Lebendimpfstoffe im Fokus der Forschung

Lebendimpfstoffe im Fokus der Forschung


Impfungen sind wichtig, denn zahlreiche Menschen wurden durch sie bereits vor vielen Krankheiten geschützt. Dabei sorgt der Erreger selbst dafür, dass die schützende Wirkung entsteht. Bei den Krankheiten Pocken, Polio und Gelbfieber werden Lebendimpfstoffe mit abgeschwächten Viren genutzt.

Neue Methode zur Herstellung von Impfstoffen

Die Impfung mit Lebendimpfstoffen ist zwar sehr effektiv, kann aber auch ihre Tücken haben. Um die Stoffe zu produzieren, benötigt es zum einen unzählige keimfreie Hühnereier. Darin wachsen die Viren heran. Zudem liegt die Schwierigkeit darin, dass nicht jedes Virus so einfach in ein harmloses umgewandelt werden kann oder sie sich wieder in die alte Form umwandeln können.

Eine neu vorgestellte Methode kommt nun ohne die Hühnereier aus und soll zudem sicher und vielseitig sein. An Grippeviren zeigten Forscher wie das Ganze funktionieren soll. Dazu wurden ein Influenzavirus vom Stamm H1N1, genetisch veränderte Zellen, sowie ein molekularer Korrekturstift benötigt. Es wurden Viren hergestellt, die sich nur an den genetisch veränderten Zellen vermehren konnten. Labortiere wurden mit dem Virus infiziert, aber nicht krank. Das Immunsystem lernt gegen seinen Angreifer zu kämpfen und ist für künftige Infektionen gerüstet.

Kompliziert, aber großes Potenzial vorhanden

Selbst die 1000-fache Dosis der sonst tödlichen Virendosis konnten die Mäuse in den Tests nichts anhaben, wenn der Erreger zuvor genetisch manipuliert wurde. In dieser neuen Methode sehen die Forscher großes Potential, da man sie bei fast allen Viren anwenden könne. Allerdings ist die Methode auch sehr anspruchsvoll, da beispielsweise gleich mehrere Mutationen im Genom eingesetzt werden mussten. Doch der Aufwand könnte sich lohnen, denn gebraucht werden auf der Welt noch zahlreiche neue Impfstoffe. Der Weg von einer Methode bis zum tatsächlichen Impfstoff und dessen Zulassung ist allerdings noch weit.

 

Warum Kindergartenkinder oft Eltern und Geschwister anstecken

Lebendimpfstoffe im Fokus der Forschung


Während der Kindergartenzeit machen zahlreiche Krankheiten das Leben vieler Familien zu einer Geduldsprobe. Ständig bringt das Kind irgendwelche Krankheiten mit nach Hause und reicht sie einmal in der Familie herum. Ist einer aus dem Gröbsten raus, fängt es gleich wieder von vorne an. Ein Gefühl des ständigen Krankseins entsteht.

Bis zu 12 Infekte im Jahr

In den ersten Lebensmonaten sind die Säuglinge noch durch den Netzschutz der Mutter und so gegen viele Krankheiten geschützt. Die mütterlichen Anitkörper sind nach circa einem Jahr jedoch verbraucht. Bis zu zwölf Infekte können sich Kleinkinder innerhalb eines Jahres dann zuziehen. Dies ist jedoch ganz normal, da das Immunsystem des Kindes erst einmal stärker werden muss. Eigentlich ist es sogar sehr gut, denn je früher ein Kind mit Erregern in Kontakt kommt, desto mehr profitiert dessen Immunsystem davon, da es früher gegen sie trainiert wird. In der Grundschulzeit sind solche Kinder dann besser geschützt. Doch warum stecken sich die Eltern so häufig mit an, obwohl ihr Immunsystem eigentlich besser trainiert sein müsste?

