Die Huntington Krankheit

Die Huntington Krankheit

Betroffene der Huntington Krankheit oder Angehörige von Betroffenen haben vielleicht schon davon gehört, doch für alle anderen sind es bewegende Neuigkeiten: Ein Gentest aus Kanada kann herausfinden, ob ein Mensch im Laufe seines Lebens an dem schweren und unheilbaren Nervenleiden Morbus Huntington erkranken wird.

Da es sich bei dieser Krankheit um eine Erbkrankheit handelt, macht dieser Test zwar nur Sinn, wenn nahe Verwandte erkrankt sind, jedoch ist seine Präzision eine medizinische Sensation.

Die Krankheit

Bei Morbus Huntington handelt es sich um eine vererbbare Nervenkrankheit, in deren Verlauf kontinuierlich Gehirnzellen absterben. Dies führt zu Verhaltensanomalien, sowie Bewegungsstörungen. Leidet ein Elternteil an Huntington, so haben die Kinder ein 50%-iges Risiko, ebenfalls zu erkranken. Zu Beginn der Erkrankung äußert sich diese in diffuseren Symptomen wie stockender Aussprache, ruppiger Gestik und Muskelzuckungen. Im weiteren Verlauf treten die Beeinträchtigungen jedoch immer deutlicher zu Tage: Vor allem die Persönlichkeitsveränderungen, Depression und Aggressionen machen einen Umgang mit den Betroffenen oft schwierig.

Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen erschweren zunehmend den Alltag und auch die körperliche Fitness lässt schnell nach. Morbus Huntington Patienten gehen irgendwann in die Vollzeitpflege über und haben nach Auftreten der ersten Symptome eine Lebenserwartung von weiteren 10 bis 25 Jahren.

Der Gentest

Der oben bereits angesprochene Gentest analysiert das Erbgut des Patienten auf einen Fehler im so genannten Huntington-Gen hin. Die Erkrankung kann bei Vorhandensein dieses Gendefekts zweifelsfrei prognostiziert und sogar in ihrem Verlauf vorhergesagt werden. Nötig ist für die Genanalyse nur eine übliche Blutabnahme. Der Gesetzgeber schreibt jedoch eine Bedenkzeit von drei Monaten vor, welche vom Tag der Blutabnahme bis zur Verkündung des Testergebnisses verstreichen müssen.

Hintergrund ist es, die Patienten vor voreiligen Handlungen zu bewahren, deren Konsequenzen sie vielleicht nicht immer direkt absehen können. Denn nicht alle Patienten gehen mit einem positiven Testergebnis gleich um. Manche erfahren durch die Diagnose eine große Motivation, ihr Leben zu genießen, andere verfallen in tiefe Depressionen. Und auch für Angehörige ist es ein schwerer Schicksalsschlag. Doch der Test kann auch Sicherheit vermitteln und den Betroffenen die Chance geben, sich auf ihre Zukunft einzustellen.

Ob der Patient mit einem positiven Befund in seiner aktuellen Lebenssituation umgehen könnte, sollte der beratende Arzt vorher genausten sondieren. Letztendlich bleibt natürlich auch noch die Chance, ein negatives Testergebnis zu erhalten und so endlich den dunklen Schatten der Erbkrankheit aus den eigenen Zukunftsplänen wegzuwischen.

 

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