Fehldiagnose: Penizillin-Allergie

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Eine Penizillin-Allergie kann schonmal unangenehm werden. Viele Betroffene reagieren mit rötlichem Ausschlag, Juckreiz oder auch Atemnot. Neuste Studien haben nun ergeben, dass viele Ärzte vorzeitig eine Penizillin-Allergie diagnostizieren, dabei seien oftmals auch anderen Auslöser für diese Symptome verantwortlich. In Umfragen geben etwa zehn Prozent der Befragten an, sie würden Penizillin nicht vertragen, während laut Allergietest lediglich drei Prozent tatsächlich betroffen sind.

Für Betroffene ist die vorzeitige Diagnose nicht von Vorteil, da bei zukünftigen Behandlungen auf Penizillin verzichtet werden muss, was kaum ersetzbar ist. Penizillin ist nämlich besonders gut wirksam und andere Medikamente bergen ebenfalls die Gefahr von Nebenwirkungen.

Trotzdem sind Medikamentenallergien sehr verbreitet, weshalb viele Ärzte der Annahme nachgehen die Symptome darauf zurück zu führen. Etwa sieben Prozent der deutschen Bevölkerung reagieren allergisch auf unterschiedliche Medikamente.

Die Reaktionen auf Medikamenten erfolgen bereits kurze Zeit nach der Verabreichung. Ob in Form von Husten, Nase laufen, Atemnot, Nesselsucht, Juckreiz, Übelkeit oder Kopfschmerzen – Die Symptome bei Medikamentenunverträglichkeit sind vielfach. Manchmal kommt es auch vor, dass die Reaktion erst Wochen später erfolgt und ähnlich zu der bei anderen Krankheiten verläuft, was die Diagnose erschwert.

Penizillin-Allergie Verdacht

Besteht der Verdacht einer Allergie auf Penzillin-Präparate misst der Arzt die IgE-Abwehrstoffe im Blut und führt zudem einen Hautttest auf Penizillin-Produkte durch. Diese ersten Schritte der Diagnose sind aber nicht unbedingt zuverlässlig, weshalb Ärzte tatsächlich dazu raten, um etwaige Unsicherheiten auszuräumen, dem Patienten ein Penizillin-Produkt zu verabreichen und ihn unter ärztlicher Beobachtung zu beäugen. Eine Heilung gibt es bei Medizinallergien bislang nicht, daher ist Vermeidung bislang der beste Weg. Bei einigen, zumeist schweren Erkrankungen, wie beispielsweise Krebserkrankungen, ist dies nicht möglich. In diesen Fällen werden Toleranzinduktionen vorgeschlagen. Der Arzt verabreicht dem Patienten dann in kleinen Mengen Penizillin, um den Körper an das Medikament zu gewöhnen. Eine Empfindlichkeit wird trotzdem stetig fortbestehen.

Personalisierte Medikamente

Der Traum eines jeden Mediziners und Allergikers ist die Vergabe von personalisierten Medikamenten. Diese Maßnahme würde die vorherige Abklärung, ob ein Patient allergisch auf ein Präparat reagiert, abklären. Die Vergabe des HIV-Medikaments Abacavir geht schon nach diesen Grundsätzen vor. Die behandelten Mediziner messen vor der Vergabe, ob der Patient das Protein HLA-B*5701 auf den Blutzellen trägt. Jeder zweite mit diesem Protein reagiert überempfindlich auf das Medikament und erhält vorsorglich ein Alternativpräparat. Könnte man diese Tests auf weitere Medikamente ausweiten, wäre eine allergische Reaktion auf Medikamente nahezu unmöglich.

 

Erektionsstörungen deuten auf Herzerkrankungen hin

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Erektile Dysfunktionen, auch Erektionsstörungen genannt, liegen häufiger vor, als man denkt. Betroffene Männer zweifeln an sich, setzen sich selbst unter Druck und schweigen das Thema oftmals tot. Diese falsche Scham ist heute keinesfalls mehr nötig. Der Gang zum Arzt kann Erleichterung bringen. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Potenzstörung ein erstes Warnzeichen für eine andere Erkrankung, wie Diabetes oder eine Herzerkrankung sein kann.