Gegen bestimmte Erreger wird keine dauerhafte Immunität entwickelt. Zudem ist die Anzahl der Erreger so hoch, dass das Immunsystem gar nicht gegen alle, sich auch noch ständig verändernde Erreger, gewappnet sein kann. Außerdem stehen die Eltern in sehr engem Kontakt zu ihren Kindern, sodass hier einige Krankheiten besonders leicht übertragen werden können. Zusätzlich gibt es eine Mikrobentruppe, das Familienbiom, von dem jede Familie ihr eigenes besitzt. Dadurch werden die Familienmitglieder zwar vor vielen fremden Erregern geschützt, jedoch besitzen sie so auch die gleichen Schwachstellen und stecken sich mit desselben Krankheiten leichter an.

Infekte werden mit höherem Alter auch immer seltener

Die gute Nachricht: Nach einigen Jahren ist auch das Immunsystem des Kindes herangereift und kann sich selbst besser vor Krankheitserregern schützen. Die Infekte werden also, vor allem ab den dritten Lebensjahr, deutlich seltener.

 

Droht Deutschland eine Stechmückenplage?

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Sommerzeit ist auch in Deutschland immer Stechmückenzeit. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, entsteht durch die kleinen Mücken und die von ihnen übertragenen Krankheiten eine immer größere Gefahr für den Menschen. Aus diesem Grund arbeiten deutsche Biologen derzeit an der Kartierung der Verbreitungsgebiete in einem Mückenatlas.

In Deutschland finden zahlreiche Mückenarten im Frühsommer ein ideales Brutklima. Die Kombination aus ständigen Regenfällen und hohen Temperaturen hat zur Folge, dass sich die Brutzeit auf lediglich zwei Wochen beläuft und so in relativ kurzer Zeit zahlreiche Generationen von Stechmücken die Landschaft bevölkern.

Um das Risiko der Übertragung gefährlicher Krankheiten zu verringern, arbeitet das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung seit 20102 eng mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit in Greifswald zusammen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Mückenatlas, der die Verbreitungsgebiete der hierzulande ansässigen Arten darstellt. Dabei werden die Forscher von Privatpersonen unterstützt.

Die größten Gefahren durch Stechmücken

In der Vergangenheit haben sich die Fälle von Ausbrüchen tropischer Krankheiten in ganz Europa rapide gemehrt. Auslöser von Krankheiten wie dem Zika-Virus, Denguefieber, Chikungunya-Fieber oder West-Nil-Fieber sind Stechmücken, die ursprünglich nicht in Deutschland einheimisch sind. Es handelt sich dabei um invasive Arten, die entweder durch Wanderung oder den Import von Lebensmitteln nach Deutschland und Europa gekommen sind.

Prominentes Beispiel: die Asiatische Tigermücke

Bei der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) handelt es sich um eine dieser Arten, die in erster Linie durch den Tourismus nach Europa gelangten. Die ursprünglich in Südostasien endemische Mückenart wird Jahr für Jahr von Reisenden in Form von Eier oder Larven unwissentlich eingeschleppt. In vielen Teilen Europas ist bei entsprechenden Temperaturen sogar eine Überwinterung der Eier möglich, so dass sich erste Populationen bereits im Frühjahr verbreiten können. Die Asiatische Tigermücke gilt unter anderem als Überträger des Chikungunya- und Denguefiebers.

Für den Menschen hat außerdem die Asiatische Buschmücke als Krankheitsüberträger eine Bedeutung. Deren Eier sind allerdings weit weniger frostresistent, so dass ihre Verbreitung hauptsächlich durch den weltweiten Warentransport und Tourismus begünstigt wird.

 

Diabetes - hartes Leben ohne Insulin

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Diabetes ist eine schwere Krankheit, die den Betroffenen erhebliche Nachteile im täglichen Leben, aber auch in Hinsicht auf ihre generelle Gesundheit und Überlebenschancen bringen. Deshalb werden weltweit Projekte vorangetrieben, in denen neue Behandlungsmethoden erprobt werden. Auch in Deutschland ist Diabetes ein Problem, neusten Schätzungen zu Folge sind sechs Millionen Menschen von der Autoimmunerkrankung oder Insulinresistenz betroffen. Aber können wir wirklich nur mit Implantaten gesund werden? Welche präventiven Maßnahmen könnten die Notwendigkeit von Interventionen bei akutem Bedarf verringern?

