Sport fördert die kognitive Leistungsfähigkeit

Sport fördert die kognitive Leistungsfähigkeit

Mens sana in corpore sano – wer hat das nicht schon gehört? Eigentlich hat der römische Dichter Juvenal das ja ganz anders gemeint. Aber das ist ein anderes Thema. Schwierig ist bei dem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat der Umkehrschluss den Nicht-Sportbegeisterte manchmal vorgeworfen bekommen. Nein, es ist nicht so, dass ausschließlich in einem gesunden, fitten Körper auch ein gesunder Geist sitzt. Eine solche Behauptung aufzustellen, wäre doch zu vermessen. Aber es wird von Wissenschaftlern und Mental-Gurus wie beispielsweise Tony Buzan immer wieder propagiert, dass intensives sportliches Training die intellektuelle Leistungsfähigkeit ganz signifikant steigere.

Was versteht man unter der kognitiven Leistungsfähigkeit?

Kognitive Fähigkeiten des Menschen werden von verschiedenen Wissenschaften wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Psychiatrie, der Philosophie und der Künstliche-Intelligenz-Forschung untersucht. Aber was bedeutet das? Ein Lebewesen verfügt über Kognition, wenn es in der Lage ist, seine Fortexistenz unter dem Einfluss von (störenden) Außenreizen zu erhalten.

Kognition kommt vom lateinischen Wort „cognoscere“ und bedeutet soviel wie erkennen, erfahren. Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen u. a. die Aufmerksamkeit, das Lernen, das Urteilsvermögen, die Erinnerung, die Kreativität, das Planen, die Orientierung, die Vorstellungskraft, die Argumentation, die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, die Abstraktionsfähigkeit, der Wille und einiges mehr. Zusammengefasst umschreibt es also die Leistungen des Gehirns auf Grundlage und mit Auswertung von Sinnesreizen und anderen Wahrnehmungen auf intellektueller bzw. verstandesmäßiger Grundlage.

Sport mach fit und schlau

„Regelmäßige Bewegung erhöht die kognitive Leistungsfähigkeit“, sagt Professor Klaus Bös, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie. Zu diesem Thema führt er, wie auch weltweit andere Wissenschaftler Forschungen durch. Man hat festgestellt, dass sich Bewegungsmangel langfristig nicht nur negativ auf die physische Gesundheit, sondern auch auf die Psyche auswirkt. Alltagsbelastungen können dadurch besser bewältigt werden. Spannend ist auch eine Studie der Biologin Julia Freund der TU Dresden.

Das Ergebnis wurde erst neulich im Fachmagazin “Science” veröffentlicht. Labormäuse wurden dabei beobachtet, wie sie sich in ihrem Territorium bewegten. Bei den Tieren, die dauerhaft besonders aktiv waren, ohne dass sie sich dabei außergewöhnlich anstrengten, war das Gehirn im Laufe der Jahre besser erhalten geblieben als bei den weniger aktiven Mäusen.

Eine weitere aktuelle Studie kommt von der Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil aus Bochum. Von 26 Leistungssportlern und 12 bekennenden Nichtsportlern wurden im Kernspintomografen (MRT) Aufnahmen vom Gehirn gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass die Sportler in bestimmten Bereichen mehr Hirnsubstanz vorweisen konnten, als die Nicht-Sportler. Einer dieser Bereiche wird supplementäres motorisches Areal (SMA) genannt. Von diesem aus werden die kontrolliert motorischen Bewegungen gesteuert und einfache zu komplexen Bewegungsabläufen zusammengesetzt.

Der andere ist der Hippocampus, der für die Verarbeitung von Emotionen wichtig ist. Am Montreal Heart Institute in Kanada ließen Forscher unsportliche Erwachsene zweimal wöchentlich ein intensives Intervalltraining machen. Das Ergebnis war, dass nach vier Monaten sich sowohl die körperliche Kondition der Probanden deutlich verbessert, sondern auch deren geistige Leistungsfähigkeit.

Warum ist das so?

Das ist noch nicht wirklich klar, aber die Forscher nehmen an, dass sowohl die höhere Durchblutung als auch die Ausschüttung von chemischen Botenstoffen das Gehirn leistungsfähiger macht. “Wahrscheinlich spielt die körperliche Anstrengung eine zentrale Rolle”, sagt Stefan Schneider, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule in Köln. “Es könnte aber auch etwas anderes sein, das den Sport auch kennzeichnet: ‘Die Bewegung und die damit verbundene Erfahrung.’.

Ein eher kurzfristiger Effekt ist geklärt: Das Gehirn wird durch Sport nachweislich besser mit Sauerstoff versorgt. “Schon beim Spazierengehen kann die Durchblutung des Gehirns um etwa 20 Prozent gesteigert werden, bei mittlerer Belastung um bis zu 30 Prozent. Durch den erhöhten Blutfluss werden neben dem Sauerstoff auch biochemische Substanzen besser transportiert”, sagt der Sportwissenschaftler Karsten Werner von der Deutschen Sporthochschule in Köln.

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

  • Heilpraktiker M. Lippke-Paust
    M. Lippke-PaustID: 4798
    Gespräche: 185
    5.00
    Bewertungen: 54

    Ganzheitliche Beratung mit Schwerpunkten: Medizin, Spagyrik (Alchemie), Pflanzen- und Heilkräuter, Bachblüten online, wirksame sanfte Frauenmedizin! Kompetent und ...


    Tel: 1.88€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 0.97€/Min.
    persönliche Beratung