In Australien wurde jüngst eine Studie erhoben, die diese Vermutung bestätigte. Selbst, wenn nur leichte Potenzstörungen auftreten, kann dies schon auf eine Erkrankung des Herzens hinweisen. Der Patient selbst weiß in vielen Fällen gar nichts von dieser Erkrankung und sorgt sich „nur“ um die Erektionsprobleme. Die Erektionsstörungen stehen im direkten Verhältnis mit der Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer anderen Herz- oder Gefäßerkrankung zu leiden.

Potenzstörungen und Herzerkrankungen

Die Studie bezog fast 100.000 Männer ein, die in einem Alter von ca. 45 Jahren waren. Die Untersuchung erstreckte sich über mehrere Jahre hinweg. Die Probanden gaben Auskunft zu ihrer Gesundheit, aber auch zu Lebensumständen und Erektionsstörungen. Zeitgleich wurde Krankenhauszugänge mit Herzproblemen registriert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind überzeugend. Schon sehr geringe Potenzstörungen können ein Hinweis auf eine nahende Herzerkrankung sein.

Die Männer, die gar nicht in Behandlung waren, weil ein Herzproblem vorlag, aber über starke Erektionsstörungen klagten, gehörten also zur Risikogruppe für Herzerkrankungen. Männer mit Erektionsstörungen starben früher, als Männer, die keine Probleme in diesem Bereich aufwiesen. Dass eine erektile Dysfunktion mit eine möglichen Herzerkrankung in Verbindung gebracht werden kann, war schon vor dieser Studie bekannt. Allerdings wurden diese Beobachtungen nun bestätigt. Die Potenzstörung ist – wie Wissenschaftler betonen – nicht die Ursache für die Herzerkrankung, sondern ein Warnsignal für eine eventuell bestehende Erkrankung. Erektionsstörungen werden diagnostiziert, wenn ein Mann über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr zu 70 Prozent keine Erektion erreicht, die zu befriedigenden Geschlechtsverkehr führt. Die Dringlichkeit einer ärztlichen Konsultation ist demnach gegeben, sollten Erektionsstörungen in manchen Fällen kein Warnsignal für eine mögliche Herzerkrankung sein, so besteht trotzdem kein Grund sich für dieses Leiden zu schämen. In vielen Fällen kann ein Arzt durch eine gezielte Behandlung den Betroffen weiterhelfen.

 

Endometriose

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Ständig müde, erschöpft und ausgelaugt? Anfällig für Infektionen? Vermehrte Allergien? Oder klappt das trotz aller Bemühungen nicht mit dem ersehnten Nachwuchs? Da gibt es viele Möglichkeiten für Verdachtsdiagnosen. Es könnte aber auch Endometriose sein. Über 30.000 Neuerkrankungen gibt es pro Jahr. Etwa sieben bis 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter erkranken an Endometriose. Das sind in Deutschland etwa zwei bis sechs Millionen Frauen.

Was ist Endometriose?

Bei einer Endometriose siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) sehr ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutterhöhle an. Normalerweise ist das Endometrium nur dort in der Gebärmutter zu finden. Diese verirrten Zellen können sich aber theoretisch überall im Körper ansiedeln, normalerweise sind diese Endometrioseherde aber auf den inneren Genitalorganen im Becken wie der Gebärmutter, an den Eierstöcken und Eileitern sowie in Blase und Darm zu finden. Leider verläuft die Endometriose während der geschlechtsreifen Jahre meist chronisch. Parallel dazu können auch häufig Myome auftreten. Diese sind die häufigsten gutartigen Tumore des weiblichen Genitaltrakts. Myome an sich sind zwar nicht gefährlich, aber sie können gefährliche Komplikationen mit sich bringen. Die Ursachen der Endometriose sind bis heute weitgehend ungeklärt. Eine genetische Prädisposition wird allerdings – wie so oft – angenommen.

Wie sehen die Symptome aus?

Endometriose ist eine sehr komplexe Krankheit. Ebenso vielfältig sind die Symptome. Das können beispielsweise vor und während der Menstruation Bauch- und Rückenschmerzen sein, die oft auch in die Beine ausstrahlen. Aber auch starke und unregelmäßige Monatsblutungen, Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, während des Eisprungs, beim Wasserlassen oder Darmentleeren können vorkommen. Manchmal haben Betroffene sogar plötzliche Ohnmachtsanfälle im Zusammenhang mit Menstruationsschmerzen. Auch der hohe Blutverlust und der häufig damit verbundene Eisenmangel spielt hierbei eine eklatante Rolle. Im Rahmen dessen kann es auch zu Blasen- und Darmkrämpfen kommen. Ein weiteres großes Problem bei Endometriose ist allerdings die ungewollte Kinderlosigkeit, die manchmal mit dieser Krankheit einhergeht.

