Maßnahmen gegen multiresistente Keime in Krankenhäusern
Sie sind ein Dauerthema in den Medien und haben garantiert auch in deinem Freundeskreis schon dazu geführt, dass jemand eine stationäre Behandlung im Krankenhaus abgelehnt hat. Die Rede ist von den sogenannten multiresistenten Keimen, die laut EDCD für den Tod von jährlich 15.000 Menschen in Deutschland verantwortlich sind – die DGKH geht sogar von bis zu 40.000 Todesfällen aus, die Zahl der Infektionen liegt bei rund 900.000 Patienten. Welche Maßnahmen treffen die Krankenhäuser im Kampf gegen multiresistente Keime? Und wie kann jeder selbst seinen Teil dazu beitragen?
Für kranke Menschen besonders bedrohlich
Der Begriff „multiresistente Keime“ wurde im allgemeinen Sprachgebrauch für eine Vielzahl Mikroorganismen übernommen, die eine Infektion im Krankenhaus verursachen können. Dazu zählen sowohl körpereigene Bakterien aus Magenschleimhaut oder der Darmflore als auch Keime, die ständig in der Luft vorhanden sind. Der bekannteste – und gleichzeitig wohl auch gefürchtetste – Keim ist dabei der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, kurz MRSA.
Dieser Bakterienstamm ist für einen gesunden Menschen nicht gefährlicher als jeder andere, doch bei kranken Menschen kann MRSA lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen. In den Körper gelangen die Keime beispielsweise über Katheter oder chronische Wunden. Besonders tückisch: über die Jahrzehnte hat MRSA zahlreiche Resistenzen gegen verschiedene Behandlungsmethoden entwickelt, so dass er auf eine Antibiotikatherapie meist nicht mehr anspricht.
Multiresistente Keime: Krankenhäuser treffen verschiedene Maßnahmen
Um die Gefahr einer Übertragung auf Patienten möglichst klein zu halten, ist die Händedesinfektion beim Klinikpersonal mittlerweile oberstes Gebot. Gerade über die Hände werden viele Keime unbewusst übertragen, eine entsprechende Hygiene kann dem vorbeugen. Seit Start der „Aktion Saubere Hände“ (2008) hat sich der Desinfektionsmittelverbrauch in deutschen Krankenhäusern im Schnitt verdoppelt.
Auch Besucher sind aufgefordert, die frei zugänglichen Spender vor dem Besuch zu nutzen. Als weitere Maßnahme wurden in vielen Krankenhäusern Tests auf MRSA bei der Aufnahme eingeführt. Falls der Erreger nachweisbar ist, werden nicht dringende Operationen zunächst verschoben, bis die antiseptische Behandlung gegen MRSA abgeschlossen wurde. Weiterhin werden Antibiotikatherapien mittlerweile nur noch gezielt eingesetzt.
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