Cannabis-Konsum erhöht die Suizidgefahr
Der Konsum von Cannabis ist seit einigen Monaten DAS Gesundheitsthema schlechthin. Ist Cannabis als Droge oder Schmerzmittel zu sehen? Sollte privater Cannabis-Konsum legalisiert werden?
Eine australische Studie untersuchte jüngst den Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und Cannabis-Konsum sowie Suizidrisiko.
Schulabschluss und Cannabis-Konsum
Forscher aus Australien und Neuseeland haben den langfristigen Cannabis-Konsum von Jugendlichen unter die Lupe genommen. Jene, die zwischen 12 und 17 Jahre alt sind und täglich Cannabis konsumieren, haben eine um 60 Prozent verminderte Chance einen Highschool-Abschluss zu machen.
Dass Cannabis nicht die einzige konsumierte Droge bleibt, zeigt sich in dem achtmal so hohen Risiko auch andere Drogen zu konsumieren gegenüber Nicht-Konsumenten von Cannabis. Das Suizidrisiko ist ebenfalls siebenmal so groß wie bei Nicht-Konsumenten.
Die Wissenschaftler vom National Drug and Alcohol Research Center haben drei Studien aus Australien und Neuseeland ausgewertet. Die insgesamt 3765 Teilnehmer im Alter zwischen 13 und 30 Jahren wurden in regelmäßigen Abständen dazu befragt, ob sie Cannabis täglich, wöchentlich oder mehrmals im Monat konsumierten Nach Erhebung dieser Daten untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum in den Jugendjahren und den folgenden sieben Faktoren: dem Highschool-Abschluss, dem akademischen Grad, einer Cannabis-Abhängigkeit, dem Konsum anderer Drogen, Suizid-Versuchen, Depressionen und dem Empfang von Sozialhilfe.
Weitere Faktoren wie der sozioökonomische Status oder psychische Erkrankungen sind ebenfalls entscheidend für die Analyse, sodass die Wissenschaftler außerdem 53 weitere Einflussmöglichkeiten untersuchten. Die Ergebnisse zeigten, dass Cannabis-Konsum lediglich auf die Entstehung von Depressionen und der Abhängikeit von Sozialhilfe keinen Einfluss zu haben scheint. Der Zusammenhang mit den genannten sieben Faktoren sei allerdings eindeutig.
Kausaler Zusammenhang oder Verzerrung?
Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Verfehlen des Schulabschlusses und Cannabis-Konsum liegt beispielsweise nahe. Allerdings könnten auch nicht-beachtete Einflussfaktoren die Ergebnisse verzerren. Etwa 1,3 Prozent der Jugendlichen in Deutschland würde diese Erkenntnis betreffen, denn etwa so viele junge Menschen zwischen 12 und 17 Jahren konsumieren regelmäßig Cannabis. Dies belegt eine repräsentative Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Diese Ergebnisse werfen auch erneut die Frage auf, die sich einige US-Bundesstaaten und lateinamerikanische Länder bereits beantwortet haben: Soll Cannabis-Konsum legalisiert werden? Welche Folgen wird dies besonders für junge Menschen haben?
Für die Befürworter von legalisiertem Cannabis-Konsum sprechen Studien, die in US-Staaten durchgeführt wurden, in denen Cannabis-Konsum bereits legalisiert wurde. Dort nahm der Konsum nach Legalisierung nicht zu. Die positive Wirkweise von Cannabis als Schmerzmittel ist ebenfalls bewiesen. Die Diskussion um Vor- und Nachteile von legalisiertem Cannabis-Konsum scheint uns noch lange zu beschäftigen.
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