Wie wird sie behandelt?

Behandeln kann man natürlich erst nach der Diagnosestellung. Diese erfolgt durch gynäkologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren wie Ultraschall und unter Umständen eine Bauchspiegelung, auch Laparoskopie genannt. Nur eine Gewebeprobe (Biopsie) kann eine gesicherte Diagnose bringen. Häufig werden bei dieser Operation unter Vollnarkose auch bereits die Endometrioseherde – soweit möglich – entfernt. Oft wird vor der Operation oder flankierend eine Hormontherapie gemacht, um die Endometrioseherde zu verkleinern und das Wachstum bzw. die Neuansiedlung zu verhindern.

Und wie sieht es aus mit dem unerfüllten Kinderwunsch?

Endometriose verursacht unter Umständen Verklebungen oder Veränderungen der Eileiter und der Eierstöcke. Etwa die Hälfte der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ist von Endometriose betroffen. Wissenschaftler aus dem Endometriose-Zentrum an der Charité in Berlin sind allerdings der Meinung, dass dies ist aber nur selten die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch ist. Daher wird in diesem Fall nicht selten eine zusätzliche psychosomatische Therapie angeboten, um Ängste und Depressionen zu behandeln. Tatsächlich fehlen weitere wissenschaftliche Belege, warum Endometriose und Kinderwunsch oft nicht vereinbar sind. Trotzdem sollte möglichst früh mit der Behandlung begonnen werden. Je mehr sich die Endometrioseherde ausbreiten, desto schlechter lässt sich die Krankheit in den Griff bekommen.

 

Eisen Verwertung im Darm

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Der Darm spielt eine elementar wichtige Rolle für einen gesunden Körper – so kann zum Beispiel die Aufnahme des Spurenelements Eisen gehemmt sein, wenn der Darm nicht optimal arbeitet. Daher wollen wir uns im folgenden damit beschäftigen, was wir selbst für einen gesunden Darmtrakt und damit auch für eine ausreichende Eisenaufnahme tun können.

Einleitend noch ein paar wichtige Worte zu Eisen: Es hat nämlich eine tragende Rolle in unserem Körper: Nicht nur ist es dafür zuständig, dass Hämoglobin gebildet wird, und ist so auch indirekt dafür verantwortlich, dass Sauerstoff im Blut gebunden wird und so in die Zellen transportiert wird; das Spurenelement ist darüber hinaus wesentlich in den Stoffwechselvorgängen des Körpers involviert, indem es als Baustein für mehrere Enzyme dient.

Wie viel Eisen ist gesund?

Ein gesunder Eisengehalt wird mit drei bis vier Gramm angegeben. Der Bedarf an Eisen ist je nach Geschlecht unterschiedlich: Während für Männer eine tägliche Aufnahme von 10 Milligramm als ausreichend angegeben wird, sollten Frauen etwa 15 Milligramm Eisen zuführen; dies gilt besonders für die Zeit unmittelbar vor dem Eintritt in die Wechseljahre. Einen erhöhten Bedarf haben außerdem Schwangere mit etwa 30 Milligramm pro Tag. Von einer Einnahme in Tablettenform ohne Empfehlung eines Arztes ist jedoch abzusehen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Eisenmangel zu den häufigsten Fällen von Nährstoffdefiziten; es wird davon ausgegangen, dass weltweit nicht weniger als 60 Prozent der Bevölkerung an Eisenmangel leidet – dazu gehören oftmals und vor allem in den Entwicklungsländern auch Kinder. Ein längerfristiger Mangel an diesem Spurenelement ist zudem die häufigste Ursache für eine Anämie (Blutarmut); auch wenn es soweit meist nicht kommen muss, ist die Leistungsfähigkeit der Menschen, die mit Eisen unterversorgt sind, mitunter stark eingeschränkt. Zu gängigen Symptomen gehören in der Regel Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle.