Diabetes in Deutschland

Diabetes gehört in den Industrieländern zu den häufigsten Krankheiten, da sie stark mit dem Lebensstil in der so genannten “Wohlstandsgesellschaft” zusammen hängt. Dieser Trend scheint sich zu erhärten, da laut einer neuen Studie die Zahl der Erkrankungen in den letzten fünf Jahren um über zehn Prozent gestiegen ist. Überraschenderweise zeigte sich eine klare regionale Verteilung, wobei wohlhabende Stadteile besser abschnitten als eher ländliche Regionen mit niedrigem sozioökonomischen Status, vor Allem aber der Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern auffiel. Dies scheint mit den selben Faktoren zusammen zu hängen. Insgesamt liegt der Osten Deutschlands über dem Durchschnitt von ganz Deutschland. Eins der Probleme in der Bekämpfung dieser Epidemie oder “Volkskrankheit”, wie die Zuckerkrankheit auch genannt wird, ist Mangel an systematischer, Deutschland weiter Erhebung von Patientendaten und somit der Möglichkeit von groß angelegten Studien. Diese seien notwendig, um auf die für die Entstehung der Krankheit Faktoren in Zukunft erfolgreich einwirken zu können. Bereits bekannt ist jedoch, dass hohes Übergewicht als Risikofaktor durch eine gesündere Ernährung und Sport als Schutzfaktoren ausgeglichen werden kann. Dafür muss jedoch ebenfalls eine entsprechende Informations- und Beratungs-Infrastruktur geschaffen werden.

Bioreaktoren – oder: Was ist eigentlich ein Cyborg?

Bei diesen Forderungen der Experten und der generellen Datenlage scheinen andere, mit hohen Geldbeträgen geförderte Projekte, wie die Entwicklung von Implantaten zur Insulinproduktion in bereits Erkrankten, als wolle man das Pferd von hinten aufzäumen. Da Zuckerkrankheiten oft mit anderen Krankheiten komorbide vorliegen und auch zu weiteren Folge-Erkrankungen führen können – ganz zu schweigen vom hohen finanziellen Aufwand für die medizinische Versorgung, der zu bewältigen ist -, sollten die bereits in ihrer Wirksamkeit belegten präventiven Maßnahmen zur Ausbildung von Schutzmaßnahmen gefördert werden. Diese würden das natürliche Potential des Körpers der Schaffung eines Equilibriums in vielen seiner Systeme fördern und das Individuum darin bestärken, unabhängig von beispielsweise jahrelanger Medikamenteeinnahme gesund zu bleiben. Denn auch, wenn man bei einer wenig für gesundheitsförderndes Verhalten motivierten Person ein Defizit “mechanisch behebt” – zum Beispiel durch ein Implantat – ändert dies nichts an seiner generellen Anfälligkeit für gerade chronische Krankheiten.

Viel mehr lernt der Patient, dass gesundheitsschädliches Verhalten keine Konsequenzen hat und die Medizin-Technik sich schon einen Weg einfallen lassen wird, um ihn wieder fit zu machen. Genau dieser Ansatz verschlingt jedoch jedes Jahr Millionen von Euro. Neu getestete, so genannte Bioreaktoren beispielsweise sollen für das vom Körper nicht mehr herstellbare Insulin sorgen. Die implantierbaren technischen Geräte haben den Vorteil, dass sie nicht vom Immunsystem des Körpers angegriffen werden, sind jedoch ihrerseits wieder gesundheitsschädlich und verlangen nach der Einnahme weiterer Medizin zur Prävention von Entzündungen und anderer Nebenwirkungen. So sehr man die Errungenschaften der Technik aus Mitgefühl für die bereits Erkrankten begrüßen mag, so sehr fragt man sich, was von einem Menschen wohl noch übrig bleibt, wenn er sich weiterhin weigert, seinen Lebensstil und seine Gewohnheiten seinen für Gesundheit unentbehrlichen körperlichen Bedingungen anzupassen. Wie viele versagte Organe unseres Körpers können wir technologisch ersetzen – und trotzdem noch Mensch bleiben?

