“Sensiplan” ist genauso sicher wie die Pille – eine Studie
Das Thema Verhütung ist kein leichtes und bereitet auf die ein oder andere Weise immer wieder Kopfzerbrechen. Vollpumpen mit Hormonen, aber sicher oder nebenwirkungsfrei und natürlich, aber nicht so sicher? Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat dazu folgende Zahlen veröffentlicht: 53 Prozent der 18- bis 49-Jährigen verhüten mit der Pille, 37 Prozent mit dem Kondom, und zehn Prozent mit der Spirale. Aber es gibt noch die NFP und darunter fällt die Empfängnisverhütungsmethode Sensiplan.
Was ist NFP und wer steckt dahinter?
Die Alternative dazu heißt natürliche Familienplanung (NFP). Die Malteser Arbeitsgruppe NFP besteht seit 1981 und arbeitet seit April 1991 unter dem Dach der Malteser Gesundheitsförderung und Prävention. Diese lehren eine Empfängisverhütungsmethode, die Sensiplan genannt wird.
Was ist Sensiplan und wie funktioniert es?
Voraussetzung ist, dass täglich verschiene Körperzeichen wie Temperatur und Zervixschleim beobachtet und in ein sogenanntes Zyklusblatt eingetragen werden. Danach werden sie nach leicht verständlichen Regeln ausgewertet. So kann sowohl die fruchtbare als auch die unfruchtbare Phase bestimmt werden. Verhütet wird also mit Fieberthermometer und durch Untersuchung des Zervixschleims. Diese dient als zusätzlicher Sicherheitsindikator. Steigt die Temperatur im Vergleich zur Messung am Tag zuvor sprunghaft an, ist der Eisprung bereits vorbei. Am dritten Tag nach diesem Temperaturanstieg beginnt die unfruchtbare Zeit – ab diesem Tag kann die Frau im restlichen Zyklus nicht mehr schwanger werden. Man nennt diese Methode auch symptothermal. An den fruchtbaren Tagen muss entweder enthaltsam gelebt oder zu einem anderen Verhütungsmittel wie zum Beispiel dem Kondom gegriffen werden.
Was ist das für eine Studie?
Das Forschungsprojekt NFP befindet sich heute mit seiner großen Zyklusdatenbank an der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie der Universität Heidelberg und ist als Kooperationspartner mit der Malteser Arbeitsgruppe NFP vernetzt. “Um die Sicherheit von Sensiplan zu optimieren, hatten wir 40.000 Zyklusauswertungen auf dem Prüfstand”, erläutert Petra Frank-Herrmann vom Zentrum für Natürliche Familienplanung der Universität Heidelberg. Sensiplan ist das Endprodukt von 30 Jahren eingehender Untersuchung.
Wie ist das mit der Sicherheit?
Immer wieder hört man in Talkshows von Mädels und Frauen, die trotz korrekter Einnahme der Pille schwanger geworden sein wollen. Es gibt mannigfaltige Gründe für das Nicht-Wirken. Da genügt es einmal die Pille zu vergessen oder sich zu übergeben. Die Wirksamkeit von Empfängnisverhütungsmethoden nennt man den Pearl-Index. Geschlechtsverkehr ohne die Anwendung von Verhütungsmitteln hat einen Pearl-Index 60 – 80. Bei der Pille spricht man von einem Pearl-Index von 0.1 bis 0.9. Das ist so zu deuten, dass es laut Statistik nur 0.1 bis 0.9 von hundert Frauen sind, die innerhalb eines Jahres bei richtiger Einnahme trotz der Anti-Baby-Pille schwanger werden. Als Ergebnis der langjährigen Studie hat man festgestellt, dass die Sensiplan-Methode einen Pearl-Index von 0,4 hat. Das ist der theoretische Wert. Wie bei der Pille kommt es auf die richtige Anwendung an. In den Untersuchungen zur Sicherheit unter Alltagsbedingungen, lag der Pearl Index der Sensiplan-Methode immerhin noch bei 2,3.
Natürliche Familienplanung mit Sensiplan: Mehr Vorteile oder mehr Nachteile?
Zu den Nachteilen zählt sicher, dass sie Methode Sensiplan erst gelernt werden muss. Es gibt anerkannte Senisiplan-Berater(innen). Diese gehen von drei Zyklen Lern- und Erprobungsphase aus. Ein weiterer Nachteil im Vergleich zur Pille beispielsweise ist, dass bei dieser Methode der Zyklus den Takt angibt. Interpretationsfähig ist, ob das Involviertsein beider Partner ein Nach- oder Vorteil ist. Auf jeden Fall ist die Methode Sensiplan nebenwirkungsfrei und damit nicht gesundheitsschädlich und gut verträglich. Der Start-Zeitpunkt kann nach Belieben gewählt werden. Ein weiterer beachtlicher Vorteil ist der Kostenfaktor. Gerade die Pille ist für die Selbstzahlerinnen eine kostenintensive Angelegenheit. Der größte Vorteil aber ist, dass es das Verständnis und das Wissen über die Abläufe im Körper fördert.
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