Symptome

Wie eingangs erwähnt ist die Aufnahme von Eisen dann erschwert, wenn die Darmfunktion eingeschränkt ist. Erkennbar ist das zum Beispiel an folgenden Symptomen, falls diese übermäßig häufig und ohne direkt erschließbare Ursache auftreten: Bauchschmerzen, Blähungen und chronischer Durchfall. Um eine genaue Diagnose zu erhalten, ist der Gang zum Arzt natürlich unumgänglich. Doch ganz gleich wie das Ergebnis des Arztbesuches ausfällt: Mit geringfügigen Änderungen im Lebensstil kann man nicht nur die Funktionstüchtigkeit des Darms und somit auch die Eisenaufnahme verbessern. Auch das allgemeine Wohlbefinden kann durch wenige Faktoren deutlich verbessert werden.

Ein große Wohltat für körperliche wie geistige Gesundheit ist ohne Zweifel die regelmäßige sportliche Betätigung. Der Rat klingt simpel, wird aber gerne vernachlässigt: Wählen Sie eine Sportart, die Sie mit Freude betreiben; sich beispielsweise mit reiner Willenskraft zum Laufen zu zwingen, führt selten zu dauerhaft befriedigenden Resultaten – und drückt außerdem auf die Lebensfreude. Ein weiterer Punkt ist die Ernährung: Halten Sie dabei vor allem den Anteil glutenhaltiger Lebensmittel, also zum Beispiel Brot, Nudeln und Pizza, möglichst gering. Auch Milchprodukte können den Darm irritieren.

 

Die Krankheit Grüner Star – Vorsorge, Diagnose und Heilung

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Die Krankheit Grüner Star, medizinisch Glaukom genannt, wird oftmals erst sehr spät diagnostiziert und führt dann zu erheblichen Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit. In Deutschland sind ca. 1 Millionen Mensch von dieser Augenkrankheit betroffen und doch gibt es bislang kaum Präventionsangebote.

Was ist Grüner Star?

Bei der Erkrankung „Grüner Star“ sind die Nervenfasern und Nervenzellen des Sehnervs und der Netzhaut beschädigt. Dies führt zu Ausfällen im Gesichtsfeld. Es sei als würden Teile aus dem Gesichtsfeld ausradiert worden. Diese Ausfälle werden von Betroffenen allerdings meist erst sehr spät entdeckt, da das Gesichtsfeld sich von aussen nach innen einschränkt und zu Beginn das Gehirn die weg fallenden Bereiche ersetzt.

Diagnoserichtwert Augeninnendruck

Als Richtwert für eine Diagnose galt lange Zeit ein erhöhter Augeninnendruck ( über 21 mmHg). Allerdings konnte nun bewiesen werden, dass weder alle Personen, die über einen erhöhten Augeninnendruck verfügen ein Glaukom entwickeln, noch dass alle Glaukom-Erkrankten einen erhöhten Augeninnendruck aufweisen. Aufmerksam sollte man werden, wenn in der Familie eine Glaukom-Erkrankung vorkam, eine Kurzsichtigkeit ab minus fünf Dioptrien vorliegt oder eine Diabetes-Erkrankung besteht. All dies können Faktoren sein, die zu Grünem Star führen.

Vorsorgeuntersuchungen?

Ärzte raten alle vier Jahre ab dem 40. Lebensjahr eine Vorsorgeuntersuchung auf Grünen Star durchführen zu lassen. Bei einem erhöhten Verdacht, wie beispielsweise bei erblicher Vorbelastung, sogar einmal jährlich. Dabei wird der Augeninnendruck gemessen. Bei einem konkreten Verdacht schaut der Augenarzt sich dann die Dicke der Hornhaut und den Sehnervkopf genauer an.

Die Dicke der Hornhaut ist deshalb entscheidend, weil eine dicke Hornhaut einen zu hohen Augeninnendruck vortäuscht und eine schmale Hornhaut einen zu niedrigen Augeninnendruck. Das muss aber nicht immer der Realität entsprechen. Die Krankenkassen tragen nur bei einem konkreten Verdacht die Vorsorgeuntersuchung. Sie sehen die Vorsorgeuntersuchung als kritisch an, weil eben nicht immer ein Zusammenhang zwischen Augeninnendruck und Grünem Star bestehe.

Gibt es Hoffnung auf Heilung?

Nach einer frühen Diagnose kann der Grüne Star durch Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, behandelt werden. Nebenwirkungen sind hierbei allergische Reaktionen auf Inhaltsstoffe. Wichtig ist die Augentropfen richtig zu verabreichen. Dabei kann der Arzt behilflich sein. Ein kurzes Augen-schließen nach der Tropfenvergabe wird empfohlen. Eine vollständige Heilung kann nicht ermöglich werden. Prognosen gibt es bislang nicht. Wurde der Grüne Star allerdings erst spät entdeckt, kann die Behandlung möglicherweise keine Erfolge mehr erzielen und es kann sogar zur Erblindung des Betroffenen kommen.

