Der Zauber des Duftes

Der Zauber des Duftes

Wer kennt das nicht: Man ist unterwegs und in Gedanken, da plötzlich wird man aufgerüttelt durch einen bestimmten Duft, der sofort Bilder aus der Erinnerung aufsteigen lässt. Meist werden sie begleitet von starken Emotionen.

Düfte können uns in dieser und vieler anderer Hinsicht überraschen, uns gefangen nehmen und uns mit Gefühlen erfüllen. Woher kommt diese Macht der Aromen? Unser Geruchssinn ist – entwicklungsgeschichtlich gesehen – einer der ältesten Sinne, über die wir verfügen. Daher hat er seinen Sitz in einem der „ältesten“ Teile unseres Gehirns, dem Stammhirn.

Anders gesagt: Die Fähigkeit zu riechen geht weit in unsere Vergangenheit zurück. Wir teilen sie gewissermaßen mit allen Lebewesen. Der Vorgang des Riechens basiert auf chemischen Reaktionen. Und selbst einzellige Lebensformen verfügen über spezielle „chemische Sinne“. Sie stehen ganz am Anfang der Entwicklung des Lebens. Denn sie sind entscheidend für das Überleben. Sie organisieren quasi die Nahrungsfindung und auch die Vermehrung, sie warnen vor gefährlichen Stoffen.

Düfte und Emotionen

Im menschlichen Gehirn befindet sich der Teil, in dem der Geruchssinn untergebracht ist, in unmittelbarer Nachbarschaft zum sogenannten Limbischen System, das unsere Emotionen und unser unbewusstes Verhalten steuert. Hier zeigt sich also noch deutlich das über Jahrmillionen entwickelte und erprobte Funktionsprinzip der chemischen Sinne. Auch wir, egal wie zivilisiert wir uns gern fühlen, werden in unserem Verhalten von der Chemie der uns umgebenden Umwelt bestimmt und oft auch gesteuert.

Wie viele andere Lebewesen auch senden unsere Körper Duftbotschaften aus. Sexuallockstoffe, sogenannte Pheromone, stehen am Beginn jeder sich anbahnenden sexuellen Beziehung. Und die ebenso starken wie nicht steuerbaren Erinnerungsreaktionen, die von Düften ausgelöst werden, zeigen ebenfalls deren Einfluss auf das Unbewusste.

Hersteller nutzen das Unterbewusstsein

Hersteller von Parfüms und anderen mit speziellen Duftkomponenten versehenen Kosmetika machen sich diese Tatsache zunutze. Sie geben uns durch ihre Produkte die Möglichkeit, das Unbewusste bewusst herauszufordern. Tatsächlich gelingt dies aber auch mit weniger Aufwand. Ätherische Öle wirken in der gleichen Weise und Intensität auf uns; der Geruch bestimmter Gewürze, die für Weihnachtsgebäck verwandt werden, wie etwa Zimt und Orangen, kann uns in eine entsprechend freudige Stimmung versetzen.

Das ist die Idee hinter unterschiedlichen Formen der Raumbeduftung. – Aber Achtung! Zum einen können chemische Zusätze in Aroma-Produkten deren an sich positive Wirkung negativ beeinflussen. Es ist also wichtig, auf die Reinheit der Substanzen zu achten. Zum anderen ist die Wirkung ätherischer Öle nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch von Situation zu Situation verschieden. Darüber sollte man sich gut informieren, bevor man das eigene Unbewusste durch Düfte zu manipulieren versucht.

 

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