Zeit für sich selbst – die Psychologie des Fastens

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Zeit für sich selbst - die Psychologie des Fastens

Am Aschermittwoch ist sie vorbei – die närrische Zeit mit Krapfen und Bratwürsten. Laut kirchlicher Anweisung beginnt die 40-tägige Fastenzeit mit Verzicht auf verschiedene Dinge wie Alkohol und Süßigkeiten. Biblisch geht das zurück auf die Fastenzeit Jesu in der Wüste.

Aber viele Menschen haben heute andere Motive mal eine Zeitlang enthaltsam zu sein: Die Gesundheit, Gewichtsabnahme, den inneren Schweinehund überlisten, sich im Frühling auch innerlich reinigen und viele andere. Die Sinnhaftigkeit des Fastens ist heiß diskutiert und umstritten. Kritiker sprechen davon, dass es den Körper zu sehr belaste. Die Befürworter des Fastens behaupten aber im Gegenteil, es entlaste den Körper. Was ist nun dran?

Fasten im Sinne von Heilfasten

Heilfasten unterscheidet sich von religiös motiviertem Fasten durch den Anteil der festen Nahrung und auch die Dauer. Heilfastet man, so nimmt man in der Regel keine feste Nahrung zu sich. Man trinkt Molke, Säfte, Eiweißpräparate, Brühen oder Tees. Auch die Dauer kann variieren. Schon Hippokrates, der von 460 bis 370 vor Christi lebte, hat gesagt: “Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente!” Das Heilfasten soll entschlacken oder der Regeneration des Körpers dienen. Oft ist damit auch der Wunsch nach einer „seelischen Reinigung“ verbunden.

Gesundheitliche Auswirkungen

Das Heilfasten soll also zu höherem Wohlbefinden führen und auch gesundheitlich von Vorteil sein. In verschiedenen Studien hat man festgestellt, dass Fasten einen positiven Einfluss bei Gelenkrheuma hat. Das stellte der deutsche Internist Dr. Otto Buchinger bereits 1919 am eigenen Körper fest. Ende des Ersten Weltkriegs erkrankte er an einem schweren Gelenkrheuma und gilt heute als Begründer einer weit verbreiteten Fastenform, dem Buchinger Fasten. Auch bei Diabetes und Gicht kann das Fasten wahre Wunder vollbringen.

Da zunächst der Körper vor allem entwässert wird, kann die Gewichtsabnahme eigentlich nur nebensächlich sein. Etwa 400 Gramm pro Tag wird man während des Fastens weniger. “Fasten erleichtert den Einstieg in einen veränderten Lebensstil und wirkt sich dadurch auch nachhaltig positiv auf das Gewicht aus”, sagt die Fastenärztin, die in der Buchinger Wilhelmi Klinik am Bodensee praktiziert. Doch sehr häufig misslingt die Umstellung danach. Die Ex-Fastenden fallen zurück in ihren alten Lebensrhythmus mit den alten Gewohnheiten. Die Entwässerung entlastet natürlich Gelenke und Knie. Haut und Gewebe werden gestrafft. Auch bei psychovegetativer Erschöpfung, Burn-out und Allergien wird zum Fasten geraten.

Arten des Fastens

Es gibt viele verschiedene Arten des Fastens. Welche die geeignetste ist, lässt sich nicht sagen. Das ist abhängig von persönlichen Vorlieben und eventuellen Unverträglichkeiten, wie Laktoseintoleranz oder Nuss-Allergie. Hier einige Fastenarten: Spätestens seit unserem Ex-Kanzler Kohl ist die Fasten Franz-Xaver-Mayr-Kur bekannt. Sie wird auch als Milch-Semmel-Diät bezeichnet. Beim Früchtefasten werden nur Früchte, Gemüse, Kräuter und Nüsse konsumiert. Entsprechend werden beim Saftfasten bzw. der Breuß-Kur Obst- und Gemüsesäfte getrunken. Beim Fasten nach Otto Buchinger wird auf Gemüsebrühe und Säfte gesetzt. Die Markert-Diät kombiniert Gemüsebrühe mit einem Eiweißzusatz.

Was muss man beachten?

Zunächst ist eine ärztliche Untersuchung zumindest vor dem Start wichtig. Kontraindiziert ist das Fasten beispielweise für Untergewichtige, Menschen mit Essstörungen wie Magersucht und Bulimie, aber auch für Menschen mit einer krankhaften Adipositas. Auch bei einer Schilddrüsenerkrankung sowie schweren Leber- und Nierenerkrankungen sollte nicht (unbegleitet) gefastet werden. Währenddessen sollte auf Genussgifte wie Alkohol, Koffein und Nikotin verzichtet werden.

Grundsätzlich sollte man sich viel Zeit für sich selbst nehmen und nach innen hören, was Körper und Geist gerade brauchen. Ausreichende Bewegung ist während des Fastens wichtig, um den Abbau von Muskeleiweiß zu minimieren. Damit ist nicht unbedingt harter Sport gemeint. Yoga und Tai Chi können mit sanften Bewegungen das Fasten unterstützen. Auch Entspannungstechniken wie etwa autogenes Training und Meditation eigen sich ebenfalls hervorragend. Der Fastenausstieg sollte nicht abrupt erfolgen.

Was passiert psychisch beim Fasten?

Eine großartige Sache ist, dass wenn man die harten Einstiegstage überwunden hat, sich eine große Zufriedenheit breit macht. Endorphine, auch als Glückshormone bezeichnet, werden ausgeschüttet. Diese körpereigenen Opioide können beim Andocken im Gehirn einen berauschenden und euphorischen Glückskick auslösen. In dieser Phase des Fastens werden oft Alt-Lasten und Be-Lastungen abgeworfen und die Fastenden beginnen Sachverhalte neu zu bewerten, sich im Kopf frei zu machen und im Oberstübchen auch mal zu entrümpeln. So ist man offen für Neues und kann leichter Lösungen finden.

 

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