 

Syphilis-Fälle nehmen in Deutschland deutlich zu – Er- und Aufklärung!

Lebendimpfstoffe im Fokus der Forschung


In den vergangenen drei Jahren haben Experten einen „sehr auffälligen“ und vor allem beunruhigenden Anstieg von Syphilis-Neuinfektionen in nahezu allen Industrieländern verzeichnen müssen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte in seinem Infektionsepidemiologischen Jahrbuch die aktuellen Zahlen und versuchte, die Ergebnisse zu deuten.

Was genau ist Syphilis, wie kann man sich anstecken und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Syphilis ist eine bakterielle Erkrankung des Menschen, die durch den Erreger Treponema pallidum hervorgerufen wird. Das Symptombild verläuft typischer Weise in drei Stufen, welche ohne Therapie unweigerlich aufeinander folgen. In der ersten Stufe treten vorerst schmerzlose Geschwüre im Genitalbereich auf, welche sich dann in der zweiten Stufe in Form von Knötchen und Hautausschlägen auf den kompletten Körper ausweiten. Im Endstadium befällt der Erreger dann die inneren Organe, Muskel, Knochen und letztendlich auch das zentrale Nervensystem, was zu dramatischen Ausfallerscheinungen führt und mitunter lebensbedrohlich werden kann.

Je früher die Infektion bei einem diagnostischen Test erkannt werden kann, desto milder und kurzweiliger fällt die Therapie aus, welche aus einer Behandlung mit Antibiotika wie Penicillin besteht. Wichtig ist vor allem der Vorsorgetest im Rahmen der Schwangerschaftsdiagnostik, um das ungeborene Kind vor einer Übertragung noch in der Gebärmutter zu schützen. Der häufigste Infektionsweg ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr, den neusten Zahlen nach zu urteilen vor allem der zwischen Männern. Prinzipiell kann der Erreger aber auch über das Blut und von der Mutter zum Kind noch während der Schwangerschaft übertragen werden.

Die neusten Zahlen des RKI zum Thema Syphilis

Die Experten verzeichneten vom Jahr 2010 auf das Jahr 2011 einen Anstieg von 22 Prozent der Neuinfektionen mit dem Syphilis-Erreger in Deutschland. Dieser Trend setzte sich weiter fort, denn von 2011 bis 2012 stieg die Infektionsrate um weitere 19 Prozent. Ein Ende scheint nicht in Sicht – auch im aktuellen Kalenderjahr ist bereits ein Anstieg der Neuinfektionen zu verzeichnen. Die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe für diese steigende Zahl an Neuinfektionen scheinen Männer zu sein, die sexuelle Kontakte zu anderen Männern haben. Zwar stieg die Zahl der Ansteckungen mit Syphilis bei den Frauen dramatischer an als beim starken Geschlecht, jedoch erreichten die homosexuell aktiven Männer den größten absoluten Zuwachs.

Selten hingegen konnten Neuinfektionen unter heterosexuell aktiven Menschen festgestellt werden. Auch die Rate der Infektionen von Neugeborenen war extrem niedrig, was der flächendeckenden Schwangerschaftsvorsoge verschuldet bleibt. Die Gründe für die beunruhigenden Zahlen der vergangenen Jahre liegen noch im Dunklen und lassen Raum für Spekulationen: Ist es der sorglose Umgang mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr auf Grund von modernen HIV-Therapien? Oder die leichtere Verfügbarkeit von vielen wechselnden Sexualpartnern durch das Internet? Eine weitere Hypothese nimmt an, dass der Syphilis-Erreger sich über die Zeit hinweg – ähnlich wie ein Grippevirus – verändert und somit auf Phasen mit fallenden Infektionsraten immer solche mit steigenden Neuinfektionszahlen folgen.

 

Zuckerrausch: Warum wir Menschen nach Zucker gelüsten

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Zucker ist in nahezu allen Lebensmitteln enthalten. Zu große Mengen dieses Inhaltsstoffes führen zu schwerwiegenden Krankheiten wie Adipositas oder Diabetes. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz werden mit einer erhöhten Zuckerzufuhr in Verbindung gebracht. Wieso ist es aber trotzdem der Fall, dass wir Menschen so gerne dem Zuckerrausch erliegen und woher kommt es eigentlich, dass man nahezu süchtig nach Zucker sein kann?