 

Die Kalkschulter

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Die Kalkschulter, im medizinischen Fachjargon auch Tendinosis calcarea genannt, wird durch Kristalle aus Kaliumsalzen hervor gerufen, die sich in das Schultergewebe einlagern. Diese Kritalle reichern sich an einer Sehne, die zum Schultergelenk führt, an und verursachen beim Betroffenen starke Schmerzen. Betroffen sind vordergründig Frauen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. 30 Prozent der Betroffenen sind zudem an Diabetes Typ 1 erkrankt. Die Erkrankung „Kalkschulter“ setzt mit Sehnenrissen ein. Diese entstehen durch Überbelastung oder auch in Folge eines Unfalls bzw. einer Verletzung an der Schulter.

Die Kalkschulter in Phasen

Auch diese Erkrankung lässt sich in Phasen einteilen. Die erste Phase ist durch Einblutungen und Druck auf das Sehnengewebe gekennzeichnet. Dies führt zu einer Minderdurchblutung und der Verschlechterung des Stoffwechsels. Der dadurch hervorgerufene Sauerstoffmangel führt dazu, dass Sehnengewebe in Faserknorpelgewebe umgewandelt wird.

Diese Gewebeform benötigt zwar weniger Sauerstoff und ist somit für den Betroffenen besser geeignet. Als negativen Effekt lagert es allerdings Kalk ein. Beschwerden werden in dieser Phase vom Betroffenen nicht bemerkt. In 80 Prozent der Fälle ist die Sehne des Supraspinatusmukels betroffen. Dieser Muskel ist einer von vieren, die vom Schulterblatt zum Oberarm ziehen.

Die zweite Phase führt zur vermehrten Kalkeinlagerung im Faserknorbelgewebe. Die Sehne verdickt sich und durch die anwachsenden Kristalle kommt es zu Einklemmungen und Entzündungen. Dies ist besonders schmerzhaft und dauert meist 10 bis 14 Tage an. Während dieser Zeit wird der Arm in einer Schulterarm-Schlinge fixiert, um eine Schleimbeutelentzündung zu verhindern. Entzündungshemmende Schmerzmittel wie nichsteriodiale Antirheumatika werden in dieser Phase empfohlen. Leichte Bewegungen des Arms in der Schlinge sind wichtig, um Versteifungen vorzubeugen.

Die Phase drei setzt bereits mit der Selbstheilung des Körpers ein. Blutgefäße wachsen in den Entzündungsherd ein und stellen eine gesicherte Durchblutung her. Fresszellen machen sich zur Aufgabe die Kristalle zu zerstören. In dieser Phase ist das Risiko für eine Schleimbeutelentzündung trotzdem sehr groß. Die vierte Phase, auch Umbauphase genannt, wandelt das Fasergewebe zu normalen Sehnengewebe um. Dies wird mit Hilfe von vermehrter Kollagenbildung ermöglicht.

Heilungschancen und Therapieansätze

Die Selbstheilungsquote liegt bei satten 95 Prozent, sodass die beschriebenen Phasen in der Regel derartig ablaufen und mit einer Heilung abschlieißen. Deshalb ist die vordergründige Aufgabe des behandelnden Arztes die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren.

Dies kann in Form von sanfter Physiotherapie oder Kälteanwendungen geschehen. Eine Stoßwellentherapie könnte ebenfalls angewendet werden, ist allerdings nur in 60 Prozent der Fälle wirksam und wird von der Krankenkasse nicht übernommen. In etwa fünf Prozent der Fällen sind die Schmerzen für den Betroffenen nicht tragbar, sodass eine minimalinvasive Schulterarthroskopie durchgeführt werden muss. Generell raten Ärzte allerdings von einer Operation ab.

 

Diagnose: Chronischer Husten

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Sie können keine Unterhaltung führen, sie können kein Theater und auch kein Kino besuchen, sie bekommen Probleme bei der Arbeit und am Ende ziehen sie sich immer mehr in die soziale Isolation zurück: Menschen mit chronischem Husten leiden neben dem eigentlichen chronischen Husten unter einer massiven Einschränkung ihrer Lebensqualität. Die (psycho-)sozialen Folgen des chronischen Hustens sind in verschiedenen wissenschaftlichen Studien untersucht worden und gelten als erwiesen.

