Syphilis-Fälle nehmen in Deutschland deutlich zu – Er- und Aufklärung!

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Syphilis-Fälle nehmen in Deutschland deutlich zu – Er- und Aufklärung!

In den vergangenen drei Jahren haben Experten einen „sehr auffälligen“ und vor allem beunruhigenden Anstieg von Syphilis-Neuinfektionen in nahezu allen Industrieländern verzeichnen müssen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte in seinem Infektionsepidemiologischen Jahrbuch die aktuellen Zahlen und versuchte, die Ergebnisse zu deuten.

Was genau ist Syphilis, wie kann man sich anstecken und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Syphilis ist eine bakterielle Erkrankung des Menschen, die durch den Erreger Treponema pallidum hervorgerufen wird. Das Symptombild verläuft typischer Weise in drei Stufen, welche ohne Therapie unweigerlich aufeinander folgen. In der ersten Stufe treten vorerst schmerzlose Geschwüre im Genitalbereich auf, welche sich dann in der zweiten Stufe in Form von Knötchen und Hautausschlägen auf den kompletten Körper ausweiten. Im Endstadium befällt der Erreger dann die inneren Organe, Muskel, Knochen und letztendlich auch das zentrale Nervensystem, was zu dramatischen Ausfallerscheinungen führt und mitunter lebensbedrohlich werden kann.

Je früher die Infektion bei einem diagnostischen Test erkannt werden kann, desto milder und kurzweiliger fällt die Therapie aus, welche aus einer Behandlung mit Antibiotika wie Penicillin besteht. Wichtig ist vor allem der Vorsorgetest im Rahmen der Schwangerschaftsdiagnostik, um das ungeborene Kind vor einer Übertragung noch in der Gebärmutter zu schützen. Der häufigste Infektionsweg ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr, den neusten Zahlen nach zu urteilen vor allem der zwischen Männern. Prinzipiell kann der Erreger aber auch über das Blut und von der Mutter zum Kind noch während der Schwangerschaft übertragen werden.

Die neusten Zahlen des RKI zum Thema Syphilis

Die Experten verzeichneten vom Jahr 2010 auf das Jahr 2011 einen Anstieg von 22 Prozent der Neuinfektionen mit dem Syphilis-Erreger in Deutschland. Dieser Trend setzte sich weiter fort, denn von 2011 bis 2012 stieg die Infektionsrate um weitere 19 Prozent. Ein Ende scheint nicht in Sicht – auch im aktuellen Kalenderjahr ist bereits ein Anstieg der Neuinfektionen zu verzeichnen. Die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe für diese steigende Zahl an Neuinfektionen scheinen Männer zu sein, die sexuelle Kontakte zu anderen Männern haben. Zwar stieg die Zahl der Ansteckungen mit Syphilis bei den Frauen dramatischer an als beim starken Geschlecht, jedoch erreichten die homosexuell aktiven Männer den größten absoluten Zuwachs.

Selten hingegen konnten Neuinfektionen unter heterosexuell aktiven Menschen festgestellt werden. Auch die Rate der Infektionen von Neugeborenen war extrem niedrig, was der flächendeckenden Schwangerschaftsvorsoge verschuldet bleibt. Die Gründe für die beunruhigenden Zahlen der vergangenen Jahre liegen noch im Dunklen und lassen Raum für Spekulationen: Ist es der sorglose Umgang mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr auf Grund von modernen HIV-Therapien? Oder die leichtere Verfügbarkeit von vielen wechselnden Sexualpartnern durch das Internet? Eine weitere Hypothese nimmt an, dass der Syphilis-Erreger sich über die Zeit hinweg – ähnlich wie ein Grippevirus – verändert und somit auf Phasen mit fallenden Infektionsraten immer solche mit steigenden Neuinfektionszahlen folgen.

 

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