Weil Zucker eben auch sehr gefährlich für die menschliche Gesundheit sein kann, hat die Weltgesundheitsorganisation die empfohlene, tägliche Zufuhr auf 25 Gramm von freiem Zucker reduziert. Diese Menge entspricht etwa sechs Teelöffeln Zucker täglich, für Kinder wird etwa die Hälfte empfohlen. Die WHO empfiehlt diese drastischen Einschränkungen, weil der Durchschnittsverzehr von Zucker noch immer bei etwa 90 Gramm liegt und aus diesem Grund Krankheiten wie Diabetes und Adipositas immer häufiger werden.

Diese Grammzahlen betreffen sowohl den Zuckeranteil der Speisen zugesetzt ist als auch natürlich vorliegender Zucker wie er in Honig vorhanden ist. Fruchtzucker oder auch Zucker, der in Gemüsesorten vorkommt, ist davon nicht betroffen. Das würde allerdings bedeuten, dass einige Lebensmittel gar nicht mehr oder in nur sehr geringen Mengen verzehrt werden dürfen. Eine Tafel Schokolade enthält schon etwa 55 Gramm Zucker und die gönnen sich die Menschen besonders am Wochenende gerne mal.

Wie hoch oder wie gering die Zuckerzufuhr sein sollte, ist besonders dann entscheidend, wenn die Kalorienzufuhr die Kalorienverbrennung übersteigt. Wer sich allerdings viel bewegt und gesund ernährt, könnte die empfohlene Zuckermenge auch überschreiten. Wichtig ist es einen ausgeglichenen Zuckerhaushalt zu schaffen.

Werbung für Zucker ist suchtfördernd angelegt

Zum eine begegnen uns tagtäglich an nahezu jeder Ecke Lebensmittel, die Zucker enthalten. Nie war es einfacher Lebensmittel zu kaufen als heutzutage. Schaltet man zusätzlich noch den Fernseher ein, dann werden zahlreiche Lebensmittel, die eigentlich viel Zucker enthalten, mit lachenden Gesichtern und gertenschlanken Schauspielern angeboten. Dadurch entsteht eine verzerrte Wirklichkeit, die dem Konsumenten vorgaukelt, dass Milchschnitte wegen ihres Milchgehalts gesund sei. Weiterhin putscht Zucker nahezu auf und erzeugt Glücksgefühle beim Konsumenten, weshalb er so gerne verwendet wird. Wie soll man also auf diese Entwicklung reagieren?

Zuckersteuer

In Finnland, Mexico und Frankreich ist es bereits die Norm und könnte möglicherweise auch hierzulande eingeführt werden: die Zuckersteuer. Die SPD fordert sie bereits seit einigen Wochen und Ernährungswissenschaftler gehen von ihrer Nützlichkeit aus. Trotzdem will die Politik nicht als bevormundende Instanz auftreten und Pilotprojekte, wie beispielsweise aus Dänemark, zeigen, dass auch eine Zucker- oder Fettsteuer nicht den gewünschten Effekt erzielt.

Trotz erhöhter Preise für ungesunde Lebensmittel und sinkende Preise bei gesunden Lebensmitteln, greifen noch immer zu viele Dänen zu ungesunden Produkten. Viel wichtiger wäre es mehr gesunde Lebensmittel anzubieten, so auch Fertigprodukte, da der Trend weniger zum selbst kochen geht als zum schnellen zubereiten von Lebensmitteln. Die Lebensmittelindustrie sollte auf die veränderte Lebensstruktur derart reagieren und nicht mit den Süchten und Gelüsten nach Zucker spielen. Das Geschäft mit dem Zucker ist aber immer noch zu lukrativ, als dass es sich jemand entgehen lassen möchte.

