Masern und das gelöschte Immungedächtnis

Masern haben eine starke Nachwirkung auf das Immunsystem. War ein Mensch mit Masern infiziert, ist die Abwehr gegen anderen Erregern über Monate stark geschwächt. Masernviren haben die Eigenschaft, das Immungedächtnis zu löschen. Der Körper kann demnach Erreger nicht mehr erkennen. Es wurde festgestellt, dass sogar Schutz, der durch frühere Impfungen vorhanden war, aufgehoben wurde.

Kinderkrankheit Masern?

Masern werden gern als „Kinderkrankheit“ abgetan. Dem ist aber nicht so. Jährlich sterben ca. 100.000 Personen an dieser Virusinfektion. In schweren Krankheitsfällen, kommt es manchmal zu einer Entzündung des Gehirns. Diese kann bleibende geistige Behinderungen verursachen. Gegen Masern gibt es eine wirksame Impfung, die allerdings nicht immer wahrgenommen wird. Masernerkrankungen nehmen demnach immer mehr zu.

Weg frei für andere Erreger

Zwei Teams von Forschern untersuchten jüngst, warum Patienten, die an einer Maserninfektion litten, danach auffallend anfällig waren. Die Basis für die Studie bildeten 77 holländische Schulkinder, die im Jahr 2013 an Masern erkrankt waren. Es wurden zwei Blutproben entnommen. Eine vor der Infektion mit Masern, eine nach der Erkrankung. Um die Untersuchungen zu komplettieren wurden ebenfalls Blutproben von nicht geimpften Kindern entnommen, die keine Maserninfektion hatten. Zusätzlich wurde geimpften Schulkindern Blut entnommen. Das Forscherteam checkte die Antikörper der Kinder mit VirScan. Dabei handelt es sich um ein spezielles Testverfahren.

Antikörper adé

Der Test zeigte, dass Kinder nach einer Maserninfektion deutlich weniger Antikörper im Blut hatten. Die Immunabwehr dieser Kinder war nach der Erkrankung also sehr lückenhaft. Ein zusätzlicher Test zeigte zudem, dass diese „Immunschwäche“ noch bis zu fünf Monaten nach dem Infekt anhielt. Masernpatienten sind demnach sehr anfällig für Infektionen, nachdem sie die Masern überstanden haben.

Delete Immungedächtnis

Ein zweites Forscherteam beschäftige sich mit der Ursache für dieses Phenomen. Es wurden Gene von B-Gedächtniszellen analysiert. Dabei handelt es sich um Speicherzellen bzgl. bekannter Erreger. Die Untersuchungen brachten ans Licht, dass die Masernviren tatsächlich B-Zellen zerstören.

Masernviren verursachen also einen Immun-Gedächtnisverlust. Es werden sogar Immun-Erinnerungen an frühere Impfungen gelöscht.

Doppelter Schutz durch die Masernimpfung

Diese Untersuchungen machen deutlich, wie wichtig die Masernimpfung ist. Die Impfung schützt zusätzlich vor weiteren Infektionskrankheiten, da das Immungedächtnis intakt bleibt. Würden die Menschen die Impfung in Anspruch nehmen, könnten also viele Todesfälle verhindert werden. Dazu gehören auch die Sterbefälle, die durch Folgeinfektionen durch Immunschwäche verursacht werden.

Die Masernimpfung ist enorm wichtig, um Immunschwächen und Infektionen zu verhindern. Impfmüdigkeit sorgt für Todesfälle und Folgeerkrankungen. Die Lösung könnte so einfach sein!

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