Sprengbare Kapsel injiziert Insulin in Darmwand
Das Spritzen von Insulin ist für Diabetiker von großer Bedeutung. Zukünftig soll es jedoch einen Ersatz für die Prozedur geben. Eine Art „schluckbarer Sprengsatz“ soll das Insulin direkt in die Darmwand injizieren.
Ein Insulin Sprengsatz zum schlucken
Viele Diabetiker führen die Prozedur mehrmals täglich durch, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Ein Team des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat nun eine Art Sprengsatz entwickelt. Eine Kapsel, welche der Magensäure stand hält und sich erst im Bereich des Dünndarms entlädt. Die Kapsel öffnet sich in diesem Milieu und macht die Arbeit von alleine. Drei gefaltete Arme im Kapselinneren springen heraus und verteilen die „Munition“. Die Arme sind ca. ein Millimeter lang und besitzen mit Insulin gefüllte Mikronadeln. Die Prozedur wurde bereits an Schweinen getestet. Bei diesem Versuch hat die neue Methode gewirkt. Die bisherige Entwicklung der Kapsel ist jedoch noch nicht abschließend. Bisher hat die Kapsel einen Durchmesser von ca. einem Zentimeter und eine Länge von ca. drei Zentimetern.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Sprengkapsel
Die sogenannte „Sprengkapsel“ besteht aus einer Mischung von biologisch abbaubaren Polymeren und ist mit Methacrylsäure/Ethylacrylat-Copolymerisat überzogen. Die vorhandene Beschichtung löst sich erst ab einem pH-Wert von unter 5,5 auf. So wird der Injektor und die vorhandenen drei Arme freigesetzt und das Insulin wird injiziert. Die Zellen des Dünndarms besitzen keine Schmerzrezeptoren. Die führt dazu, dass man die „Entladung“ der Kapsel nicht spürt. Die „Arme“ in der Kapsel verblieben bei den Versuchen nicht länger als 24 Stunden im Darm. Und auch der Kern der Kapsel konnte von den Schweinen zwar nicht abgebaut, jedoch problemlos ausgeschieden werden.Da die meisten Medikamente über die Zellen des Dünndarms in die Blutgefäße transportiert werden, brachte dies die Forscher auf diesen Weg. Bei den angestellten Versuchen, sank der Blutzuckerspiegel nach je zwei Kapseln, um rund 44 Prozent. Auch die Konzentration der Glukose nahm bei den Schweinen um rund 64 Prozent ab.
Nicht die erste Alternative
Die Sprengkapsel ist jedoch noch nicht die erste Entwicklung in diesem Gebiet. Bereits im Februar 2019 wurde eine Kapsel vorgestellt. In dieser Kapsel war eine Mikronadel aus getrocknetem Insulin enthalten. Diese wurde durch eine „Feder“ in die Magenwand katapultiert. So wurde ein zuckerähnlicher Stoff in der Kapsel ausgelöst.
Ob das Schlucken der Kapsel oder das gewöhnliche Spritzen eine bessere Methode ist, hängt vom Patienten und dem Medikament ab. Die Forscher erklärten, dass die neuen Kapseln nicht nur für Diabetiker verwendbar sei. Auch andere Medikamente oder Antikörper können so injiziert werden. Der nächste Schritt ist nun, eine kleinere Kapsel herzustellen, welche problemlos geschluckt werden kann.
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