Dubiose Alternativmedizin: Aprikosenkerne gegen Krebs

Dubiose Alternativmedizin: Aprikosenkerne gegen Krebs

Man liest immer wieder von alternativen Heilmethoden, die Menschen das Leben retten und von einer medizinischen Therapie mit Hilfe von Medikamenten Abstand nehmen. Dann gibt es aber auch jene Fälle, die sich ins Gegenteil verkehren und bei denen man an der Alternativmedizin zu zweifeln beginnt. Ähnlich verhält es sich mit einem Fall, in dem eine junge Frau gegen ihre Krebserkrankung Aprikosenkerne einnehmen sollte und daran fast verstarb, dass sie sich gegen jegliche Schulmedizin verweigerte respektive ihr Mann diese untersagte. Der Fall von Susanne Reichhardt lässt aufhorchen und legt den unerbittlichen Glauben an Alternativmedizin und seine Folgen frei.

Die Geschichte einer jungen Frau, die auf ihren Mann vertraut, der sich als Heilpraktiker ausweist und von jeglicher Schulmedizin nichts wissen will, wird auf SPIEGEL Online beschrieben. Trotz extremer Schmerzen und nach einer Diagnose beim Gynäkologen, dass es sich bei dem Knoten in der Brust um einen bösartigen Tumor handelt, will ihr Mann nicht, dass seine Frau eine Chemotherapie macht und behandelt sie mit Aprikosenkernen.

Alternativmedizin gegen Krebs

60 Aprikosenkerne hat die Betroffene täglich verzehrt, denn in der Naturheilkunde-Szene ist der Glaube daran verbreitet, dass diese gegen Krebs wirken. Dabei ignorierte der selbst ernannte Heilpraktiker gänzlich, dass Aprikosenkerne Blausäure im Magen freisetzen und daher hoch giftig sind. Mit anderen Mitteln, wie der inzwischen verbotenen MM, hat ihr Mann sie ebenfalls versucht zu behandeln. Doch alles ohne Erfolg.

Die unerträglichen Schmerzen führten bei der Frau dann 2014 zu einem Selbstmordversuch. Daraufhin wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert und man erkennt, dass der Tumor sich bereits durch Herz und Lunge gefressen hat. Die Prognose: sechs Wochen zu leben, wenn sie sich einer weiteren Behandlung entzieht. Endlich entschließt sich Susanne Reichhardt für eine Behandlung und tatsächlich schrumpft der Tumor allmählich. Eine gänzliche Bekämpfung ist in diesem Stadium nicht mehr möglich.

Naturheilkunde gegen Krebs in der Kritik

Dieser Fall und er ist leider keine Seltenheit, wie behandelnde Ärzte bezeugen, zeigt erneut, wie tückisch die Methoden von Heilpraktikern sein können. Das meint in keinem Fall alle Heilpraktiker und variiert natürlich je nach Krankheit. Aber besonders bei so schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs helfen naturheilkundliche Mittel in der Regel nicht weiter und das Gespräch mit einem Mediziner ist auf jeden Fall von Nöten. Vor allem ist das auch deshalb der Fall, weil Krebserkrankungen ein Wettlauf gegen die Zeit darstellen und ist der Krebs erstmal in einem fortgeschrittenen Stadium angekommen, wird die Behandlung immer schwieriger.

Der Beruf des Heilpraktikers

Problematisch ist zudem, dass sich heutzutage so ziemlich jeder Heilpraktiker nennen darf. Dafür ist lediglich eine amtliche Beglaubigung über die Gesundheit nötig und ein Multiple-Choice Test sowie eine mündliche Prüfung über die Basics der Medizin. Das befähigt noch lange keinen Heilpraktiker zur Behandlung von Krebskrankheiten.

 

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