 

Hygienemängel in australischen Zahnarztpraxen entdeckt

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Hygiene ist in vielen Berufen ein absolutes Muss und sollte daher unter allen Umständen eingehalten werden. Dazu gehört sowohl die Desinfektion von benutzten Geräten als auch das Tragen von Mundschutz und weiteren Auflagen. Besonders im medizinischen Bereich ist eine strenge Einhaltung der Hygienevorschriften absolute Pflicht. Zahlreiche Zahnarztpraxen in Sydney bekommen nun zu spüren, was Hygienemängel für Folgen haben können.

Besonders in Arztpraxen sind die Hygienevorschriften unter allen Umständen einzuhalten. Behandlungsgeräte müssen gereinigt und sterilisiert werden, damit Bakterien nicht an die Patienten weitergegeben werden. Auch das Tragen von Mundschutz und Gummihandschuhen ist unerlässlich. Andernfalls könnte es passieren, dass Krankheiten von Patient zu Patient weitergetragen werden oder durch Verunreinigungen Infektionen im Mundraum entstehen.

Aktuelle Fälle in Sydney

Die Gesundheitsbehörde Australiens hat sich nun einige Arztpraxen in Sydney genauer angeschaut und etwa 12.000 Patienten angehalten sich vorsorglich auf HIV und Hepatitis A,B und C zu testen. Etwa zwölf Zahnärzte aus vier Praxen haben gegen die Hygienevorschriften verstoßen und ihre Patienten nicht ordnungsgemäß behandelt. Zwei dieser Zahnärzte wurden bereits suspendiert. Bislang ist nicht davon auszugehen, dass Infektionen vorliegen, aber um Beruhigung zu schaffen, sollte jeder Patient sich vorsorglich testen lassen. Die Infektion aufgrund von Hygienemängeln ist nicht unwahrscheinlich kann in seltenen Fällen sogar lebensgefährlich werden. Die Gesundheitsbehörde Australiens wurde auf diese Fälle erst durch eine Beschwerde eines Patienten aufmerksam. Die Aufklärungsquote von Hygienevorschriftenmissbrauch ist bislang nicht groß und sollte von der Regierung daher höchste Priorität bekommen.

 

Die Schere zwischen arm und reich entscheidet in Indien über die Gesundheit

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Indien boomt in den letzten Jahren immer mehr: wirtschaftlich standen große Veränderungen an und auch kulturell respektive touristisch macht Indien einiges her, weshalb sich jährliche mehrere tausende Touristen dort einfinden. Indien ist auch einer der Staaten, der am deutlichsten zeigt, wie die Schere zwischen arm und reich auseinander gehen kann und welche Folgen das für die Gesundheit der Bevölkerung hat.

In der Mittelschicht, beispielsweise in den Rängen der Politik, zeigt sich immer wieder, dass Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes weit gesät sind. Waren einst noch Durchfall und Infektionskrankheiten die häufigste Todesursache, so sind es nun die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das UN-Kinderhilfswerk und die Regierung Indiens haben eine Studie über die Gesundheitslage Indiens angefertigt und die Krankheiten, welche sich zumeist nach Schichten verteilen, eruiert.

Die Gesundheitslage Indien

Laut der genannten Studie sind noch immer 30 Prozent der indischen Kinder unterernährt. Trotz der boomenden letzten Jahre sind auch Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria, Dengue und Atemwegsinfektionen nicht verschwunden. Derartige Krankheiten werden auch dadurch bedingt, dass fast die Hälfte aller indischen Haushalte keine Toilette besitzt und dadurch die Hygienesituation Krankheiten begünstigt.

Trotztdem erliegt das Schwellenland aufgrund ihrer aufkommenden Wirtschaft in den letzten Jahren eher den Wohlstandskrankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Krankheiten. Das Risiko an einem Herzleiden zu sterben, habe sich inzwischen verdoppelt. Besonders Übergewicht macht vielen Indern zu schaffen, sodass zahlreiche Magenverkleinerungen vorgenommen werden müssen. Problematisch ist allerdings, dass die indische Bevölkerung Übergewicht in weiten Teilen als Wohlstandszeichen und nicht als Krankheit ansieht. 60 Millionen Menschen gelten in Indien als übergewichtig und seit 1990 sind 123 Prozent mehr Diabeteserkrankungen verzeichnet.

