Neuer Gentest über die Verbreitung von Tuberkulose

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Neuer Gentest über die Verbreitung von Tuberkulose

Tuberkulose, kurz „TBC“ genannt, ist eine stark infektiöse Erkrankung der Atemwege. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben an Tuberkulose weltweit noch immer Millionen Menschen pro Jahr. Und auch für Deutschland weist die Statistik des Robert-Koch-Instituts für 2012 noch über 4.000 Sterbefälle in Folge einer TBC-Infektion aus.

Mit dem Verschwinden der großen Tuberkulose-Epidemien ist bei uns das Wissen über die Krankheit ebenfalls in Vergessenheit geraten. Es bleiben blasse Erinnerungen an Bilder aus Filmen.

Beispielsweise wenn Greta Garbo als „Kameliendame“ in ihr Taschentuch hustet und die Kamera einen dunklen Blutfleck zeigt. Dann weiß jeder, dass sie an der „Schwindsucht“, wie TBC auch genannt wird, leidet – und dass sie daran sterben wird.

Dieser Automatismus wurde durch den Einsatz von Antibiotika durchbrochen. Medikamente bewirkten eine Eindämmung der Infektion, gleichzeitig verschwindet aber auch eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber TBC. Denn wie alle Bakterien sind auch die Erreger der Tuberkulose in der Lage, ihre Gen-Struktur an neue Umweltbedingungen anzupassen und Resistenzen zu entwickeln. So ist es heute nicht nur wichtig, die Krankheit an sich, sondern auch den sie auslösenden Bakterienstamm zweifelsfrei zu identifizieren. Nur so lässt sich ohne Zeitverlust die richtige Therapie finden und erfolgreich anwenden.

Versteckte Tuberkulose

Tuberkulose ist besonders tückisch, da sie über lange Zeit im Organismus „versteckt“ sein kann, bevor sie ausbricht. Bei einer Infektion werden die Erreger vom Immunsystem sofort in sogenannten „Tuberkeln“ isoliert. Die Erreger bleiben jedoch am Leben und können bei einer längerfristigen Schwächung des Immunsystems, den um sie errichteten Schutzwall durchbrechen. So können sie sich ungehindert vermehren und sich weiter im Körper verbreiten. Es sind daher ständig verschiedene Bakterienstämme gleichzeitig in der Bevölkerung präsent, die jeweils über unterschiedliche Eigenschaften verfügen.

Nun haben Wissenschaftler ein einfaches Verfahren entwickelt, dass bei der frühzeitigen Erkennung der Krankheit hilft. Es wird nicht nur durch einen Gentest bestimmt, um welchen TBC-Erregerstamm es sich jeweils handelt, sondern auch, welche Besonderheiten der jeweilige Stamm aufweist. Die Informationen werden dann eingesetzt, um die richtigen Medikamente zu finden. Außerdem können so die Infektionswege zwischen Erkrankten nachvollzogen werden, was die Chancen einer raschen, zielgerichteten und daher erfolgreichen Behandlung wesentlich erhöht.

 

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