Diagnose: Chronischer Husten
Sie können keine Unterhaltung führen, sie können kein Theater und auch kein Kino besuchen, sie bekommen Probleme bei der Arbeit und am Ende ziehen sie sich immer mehr in die soziale Isolation zurück: Menschen mit chronischem Husten leiden neben dem eigentlichen chronischen Husten unter einer massiven Einschränkung ihrer Lebensqualität. Die (psycho-)sozialen Folgen des chronischen Hustens sind in verschiedenen wissenschaftlichen Studien untersucht worden und gelten als erwiesen.
Körperliche Beeinträchtigungen
Wenn ein Patient länger als acht Wochen hustet, sprechen Mediziner von einem chronischen Husten. Zwei Drittel der unter chronischem Husten leidenden Menschen sind Frauen, häufig sind sie zwischen 60 und 69 Jahren alt.
Und oftmals gehen die eben beschriebenen (psycho-)sozialen Folgen auch mit physischen Symptomen einher: Betroffene leiden unter Schlafstörungen, Müdigkeit, Brustschmerzen, Inkontinenz und müssen sich häufig übergeben. Dazu gesellt sich die Angst vor einer schweren Erkrankung, die dem chronischen Husten zugrunde liegt. Zudem zeigt sich zwischen chronischem Husten und dem Vorliegen einer Depression ein deutlicher Zusammenhang: Bei über 50% der Personen mit chronischem Husten ist in einer wissenschaftlichen Untersuchung eine Depression diagnostiziert worden.
Medizinische Ursachen
Oft wird den Betroffenen nicht geglaubt, dass der chronische Husten eine medizinische Ursache hat. Zwar wird bei ca. 14% der Betroffenen keine Ursache für ihr Leiden gefunden, in den meisten Fällen aber kann der Arzt mithilfe verschiedener Untersuchungen eine medizinische Ursache für den chronischen Husten identifizieren. Mögliche Ursachen sind eine chronische Bronchitis – insbesondere bei Rauchern – sowie Asthma, Tuberkulose, eine chronische Herzinsuffizienz oder ein entstehender Lungentumor, der jedoch in den seltensten Fällen ursächlich ist.
Oft aber liegt dem chronischen Husten nur eine Nebenhöhlenentzündung zugrunde oder die Ursache ist Magensäure, welche die Hustenrezeptoren reizt, die sich in den Atemwegen, von der Nasenspitze über das Ohr bis in den Rachen, vorfinden lassen. Die Magensäure reizt die im Bereich des Kehlkopfes sitzenden Hustenrezeptoren und führt so zu chronischem Husten. Dann kann eine Operation, bei der der Mageneingang verstärkt und so der Rückfluss des Magensaftes unterdrückt wird, Abhilfe schaffen.
Diejenigen, bei denen eine Ursache für ihr Leiden gefunden wird, mag sie noch so schwerwiegend sein, sind meist erleichtert, dass sie sich verstanden und medizinisch betreut fühlen. Die psychosozialen Folgen verschlimmern das Krankheitsbild nämlich meist noch und machen ein entspanntes Leben in der Gesellschaft unmöglich. Ein Arzt sollte zunächst alle möglichen Diagnoseverfahren anstellen bevor er dem Patienten Einbildung attestiert. Diese Ablehnung ist meist schlimmer als eine Diagnose.
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