Gegenmaßnahmen

Aufklärungsprogramme sind nun bitternötig, denn Bewegung und gesunde Ernährung scheinen nicht im Bewusstsein der indischen Bevölkerung zu sein, sondern nach wie vor als Seltenheit angesehen zu werden. Nur weil die Wirtschaft boomt, heißt es nicht, dass die Gesundheit der Bevölkerung im Hintergrund verschwinden darf.

 

Die weltweite Lebenserwartung steigt - zu einem Preis

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Die moderne Medizin ermöglicht immer mehr Behandlungsmethoden, an die vor einigen Jahrzehnten noch nicht einmal zu denken war. Dadurch verändert sich nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebenserwartung und immer mehr Menschen werden deutlich älter als es vor einigen Jahren noch der Fall war.

Die Global Burden of Disease Study 2013 hat sich diesem Umstand angenommen und eruiert, dass im Verlauf der letzten 23 Jahre, namentlich zwischen 1990 und 2013 die weltweilte Lebenserwartung um 6,2 Jahre gestiegen ist. Ein weiteres wichtiges Ergebnis zeigt allerdings, dass diese gewonnenen Jahre mit einem hohen gesundheitlichen Preis verbunden sind.

Die Studie im Detail

Für die Erhebung der Studie sammelten die Wissenschaftler Informationen zu 306 Krankheiten in 188 Ländern. Der Zeitraum, in dem die Daten gesammelt wurden, war von 1990 bis ins Jahr 2013.

Die sieben wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie

Während Menschen, die im Jahr 1990 verstarben, im Durchschnitt 65,3 Jahre alt geworden sind, beträgt das Durchschnittsalter heute 71,5 Jahre. Die Krankheitszeit stieg im Vergleich um 9,2 Jahre an. Die Lücke zwischen gesunder Zeit und dem Todesfall wird demnach immer größer.

Die Studie zeigte weiterhin, dass Frauen länger gesund bleiben als Männer. Die Gesundheitszeit lag 1990 noch bei weniger als 70 Jahren und 2013 bereits bei mehr als 70 Jahren in reiner Gesundheit. Ursache für die ungesunden zusätzlichen Lebensjahre sind oftmals Leiden wie Diabetes, Muskel- und Skeletterkrankungen, mentale Krankheiten, Suchtprobleme, neurologische Erkrankungen sowie Hör- und Sehverlust. Noch immer mangele es allerdings an effektiven Therapien. Daraus ließ sich zudem schlussfolgern, dass immer weniger Infektionen und dafür häufiger Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes verbreitet sind.

Die Krankheiten, unter denen die Menschen in Deutschland am häufigsten leiden, sind Rücken und Nackenschmerzen. An zweiter Stelle stehen Herzkrankheiten und an dritter Schlganfälle und Beschwerden der Sinnesorgane. Die Studie spiegelt auch den Krankheitsverlauf des HIV-Virus wieder. Dieser sei im Verlauf der Erhebung drastisch angestiegen, zeige jetzt allerdings ein regelmäßiges abfallen. Weiterhin deutet die Studie drauf hin, dass in Ländern, in denen der sozioökonomische Status niedrig ist, auch die Lebenserwartung nicht besonders hoch ist. Besonders in diesen Regionen sind Durchfallerkrankungen und Infektionen weit verbreitet.

Fazit

Die Studie bietet vor allem für zukünftige Behandlungsmethoden einen Hinweis darauf, welche Krankheiten genauer in den Blick genommen werden sollten. Daraus lässt sich demnach auch schlussfolgern, welche Krankheiten effektivere Therapien benötigen und in welchen Regionen noch immer Armut, Mangel an gesunder Ernährung und hygienische Defizite für eine geringe Lebenserwartung verantwortlich sind.