Körperliche Beeinträchtigungen

Wenn ein Patient länger als acht Wochen hustet, sprechen Mediziner von einem chronischen Husten. Zwei Drittel der unter chronischem Husten leidenden Menschen sind Frauen, häufig sind sie zwischen 60 und 69 Jahren alt.

Und oftmals gehen die eben beschriebenen (psycho-)sozialen Folgen auch mit physischen Symptomen einher: Betroffene leiden unter Schlafstörungen, Müdigkeit, Brustschmerzen, Inkontinenz und müssen sich häufig übergeben. Dazu gesellt sich die Angst vor einer schweren Erkrankung, die dem chronischen Husten zugrunde liegt. Zudem zeigt sich zwischen chronischem Husten und dem Vorliegen einer Depression ein deutlicher Zusammenhang: Bei über 50% der Personen mit chronischem Husten ist in einer wissenschaftlichen Untersuchung eine Depression diagnostiziert worden.

Medizinische Ursachen

Oft wird den Betroffenen nicht geglaubt, dass der chronische Husten eine medizinische Ursache hat. Zwar wird bei ca. 14% der Betroffenen keine Ursache für ihr Leiden gefunden, in den meisten Fällen aber kann der Arzt mithilfe verschiedener Untersuchungen eine medizinische Ursache für den chronischen Husten identifizieren. Mögliche Ursachen sind eine chronische Bronchitis – insbesondere bei Rauchern – sowie Asthma, Tuberkulose, eine chronische Herzinsuffizienz oder ein entstehender Lungentumor, der jedoch in den seltensten Fällen ursächlich ist.

Oft aber liegt dem chronischen Husten nur eine Nebenhöhlenentzündung zugrunde oder die Ursache ist Magensäure, welche die Hustenrezeptoren reizt, die sich in den Atemwegen, von der Nasenspitze über das Ohr bis in den Rachen, vorfinden lassen. Die Magensäure reizt die im Bereich des Kehlkopfes sitzenden Hustenrezeptoren und führt so zu chronischem Husten. Dann kann eine Operation, bei der der Mageneingang verstärkt und so der Rückfluss des Magensaftes unterdrückt wird, Abhilfe schaffen.

Diejenigen, bei denen eine Ursache für ihr Leiden gefunden wird, mag sie noch so schwerwiegend sein, sind meist erleichtert, dass sie sich verstanden und medizinisch betreut fühlen. Die psychosozialen Folgen verschlimmern das Krankheitsbild nämlich meist noch und machen ein entspanntes Leben in der Gesellschaft unmöglich. Ein Arzt sollte zunächst alle möglichen Diagnoseverfahren anstellen bevor er dem Patienten Einbildung attestiert. Diese Ablehnung ist meist schlimmer als eine Diagnose.

 

Das Karpaltunnelsyndrom wird häufig unterschätzt

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Jedem von uns widerfährt es entweder mal nachts oder am Tag: Die Hand kribbelt unangenehm und lässt sich nicht mehr richtig bewegen. Sie ist eingeschlafen. Wenn das in der Nacht passiert, wird man oftmals davon wach, bewegt das eingeschlafene Körperteil und schon läuft die Durchblutung wieder regelmäßig. Dass diese Symptome einen gefährlichen Ursprung haben könnten, wird oftmals unterschätzt. Etwa jeder zehnte Deutsche kennt dieses Syndrom und Frauen sind sogar dreimal so häufig betroffen wie Männer: Wir sprechen von dem Karpaltunnelsyndrom.

Symptome und Auftreten

Dieses Syndrom kommt meist zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf und tritt anfangs meist mit so geringen Symptomen auf, dass es von vielen schlichtweg unterschätzt wird. Symptome sind das typische „Einschlafen“, bei dem der betroffene Bereich kribbelt. Auch Schmerzen, vornehmlich im Oberarm bis Handbereich, sind möglich.

Die Quetschung des Karpaltunnels ruft diese Symptome hervor. Der Karpaltunnel besteht aus dem Handwurzelknochen und einem straffen Bindegewebsband auf Höhe des Handgelenks. In diesem schmalen Tunnel befinden sich Fingersehnen, der nervus medianus und Handmuskeln. Anfangs kann die Symptomatik unbedenklich wirken, späterdings ist es aber möglich, dass motorische Fähigkeiten gänzlich ausbleiben. So kann beispielsweise die Kraft im Daumen nachlassen. Tückisch ist eben, dass die Symptome nur zeitweise auftreten und daher von vielen Betroffenen nicht ernst genommen werden.

