden. Manchmal kann eine Grippe zu einer Herzmuskelentzündung führen. Zunächst verschwinden zwar die akuten Symptome der Grippeerkrankung, aber es bleibt eine Art Schwäche zurück, die selbst kleinste Belastungen zu einer Anstrengung werden lassen, die mit der beim Hochleistungssport vergleichbar ist.

Früher wurde geraten, in diesem Fall kürzer zu treten und das Herz zu schonen. Ein Beispiel ist die Geschichte eines ehemaligen Sportlers (56), der sich matt und erschöpft fühlte. Die Untersuchung bei einem Kardiologen zeigte, dass das Herz vergrößert und der Blutdruck deutlich zu hoch war. In diesem Fall wurde ein leichtes Training empfohlen, bei dem das Herz wieder gestärkt und der Körper beweglich gehalten wird. Zu starke Anstrengungen sollten aber auch bei diesem Patienten vermieden werden.

Neue Erkenntnisse lassen zweifeln

Der Direktor des Zentrums für Sportmedizin und Prävention der TU München, Herr Martin Halle, gab bekannt, dass erhöhte Vorsicht nicht immer erforderlich ist. In der Regel können Patienten mit einer Herzmuskelschwäche sogar Nutzen aus einem intensiveren Training ziehen. Die meisten Todesfälle in Deutschland sind auf eine chronische Herzinsuffizienz zurückzuführen. Die Krankheit ist außerdem der zweithäufigste Anlass für einen Aufenthalt im Krankenhaus. Die traditionelle Ruhe-Verordnung erschien ab 2007 nicht mehr ratsam, weil Patienten, die von Ulrik Wisløff, einem norwegischen Professor für Physiologie, hart trainiert wurden, sogar eine wesentlich bessere Kondition zeigten, als vor der Behandlung.

Der Sportwissenschaftler trieb seine Patienten bis an die Belastungsgrenzen. In der Vergangenheit wurde befürchtet, dass zu intensiver Sport das Aus für ein krankes Herz bedeutet. Untersuchungen konnten jedoch belegen, dass das Herzgewebe durch Training remodelliert wurde und sich praktisch wieder zusammenzog. Diese Ergebnisse veranlassten verschiedene Wissenschaftler aus Leipzig, Kopenhagen und Antwerpen dazu, eine größere Studie durchzuführen, an der rund 200 Patienten teilnahmen.

Die Ergebnisse dieser Studie mit Namen „Smartex“ werden im Herbst dieses Jahres veröffentlicht. Der Experte Adams warnt jedoch davor, ein solches Training auf eigene Faust einzuleiten. Ärztlicher Rat ist immer von Nöten und es liegen noch keine ausreichenden Ergebnisse vor, die eine Selbst-Therapie stützen könnten.

 

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