 

Tuberkulose – Ursachen, Therapiemöglichkeiten

Lebendimpfstoffe im Fokus der Forschung


Zum Glück gehört Tuberkulose – auch TBC oder Schwindsucht genannt – heute in den Industrieländern zu den eher seltenen Krankheiten. Durch die Globalisierung und die Einwanderung von medizinisch unterversorgten Flüchtlingen aus Ländern, in denen die TBC-Belastung immer noch sehr hoch ist, gewinnt dieses Thema jedoch auch in Deutschland wieder an Bedeutung.
Da es sich bei der Tuberkulose um eine ernstzunehmende und auch meldepflichtige Erkrankung handelt, soll dieser Text Ihnen einige grundlegende Informationen bieten.

Ursachen und Formen der Tuberkulose

Die durch das Mycobacterium tuberculoses ausgelöste Infektion kann in vier verschiedene Formen unterteilt werden: Die offene TBC, welche im Vergleich zur geschlossenen TBC hochgradig infektiös ist und die Stadien der Primär- oder Postprimärtuberkulose. In etwa 5 bis 10% der Fälle nach einem Kontakt mit den stäbchenförmigen Tuberkel-Bakterien kommt es beim Betroffenen zu einer akuten Primärtuberkulose. Die Symptome setzen in diesem Fall ca. sechs bis acht Wochen nach der Infektion ein und äußern sich – je nach Art der TBC – in lokalen Entzündungsherden.

Der Betroffene ist in dieser Zeit hochgradig ansteckend und scheidet den Erreger über Hustenauswurf (Lungentuberkulose), Urin (Harnwegstuberkulose), Magensaft oder Stuhl (Darmtuberkulose) aus und kann somit durch Tröpfcheninfektion zum Überträger werden. Bei einer Ansteckung gelangen die Tuberkel-Bakterien über die Atemluft in die Lunge, wo sie von den Fresszellen des Immunsystems aufgenommen werden. Es folgt nun der typische Primäraffekt, bei dem die Erreger die Makrophagen überleben und so beim Zerfall der Zelle im Körper freigesetzt werden.

Es bilden sich nun lokale Entzündungsherde. Kommt zu diesem Primäraffekt nun auch noch ein Befall der umliegenden Lymphknoten mit den Bakterien hinzu, so sprechen Mediziner von einem Primärkomplex. Die Primärtuberkulose ist zwar sehr unangenehm, aber relativ gut behandelbar – vorausgesetzt der Erreger hat noch keine Resistenzen gegen die verwendeten Medikamente gebildet. Richtig gefährlich wird es, wenn sich die gebildeten Primäraffekte verkapseln und so Jahrzehnte lang ein sicheres zu Hause für lebensfähige Bakterien bieten.  Es kann so nach geraumer Zeit zu einer Reinfektion kommen, medizinisch auch Postprimärtuberkulose genannt.

Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von TBC

Eine infektiöse – also offene – TBC wird immer im Krankenhaus unter ärztlicher Aufsicht behandelt. Zum Einsatz kommt eine Zusammenstellung aus verschiedenen Antibiotika, die die Infektion mit unterschiedlichen Wirkmechanismen angehen sollen. Während einige die lebenden Bakterien abtöten, sollten andere beispielsweise die Vermehrung des Erregers eindämmen. Die Behandlung von Tuberkulose kann so in drei Stadien eingeteilt werden: Die zweimonatige Initialphase, die viermonatige Stabilisierungsphase und die anschließende zweijährige Kontrollphase.

In der ersten Phase erhält der Patient eine Zusammenstellung aus den Medikamenten Isoniazid, Rifampicin, Pyracinamid und Ethambutol oder Streptomycin, wovon er in der zweiten Phase nur noch das Isoniazid und Rifampicin benötigt. In der zweiten Phase sind vor allem auch Schonung und ein gesunder Lebensstil essentiell, damit der Körper wieder zu Kräften kommen kann. In der dritten und letzten Phase muss der Patient sich auch nach „Ausheilung“ der TBC immer wieder regelmäßigen Gesundheitschecks unterziehen, um die Möglichkeit einer Postprimärtuberkulose ausschließen zu können. Ein frühzeitiger Abbruch der medikamentösen Therapie ist potentiell lebensgefährlich und nicht zu verantworten, da sich bei den Erregern so hochgradig gefährliche Resistenzen bilden können, die dann an den nächsten Infizierten weitergegeben werden.