Ursachen

Das Karpaltunnelsyndrom kann durch zahlreiche Ursachen hervorgerufen werden. Entzündungen im Handgelenksbereich, rheumatologische Erkrankungen, Narbengewebe, das den Nerv blockiert, langjährige Dialysesitzungen, falsche Medikation bei Diabetes oder auch chronische Sehnenscheidenentzündungen können das Karpaltunnelsyndrom begünstigen. Ein genetisch bedingt enger Karpaltunnel kann ebenfalls zu dem Syndrom führen. Ein vorübergehendes Karpaltunnelsyndrom wird immer wieder während einer Schwangerschaft beobachet. Während dieser Phase lagert der Körper viel Wasser ein, wodurch der Druck auf den Karpaltunnel gesteigert wird.

Langfristige Auswirkungen

Umso höher der Druck auf den Karpaltunnel war, desto schwerwiegender sind die Folgen. Irreparabler Muskelschwung kann zur vollständigen Einstellung der Handmuskulatur führen. Trotzdem kann eine Schiene, vor allem bei Schmerzen, helfen die Muskulatur zu stabilisieren. Schmerzmittel sind daher nicht das Mittel zder Wahl, da sie zwar für den Moment Linderung verschaffen, aber keine dauerhafte Besserung herbei führen.

Als drastischer Schritt ist eine Operation notwendig. Dabei wird minimalinvasiv das Bindegewebsband durchtrennt. Die Risiken sind gering. Wichtig ist allerdings, dass Betroffene frühzeitig einen Arzt auf suchen. Nur dann kann das Karpaltunnelsyndrom noch wirksam behandelt werden. Nur Ärzte verfügen über die notwendigen Untersuchungsgeräte wie dem Ultraschallgerät oder Elektroneugrafiemessern, die das Syndrom einwandfrei nachweisen können.

 

CMD – eine psychosoziale Krankheit?

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Wacht man morgens mit schwerwiegenden Kopfschmerzen auf, kann das mehrere Ursachen haben. Unter anderem kann die Kiefermuskulatur dafür verantwortlich sein. Dies kann mit einer Biss-Fehlstellung, auch Craniomandibulärer Dysfunktion genannt, zusammen hängen. Cranio bedeutet Schädel und Mandibula ist der Unterkiefer. CMD ist zunächst einmal ein Überbegriff für Störungen im Schädel und Unterkiefer. Damit werden Schmerzen im Kiefergelenk, beim Kauen und eine eingeschränkte Kaumöglichkeit bezeichnet . Weiterhin können durch diese Störungen auch unangenehme Geräusche im Kiefergelenk ausgelöst werden.

Diese Beschwerden können laut Spezialisten sogar zu Rücken- und Nackenschmerzen führen. In manchen Fällen wirken sich Störungen am Kiefermuskel sogar auf den gesamten Körper aus und rufen Schmerzen bis in die Füße hervor. An dieser Stelle streiten sich die Fachärzte allerdings.

Einige sprechen sich gegen diese „erweiterten Schmerzen“ aus und auch gegen eine Therapie, die die Zahnbeschaffenheit drastisch verändert, so zum Beispiel, wenn Zähne abgeschliffen oder überkront werden. Das solle eigentlich der allerletzte Schritt in einer Therapie gegen CMD sein. Dass die Meinungen bei Kaufunktionsstörungen so stark auseinander gehen, liegt in den unterschiedlichen Diagnose- und Therapieverfahren begründet. Die Schmerzdiagnose – und therapie käme dabei zu kurz, konstatieren die Ärzte. Auch Stress oder das Allgemeinbefinden kann eine Ursache für CMD sein und wird in der Diagnosestellung oftmals vernachlässigt.

Behandlung bei CMD

Zunächst einmal erfolgt eine typische Tastuntersuchung, während der der Arzt die Schmerzen des Betroffenen lokalisiert. Erst in der Folge können Messgeräte eingesetzt werden. Dabei wird der Kieferumfang, die Beziehung der einzelnen Kiefermuskeln zueinander und die Zentrierung des Kiefers bei Zahnkontakt gemessen werden. Dieses Verfahren ist nach wie vor sehr umstritten in Medizinerkreisen, da dessen Nutzen bislang nicht einwandfrei nachgewiesen werden konnte.

