Durchbruch in der HIV-Therapie

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Durchbruch in der HIV-Therapie

Bei der Behandlung einer der tödlichsten Krankheiten unserer Zeit ist ein Durchbruch gelungen: AIDS-Forscher in den USA und aus Paris konnten dem HIV-Virus mit Hilfe einer sehr früh einsetzenden antiviralen Therapie temporär Einhalt gebieten.

Endgültige oder temporäre Heilung?

Ärzten war es in den USA geglückt, einen mit dem HIV-Virus infizierten Säugling zu heilen. Das Kind hatte sehr früh die zur Verfügung stehende Therapie zur Bekämpfung der Infektion erhalten und es konnten später keinerlei Viren mehr in seinem Blut nachgewiesen werden. Diese Nachricht veranlasste den Pariser Virologen Asier Sáez-Cirión am Pasteur Institut dazu, einmal genauer hinzusehen. Er explorierte in einer Studie von 70 HIV-Infizierten insgesamt 14 Patienten, die nach einer sehr frühen Behandlung eine temporäre Heilung erfahren hatten.

Bei den Personen war die Infektion mit dem Virus innerhalb von 35 bis 70 Tagen festgestellt und behandelt worden. Erfolgreich, wie sich herausstellte, denn die Erreger waren zwar nicht vollständig aus ihrem Blut verschwunden, vermehrten sich aber auch nicht mehr drastisch. In der Realität bedeutete dies für die Patienten, dass sie im Schnitt sieben Jahre lang trotz einer Infektion mit dem HIV-Virus keinerlei medikamentöse Therapie in Anspruch nehmen mussten. Was dies für die Patienten an Zuwachs der Lebensqualität bedeutet, ist kaum zu ermessen. Denn die modernen Medikamente zur AIDS-Bekämpfung sind zwar hoch wirksam, haben jedoch auch heftige Nebenwirkungen.

Hypothesen

Die französischen AIDS-Forscher stellten mehrere Hypothesen auf, wieso das Immunsystem einiger früh behandelter HIV-Infizierter für einen langen Zeitraum allein mit dem Virus fertig wurde, während dies bei anderen Patienten nicht der Fall war. Die erste Vermutung lautet, dass sich die sonst sehr schwer behandelbaren Viren-Reservoires in den Schläferzellen des Immunsystems nicht gebildet zu haben scheinen. Dazu fehlte dem Virus bei der frühen Behandlung schlicht und ergreifend die Zeit. Die zweite Hypothese ist, dass der Virus so nicht Kapazitäten gehabt habe, um verschiedene Virentypen auszubilden. Dies vergrößert die Angriffsfläche für wirksame Medikamente um ein Vielfaches. Bedingt durch diese beiden Vorgänge waren die Immunastworten der Infizierten relativ gering gehalten worden, was sich wiederum positiv auf den Heilungsprozess auswirkte. Die Forscher betonen in ihrem Fazit, dass eine schnelle Behandlung leider keine Garantie für ein solch positives Ergebnis, der Zeitpunkt aber dennoch ein wichtiger Faktor in der Bekämpfung der Infektion sei.

 

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