Chlor 6 auf Lederproduktionen gefunden

Chlor 6 auf Lederproduktionen gefunden

In Wikipedia ist zu lesen: „Chlor 6 oder Pentachlorphenol, kurz PCP, ist ein chlorierter, aromatischer Kohlenwasserstoff und stellt ein Phenol-Derivat dar, bei dem alle aromatischen Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt sind.“ PCP ist ein geruchloser, weißer, nadelförmiger Feststoff. In Wasser ist es nur schwer löslich; gut dagegen in Fett, Alkohol und Lösungsmitteln.

Wo kommt PCP vor?

Früher wurde PCP wegen seiner fungiziden Wirkung vor allem in Holzschutzmitteln verwendet. Später dann auch zur Desinfektion von Kühlwasser und zur Imprägnierung und Konservierung von festen Textilien wie Markisen und Ledermöbel, aber auch Jacken. Zu finden ist die Chemikalie auch in Klebstoffen; Farben und Lacken und in Mineralölen sowie in der Zellstoff-, Papier- und Pappeproduktion. Auch zur Desinfektion wurde PCP eingesetzt. Die gesundheitlichen Probleme, die die Chemikalie mit sich brachte, führten 1989 zu einem Verbot von Herstellung, Verwendung und dem In-Verkehr-bringen von Pentachlorphenol. Nach dem Verbot bleiben trotzdem die Mengen, die bereits vor Inkrafttreten der Verordnung in die Umwelt abgegeben wurden sowie noch heute im Ausland produziert und in die BRD importiert werden. Die Verwendung für Obst- und Gemüsekisten und für Pflanzbehälter kann auch zu einer Kontamination der entsprechenden Lebensmittel führen.

Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat PCP?

PCP wird über die Atmung, über die Nahrung und über die Haut aufgenommen Letzteres kann durch Hausstaub, aber auch durch kontaminierte Kleidung geschehen. Im menschlichen Körper lagert sich PCP vor allem in Leber und Niere ab. Da ein Großteil des aufgenommenen PCP über den Urin ausgeschieden wird, liefert die dort gemessene Konzentration ein gutes Maß für die durchschnittliche PCP-Belastung. Übliche Werte, die auch Personen ohne viel Holzschutzmittelkontakt im Urin aufweisen, liegen bei etwa 10 µg/l. Die tödliche Dosis wird auf etwa 30 mg PCP pro kg geschätzt. Aber auch schon weit vorher treten Anzeichen einer Intoxikation auf, noch weiter davor Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Übelkeit, Atemnot, beschleunigte Atmung, Schweißausbrüche und erhöhte Körpertemperatur. Man sagt PCP eine Chromosomenschädigende Wirkung nach. Bewiesen ist, dass Chlor 6 krebserregend ist. Jahrelange Exposition gegenüber PCP kann sich durch chronische Ermüdung und Erschöpfung äußern.

Eine Langzeitstudie

Bei einer umweltepidemiologischen Untersuchung wurde bei einer Frankfurter Familie ein stark erhöhter PCP-Wert festgestellt. Es gab keine Hinweise auf verwendete Holzschutzmittel, aber eine Lederjacke des Vaters, die eine hohe Konzentration von 2265 mg PCP/kg aufwies. Bei den ersten Urin- und Blutplasmauntersuchungen befand sich diese Lederjacke noch in der Wohnung. Alle Familiemitglieder wiesen eine hohe PCP-Konzentration auf. Nach neun Jahren wurde die Untersuchung wiederholt. Die Werte beim Kind hatten sich nur knapp halbiert, lagen aber noch immer zu hoch.

PCP kann also noch immer in Produkten enthalten sein, die z.B. aus den USA, aus Frankreich, Indien, Taiwan oder China importiert werden. Betroffen sind beispielsweise Lederwaren und Textilien (v.a. aus Militärbeständen) und exotische Hölzer.

 

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