Oftmals ist es schwer die Ursache für bestimmte Schmerzpartien zu eruieren, da es sich häufig um ausstrahlende Schmerzen handelt. So kann ein Rückenschmerz von einer Kieferstörung herrühren oder eine Kieferstörung von Kopfschmerzen. Oftmals seien allerdings psychosoziale Faktoren Grund für Kieferbeschwerden, sodass Beruf, Familie und das Allgemeinbefinden des Patienten genausten untersucht werden sollten.

CMD hat nicht immer Krankheitswert

Viele Ärzte warnen weiterhin vor einer Diagnoseflut von CMD. Nur bei einem sehr geringen Anteil der mit CMD diagnostizierten, muss eine Behandlung erfolgen. Schätzungen zufolge lag die Zahl dieser Betroffenen im Jahr 2008 bei 16 Prozent. CMD hat erst dann Krankheitswert, wenn der Betroffene spürbar darunter leidet. 80 bis 90 Prozent der CMD-Diagnostizierten könnten daher mit einfachen Mitteln wie einer Aufbisschiene, Entspannungsübungen oder Physiotherapie behandelt werden. Heilungen versprechen Mediziner sich dann nicht mehr, wenn lediglich die Zahnbeschaffenheit Teil der Therapie ist. Auch hier gilt: Der Mensch als Ganzes muss in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt werden. Gründe für CMD lassen sich meist nicht in der Physis des Menschen finden.

 

Chorea Huntington – die seltene ErbkrankheitChorea Huntington – die seltene Erbkrankheit

Fehldiagnose: Penizillin-Allergie


Bei Chorea Huntington handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, die vererbt wird. Das Gehirn wird über die Jahre hinweg schwer zerstört. Sowohl die Muskelsteuerung als auch psychische Funktionen sind davon betroffen. Das fehlerhafte Gen ist außerdem dafür verantwortlich, dass die Nervenzellen nach und nach absterben. Studien besagen, dass in Deutschland ungefähr 8.000 Menschen unter der Krankheit leiden.

Der Ausbruch dieser Erbkrankheit kann in jedem Lebensalter erfolgen, meistens zeigen sich jedoch zwischen 35 und 45 Jahren die ersten Symptome. Wann die typischen Anzeichen wie Bewegungsstörungen und Wesensveränderungen eintreten, hängt auch immer davon ab, wo die Veränderung im Erbgut vorliegt. Bis heute konnten Wissenschaftler keine Substanz entwickeln, die eine wirklich Einflussmöglichkeit auf die Krankheit offenbart. Eine Milderung ist mittels verschiedener Medikamente denkbar, doch der Verlauf kann nicht unterbrochen werden.

Klassische Symptome der verschiedenen Krankheitsstadien

Bei Chorea Huntington werden mehrere Stadien unterschieden. Im Anfangsstadium leiden Betroffene meistens unter relativ unspezifischen Symptomen. Psychische Auffälligkeiten sind sehr verbreitet. Auch eine gewisse Reizbarkeit gepaart mit großer Aggressivität ist ein mögliches Anzeichen. Viele Betroffene berichten auch über eine zunehmende Ängstlichkeit und Bewegungsstörungen.

Diese treten in den meisten Fällen sehr überraschend auf und wirken unwillkürlich. Sowohl Kopf, Hände, Beine und auch Arme können betroffen sein. Für Außenstehende erscheinen die Symptome oftmals so als würde der Betroffene übertrieben gestikulieren. In späteren Stadien wirkt die Sprache abgehackt, ebenso können Schluckstörungen auftreten. Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso mehr nehmen auch die geistigen Fähigkeiten ab. Durchschnittlich leiden alle Betroffenen nach 15 Jahren unter einer schweren Demenz und werden zum Pflegefall.

Chorea Huntington – Ursache und Diagnostik

Die Erkrankung kann sowohl Männer als auch Frauen heimsuchen, eine genetische Vererbung ist dabei die klassische Ursache. Für eine Diagnose eignet sich keinesfalls der Hausarzt, denn viel eher ist ein erfahrener Neurologe die richtige Anlaufstelle. Viele Allgemeinärzte deuten die Symptome falsch. Eine gefestigte Diagnose ist erst nach einer Blutuntersuchung und einem ausführlichen Gespräch möglich. Zudem muss eine Bestimmung der bereits bestehenden Nervenschäden erfolgen.